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Formel 1: News

Testfahrten von Spanien nach Bahrain

Eine Mehrheit der Teams will die Wintertestfahrten 2019 nach Bahrain verlegen; Liberty Media soll einen Teil der Kosten übernehmen.

Halbzeit in der Formel-1-WM 2018, doch bei vielen Teams wirft längst die kommende Saison ihre Schatten voraus. Die Planungen der Designer und Ingenieure sind weit fortgeschritten, und auch die ersten Testfahrten sind schon ein Thema. Nach dem Debakel von Barcelona vor dem diesjährigen Saisonstart zeichnet sich ab, dass es die Formel-1-WM im Februar 2019 in die Wüste zieht – statt in Katalonien sollen die Wintertestfahrten in Bahrain stattfinden.

Ähnliche Pläne hat es schon in der Vergangenheit gegeben, sie wurden aber von der Mehrzahl der Teams abgelehnt. Hohe Transport- und Frachtkosten sowie erheblich mehr Aufwand und Personalbedarf sorgten dafür, dass vor allem die kleineren Rennställe auf eine Beibehaltung von Barcelona drängten. In diesem Jahr gerieten die Testfahrten in Katalonien jedoch zum Fiasko, weil es zum einen ungewöhnlich kalt war, und zum anderen der neue Streckenbelag auf des Circuit de Catalunya für wenig repräsentative Erkenntnisse sorgte.

Schon beim diesjährigen Grand Prix von Spanien im Mai mussten wegen dieses Asphalts erstmals Reifen mit dünnerer Lauffläche zum Einsatz gebracht werden. Diese könnten zwar auch bei Testfahrten anfangs 2019 in Barcelona verwendet werden, würden dann aber bei den ersten Rennen der Saison keine Rolle spielen und insgesamt nur für drei Kurse relevant sein. Mehrheitseigner Liberty Media und Weltverband FIA drängen deshalb nun darauf, die Testfahrten im kommenden Winter nach Bahrain zu verlegen; noch vor dem Grand Prix von Ungarn sollen die Teams darüber abstimmen.

Die Strecke in der Sakhir-Wüste wurde bereits von 2006 bis 2009 und nochmals im Jahr 2014 für Wintertestfahrten genutzt. Der damalige Williams-Verantwortliche Symonds bezifferte die Kosten pro Team damals auf 500.000 Pfund (ca. 563.000 Euro); kritisiert wurde außerdem der hohe logistische Aufwand, der zu teilweisen Verzögerungen in den Fabriken führte. Dennoch dürfte die Serie nun zu einem erneuten Umzug tendieren: Mit Ausnahme der ersten Roll-outs und einiger Medientermine soll beschlossen werden, die kompletten Wintertestfahrten 2019 ins autoritäre Königreich zu verlagern.

Bei vielen Teams soll zum Sinneswandel das Angebot von Liberty beigetragen haben, einen Teil der Frachtkosten zu übernehmen. Als Gegenleistung verlangen die Formel-1-WM-Eigentümer, dass sich die Teams bei den Testfahrten gegenüber den Medienvertretern öffnen. Sichtblenden vor den Garagen sollen der Vergangenheit angehören; Fotografen, Reportern, TV-Kameras und auch Fans soll freie Sicht auf die Autos gewährt werden. Statt dem üblichen Versteckspiel wird sogar überlegt, die Testfahrten live via Internet zu übertragen.

Für eine Verlegung der Testfahrten nach Bahrain spricht zudem der frühere Auftakt der Formel-1-WM 2019. Nachdem Melbourne bereits Mitte März auf dem Kalender steht, sind die Testfahrten von 18. bis 21. Februar und nach einer viertägigen Pause nochmals vom 26. Februar bis zum 1. März 2019 terminiert. Selbst in Spanien stünden dann die Chancen für Winterwetter noch gut.

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