MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
F1 Montreal: Fernando Alonso fährt in erste Startreihe Fernando Alonso während des Qualifyings in Montreal
Motorsport Images

Bestes Qualifying seit 2012: Fernando Alonso fährt in erste Startreihe

Alpine-Pilot Fernando Alonso war mit P2 die große Überraschung beim Formel-1-Qualifying in Kanada - Ist ein Podium im Rennen möglich?

Vor ziemlich genau zehn Jahren startete Fernando Alonso zum letzten Mal ein Formel-1-Rennen aus der ersten Startreihe. Nach seiner Poleposition in Hockenheim 2012 wird der Spanier den Grand Prix von Kanada 2022 aus Reihe eins in Angriff nehmen, infolge seines großartigen Qualifyings in Montreal, die dem Alpine-Piloten Startplatz zwei hinter Max Verstappen bescherte.

"Es fühlt sich großartig an. Bisher war es ein unglaubliches Wochenende für uns", sagt Alonso. "Wir waren am Freitag konkurrenzfähig, was auch normal ist, aber dann haben wir an den Samstagen normalerweise immer etwas Pace verloren. Das Auto war mega und ich fühlte mich sehr wohl."

"Wir waren auf P1 in FT3, was gezeigt hat, dass wir in nassen Bedingungen ganz gut aussahen. Ab Q2 war es jedoch nicht mehr wirklich nass, sondern fast trocken gewesen. Das Auto war gestern schnell im Trockenen, auch was die Longrun-Pace angeht, schnell heute Morgen im Regen und jetzt wieder. Bisher war es also ein großartiges Wochenende."

Alonso: In letzter Runde "'all in' gegangen"

"Es war nicht einfach, alles aus dem Qualifying herauszuholen. In der letzten Runde bin ich dann 'all in' gegangen. In jeder Runde hat man sich um eine Sekunde verbessert, daher war es nicht vorhersehbar, wie viel Grip man haben würde", erklärt Alonso.

Wie außergewöhnlich die Leistung des 40-Jährigen im Qualifying war, zeigt sich anhand einiger Statistiken. Alonso ist der älteste Fahrer, der aus der ersten Reihe starten wird seit Michael Schumacher in China 2012. Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister war damals 43 Jahre alt.

Als Alonso in Hockenheim 2012 das letzte Mal in Reihe eins stand, hat Max Verstappen, der das Kanada-Rennen neben ihn starten wird, noch kein Formelwagen gefahren. Zudem waren 15 aktuelle Piloten beim Deutschland-Grand-Prix vor zehn Jahren nicht im Formel-1-Fahrerfeld.

Alpine "besser vorbereitet als je zuvor"

"Das Auto war einfach auf Anhieb gut. Wir haben keine großen Set-up-Experimente gemacht, weil sich das Auto bereits in der ersten Runde in FT1 gut angefühlt hat. Das hat also geholfen. Dies hier ist eine Strecke, wo man den Rhythmus braucht, da man viel über die Randsteine fährt. Wie ich schon immer gesagt habe, sind das Alter und die Erfahrung eine große Hilfe", erklärt der Spanier.

Eine Chance auf die Poleposition habe er jedoch nicht gehabt: "Ich denke, dass sie [Red Bull] in einer anderen Liga sind und nicht einmal unser wildester Traum wäre, auf Poleposition zu sein. Daher nehme ich die erste Startreihe gerne."

"Uns fehlt immer noch ein bisschen Abtrieb und allgemeiner Grip vom Auto. Wir haben sehr viel an der Reifenabnutzung gearbeitet und haben gestern auch viele Set-up-Änderungen vorgenommen. Wir sind also besser als je zuvor vorbereitet. Jetzt müssen wir es morgen zu Ende bringen."

"Es bedeutet nichts, denn das Rennen ist erst morgen", sagt Alonso über seinen zweiten Platz. "Aber es ist natürlich ein guter Motivationsschub für das Team. Sie haben wirklich sehr hart gearbeitet, neue Teile an das Auto zu bringen, was wir in Baku gemacht haben mit dem neuen Seitenkasten und Heckflügel

Alonso im Longrun am Freitag Zweitschnellster

Für das Rennen am Sonntag will sich Alonso noch nicht zu früh aus dem Fenster lehnen und visiert trotz Platz zwei im Qualifying "nur" eine Platzierung unter den ersten fünf an: "Ich weiß nicht genau, was unsere Chancen für morgen sind, aber normalerweise wäre ein Top-5-Resultat realistisch. Die ersten vier Plätze sind eigentlich belegt, daher wäre Platz fünf wie ein Sieg für uns und darauf werden wir zielen."

Mit seinen Longruns am Freitag braucht sich Alonso jedoch auch nicht vor den Top-Teams verstecken. Dem Spanier gelang insgesamt die zweitschnellste durchschnittliche Zeit hinter Carlos Sainz, und das auf harten Reifen. Sogar die beiden Red-Bull-Piloten waren nicht so schnell wie der Alpine-Pilot.

Dennoch glaubt Alonso nicht, dass er eine Chance auf den Sieg habe: "Ich denke nicht, dass wir in dieser Luxusposition sind. Wir haben zuvor um achte, neunte und zehnte Plätze gekämpft.

Es ist gut, in der ersten Reihe zu starten und dass wir uns in den vergangenen Rennen mit neuen Teilen verbessert haben. Ich will einfach ein sauberes Rennen, eine gute Strategie und ein gutes Reifenmanagement haben, um so viele Punkte wie möglich zu holen. Aber über den Sieg nachzudenken, ist völlig unrealistisch."

Am Start will er jedoch volles Risiko gehen, um Verstappen in Kurve eins überholen zu können: "Unser Ziel ist es, das Rennen nach Runde eins anzuführen. Daher werde ich in Kurve eins alles geben. Danach können sie mich ruhig wieder überholen, aber es wäre schön, das Rennen anzuführen", so Alonso.

Motorsport-Total.com

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

24 Nürburgring 2025: BoP

Ewiges Thema Balance of Performance

Wie bereits bei den 24h von Le Mans zu beobachten: Auch rund eine Woche später ließen sich weder die Fahrer noch die Teams und Hersteller auf der Nordschleife nicht wirklich in die Karten schauen, denn die „allseits beliebte“ Balance of Performance (BoP) schwebte insbesondere wieder über den GT-3-Boliden.

GP von Österreich: Freitag

Bestzeit für Norris

McLaren dominiert im zweiten Freien Training in Spielberg, aber Lewis Hamilton droht nach einer Behinderung noch Ärger mit den Rennkommissaren

24 Nürburgring 2025: Analyse Top-Qualifikation

Fortsetzung folgt – oder nur so viel wie nötig

Betrachtet man die Freitags gefahrenen Zeiten mit denen von Samstag, dann wird für den langjährigen Beobachter eines ganz besonders deutlich: Auch im Einzelzeitfahren um die ersten fünf Startreihen haben die Teams und Fahrer immer eines im Blick – die Uhr. Engel, Estre und Neubauer im Gespräch.

24h Nürburgring 2025: Background-Analyse des Rennens

Vom Stromausfall bis zum fliegenden Besen

Lange sah es nach einem Durchmarsch des Manthey-Grello, aus. Am frühen Sonntag kam der Rowe BMW M4 98 immer näher, um am Mittag dran zu sein. Je nach Überhol-Situationen auf der rund 25 Kilometer langen Strecke konnte man am Mittag die beiden Kontrahenten quasi mit einem Handtuch zudecken. Abstand: Teilweise eine Autolänge. Die Zeitstrafe nach einem Zwischenfall brachte die endgültige Entscheidung im eigentlichen Herzschlag-Finale auf der Strecke.

Vor einigen Monaten wurde über ein LMDh-Programm von Mercedes-AMG spekuliert, doch jetzt stellt Sportchef Toto Wolff klar, warum Le Mans "zurzeit keine Option" sei