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GP von Katar: Qualifying Max Verstappen sicherte sich die Poleposition für das Hauptrennen am Sonntag
Motorsport Images

Beide McLaren-Zeiten gestrichen: Verstappen holt Sonntagspole in Katar!

Mit beeindruckendem Vorsprung hat Max Verstappen das Qualifying für den Grand Prix von Katar in Doha für sich entschieden - Frühes Aus für zwei Topfavoriten

Max Verstappen ist der vorzeitigen WM-Entscheidung beim Grand Prix von Katar in Lusail (Doha) einen Schritt näher gekommen. Im Flutlicht-Qualifying für das Sonntagsrennen sicherte sich der Red-Bull-Pilot auf beeindruckende Art und Weise die Poleposition, 0,441 Sekunden vor George Russell und 0,527 Sekunden vor Lewis Hamilton (beide Mercedes).

Doch das Ende des Qualifyings verlief chaotisch, sodass dieser Bericht inzwischen mehrmals umgeschrieben werden musste. Denn ursprünglich hatte sich Lando Norris (McLaren) den zweiten Platz gesichert. Dem Briten wurde aber nach der ersten auch die zweite schnelle Runde wegen eines Verstoßes gegen die Tracklimits gestrichen.

Dadurch rückte sein Teamkollege Oscar Piastri auf den dritten Platz auf. Der stand gerade bei Naomi Schiff vor dem Podium und gab sein Top-3-Interview, in dem er sagte: "Ich bin ganz ehrlich: Ich bin nicht zufrieden mit mir selbst. Das war eine sehr, sehr unsaubere letzte Runde. Da war mehr drin."

Dann wurde Schiff informiert, dass auch Piastri gegen die Tracklimits verstoßen hatte. Dadurch war jetzt Hamilton Dritter, der allerdings nicht mehr zum Interview kam. Piastri nahm's mit einem Schulterzucken: "Das macht Spaß, oder, wenn wir nicht wissen, wer in den Top 3 ist?"

Verstappen hatte schon nach dem ersten Q3-Run 0,527 Sekunden vor Hamilton und 0,636 Sekunden vor Russell geführt, sodass vor dem finalen Showdown kaum jemand dran glaubte, dass es noch spannend werden könnte. Das war aus Verstappens Sicht auch gut so, denn auf seiner letzten Runde unterlief ihm gleich im ersten Sektor ein Fehler, sodass er sich nicht steigern konnte.

Da war Verstappen aber kein Einzelschicksal. Auch Hamilton musste seine zweite Runde abbrechen und fiel noch vom zweiten auf den (zunächst) fünften Platz zurück. Erst durch die aberkannten Rundenzeiten der McLaren-Piloten rückte Hamilton auf P3 auf.

Fernando Alonso (Aston Martin/+0,591) wurde letztendlich Vierter, Charles Leclerc (Ferrari/+0,646) Fünfter und Pierre Gasly (Alpine/+0,775) Siebter. Piastri landete mit seiner ersten Q3-Zeit auf Platz 6. Esteban Ocon (8./Alpine/+0,985) und Valtteri Bottas (9./Alfa Romeo/+1,280) rundeten die Top 10 gemeinsam mit Norris (ohne Zeit) ab.

Bereits in Q2 erwischte es zwei Mitfavoriten für das Rennen, nämlich Carlos Sainz (Ferrari) und Sergio Perez (Red Bull), die die Positionen 12 und 13 belegten.

Nico Hülkenberg (Haas) wurde 15., stellte aber im teaminternen Qualifyingduell auf 12:5.

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Infos: Live-Übertragung im TV bei Sky (ANZEIGE)

Warum war Verstappen so sauer auf Russell?

Der Red-Bull-Pilot schickte sich in Q1 gerade dazu an, seine erste schnelle Rundenzeit zu setzen, als ihm plötzlich der Russell-Mercedes und ein Ferrari im Weg rumstanden.

"Wer ist das?", wollte Verstappen von seinem Renningenieur Gianpiero Lambiase wissen. Der antwortete: "Keine Ahnung, was die zwei gemacht haben, keine Ahnung. Da brauchst du jetzt auch nicht zuvorkommend zu sein. Zieh ihn nicht im Windschatten zur ersten Kurve runter!"

Verstappen antwortete nur: "Was für ein Idiot!"

Es sollte nicht sein einziger Ausraster während des Qualifyings bleiben ...

Wo legte Verstappen den Grundstein für die Pole?

Teamchef Christian Horner erklärt im Interview mit Sky: "Die erste Runde war mega. Eigentlich schon der erste Sektor, oder sogar die erste Kurve. Da konnte er es sich leisten, in der zweiten Runde einen Fehler zu machen."

Verstappen selbst sieht das so: "Ich habe versucht, ein bisschen mehr Geschwindigkeit mitzunehmen, und das war ein bisschen zu viel. Der Asphalt hier lässt es nicht zu, ein bisschen was draufzulegen. Wenn du auch nur einen Millimeter über dem Limit bist, wirft dich die Strecke sofort ab."

Jetzt ist alles für eine WM-Entscheidung an diesem Wochenende angerichtet. Denn Verstappen braucht nur noch drei Punkte, damit Perez auch rechnerisch aus dem Rennen ausscheidet. Aber Horner betont: "Max schaut nicht auf den Punktestand."

Mit 1:23.778 Minuten schaffte es Verstappen, seine drei schnellsten Sektoren in eine Runde zu packen. Norris' "Theory-Lap" liegt bei 1:23.924 Minuten, jene von Piastri bei 1:24.137 Minuten. Bitter für McLaren, das zweitschnellste Auto im Feld zu haben, aber nicht in den ersten zwei Reihen zu stehen.

Mercedes-Pilot Russell ist bewusst: "Wir wissen, dass wir hinter McLaren sind. Lando und die McLarens sind sehr gut, und Max und Red Bull fahren sowieso in einer eigenen Liga. Aber für unseren Kampf gegen Ferrari ist das natürlich hilfreich. Ich sehe keinen Grund, warum wir am Sonntag nicht beide um das Podium kämpfen sollten."

Warum wurden so viele Zeiten gestrichen?

Der Losail International Circuit ist in keine natürliche Landschaft eingebettet, sondern eine neumoderne Rennstrecke mit asphaltierten Auslaufzonen. Dadurch waren die Tracklimits im Qualifying ein großes Thema.

Diesmal drehte sich aber, anders als auf anderen Strecken, nicht alles um ein, zwei kritische Passagen. Sondern die Verstöße passierten nahezu überall. Allein in Q1 wurden elf Verstöße gemeldet und die entsprechenden Rundenzeiten gestrichen - passiert in den Kurven 2, 4, 5, 12, 14 und 15. In Q2 und Q3 ging das munter so weiter, wenn auch in niedrigerer Frequenz.

Nach Q1 gab's auch noch eine Untersuchung gegen vier Fahrer (Hamilton, Tsunoda, Lawson und Piastri), weil sie sich nicht an die maximal erlaubte Rundenzeit hielten. Sie konnten jedoch darlegen, dass sie zu langsam waren, weil sie anderen Fahrern aus dem Weg gehen mussten, weshalb die Rennkommissare keine Strafe verhängten.

Musste einer der Favoriten in Q1 zittern?

Ausgerechnet Hamilton, 2021 der bisher einzige Sieger eines Grand Prix von Katar, wäre in Q1 fast rausgeflogen. Er lag an 14. Position, als Lance Stroll (Aston Martin) und Albon ihre Runden noch zu Ende fahren konnten. Doch Albon blieb 0,042 Sekunden hinter Hamilton und schaffte als 15. gerade noch den Cut, während Stroll an der Hürde scheiterte und sich Platz 17 sicherte.

Mit dem Kanadier schieden auch Logan Sargeant (16./Williams), Liam Lawson (18./AlphaTauri), Kevin Magnussen (19./Haas) und Guanyu Zhou (20./Alfa Romeo) aus.

Randnotiz aus deutscher Sicht: Magnussen war in Q1 um 1,142 Sekunden langsamer als Hülkenberg (10.).

Und in Q2?

Für Hülkenberg war in Q2 Endstation. Ihm fehlte fast eine halbe Sekunde auf Platz 10. Elfter wurde Yuki Tsunoda (AlphaTauri), der den Cut um 0,004 Sekunden verpasste. "Kommt alles vom Heck", ärgerte sich Tsunoda. "Es ist immer instabil, besonders in den schnellen Kurven 5, 14, 15."

Doch es gab auch zwei prominente Opfer in Q2: Sainz (12.) unterlief auf seiner ersten Runde ein Fehler, sodass er eine langsame Runde einlegte und dann nochmal auf Zeitenjagd ging. Auf der sogenannten "Preplap" lieferte er sich ein Duell mit Verstappen, den er eigentlich nicht durchlassen wollte.

"Was macht der da, der verteidigt sich", schimpfte Verstappen am Funk. "Habt ihr das gesehen? Verdammter Idiot, verdammter Idiot! Fuck off!" Bis er von seinem Renningenieur ermahnt wurde: "Reiß dich zusammen, Max."

Gegen Sainz wurde nach dem Qualifying eine Untersuchung eingeleitet, die jedoch ergebnislos blieb. Der Ferrari-Pilot kam mit einer einfachen Verwarnung davon.

Ebenso wie Sainz schied auch Perez in Q2 aus, dessen Bestzeit von 1:25.275 Minuten eigentlich gereicht hätte, um als Zehnter ins Q3 einzuziehen. Die Runde wurde ihm aber wegen Tracklimits in Kurve 5 gestrichen.

Wo kann man den Grand Prix von Katar live sehen?

Für Hardcore-Fans der Formel 1 endet der Tag nicht mit dem Ende der TV-Übertragung. Am späten Abend gibt's auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de nämlich noch die tägliche F1-Show mit der Analyse von Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll. Diese beginnt am Freitag um 23:00 Uhr, am Samstag um Mitternacht und in der Nacht von Sonntag auf Montag um 1:00 Uhr.

Zuschauer aus Deutschland können den Grand Prix von Katar nur bei Sky live sehen. Diesmal allerdings auch kostenlos. Sky zeigt das Rennen am Sonntag nämlich parallel zu den gewöhnlichen Kanälen und YouTube auch auf TikTok. Im ungewöhnlichen 9:16-Format kommentieren aber nicht Sascha Roos und Ralf Schumacher, sondern Joe Signon und Sophia Flörsch.

Die normale TV-Übertragung von Sky bleibt davon unberührt. Der F1-Sprint startet am Samstag um 19:30 Uhr deutscher Zeit. Sky Sport F1 HD steigt bereits um 18:30 Uhr in die Übertragung ein. Der Grand Prix am Sonntag startet bereits um 19:00 Uhr, mit Live-Vorberichten ab 17:30 Uhr.

Motorsport-Total.com

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