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Las Vegas: Qualifying Charles Leclerc hat sich im Qualifying in Las Vegas die Poleposition gesichert
Motorsport Images

Qualifying Las Vegas: Ferrari-Macht fährt auf P1 und P2!

Charles Leclerc ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden und hat sich die Poleposition gesichert - Max Verstappen ohne Chance, Überraschung durch Williams

Charles Leclerc hat sich im Qualifying zum Grand Prix von Las Vegas die Poleposition gesichert und hat damit die starken Trainingsleistungen von Ferrari bestätigt. Der Monegasse setzte sich gerade mal um 0,044 Sekunden gegen seinen Teamkollegen Carlos Sainz durch, der im ersten Sektor sogar noch Vorsprung auf Leclerc hatte.

Dritter wurde Max Verstappen (Red Bull), mit einem Rückstand von 0,378 Sekunden auf Leclercs Pole. Der Weltmeister startet am Samstagabend trotzdem aus der ersten Reihe in den Grand Prix, weil Sainz wegen eines Batteriewechsels um zehn Positionen nach hinten versetzt wird.

Hinter den Top 3 folgen George Russell (Mercedes/+0,386), Pierre Gasly (Alpine/+0,513) und Alexander Albon (Williams/+0,597) auf den weiteren Positionen. Logan Sargeant (Williams/+0,787) wurde Siebter, Valtteri Bottas (Alfa Romeo/+0,799) Achter, Kevin Magnussen (Haas/+0,811) Neunter und Fernando Alonso (Aston Martin/+0,829) Zehnter.

Dass Williams so weit vorne mitmischen würde, war trotz der starken Trainingsleistungen nur bedingt absehbar. Sargeant verlor zwar das Teamduell gegen Albon um solide zwei Zehntelsekunden und liegt damit im Stallduell 2023 mit 0:21 hinten. Trotzdem gab's nach seiner Runde zu Platz 7 Riesenjubel und ein Sonderlob von Teamchef James Vowles am Boxenfunk.

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Hamilton & Perez in Q2 out: Warum?

Q2 brachte die eine oder andere Überraschung hervor. Die größte sicherlich das Ausscheiden von Lewis Hamilton (Mercedes), der als Elfter um 0,002 Sekunden an seinem Ex-Teamkollegen Bottas vorbeischrammte und damit den Einzug ins Top-10-Finale hauchdünn verpasste. "Ich konnte nicht schneller fahren", meldete er am Boxenfunk.

Der siebenmalige Weltmeister war nicht das einzige prominente Opfer. Denn knapp drei Zehntelsekunden hinter ihm belegte Sergio Perez (Red Bull), Hamiltons Gegner im Kampf um den Vize-WM-Titel, den zwölften Platz.

Perez war offenbar mit der Strategie seines Teams, früher als viele andere die letzte schnelle Zeit zu setzen, nicht ganz einverstanden. "Wir haben ziemlich früh aufgehört, findet ihr nicht?", sagte er unmittelbar nach Ende seiner schnellen Runde. Antwort des Renningenieurs: "Ja, wie besprochen."

Für Perez ist es bereits das neunte Mal in dieser Saison, dass er in Q3 nicht mehr dabei ist. Für Hamilton erst das dritte Mal.

Wie überlegen war Ferrari?

Helmut Marko hatte schon vor dem Qualifying angekündigt, dass Red Bulls Stärke aufgrund der kühlen Temperaturen weniger im Qualifying als vielmehr im Rennen liegen werde. Ein Verdacht, der sich bestätigt hat. Denn Verstappen war gegen die beiden Ferraris, die 2023 oft als "Reifenfresser" gelten, chancenlos.

Jetzt steht er auf Platz 2, auf der brandneuen Strecke mutmaßlich also auf der weniger griffigen Seite der Startaufstellung. "Mir wäre lieber gewesen, Vierter zu sein und auf Platz 3 vorzurücken. Aber es ist, wie es ist", sagt Verstappen. "Wir waren schon das ganze Wochenende auf eine Runde nicht schnell genug. Wir waren einfach zu langsam. Meine Q3-Runde war ganz gut. Ich hätte nicht viel mehr rausholen können."

Die Ferraris hingegen schon. Sainz ist überzeugt: "Wenn ich alle Runden hingekriegt hätte, wäre eine 1:32.5 definitiv möglich gewesen." Also nochmal um zwei Zehntelsekunden schneller. Und auch Leclerc sagt: "Die letzte Runde war nicht gut. Ich habe nichtmal die gleiche Zeit wie in Q2 geschafft!"

"Aber so ist das halt auf Stadtkursen. Das Schwierigste war, die Reifen auf Temperatur zu bekommen. Gelang dir das nicht, war der erste Sektor hinüber", berichtet er und sagt im Hinblick auf Samstag: "Ich habe das Gefühl, dass wir dieses Wochenende auch mit mehr Benzin an Bord besser unterwegs sind als sonst. Ich glaube, wir haben eine Chance auf den Sieg."

Warum das Wortgefecht zwischen Verstappen und Ocon?

Am Ende von Q1 begannen die beiden gerade eine schnelle Runde. Esteban Ocon fuhr auf der Strecke vor Verstappen, der bremste sich aber innen konsequent vorbei. Damit war die Runde de facto für beide hinüber. Verstappen stieg als Vierter trotzdem auf, Ocon schied als 17. aus.

Ocon ärgert sich am Boxenfunk: "Das ist ja wohl ein Witz. Verstappen fährt wie ein Irrer in Kurve 1 rein." Der wiederum sieht den Zwischenfalls naturgemäß ganz anders: "Was für ein dummer Idiot!"

Seitens der Rennleitung gibt es keine Untersuchung des Zwischenfalls. Da beide auf einer schnellen Runde waren, ist nicht von einem klassischen "Impeding" die Rede.

Was war bei Hülkenberg los?

Nico Hülkenberg belegte den 13. Platz und verlor damit mit der alten Haas-Spezifikation das Stallduell gegen Magnussen im neueren Auto. Ärgerlich, denn in den Freien Trainings hatte es phasenweise so ausgesehen, als könne der Deutsche in Las Vegas eine Überraschung abliefern.

Doch eigener Aussage nach steht Hülkenberg schon das ganze Wochenende mit Kurve 3 "auf Kriegsfuß", und im Qualifying habe er sich dann in Kurve 7 "schachmatt gestellt mit einem Verbremser in der letzten Runde. War nicht das Gelbe vom Ei", wie er im Interview mit Sky selbstkritisch sagt.

Trotzdem ist er für das Rennen optimistisch: "Ich habe das Gefühl hier, die kalten Temperaturen helfen uns, weil wir eigentlich immer Probleme haben mit Überhitzen, und die kalten Temperaturen arbeiten so ein bisschen dagegen. Das ist nicht schlecht für uns, glaube ich. Gefühlt haben wir morgen vielleicht mehr Chancen als in den letzten Tagen."

Warum schied McLaren so früh aus?

Lando Norris wurde zunächst auf einer schnellen Runde von Perez aufgehalten ("Dafür muss er eine Strafe kriegen") und stand am Ende der Session an der Box, als die Strecke immer schneller wurde. Er schied als 16. aus. Norris sagt: "Es ist keine Überraschung, weil alles so eng ist. Wenn du dich dann nicht hundertprozentig wohlfühlst, macht es gleich einen Riesenunterschied."

"Wenn ein paar Dinge passen, sagst du am Ende, es war kein schlechter Tag. Tut weh, nicht in Q2 zu sein. Aber ich wüsste nicht, was wir groß falsch gemacht haben sollen. Vielleicht sind wir unsere schnelle Runde mit frischen Reifen etwas zu früh in der Session gefahren. Kann passieren", ärgert er sich.

Totales Fiasko für McLaren, denn auch Oscar Piastri musste als 19. die Segel streichen. Piastris letzte Runde war im ersten und zweiten Sektor zu langsam, sodass seine persönliche Bestzeit im dritten Sektor verpuffte. "Die Pace ist eigentlich ganz gut", sagt Piastri. "Unser Fehler war, dass wir keinen zweiten Reifensatz verwendet haben."

"Wir sind sehr enttäuscht", sagt McLaren-CEO Zak Brown im Interview mit Sky. "Wir haben damit gerechnet, dass Las Vegas schwierig für uns wird. Aber beide Autos in Q1 zu verlieren, das kommt unerwartet. Die langsamen Kurven sind nicht unsere Stärke. Und auf den Geraden sind wir nicht schlecht, aber auch nicht gut. Unsere Stärke sind eher die schnellen und mittelschnellen Kurven."

Neben den beiden McLaren-Fahrern schieden in Q1 auch Ocon (17.), Guanyu Zhou (18./Alfa Romeo) und Yuki Tsunoda (20./AlphaTauri), dem in Q1 eine Zeit gestrichen wurde, aus.

Gibt's Gridstrafen, die aufs Ergebnis aufgerechnet werden?

Der Ferrari von Sainz wurde beim Zwischenfall mit einem Kanaldeckel im ersten Freien Training so stark beschädigt, dass unter anderem die Batterie gewechselt werden musste. Das wirft ihn in der Startaufstellung um zehn Positionen nach hinten.

Lance Stroll (Aston Martin) überholte Sainz im dritten Freien Training unter Doppelgelb und kassierte dafür ebenfalls eine Strafe. Der Kanadier rutscht im Vergleich zu seinem Qualifyingergebnis um fünf Positionen ab. Und: Im Qualifying überholte er erneut unter Gelb, was von den Rennkommissaren nach der Session untersucht wird.

Wo kann man den Grand Prix von Las Vegas im TV sehen?

Las Vegas ist in jeder Hinsicht ein ungewöhnlicher Grand Prix. Auch im Hinblick auf die Sendezeiten. Denn nicht nur, dass der US-Bundesstaat Nevada der deutschen Zeit um neun Stunden hinterherhinkt, wird in der Spielermetropole auch noch mitten in der Nacht gefahren, wenn der legendäre Strip hell erleuchtet ist.

Auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de gibt's am Ende eines jeden Tages eine Zusammenfassung mit Host Kevin Scheuren und Chefredakteur Christian Nimmervoll. Die Livestreams der beiden nach dem Qualifying und Rennen finden am Samstag und Sonntag jeweils um 13:00 Uhr deutscher Zeit statt.

Wer in Deutschland alle Sessions live sehen möchte, kommt an Sky, dem Exklusivpartner der Formel 1, nicht vorbei . Das bewährte Team rund um Kommentator Sascha Roos und Experte Ralf Schumacher zeigt alle Sessions live. Das Rennen startet am Sonntag um 7:00 Uhr deutscher Zeit. Vorberichte gibt's für Frühaufsteher bereits ab 5:30 Uhr.

Motorsport-Total.com

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