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Radikale Ideen für Sprint Der Sprint in Austin war einmal mehr keine spannende Angelegenheit
Motorsport Images

"Reverse Grid" und ein eigener Titel? Radikale Ideen für Formel-1-Sprint

Die Formel 1 denkt offenbar über radikale Ideen nach, um das Sprint-Format spannender zu machen - doch das stößt nicht überall auf Begeisterung

Umgekehrte Startaufstellung, eine Million Dollar Preisgeld und ein eigener Titel - das sind einige der Ideen, mit denen der Sprint in der Formel 1 attraktiver gemacht werden soll. Nachdem sich in den Führungsetagen der Formel 1 immer mehr die Erkenntnis durchsetzt, dass das aktuelle System zu wenig Spannung bietet, werden auch radikale Änderungen in Erwägung gezogen.

Ein weiteres langweiliges Sprintrennen beim Großen Preis der USA, das bei den Fans auf überraschendes Desinteresse stieß und die Ticketverkäufe einbrechen ließ, hat die Überzeugung gestärkt, dass sich etwas ändern muss. Und da die Formel 1 den Sprint langfristig als festen Bestandteil der Meisterschaft etablieren will, soll nun nicht an Details gearbeitet, sondern das Format von Grund auf überarbeitet werden.

Offizielle Vorschläge für mögliche Änderungen des Sprint-Formats, die schon 2024 kommen könnten, gibt es zwar noch nicht, aber nach Informationen von Autosport, einer Schwesterpublikation von Motorsport-Total.com im Motorsport Network, gibt es bereits informelle Gespräche im Fahrerlager.

Eine Million Dollar Preisgeld für den Sieger?

Eine Idee ist eine eigene Sprintmeisterschaft, sodass die Punkte aus den Sprints nicht mehr für die WM-Wertung zählen. Das könnte die Fahrer ermutigen, bei den Sprints mehr Risiko einzugehen. Und es würde ein Szenario wie in diesem Jahr in Katar verhindern, als Max Verstappen nach dem Sprint am Samstag bereits als neuer Weltmeister feststand.

Auch die Idee, einen Sponsor an Bord zu holen und ein hohes Preisgeld für die Sieger auszuloben - bis zu einer Million US-Dollar - ist im Gespräch. Und auch eine umgekehrte Startaufstellung wie bei den Sprintrennen der Formel 2 wird diskutiert.

Und zwar in verschiedenen Varianten. Entweder könnten die ersten zehn Plätze oder die gesamte Startreihenfolge umgedreht werden. Die Startaufstellung für ein solches Sprintrennen könnte in umgekehrter Reihenfolge der Meisterschaft erfolgen oder auf einem Qualifikationsformat basieren, das die Teams zu guten Rundenzeiten anspornt.

Toto Wolff lehnt umgekehrte Startaufstellung ab

Doch die radikalen Ideen stoßen nicht überall im Fahrerlager auf Gegenliebe. Red-Bull-Teamchef Christian Horner gehört zu den Befürwortern mutiger Veränderungen. "Ich denke, man muss das Ganze ein bisschen unberechenbarer machen", sagte Horner nach dem Sprint am vergangenen Samstag in Austin. "Ob man die Top 10 umdreht oder etwas anderes macht, man muss genug Punkte hinzufügen, damit es sich für die Fahrer wirklich lohnt, es zu versuchen."

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hingegen kann sich mit der Idee einer umgekehrten Startaufstellung nicht anfreunden: "Ich bin im Motorsport konservativ. Mir wäre es lieber, es gäbe keine Sprintrennen, als dass man damit herumspielt. Mit den Reverse-Grid-Rennen gehen wir noch mehr in die Richtung von Nachwuchsformeln, bei denen der Sport der Unterhaltung folgt, obwohl die Unterhaltung dem Sport folgen sollte."

"Künstliche Spiele rund um das Sprintrennen am Samstag zu schaffen, ist nicht der Weg, den ich persönlich bevorzugen würde. Aber das ist meine Meinung", fügt Wolff hinzu. "Alle Teams müssen zusammen mit Stefano [Domenicali, F1-Geschäftsführer] darüber nachdenken, was das Beste ist."

Motorsport-Total.com

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