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"Chaos" bei der FIA? FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem und Mercedes-Teamchef Toto Wolff
Motorsport Images

Chaos bei der FIA? Situation laut Toto Wolff "besorgniserregend"

Versinkt der Weltverband im "Chaos"? Nachdem es bereits anonyme Kritik gab, nimmt Mercedes-Teamchef Toto Wolff die FIA nun auch öffentlich in die Pflicht

Toto Wolff macht sich Sorgen um den aktuellen Zustand der FIA. Und dabei geht es nicht nur darum, dass der Automobil-Weltverband Ende des vergangenen Jahres eine Untersuchung gegen den Mercedes-Teamchef persönlich und dessen Ehefrau Susie eingeleitet hatte.

Vielmehr geht es um den personellen Aderlass bei der FIA in den vergangenen Wochen. "Es ist besorgniserregend, dass so viele gute Leute gehen", so Wolff im Gespräch mit The Telegraph, nachdem zuletzt mehrere hochrangige Mitarbeiter den Weltverband verließen.

Erst in der vergangenen Woche bestätigte die FIA offiziell die Abgänge von Sportdirektor Steve Nielsen und Tim Goss, bis dahin Technischer Direktor der FIA. Besonders der Verlust von Nielsen, der erst Anfang 2023 zur FIA gekommen war, sei "ein schwerer Schlag", so Wolff.

"Ich könnte mir keinen sachkundigeren und faireren Sportdirektor vorstellen", betont der Mercedes-Teamchef und erklärt aus eigener Erfahrung: "Als Führungskraft geht es darum, eine Kultur und ein Umfeld zu schaffen, in dem sich die Mitarbeiter entfalten können."

Wolff wundert sich: Warum wollen plötzlich alle weg?

"Wenn so kompetente Leute wie diese eine Organisation verlassen, entsteht ein Vakuum", warnt der Österreicher und betont: "Man muss sich fragen, warum sich plötzlich so viele Menschen dazu entschlossen haben, aufzuhören?"

Denn sowohl Nielsen als auch Goss sollen aus freien Stücken gegangen sein, weil sie mit dem Weltverband unzufrieden waren. Neben den beiden verließ zudem auch Deborah Mayer, zuvor Leiterin der FIA-Frauenkommission, den Verband.

"Was [die FIA] braucht, ist Stabilität", erklärt Wolff, der offenbar nicht der einzige ist, der die aktuelle Entwicklung innerhalb der FIA mit Sorge betrachtet. Die BBC zitiert einen nicht näher genannten Insider mit den Worten, dass der Weltverband in einem "totalen Chaos" stecke.

"Die FIA ist [neben der FOM und den zehn Teams] einer der drei Hauptakteure des Sports. Und als die Führung dieser Organisationen müssen wir den Ton für alle anderen angeben", erinnert Wolff, laut dem auch die Untersuchung gegen ihn selbst kein gutes Bild auf den Verband geworfen hat.

Untersuchung gegen Wolff "war sehr, sehr schädlich"

"Ich denke, weil eine Milliarde Menschen oder noch mehr unseren Sport verfolgen, sind wir Vorbilder", betont er und erklärt: "Wir müssen auf die Auswirkungen dessen achten, was wir tun und was wir sagen. Was gesagt wurde und die Art und Weise, wie es getan wurde, war sehr, sehr schädlich."

"Wir müssen nicht nur sagen, dass wir transparent und ethisch handeln, sondern diesen Standard auch tatsächlich jeden einzelnen Tag leben", so Wolff, gegen den im Dezember eine Compliance-Untersuchung eingeleitet und nach nur 48 Stunden schon wieder beendet wurde.

"Diese Geschichte ist für unseren Sport ziemlich peinlich", kritisierte auch Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur bereits. Die jüngsten Entwicklungen innerhalb der FIA scheinen nicht zu einer Entspannung der Situation zwischen dem Weltverband und den Teams beizutragen.

Motorsport-Total.com

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