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Grand Prix der USA: Bericht Charles Leclerc im Ferrari SF-24 beim Formel-1-Rennen in Austin 2024
Motorsport Images

Ferrari-Doppelsieg, aber Norris nach Strafe hinter Verstappen!

Ferrari hat beim USA-Grand-Prix in Austin einen Doppelsieg erzielt, aber für am meisten Aufsehen sorgte das Duell der WM-Rivalen Max Verstappen und Lando Norris

Charles Leclerc und Carlos Sainz haben beim USA-Grand-Prix in Austin einen Doppelsieg erzielt und den vierten Saisonerfolg ihres Teams sichergestellt. Das Thema des Tages auf dem Circuit of The Americas in Texas aber war das direkte Duell zwischen Max Verstappen im Red Bull und Lando Norris im McLaren, das letztlich durch die Sportkommissare entschieden wurde. So baute Verstappen seinen WM-Vorsprung weiter aus.

Die entscheidende Szene ereignete sich kurz vor Schluss im USA-Grand-Prix: Norris wollte bei Kurve 12 am Ende der Gegengeraden außenrum an Verstappen vorbei und Platz drei übernehmen, doch Verstappen ließ ihm dort keinen Platz und kam seinerseits von der Strecke ab, sodass auch Norris durch die Auslaufzone musste. Das werteten die Sportkommissare als "Überholen abseits der Rennstrecke" und bestraften Norris.

Verstappen hatte direkt nach der Szene gefunkt: "Er hat mich außerhalb der Strecke überholt. Er muss die Position zurückgeben." Das aber tat Norris nicht.

Nach dem Rennen wollte sich Verstappen nicht weiter dazu äußern: "Ich habe meine Meinung, aber die muss ich hier nicht sagen. Ich lasse das die Sportkommissare regeln." Red-Bull-Sportchef Helmut Marko wiederum sagte bei ServusTV geradeheraus: "Ich glaube, die Strafe war gerechtfertigt."

McLaren-Teamchef Andrea Stella sieht das anders: "Ich finde, die Sportkommissare haben sich unangemessen in wundervollen Motorsport eingemischt. Es sind ja beide von der Strecke gefahren. Also haben beide einen Vorteil erhalten. Für uns gab es keinen Zweifel, dass das Manöver korrekt war."

"Also schade, denn das kostet uns einen Podestplatz. Und die Entscheidung kann man nicht anfechten. Deshalb ist dieses Kapitel für uns bereits abgeschlossen", meint Stella bei Sky. Nachsatz: "Und wir hatten es ja akzeptiert, dass wir in der ersten Kurve weggedrückt worden waren."

Norris selbst sieht es wie Stella und betont, dass auch Verstappen von der Strecke angekommen sei. "Er ist also klarerweise zu hart reingefahren und hat dadurch ebenfalls einen Vorteil erlangt. Aber ich mache nicht die Regeln und ich beschwere mich nicht", so Norris

Die weiteren Punktepositionen in Austin gingen an Oscar Piastri im zweiten McLaren, George Russell im Mercedes, Sergio Perez im Red Bull, Nico Hülkenberg im Haas, Liam Lawson im Racing Bulls und Franco Colapinto im Williams. Formel-1-Rekordsieger Lewis Hamilton schied als einziger Fahrer vorzeitig aus.

Zum Thema:
Ergebnis: USA-Grand-Prix in Austin
Fakten: Statistiken zum Rennen
Update: WM-Zwischenstand Fahrer
Update: WM-Zwischenstand Konstrukteure
Fotos: Fahrbilder aus Austin
Ticker: Paddock live mit Ruben Zimmermann
Stream: Analyse live auf YouTube am 21.10.2024, 3 Uhr

Wie die Sportkommissare das Norris-Urteil begründen

Die FIA-Sportkommissare schreiben zum Fall Lando Norris vs. Max Verstappen: "Norris hat Verstappen außenrum überholt, aber war nicht auf gleicher Höhe beim Scheitelpunkt. Deshalb hat Norris das Recht auf die Kurve verloren. Weil er die Strecke verlassen hat und dabei Verstappen überholte, hat er sich einen nachhaltigen Vorteil verschafft.

"Wir haben fünf statt den zehn eigentlich empfohlenen Strafsekunden verhängt, weil Norris sich für die Außenseite entschieden hatte und keine Alternative hatte, als von der Strecke zu fahren, weil er nah an Verstappen dran war, der ebenfalls von der Strecke abkam."

Was passierte beim Start?

Max Verstappen hat sich nach dem Start innen neben Lando Norris platziert und spät eingelenkt in die erste Kurve. Beide WM-Rivalen wurden weit nach außen getragen, Verstappen drückte Norris über den Randstein rechts hinaus. Das öffnete links eine Lücke für Charles Leclerc, der von P4 kommend die Führung im Rennen übernahm vor Verstappen, Carlos Sainz und Norris.

Norris beschwerte sich anschließend per Funk: "Max hatte gar nicht vor, die Kurve zu kriegen." Eine Untersuchung durch die Sportkommissare blieb jedoch aus.

In einem separaten Zwischenfall drehte Alexander Albon den vor ihm fahrenden Esteban Ocon um, der dadurch ans Ende des Feldes zurückfiel. Die Sportkommissare werteten diese Berührung als Rennzwischenfall und sprachen keine Strafe aus.

Wann fiel die Entscheidung im Grand Prix?

Am Start. Ferrari-Fahrer Charles Leclerc übernahm noch in Kurve 1 die Führung und fuhr anschließend ein solides Polster von mehreren Sekunden auf Max Verstappen heraus. Er bestimmte von Anfang an das Tempo im Rennen und geriet nie in Gefahr durch seine Verfolger.

Was war die Sieger-Strategie?

Charles Leclerc absolvierte in Runde 27 seinen einzigen Boxenstopp und wechselte von Medium auf Hard. Die meisten Fahrer taten es ihm gleich und wechselten ebenfalls einmal die Reifen.

Warum kam das Safety-Car auf die Strecke?

Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton flog in der zweiten Rennrunde bei Kurve 19 ab und strandete im Kiesbett, an der gleichen Stelle, an der im Qualifying sein Teamkollege George Russell verunfallt war - und der Abflug sah auch noch sehr ähnlich aus.

Zum Abtransport des Autos berief die Rennleitung das Safety-Car auf die Strecke, zum ersten Mal seit dem Kanada-Grand-Prix 2024 in Montreal. Die Safety-Car-Phase dauerte drei Runden. Beim Re-Start blieb die Reihenfolge an der Spitze bestehen und Leclerc setzte sich in den folgenden Runden sukzessive ab von Verstappen.

Wofür wurde George Russell bestraft?

Beim Überholversuch in Kurve 12 am Ende der Gegengeraden drückte George Russell Valtteri Bottas rechts über den Randstein hinaus. Das werteten die Sportkommissare als "Abdrängen" und verhängten eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe gegen Russell. Das konnte Russell kaum fassen. Als er per Funk davon erfuhr, meinte er schlicht: "Bitte was?"

Dann meldete sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff am Funk und sagte: "Diese Strafe ist ein völliger Witz."

Wofür wurde Pierre Gasly bestraft?

Pierre Gasly ging in Kurve 15 an Alexander Albon vorbei, kam dabei aber von der Strecke ab. Das werteten die Sportkommissare als unfaire Vorteilnahme durch Verlassen der Strecke und sprachen eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe aus.

Wofür wurde Yuki Tsunoda bestraft?

Yuki Tsunoda fing sich beim Überholversuch gegen Alexander Albon eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe ein, weil er nach Meinung der Sportkommissare Albon in Kurve 12 abgedrängt hatte.

Motorsport-Total.com

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