Superbike-WM: Nürburgring | 16.06.2008
Doppelsieg für Nori Haga
Yamaha-Italien-Star Nori Haga zeigte auf dem Nürburgring, warum er bei Fans auf der ganzen Welt enorme Hochachtung genießt.
HAGA UND YAMAHA: KEINE SPUR VON ANGESCHLAGENHEIT. Der Japaner setzte sich im Finish von seinem Verfolger Troy Bayliss ab und sicherte sich den dritten Saisonlaufsieg. Im zweiten Durchgang legte Haga noch einmal nach und holte sich damit mit 50 Zählern auch die maximale Ausbeute.
Zur Erinnerung: Haga wurde erst vor zehn Tagen an seinem mehrfach gebrochenen Schlüsselbein operiert.
Die WM wird immer spannender. Haga liegt nach seinem Doppelsieg in der Eifel als Tabellen-Vierter nur noch 55 Zähler hinter WM-Leader Bayliss. Troy Corser musste sich mit der zweiten Yamaha R1 im zweiten Rennen Haga nur um eineinhalb Zehntel geschlagen geben.
Im ersten Rennen konnte sich der Australier für den vierten Rang 13 Zähler gutschreiben lassen.
BAYLISS UND DUCATI: NICHT NUR SIEGE ZÄHLEN. Ducati-Star Troy Bayliss setzte sich im ersten Rennen zusammen mit Noriyuki Haga gleich zu Beginn von der Meute mit Max Neukirchner ab, er erst an Troy Corser einen Weg vorbei finden musste. Bayliss übernahm zweimal kurz die Führung, musste sich am Ende aber Haga beugen.
Auch im zweiten Rennen hatte Bayliss in der Anfangsphase die Nase vorne, nach einem Duell gegen Haga fiel er jedoch auf die fünfte Position zurück, konnte aber Carlos Checa in der letzten Runde wieder passieren. Bayliss konnte seinen Vorsprung in der WM auf Checa auf 39 Zähle ausbauen.
Enttäuscht war Max Biaggi auf der Sterilgarda-Ducati nach dem ersten Rennen mit Rang 13, der siebte Platz entschädigte den 36-jährigen Römer später zumindest einigermaßen. Für Teamkollegen Ruben Xaus lief es deutlich besser, der Katalane konnte die Heimreise aus der Eifel mit den Rängen sechs und acht antreten.
Michel Fabrizio konnte sich Dank der Plätze sechs und neun auf dem achten WM-Rang vor Max Biaggi festsetzen.
HONDA UND CHECA: WICHTIGEN BODEN VERLOREN. HANNspree-Honda-Star Carlos Checa konnte sich im ersten Rennen auf dem Nürburgring nicht in den Kampf um den Laufsieg einschalten. Der Katalane, der in der WM-Tabelle als erster Verfolger von Bayliss in die Eifel kam, musste sich mit der fünften Position begnügen.
Checa kam auch im zweiten Rennen nicht an die Spitzengruppe heran und musste zu allem Überfluss auch noch Bayliss in der letzten Runde passieren lassen. Karl Muggeridge prescht sich nach den Plätzen zehn und zwölf auch in der Gesamtwertung immer näher an die Top-Ten heran.
Der Spanier Gregorio Lavilla warf seine Ventaxia-Honda im ersten Rennen in den Kies und kam im zweiten Durchgang auch nur auf den 14. Platz.
ALSTARE-SUZUKI: NEUKIRCHNER ALS EINZELKÄMPFER. Bei Alstare-Suzuki konnte man sich in der Eifel über zwei Podestplätze freuen. Polesitter Max Neukirchner sicherte sich zwei dritte Ränge und hält damit bereits bei sechs Podiumsplätzen in der laufenden Saison.
Der Deutsche musste vom vierten Rang im ersten Durchgang erst an Troy Corser vorbei, ehe er sich auf die Verfolgung von Bayliss und Haga machen konnte. Im zweiten Rennen schaffte er vor imposanter Fan-Kulisse nochmals Rang 3.
„Zum Glück hat es heute nicht geregnet, das wäre für die vielen Fans nicht sehr angenehm gewesen“, erklärte Neukirchner, der seinen dritten WM-Rang behaupten konnte und nur noch zwölf Punkte hinter Checa liegt.
Neukirchners Teamkollege Fonsi Nieto preschte mit seiner Alstare-Suzuki auf die Ränge acht und neun. Yukio Kagayama, der schon im freien Training vor der Superpole am Samstag gestürzt war, musste auf die Rennen verzichten.
KAWASAKI: TAMADA MIT GLANZLEISTUNG. Makoto Tamada zeigte im ersten Rennen mit der ZX10 des PSG-1-Kawasaki-Teams aus der fünften Startreihe mit einer fahrerischen Glanzleistung den neunten Rang. Im zweiten Durchgang kam der Japaner auf den 13. Platz.
Für Teamkollegen Regis Laconi blieb im ersten Rennen der 14. Platz, später konnte sich der Franzose revanchieren und konnte sich auf der zehnten Position einreihen.
SUPERSPORT: PITT NÜTZT DIE ROUTINE. Routinier Andrew Pitt holte sich mit der HANNspree-Honda des niederländischen Ten-Kate-Teams auf dem Nürburgring den dritten Saisonsieg in der Supersport-WM. Der Australier attackierte den bis dahin führenden Broc Parkes mit der Yamaha R6 drei Runden vor Schluss und übernahm mit dem Sieg auch die Tabellenführung vom spanischen Honda-Markenkollegen Joan Lascorz, der diesmal nach einigen Problemen nur mit Rang zwölf Vorlieb nehmen musste.
Mit Josh Brookes aus der Stiggy-Honda-Truppe schaffte ein weiterer CBR-Pilot den Sprung auf das Podium. Polesitter Broc Parkes konnte sich über den dritten Rang nicht wirklich freuen. Teamkollege Fabien Foret lag als Vierter bereits mehr als zehn Sekunden hinter dem Spitzentrio.
Der deutsche Wildcard-Pilot Arne Tode brachte seine G-LAB-Triumph nach Startplatz sieben im Rennen auf die achte Position und war damit bester Triumph-Fahrer.
FIM 1000 CUP: SIEG FÜR DUCATI UND ROBERTS. Der Australier Brendan Roberts aus der Xerox-Ducati-Truppe sicherte sich auf dem Nürburgring den Sieg im Rennen zum FIM 1000 Cup. Der Polesitter konnte die beiden Suzuki-Piloten Davide Giugliano und Tabellenführer Xavier Simeon aus der Alstare-Suzuki-Truppe auf einige Zehntelsekunden hinter sich lassen.
Michele Pirro brachte die beste R1-Yamaha vor Matej Smrz auf die vierte Position. Simeon führt in der Tabelle nach vier von zehn Rennen mit zehn Punkten Vorsprung auf Roberts.
Der Österreicher Rene Mähr konnte mit der KTM RC8 zwar das Rennen beenden, kam aber nur als 33. und Vorletzter in die Wertung.