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FIA-GT: Zolder

Zweimal zwei Punkte

Tag in Schwarz-Blau: Sieg für Maserati und abermals der FIA-GT-Titel für Bartels, Bertolini und Vitaphone Racing - GT2: Westbrook siegt solo.

Zum dritten Mal darf sich der Deutsche Michael Bartels FIA-GT-Meister nennen, er teilt den Erfolg mit seinem kongenialen Partner Andrea Bertolini aus Italien.

Bartels ist zum gleichzeitig zum vierten Mal in Serie auch erfolgreichster Teamchef des Jahres mit Vitaphone Racing.

Zwei Punkte entscheiden gegen Mike Hezemans und Anthony Kumpen in der Corvette C6.R von Pekaracing, einem im Vergleich zum "Konzern" Vitaphone Racing winzigen Team.

Sie gingen mit einem Rückstand von vier Zählern ins Rennen und hätten gewinnen müssen. Einen wichtigen Grundstein dafür legte Kumpen im Qualifying, wo er sich die Pole Position holte – zumindest vorerst.

Am Weg dorthin, so befanden die Offiziellen, ignorierte er aber eine gelbe Flagge, deshalb wurde er um sechs Plätze zurückversetzt. Alex Müller im zweitschnellsten Auto, dem Maserati Nr. 2, passierte dasselbe.

Eine Aufholjagd stand für Hezemans und Kumpen somit auf dem Programm für den trüben Renntag in Zolder. Die gelang ihnen aber nicht, denn das "dritte" Auto von Vitaphone machte sich alsbald an der Spitze breit.

Letztes Rennen einer Ära

Alex Pier Guidi und Matteo Bobbi starteten im Auto mit der Nummer 33 von ganz vorne und waren dort auch am Schluss. Die beiden Italiener sind in Spa erstmals zum Team Vitaphone gestoßen, sie holten sich erstmals gemeinsam einen Laufsieg.

Und das im allerletzten Rennen der FIA-GT-Meisterschaft in ihrer heutigen Form. Ab nächstem Jahr gibt es ja die WM, deren Kalender momentan noch fixiert werden muss.

Dahinter sorgte anfangs wieder der Brasilianer Enrique Bernoldi für Schlagzeilen, indem er nämlich mit Zähnen und Klauen um Platz 2 kämpfte und somit dem Führenden unwillkürlich einen schönen Vorsprung verschaffte.

Sowohl die Corvette Nr. 4 als auch der Maserati Nr. 1 suchten früh die Boxen auf und profitierten vom Pech der Gegnerschaft (Bernoldi drehte sich ein, die Corvette Nr. 3 bekam eine Drive-Through-Strafe). Damit setzten sie sich auf den Plätzen 2 und 3 fest.

Noch eine Serie: Zum dritten Mal in Folge wird Corvette-Pilot Mike Hezemans im letzten Rennen der Saison Zweiter und gleichzeitig Vizemeister.

Er wurde bis ins Ziel von Bertolini und Bartels beschattet; und mehr mussten die beiden Routiniers nicht tun, denn Platz 3 im Rennen genügte für den Sieg in der Meisterschaft mit zwei Pünktchen Vorsprung.

Die Marke Maserati staubt mit dem umstrittenen MC12 also wieder den Titel ab, aber Corvette ist in der Gesamtwertung nicht schlecht vertreten; die Plätze 2 bis 4 gehen an Autos mit V8-Power aus Detroit. Diese Autos gehören jedoch zu verschiedenen Teams, deshalb war die Teamwertung eine "gmahte Wiesn" für Vitaphone.

Weit und breit nicht in Sicht waren die Saleen S7-R von KplusK Motorsport (nicht unerwartet) und Full Speed Racing. Für den Saleen, der voraussichtlich nicht in die neuen GT1-Regeln "überführt" wird, ist das ein unrühmliches Ende der Rennkarriere.

Apropos KplusK: In der Weltmeisterschaft des Jahres 2010 möchte auch Karl Wendlinger wieder aktiv sein, mit einem etwas zuverlässigeren Team.

GT2: Westbrook ist Solo-Meister

Auch in der Klasse GT2 entscheiden zwei Punkte, und zwar für Richard Westbrook im Porsche 997 GT3 RSR von Prospeed Competition. Sein regulärer Teampartner Emmanuel Collard fuhr diesmal einen eigenen 997er, nämlich das Auto von Brixia Racing.

Damit erhöhte sich der Druck auf die Ferrari-Fraktion, aber es kostete Collard de facto den Titel. Als Teamkollegen wurden die beiden Porsche-Junioren eingesetzt: Marco Holzer bei Westbrook, und Martin Ragginger bei Collard.

Damit hatte der Salzburger endlich einen schnellen Teampartner, im Qualifying klappte es mit der neuntschnellsten Zeit aber nicht ganz so gut wie gewohnt.

Porsche warf einiges in die Schlacht: Prospeed brachte ein zweites Auto für Marc Werksfahrer Lieb und Darryl O'Young, beim britischen Trackspeed-Team war mit Jörg Bergmeister/Christian Mamerow eine siegtaugliche Kombination am Werk.

Der Teamtitel war bereits sicher in den Händen von AF Corse, im letzten Rennen verspielten Gimmi Bruni und Toni Vilander aber den Sieg in der Fahrerwertung.

Denn sie konnten ihre Pole Position nicht umsetzen: Westbrook und Bergmeister gingen vorbei, und der erstere der beiden Porsche hielt sich an der Spitze.

Eine Ferrari-Phalanx folgte dem Trackspeed-997er von Westbrook/Holzer auf den Plätzen, aber Bruni/Vilander erreichten nur Rang 4 – das war zuwenig!

Westbrook und Holzer taten, was zu tun war, und siegten mit 4,2 Sekunden Vorsprung auf den Ferrari von Malucelli/Ruberti. Holzer holt damit als erster Junior einen Klassensieg. Collard/Ragginger kamen mit 36 Sekunden Rückstand auf dem 6. Klassenrang ins Ziel.

Auch hier endet eine Ära, denn nächstes Jahr fährt die Klasse GT2 von den GT1 getrennt ihre eigene Europameisterschaft, wenn es denn nach den Plänen der FIA geht. Eine Beteiligung österreichischer Fahrer und Teams ist nicht ausgeschlossen - stay tuned!

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