
ADAC Formel Masters: Assen | 11.05.2009
Die nächste Generation
Starke Österreicher in Assen, Klaus Bachler in beiden Rennen am Podium – Doppelsieg für den Briten Adrian Campfield
Getreu dem Motto "Rule Britannia" erkämpfte sich der 19 Jahre alte Brite Adrian Campfield mit einer bravourösen Fahrt beim Samstagsrennen der Formel ADAC in Assen seinen ersten Sieg in der Monoposto-Schule.
Der Österreicher Klaus Bachler übernahm mit Platz zwei die Tabellenführung. Dritter wurde der niederländische Lokalmatador Liroy Stuart. Den besten Start erwischte Bachler. Der Steirer preschte vom Dritten auf den ersten Platz vor.
"Das war natürlich perfekt", berichtete Bachler. "Leider hatte ich in der Einführungsrunde mit meinen Reifen viel Dreck aufgesammelt, sodass ich keine Chance hatte, den starken Campfield zu halten. Ich freue mich aber auch über den zweiten Platz, der mir wichtige Punkte bescherte."
Mit den 15 Zählern für seinen jüngsten Erfolg zog Bachler am bisherigen Spitzenreiter Daniel Abt vorbei, der wegen Überholens bei roten Flaggen im Qualifying für beide Rennen in Assen gesperrt wurde.
Der spätere Sieger Campfield setzte sich mit einem Überholmanöver zu Beginn der zweiten Runde an die Spitze und enteilte den von Bachler angeführten Verfolgern. Im Ziel hatte das Talent von der Insel fast fünf Sekunden Vorsprung und jubelte verdient:
"Ein absolut perfektes Rennen. Das Auto war optimal vorbereitet und die Dunlop-Reifen wurden sogar mit jeder Runde besser. Mein Dank gilt dem Team für die super Vorarbeit und meinem Vater, der mir den Start in der Formel ADAC ermöglicht."
Das Duell des Tages lieferten sich Liroy Stuart und Patrick Schranner. Bis zur vorletzten Runde behauptete sich Kartaufsteiger Schranner auf dem dritten Rang, doch dann musste er sich doch den Angriffen seines Hintermanns geschlagen geben.
"Es ist schön, bei meinem ersten Einsatz in einer so gut besetzen Serie und dann noch vor heimischen Publikum auf das Podium zu fahren. So kann es morgen weitergehen", freute sich Stuart.
Stets im vorderen Feld auch die weiteren Österreicher: Platz 5 für Rene Binder, einen Rang dahinter Dominik Baumann, auf Rang 8 Kevin Friesacher.
An Adrian Campfield führte in Assen kein Weg vorbei. Er feierte am Sonntag seinen zweiten Sieg des Wochenendes. Wiederum standen Bachler und Stuart mit auf dem Podium, diesmal hatte allerdings Stuart die Nase als Zweiter vorn.
Der Holländer, der von Platz zwei gestartet war, lag in der turbulenten Anfangsphase des Elf-Runden-Rennes an der Spitze, als das Feld nach einem Unfall von Rene Binder bereits im ersten Umlauf vom Safety Car eingefangen wurde. Doch nach dem Restart des Rennens musste sich der Niederländer bald den Attacken von Verfolger Campfield geschlagen geben.
"Ich war in den Kurven schneller als Adrian, doch in den Geraden hatte ich keine Chance gegen ihn", berichtete Stuart, "ich habe noch versucht gegenzuhalten, wobei es sogar zu einer kleinen Berührung kam, aber letztlich musste ich ihn ziehen lassen, auch wenn ich bis zum Schluss wie im Qualifying gefahren bin, um noch einmal an ihn heranzukommen. Mit zwei Podiumsplätzen bei meinem Debüt in der Serie bin ich aber mehr als zufrieden."
Nach dem geglückten Überholmanöver gegen Stuart ließ Campfield nichts mehr anbrennen, auch wenn sein Vorsprung im Ziel mit 1,3 Sekunden nicht ganz so groß ausfiel wie am Vortag. "Ein unglaubliches Wochenende mit zwei perfekten Rennen", jubelte der 1,85 Meter große Student nach dem zweiten Sieg innerhalb von 24 Stunden, "das waren die besten Rennen meines Lebens."
In der Tabelle liegt Campfield nach dem Doppelschlag mit 65 Punkten an der Spitze vor Bachler mit 57 Punkten. Bachler lieferte eine starke Aufholjagd ab. Von Platz zehn gestartet fiel er sogar noch zwei Plätze zurück.
"Durch den Unfall in der ersten Runde bin ich wieder auf Platz sieben vorgerückt und war deutlich schneller als meine Vorderleute. Es war aber trotzdem Schwerstarbeit, zu überholen. Dass ich es von Startplatz zehn noch auf das Podium schaffen würde, hätte ich nie gedacht. Hätte man mich vor dem Rennen gefragt, wäre ich über Platz fünf schon zufrieden gewesen. Dritter ist natürlich viel besser, auch hinsichtlich der Meisterschaft", resümierte Bachler.
Kevin Friesacher war mit Platz 5 ebenfalls stark platziert, Daominik Baumann hatte einen kleineren Ausrutscher zu verzeichnen und brachte das lädierte Auto auf Platz 12 ins Ziel.