
Formel Masters: Hockenheim | 10.06.2009
Rene Binder zieht Halbzeitbilanz
"Ich bin auf einem guten Weg!": für Rene Binder scheint im Moment alles nach Plan zu verlaufen, was die jüngsten Ergebnisse beweisen.
Nach vier Stationen der ADAC Formel Masters kann Tirols neue Motorsporthoffnung bereits auf zwei Podestplätze verweisen. "Bärenstark", so der einhellige Kommentar im Fahrerlager, und der beste Zeitpunkt, um mit dem 17jährigen eine erfolgreiche Halbzeitbilanz zu ziehen:
Ja, ich bin zumindest auf einem guten Weg. Aber ich darf mich trotzdem nicht ausrasten, muss ständig konzentriert bleiben und so viel über die Autos lernen, wie ich nur kann. Ich bin in Hockenheim mit einem Rückstand von fast einer Sekunde ins Wochenende gestartet und hab dann schon am Samstag die schnellste Rennrunde gefahren. Platz drei ist für mich als Neuling noch immer ein Riesenergebnis. Nur schade, dass es am Sonntag noch nicht so richtig läuft…
Du bist nun schon dreimal von einem Kontrahenten torpediert worden und am Rennsonntag in Hockenheim gab es dann eine unnötige Safetycar-Phase, die leider alles auf den Kopf gestellt hat.
Das Safetycar war in dem Moment sicher nicht notwendig. Jedenfalls habe ich nach dem Re-Start meinen hart erkämpften dritten Platz an meinen Teamkollegen Daniel Abt verloren und dann noch einen an Kevin Friesacher, weil ich in der Sachskurve hinter Campfield und Bachler hart abbremsen musste. Als ich dann direkt unter dem Getriebe von Friesacher auf die Zielgerade eingebogen bin, habe ich vorne ein wenig Downforce verloren und mich gedreht. War zwar mein Fehler, aber auch irgendwie eine blöde Kettenreaktion.
An dieser Stelle sind schon andere abgeflogen, doch was Du bis dahin gezeigt hast war wirklich erstklassig und sollte Dir viel Selbstvertrauen geben…
Auf jeden Fall, deshalb kann ich die Ausfälle noch halbwegs verschmerzen. Wenn’s auch beim testen manchmal danach ausgesehen hat, als würde ich mich auf dem einen oder anderen Kurs noch schwer tun, hab ich mich dann bis zum Qualifying immer wieder steigern können. Gott sei Dank!
Du liegst am 6. Platz im Zwischenklassement der Meisterschaft. Zufrieden?
Ja, weil für mich auch die Art und Weise entscheidend ist. Mir ist lieber, zweimal am Podium zu stehen und auch einmal abgeschossen zu werden, als konstant Zehnter zu sein.
Du bist der derzeit erfolgreichste Tiroler im Nachwuchsbereich und hast mit Sicherheit eine große Zukunft vor Dir. Träumt ein Rene Binder auch von der Formel 1?
Ehrlich gesagt, denke ich noch gar nicht so weit. Ich werde einfach hart weiterarbeiten und versuchen, das Beste aus meinen Möglichkeiten zu machen. Von nichts kommt jedenfalls nichts, da stehen mir sicher noch einige Jahre harter Arbeit bevor.
Du bist also nicht unbedingt jemand, der sich auf sein Talent verlässt?
Auf gar keinen Fall. Ich glaube, dass es heutzutage sogar sehr viele gibt, die im Prinzip schnell Auto fahren können, also werden andere Dinge umso wichtiger: Wie stimmt man sein Auto ab und wie legt man seine Rennen taktisch gut an? Außerdem muss man sich auch um seine Fitness kümmern, damit man in den Rennen vom Start bis ins Ziel die Konzentration halten kann. Wie gesagt, ich bin ich auf einem guten Weg, aber noch lange nicht am Ziel.