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Motorrad-WM: Sepang

Der „Doktor“ feiert den neunten Titel

Mit einem dritten Platz hinter Stoner und Pedrosa sicherte sich Valentino Rossi vorzeitig den WM-Titel, Lorenzo Vierter. 125 ccm: Ranseder Zwölfter!

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Yamaha

Nebeneinander standen die beiden Yamaha-Teamkollegen und Titelrivalen, Valentino Rossi und Jorge Lorenzo in der ersten Startreihe, komplettiert durch Honda-Werkspilot Dani Pedrosa – die Startaufstellung für den vorletzten WM-Lauf der MotoGP-Saison 2009, auf dem Sepang International Circuit war viel versprechend. Mit seiner Bestzeit von 2:00.518 Minuten konnte Rossi seinen eigenen Rundenrekord pulverisieren, den er in der 990 ccm-Ära markiert hat.

Der Rennstart musste wegen monsunartiger Regenfälle um 40 Minuten verschoben werden – gestartet wurde mit den auf regen abgestimmten und mit Regenreifen bestückten Motorrädern.

Weil er nach dem Wechsel seines Bikes zu spät die Boxengasse verließ, wurde Lorenzo ans Ende des Feldes zurückversetzt…

Doch auch beim „Doktor“ lief nicht alles glatt: Nach dem Start leistete sich der Italiener in der ersten Kurve einen Fehler, er wurde weit nach außen getragen – während die Yamaha mit der Startnummer 46 einen Platz nach dem anderen verlor, räumte Lorenzo das Feld von hinten auf.

Rendezvous im Mittelfeld

So fand sich Rossi schließlich direkt vor seinem Titelrivalen auf Rang acht wieder – noch in der ersten Runde zog nicht nur Lorenzo, sondern auch Marco Melandri an dem vorsichtig agierenden Rossi vorbei. Erst nach einigen fehlgeschlagenen Angriffen konnte Rossi wieder an der Hayate-Kawasaki vorbeiziehen.

Lorenzo hingegen überholte Loris Capirossi, setzte sich in einem harten Kampf gegen Ducati-Werkspilot Nicky Hayden durch und konnte sich schließlich auch den Gresini Honda-Piloten Toni Elias vorknöpfen.

Einen Schönheitsfehler hatte das Ganze: Valentino Rossi gelang es, seinem Teamkollegen bei diesen Manövern wie ein Schatten zu folgen.

So hielt sich die Lorenzo’sche Freude an seinen Positionsgewinnen in Grenzen, denn um seine Titelchance zu wahren, wären einige Bikes zwischen ihm und Rossi nötig gewesen.

Angriff statt Schattenfahrt

Der Weltmeister hätte nun im Windschatten seines Teamkollegen als Fünfter den Titel einstreifen können – doch Rossi beschloss stattdessen, seinen Titelrivalen anzugreifen. In der achten Runde konnte er an Lorenzo vorbeiziehen und Platz vier belegen.

An der Spitze knöpfte sich Stoner den führenden Pedrosa vor, um in der Folge um zwei Sekunden pro Runde schneller zu fahren und dem Rest des Feldes zu enteilen. Erst später ließ es Stoner etwas ruhiger angehen, um einem weiteren Sieg binnen einer Woche entgegen zu fahren.

Pedrosa wurde in der Folge von seinem Honda-Stallkollegen Andrea Dovizioso unter Druck gesetzt – doch dann flog der Italiener in der fünften Kurve von der Strecke – so konnte Valentino Rossi seinen neunten WM-Titel als Dritter auf dem Siegerpodest feiern.

125 ccm: Ranseder holt vier Punkte

In der 125 ccm-Klasse konnte sich der Oberösterreicher Michael Ranseder vom 23. Startplatz auf den tollen zwölften Rang vorkämpfen und damit vier wertvolle WM-Punkte einstreifen. Möglich wurde dieser Erfolg des 23-jährigen Aprilia-Piloten aufgrund eines guten Rennstarts und eines in der Folge kämpferischen Rennens.

Ranseder schreibt auf seiner Homepage: „Mit meiner heutigen Leistung kann ich zufrieden sein. Schon am Vormittag im Warm-up spürte ich förmlich einen Ruck in mir und die Post ging ab. Im Rennen ist mir ein sauberer Start gelungen und ich konnte bis zur ersten Kurve etliche Konkurrenten überholen. In dieser schwer zu fahrenden Schikane habe ich aber auch ordentlich gegen gehalten und meine Position verteidigt. In weiterer Folge konnte ich recht flott zur Sache gehen, sodass ich in den ersten Runden locker 2:15er bzw 2:16er-Zeiten fahren konnte.“

„Dieses hohe Tempo konnte ich aber nicht lange fahren, trotzdem habe ich alles versucht, um an Zarco dranbleiben zu können. Wir haben auch ein paar Mal unsere Positionen getauscht, aber sein Motorrad war um einen Tick schneller. Mit zunehmendem Rennverlauf wurde es immer schwieriger, die Konzentration zu bewahren. Zudem war es wegen der äußeren Bedingungen stellenweise etwas rutschig. Man musste höllisch aufpassen, Zarco ist dabei ein Fehler passiert. Obwohl von hinten keine Gefahr drohte, lies ich mich nach Zarcos Sturz nicht aus der Ruhe bringen und fuhr die letzten Runden alleine das Rennen zu Ende“, berichtet der Oberösterreicher.

Zufrieden bilanziert Ranseder: „Dieser zwölfte Platz und die vier WM-Punkte sind nach den vergangenen Rennen ein Erfolg für mich, zumal ich mir dieses Ergebnis heute hart erkämpfen musste. Beim Saisonfinale in Valencia in zwei Wochen möchte ich in jedem Fall eine derartige Leistung abliefern, denn mein Team arbeitet gut und wirklich hart.“



Ergebnis

 1.  Casey Stoner     Ducati            47:24.834
 2.  Dani Pedrosa     Honda              + 14.666
 3.  Valentino Rossi  Yamaha             + 19.385
 4.  Jorge Lorenzo    Yamaha             + 25.850
 5.  Nicky Hayden     Ducati             + 38.705
 6.  Chris Vermeulen  Suzuki             + 41.061
 7.  Toni Elias       Gresini Honda      + 48.555
 8.  Marco Melandri   Hayate Kawasaki    + 55.557
 9.  Loris Capirossi  Suzuki           + 1:00.303
10.  Mika Kallio      Pramac Ducati    + 1:00.440
11.  Aleix Espargaro  Pramac Ducati    + 1:01.655
12.  Alex de Angelis  Gresini Honda    + 1:01.847
13.  Colin Edwards    Tech 3 Yamaha    + 1:10.778
14.  Gabor Talmacsi   Scot Honda       + 1:15.851
15.  James Toseland   Tech 3 Yamaha    + 1:50.672


DTM-Endstand

1. ROSSI Valentino                 286 Punkte*
2. LORENZO Jorge                   245 Punkte
3. STONER Casey                    220 Punkte
4. PEDROSA Dani                    209 Punkte
5. DOVIZIOSO Andrea                152 Punkte
6. EDWARDS Colin                   146 Punkte
*=Weltmeister

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