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WTCC: Valencia

Alles wieder anders!

Kleines Comeback für Seat, und der erste Erfolg des Jahres für BMW – die anderen Werksteams hatten in Spanien weniger zu lachen.

Johannes.Gauglica@motorline.cc

Vor den Rennen 9 und 10 der Saison im spanischen Valencia hatten die Teilnehmer der WTCC verschiedene Hoffnungen: Seat erhoffte sich dank um 0,2 bar erhöhtem Ladedruck Erfolg vor heimischem Publikum; Chevrolet hoffte auf eine Fortsetzung der Siegesserie von Marrakesch und Pau; BMW wollte endlich den ersten Sieg des Jahres; und Lada suchte den Anschluss an die Werks-Kollegen dank eines neuen Motors mit 20 PS Mehrleistung.

Die Rote Armee musste sich ihre Hoffnungen gleich im Training abschminken, denn das neue Triebwerk sorgte für einigen technischen Ärger.

Die drei roten 110 spielten in ihrem möglicherweise letzten Einsatz (der neue Priora wird vielleicht schon in Brünn an dne Start gehen) keine Rolle.

Am anderen Ende des Spektrums waren vier Seat Leon TDI in den ersten beiden Startreihen. 2,7 statt 2,5 bar Ladedruck lassen den Turbodiesel tiefer durchatmen, und das genügte für eine gründliche Veränderung des Bildes – nicht die Dominanz der ersten Rennen, aber auch nicht die Blutleere der Leistung in Pau.

Lauf 1: Heimspiel für Seat

Somit war für Lauf 1 die Wiese sozusagen gemäht. Eine Rempelei in der ersten Kurve riss zwar Jordi Gené aus dem Rennen, seine Kollegen Yvan Muller, Tiago Monteiro und Gabriele Tarquini (letzterer von der Pole Position) sorgten aber doch für etwas Feierstimmung bei den spanischen Fans.

Dahinter rollten aber die BMW das Feld auf: von mittelprächtigen Startpositionen arbeiteten sich Augusto Farfus und Andy Priaulx bis auf die Plätze 4 und 5 nach vor. Besonders für den Brasilianer, der im Startgetümmel weit zurückfiel, waren es hart erarbeitete Punkte.

Kaum im Bild waren diesmal die Chevrolet, Nicola Larini als Elfter brachte dem Cruze diesmal das beste Resultat. Bei dne Independents setzte sich Tom Coronel im Benzin-Seat als Gesamt-Siebenter durch. Lokalheld Sergio Hernandez als Achter hatte die Pole Position für Lauf 2.

Lauf 2: ARGE BMW

Weder Hernandez noch Coronel konnten ihre Startplätze in der ersten Reihe ummünzen. Dennoch gab es ein aufsehenerregendes Resultat. Erfahrungsgemäß ist Valencia ein Hecktriebler-feindlicher Kurs. Umso überraschender war der Generalangriff, den die BMW lancierten.

Erstmals in dieser Saison ziegte sich so etwas wie Teamarbeit nicht nur zwischen den einzelnen BMW-Teamkollegen (Andy Priaulx ist der einzige Einzelkämpfer unter den Werkspiloten), sondern teamübergreifend unter allen Werks-BMW.

Jörg Müller hatte in den ersten Runden die Führung inne, dann löste Farfus ihn an der Spitze ab. Die beiden Schnitzer-Piloten taten sich in der Folge nicht mehr weh. BMW holt damit, kaum zu glauben, im zehnten Rennen den ersten Sieg des Jahres!

Dahinter war Tarquini der einzige Seat-Vertreter in den Top 6, er rangelte mit Priaulx Hernandez und Alessandro Zanardi um den letzten Platz am Stockerl. Im Ziel verpatzte der Italiener mit dem zweiten dritten Platz (sofern das Sinn macht) das perfekte BMW-Siegerfoto.

Hinter Priaulx, Zanardi und Hernandez nahmen auch Muller und Monteiro noch ein paar Punkte mit. BME gegen Seat auch bei den Independents:

Stefano d’Aste legte eine famose Aufholjagd hin und attackierte gegen Ende Coronel erfolgreich um den Sieg der Privatfahrerwertung. Enttäuschung wiederum bei Chevrolet; Alain Menu war der beste der Blauen auf Platz 12.

Vor den Rennen in Brünn am 21. Juni führt weiterhin Yvan Muller die Punktewertung an, er hat aber nur mehr drei Zähler Vorsprung auf Augusto Farfus. Bei den Privaten führt Coronel mit 82 Punkten vor Felix Porteiro und Franz Engstler (jeweils 80). Die WM ist also wieder weit offen.

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