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Die vier Ringe schlagen zurück

Audi schlägt zurück: Doppelsieg in Valencia mit Mattias Ekström und Martin Tomczyk - Bruno Spengler auf Rang drei und neuer Gesamtleader.

Der Konter ist gelungen: Audi konnte die Scharte von Hockenheim zumindest zum Teil wieder auswetzen. Die Ingolstädter konnten im Hitzerennen von Valencia einen Doppelsieg feiern. Mattias Ekström holte sich seinen ersten Sieg seit Le Mans 2008 und beendete damit seine lange Durststrecke. Der Schwede feierte von der Pole-Position weg einen klaren Start-Ziel-Sieg. Damit bescherte er seiner Mutter Agneta auch das perfekte Geschenk zum 60. Geburtstag.

Auf Platz zwei landete sensationell Martin Tomczyk. Der Bayer war von Platz neun ins Rennen gegangen und arbeitete sich mit zwei späten Boxenstopps fast unbemerkt auf den zweiten Platz nach vorn. "Ich war plötzlich hinter 'Eki', ich weiß auch nicht, wie das ging", sagt er strahlend. Beinahe wäre Audi sogar ein Dreifachsieg gelungen. Denn bis sieben Runden vor Schluss lag Oliver Jarvis auf dem dritten Platz - er schied jedoch mit einem technischen Defekt vorzeitig aus.

Damit übernahm Mercedes-Pilot Spengler nach einem schwierigen Rennen noch den dritten Platz auf dem Podium. Nach seinem zweiten Platz in Hockenheim ist der Kanadier damit neuer DTM-Spitzenreiter. Denn der bisherige Gesamtleader Gary Paffett hatte ein Rennen zum Vergessen, konnte aber am Ende als Achter zumindest noch einen Punkt holen.

Auf Platz vier fuhr Audi-Pilot Alexandre Prémat als bester Jahreswagenfahrer, sein Markenkollege Timo Scheider wurde in seinem 100. DTM-Rennen Fünfter vor Paul Di Resta (Mercedes), Mike Rockenfeller (Audi) und Paffett. Neben Jarvis schieden auch David Coulthard, Ralf Schumacher und Markus Winkelhock vorzeitig aus.

Wie zu erwarten war, wurden die Positionen bereits in der entscheidenden Startphase und dann überwiegend über die Boxenstoppstrategien vergeben. Da auf der Strecke in Valencia so gut wie nicht überholt werden kann, blieben entsprechende Manöver auf der Strecke weitgehend aus. Alllerdings gab es doch das eine oder andere Duell und zumindest Versuche, die Gegner unter Druck zu setzen und in einen Fehler zu treiben.

Start: Paffett in Problemen

Am Start zog Ekström von der Pole-Position weg, Jarvis versuchte von Platz drei aus, Spengler zu attackieren, doch der Kanadier konnte sich auf Platz zwei behaupten. Dahinter geriet Paffett in massive Probleme: Der Brite, der von Startplatz vier aus ins Rennen gegangen war, kam im Getümmel der ersten Kurven weit nach rechts außen von der Linie ab. Di Resta und Rockenfeller zogen sofort an ihm vorbei, später drückte sich auch noch Prémat an Paffett vorbei.

Auf der Gegengerade duellierten sich die beiden erneut - Paffett zog den Kürzeren, ließ über den Boxenfunk nicht jugendfreie Beschimpfungen los und musste auch noch Scheider passieren lassen. Nach der ersten Runde lag Paffett nur noch auf dem achten Platz, zudem hatte er Probleme mit dr Vorderachse.

Scheider hatte sich von Startplatz zehn auf den siebten Rang verbessert, dafür war Molina von Platz sieben auf den zehnten Platz zurückgefallen. Auch im hinteren Feld gab es zahlreiche Duelle, dabei drehte sich Maro Engel nach einer Feindberührung mit Jamie Green. David Coulthard kam am Start wieder schlecht weg und fiel auf den 16. Platz zurück.

Als sich das Feld nach den ersten Runden sortiert hatte, baute Ekström an der Spitze seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Hinten überholte Coulthard seinen Markenkollegen Congfu Cheng und schob sich wieder auf Platz 15.

Runde elf: Die Boxenstopps beginnen

In Runde elf öffnete das Boxenstoppfenster. Als Erster bog Paffett in die Box ab, um seine ramponierten Reifen loszuwerden, Molina und Winkelhock folgten ihm. Eine Runde später stoppte Spengler auf Rang zwei liegend zum ersten Mal. Auch Engel bog in der zwölften Runde zum Stopp ab. Und in der 13. Runde reagierten Ekström und Jarvis auf Spenglers Stopp und ließen sich ebenfalls neue Reifen aufziehen.

Ekströms Plan ging auf: Er kam vor Spengler wieder zurück auf die Strecke, zwischen den beiden waren noch Susie Stoddart und Coulthard positioniert, die noch nicht beim Stopp waren. Einen Umlauf später bogen auch Di Resta und Prémat an die Box ab, damit war das gesamte Spitzenfeld schon beim ersten Stopp und Scheider übernahm die zwischenzeitliche Führung. Doch das änderte sich schnell, da auch Scheider bald zu seinem ersten Stopp kam. Der Titelverteidiger konnte an der Box zwei Plätze gewinnen, indem er an Rockenfeller und Prémat vorbei kam und im bereinigten Klassement Fünfter war.

Tomczyk pokert mit späten Stopps

Die einzigen, die lange draußen blieben, waren Tomczyk und Green. Tomczyk hatte nach Scheiders Stopp die Führung übernommen und fuhr dann schnelle Rundenzeiten. Tomczyk wurde erst nach der 20. Runde zu seinem ersten Stopp hereingerufen. Doch der Bayer konnte in der Zwischenzeit noch nicht so viel Zeit gut machen, als dass er gleich mehrere Positionen hätte gewinnen können. Allerdings hatte er sich durch seinen späten Stopp an Paffett vorbeigeschoben. Als Tomczyk aus der Box kam, bog der Brite gerade in die erste Kurve ab, es ging ziemlich eng zwischen den beiden zu, Tomczyk konnte sich jedoch durchsetzen.

Paffett reagierte und bog gleich in der folgenden 21. Runde zu seinem zweiten Stopp ab. Damit hatte er freie Fahrt um zu versuchen, wieder Zeit gutzumachen. Es gelang ihm aber nicht, Prémat nach dessen zweiten Stopp in der 24. Runde hinter sich zu lassen. Unterdessen wurde hinten Schumacher immer langsamer, weil er Zündaussetzer hatte. Schumacher blieb nichts anderes übrig, als seine C-Klasse 21 Runden vor Schluss in der Box abzustellen. "Das hat sich angefühlt wie ein Drehzahlbegrenzer", schildert er. Der nächste Ausfall war Markus Winkelhock, der mit einer gebrochenen Aufhängung hinten links in die Box humpelte.

In Runde 25 absolvierten dann Spengler und Rockenfeller ihre zweiten Stopps, Di Resta folgte einen Umlauf späterwährend Ekström noch draußen blieb. Bei Spengler lief der Stopp jedoch nicht optimal, sodass er seine Position an Jarvis verlor. In Führung war aber weiter Green, der zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht an der Box war und mit einer ganz gewagten Strategie pokerte. Er kam erst in der 26. Runde zu seinem ersten Stopp.

Tomczyks Strategie geht auf!

Scheider kam eine Runde später zu seinem zweiten Stopp, noch einen Umlauf später (28. Runde) folgte Ekström - und er ließ seine Verfolger hinter sich. Als in Runde 36 das Boxenstoppfenster wieder schloss, hatte sich das Feld sortiert. Die Strategien hatten für folgendes Klassement gesorgt: Ekström führte weiter - und Tomczyk hatte sich durch seine beiden späten Stopps in Kombination mit schnellen Rundenzeiten sensationell von Platz neun auf Platz zwei verbessert!

Jarvis folgte auf dem dritten Platz, Spengler war Vierter, hatte aber Prémat im Nacken hängen. Scheider folgte auf dem sechsten Platz vor Di Resta, der bei den Stopps einige Positionen verloren hatte. Rockenfeller fuhr als Achter auf dem letzten Punkterang. Paffett war Neunter, wurde aber von Audi-Rookie Molina heftig attackiert. Hinter diesem beiden hatte sich Green nach seinem späten zweiten Stopp als Elfter eingereiht.

Wer nun aber dachte, dass das Feld sortiert dem Ziel entgegenfährt, der täuschte sich. Der junge Spanier Molina ließ nicht locker und startete acht Runden vor Schluss eine heftige Attacke auf Paffett. Die beiden berührten sich, Paffett musste in den Kies ausweichen, Molina rutschte noch ein Stück mit. Es folgte Paffetts zweite deutliche Schimpftirade auf einen Audi-Jahreswagenfahrer an diesem Sonntagnachmittag. Immerhin hatte sich Molina damit an dem Briten vorbeigeschoben. Die Rennleitung verwarnte den Spanier.

Ausfall für Jarvis

Sieben Runden vor Schluss wurde es dann an der Spitze dramatisch: Jarvis musste seinen Traum vom ersten Podiumsplatz als Abt-Pilot aufgeben. Er rollte mit seinem A4 auf Rang drei liegend aus und schaffte es gerade noch in die Einfahrt der Boxengasse. Vermutet wird ein Problem mit der Kraftstoffzufuhr. Auch für Coulthard war das Rennen in dieser Runde mit technischem Defekt beendet.

Auch im Kampf um den Sieg wurde es noch einmal spannend, denn Tomczyk rückte immer näher an den Führenden Ekström heran. Dahinter geriet Spengler - nach Jarvis' Ausfall inzwischen Dritter - unter Druck von Prémat und Scheider. Auch Paffett hatte noch nicht aufgegeben, Molina wieder zu überholen und sich damit zumindest einen Punkt zu sichern. Wenige Kurven vor Schluss gelang ihm das auch. Ansonsten änderte sich an den Positionen aber nichts mehr.

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