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GT1 & GT3: Le Castellet

Très chaud

GT-Meisterschaften der FIA in brüllender Hitze – auch das GT1-Rennen war eine heiße Sache: Maserati siegt, Wendlinger mit Stop & Go.

Johannes.Gauglica@motorline.cc

Dreiundzwanzig GT1-Autos fanden sich in Südfrankreich ein; von der Corvette, die anfangs des Jahres mit Andi Zuber ein Rennen gewinnen konnte, ist nach wie vor nichts zu sehen. Bei Matech ersetzt Olivier Panis die Schweizerin Cyndie Allemann. Ihre Landsmännin Natacha Gachnang hingegen ist wieder rennfit.

Die Ballast-Tombola geht weiter: Bei der jüngsten FIA-Sitzung stoppte das Glücksrad auf plus 30 für die Aston Martin, plus 22 für die Ford GT und plus 20 für die Maserati. Die Corvette-Teams bekamen den Bescheid „minus 20“, ein schwacher Trost ob all der Zores der US-Motoren mit der vorgeschriebenen Einheitselektronik.

GT1: Maserati im Sonnenschein

Das Zeittraining entschied Andrea Bertolini im Maserati MC12 für sich. Der Testfahrer für Ferrari und Maserati kennt berufsbedingt den HTTT wie seine Westentasche, und der Bolide mit dem Dreizack durchläuft eine Reifung wie guter Wein: Mit jedem Jahr besser.

Das blau-schwarze Auto drehte die einzige Rundenzeit unter 2:04 Minuten. Lamborghini freute sich über einen Platz in Reihe 1 für den Reiter-Murcielago mit Peter Kox an Bord; und auch Nissan zeigte erneut auf.

Der GT-R des werksnahen Sumo-Teams wurde von Michael Krumm auf Platz 3 gehievt. Sein Kollege Warren Hughes holte Startplatz 5. Nichts zum Lachen hatte dagegen das andere Nissan Team Swiss Racing, und am allerwenigsten wieder einmal Karl Wendlinger – sein Nissan konnte sich nur auf Position 21 postieren.

Am Start gab es Unsicherheit wegen widersprüchlicher Ampelsignale, der Lamborghini mit Kox’ Teamkollegen Christopher Haase am Steuer hatte die Nase vorne; auch die Corvette Z06 von Xavier Maassen konnte sich auf Platz 3 verbessern. Die Top 3 setzten sich in der Anfangsphase leicht vom Feld ab, Haase war (nomen est omen) der Gejagte. Er hielt dem Druck von Michael Bartels im Maserati längere Zeit stand, der energisch einen Weg am Konkurrenten vorbei suchte.

Eine Berührung am Ende der Zielgerade nach einer Viertelstunde Renndauer brachte beide Fahrzeuge arg ins Trudeln – beide fingen sich wieder und setzten das Rennen fort. Jamie Campbell-Walter im Sumo-Nissan machte aus dem Dreikampf einen Vierkampf, während am anderen Ende des Feldes Karl Wendlingers Teamkollege Henri Moser einige Positionen gutmachen konnte.

Neunzehn Minuten dauerte Haases Widerwehr, dann ging Bartels’ Maserati mit Volldampf in Führung. Und ab da hatte das Vitaphone-Team alles unter Kontrolle, Bartels/Bertolini holen sich Punkte für den Sieg im Quali-Rennen und außerdem die Pole Position für den Sonntag. Die Corvette konnte sich auf Position 2 etablieren, bei den Boxenstops zur Rennmitte tellte das Lambo-Team aber die alte Ordnung wieder her.

Die Nissan-Crew Campbell-Walter/Hughes besetzt die dritte Stufe des Stockerls nach einem monumentalen Überholmanöver (außen in der Signes-Kurve) von Warren Hughes gegen Mike Hezemans mit der Corvette.

Karl Wendlinger lieferte Gesprächsstoff aus für ihn ungewöhnlichen Gründen, er wurde bestraft:

"Ein Lamborghini hat mich überholt, und als wir beide in die Kurve eingelenkt haben, haben wir touchiert. Das hat mir leider einen Patschen eingebracht, und ich musste für einen neuen Reifen an die Box. Dazu habe ich eine Stop & Go-Strafe bekommen. Obwohl ich glaube, dass das Verschulden 50:50 war. Es ist schade drum, weil Henri während seines Turns gute Arbeit geleistet hat und der Boxenstop sehr gut war.“ – Am Schluss war es wiederum nur Platz 21.

GT3: Kollateralschäden & Start-Ziel-Sieg

Bernd Herndlhofer war fahrerseitig der einzige österreichische Vertreter im Feld der GT3-EM, er teilte sich den Audi R8 LMS des Rosberg-Teams wieder mit Kenneth Heyer.

Das Salzburger Team S-Berg Racing hatte diesmal zwei französische Fahrer an Bord des Alpina B6. Thierry Stepec/Jerome Policand starteten von P21 und verbesserten sich im Rennen um sieben Plätze.

Von der 13. Position startete Kenneth Heyer den Rosberg-Audi, aber das Rennen dieser Crew war schon früh zu Ende. Heyer wurde in Runde 2 der schuldlose "Kollateralschaden" eines Crashes zwischen zwei andere Autos, er prallte auf eines dieser Fahrzeuge; damit war Dienstschluss. Bernd Herndlhofer kam nicht zum Fahren.

Von der Pole Position konnte das deutsche Corvette-Team Daniel Keilwitz/Christian Hohenadel das Rennen für sich entscheiden und baut damit seine Punkteführung aus.

In der kleinsten FIA-Klasse GT4 drücken wir weiterhin Antonios Ladas die Daumen, denn der Grieche fährt heuer den einzigen KTM X-Bow. Im ewigen Duell gegen Gianni Giudici mit dem einzigen anderen Roadster der Kategorie Supersports, einem Lotus 2Eleven, war Ladas diesmal nur "zweiter Sieger".

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