
GT1-WM: Portimao | 19.09.2010
Wendlinger auch in Portugal ohne Punkte
Im Quali-Race von einem Konkurrenten abgeschossen, am Sonntag nach Aufholjagd wegen eines Defektes out - Nissan und Maserati siegreich.
Mit großen Hoffnungen ist Karl Wendlinger nach Portugal zur siebenten Runde der FIA-GT1 World Championship gereist, mit leeren Händen fährt er wieder nach Hause. Nach dem Aufschwung beim letzten Rennen auf dem Nürburgring kam es für den Tiroler in Portimao wieder knüppeldick:
Im Quali-Race wurde Wendlinger mit seinem Nissan GT-R von Swiss Racing von einem Konkurrenten ins Out befördert; nach diesem vorzeitigen Ausfall mussten Wendlinger/Moser aus der letzten Reihe ins Championship Race – wobei dort der Auftakt vielversprechend war.
Wendlinger erwischte einen guten Start und machte in seinem Stint nicht weniger als acht Plätze gut, ehe die Reifen ruckartig abbauten, und er auf Position 14 liegend an seinen Teamkollegen Henri Moser übergab.
Der Schweizer fuhr dann ebenfalls ein solides Rennen – wobei nicht wirklich eine Chance auf weitere WM-Punkte gegeben waren. Als dann kurz vor Schluss auch noch starke Vibrationen am Nissan auftraten, fuhr Moser in die Box – das war’s!
Karl Wendlinger: „Ich war nach dem guten Abschneiden in Deutschland eigentlich sehr optimistisch, auch diesmal wieder Punkte holen zu können. Daraus wurde leider nichts. Das war eigentlich schon nach dem Zwischenfall am Samstag, der völlig unnötig war, klar. Denn von so weit hinten ist es fast unmöglich, noch in die Punkteränge zu fahren. Da ist das Starterfeld qualitativ einfach zu stark.“
Spannung in Portugal
Über Fadesse brauchten sich die spärlichen Zuschauer in Portimao nicht zu beklagen, die GT1-Truppe war in Hochform. Das Quali-Rennen am Samstag, in dem nur für die ersten drei Plätze Punkte vergeben werden, wurde nach rundenlangem Dreikampf die Beute von Peter Dumbreck/Michael Krumm im Nissan GT-R von Sumo Power. Bei diesem Team ist jetzt übrigens Nigel Stepney Chefingenieur.Michael Bartels/Andrea Bertolini im Maserati nahmen Punkte für Platz 2 mit, die Langzeitführenden Marc Hennerici/Alex Margaritis (Corvette) konnten sich über Platz 3 nicht so recht freuen.
Am Sonntag schlugen dann die WM-Führenden wieder zu; sie bauen mit einem Sieg ihre Meisterschaftsführung aus. Thomas Mutsch/Richard Westbrook im Ford GT mussten sich um 1,4 Sekunden geschlagen geben, auf Platz 3 kamen wieder Hennerici und Margaritis ins Ziel.
Mit dabei war auch ein weiterer Österreicher: Nikolaus Mayr-Melnhof teilte sich in Portimao einen Maserati MC12 des Teams Triple H des ehemaligen DTM-Stars Altfrid Heger mit dem Italiener Alessandro Pier Guidi. Mit den Plätzen 18 und 19 (trotz Reifenschadens) zog der GT3-Aufsteiger sich repektabel aus der Affäre.
In der Gesamtwertung führen Bartels und Bertolini mit jeweils 122 Punkten vor Thomas Mutsch (95) und Marc Hennerici (88), während das Aston-Martin-Duo Darren Turner un Tomas Enge jetzt mit 66 Zählern auf Platz 4 abgerutscht ist.
Bei den Teams führt Bartels' Vitaphone Racing Team mit 152 Punkten bereits deutlich vor der Lambo-Truppe von Hans Reiter (109) und Sumo Power (99). Weiter geht's nach einer längeren Kunstpause am 25. Oktober im spanischen Navarra; der für November geplante Ausflug ins südafrikanische Durban ist getrichen.