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Berg-ÖM: Simonhöhe

Traumwetter und Zuschauerrekord

Dramatische Entscheidung in Kärnten: Vladimir Stankovič setzt sich im Duell der F3000 nur ganz knapp gegen Hermann Waldy durch.

Die Verschiebung um eine Woche im Vergleich zu den ersten vier Jahren hat sich für das 1. C.A.R.-Team Ferlach als Veranstalter des Mountainrace Simonhöhe im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt gemacht.

Nachdem sich erst der Morgennebel verzogen hatte, kam mehr und mehr die Sonne zum Vorschein und vor allem während des zweiten und dritten Rennlaufs herrschten ideale Bedingungen. Auch die Zuschauer ließen sich vom regnerischen Trainings-Samstag nicht abschrecken: Noch nie wurden so viele Besucher registriert, obwohl die genauen Zahlen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorliegen.

Sportlich begann es für Lokalmatador Hermann Waldy ausgesprochen schlecht, als ihm am Start zum morgendlichen Warm-up die rechte Halbachse seines Reynard-Judd abriss.

Die Reparatur entpuppte sich als zeitraubend und kompliziert, sodass der Feldkirchener auch den ersten der drei Rennläufe auslassen musste. Was insofern noch nicht entscheidend war, als ohnehin nur die besten zwei Ergebnisse in die Gesamtwertung einflossen.

Nachdem Waldy dann im zweiten Lauf nur 0,3 Sekunden langsamer als sein slowenischer Freund Vladimir Stankovič (Reynard-Cosworth F3000) war, bahnte sich ein grandioses Finale an, in dem sich Stankovič aber dann doch durchsetzte. Für den Slowenen war es nach drei zweiten und einem dritten Platz der erste Gesamtsieg beim einzigen Automobil-Bergrennen auf Kärntner Boden.

„Natürlich habe ich am Vormittag Pech gehabt, aber Vladimir hat verdient gewonnen. Im dritten Lauf habe ich die neue Schikane leider wieder viel zu früh angebremst und das hat mir viel Zeit gekostet. Aber das soll keine Ausrede sein. Vladimir und ich sind gute Freunde und ich vergönne ihm den Sieg von ganzem Herzen“, so ein fairer Hermann Waldy nach der obligatorischen Champagnerdusche.

Und Stankovič: „Es tut mir eigentlich leid, daß Hermann dieses Problem am Vormittag gehabt hat. Aber ich bin sehr glücklich über diesen Erfolg und werde 2011 auf alle Fälle wieder am Start sein.“

Noch viel dramatischer verlief das Duell bei den Tourenwagen. Der Oberösterreicher Didi Höller und der Salzburger Alex Strobl (beide auf 600 PS starken Ford Escort Cosworth von Gabat Tuning) lieferten einander ein Duell um Hundertstel. Im letzten Lauf stellte Höller einen unglaublichen Tourenwagenwagen-Streckenrekord auf, der aber nur eine Minute später von Strobl noch einmal um 0,003 sec. verbessert. Damit verteidigte Strobl seinen Vorjahrssieg mit nur 0,076 sec. Vorsprung erfolgreich.

Auch andere Kärntner zeigten hervorragende Leistungen: Hermann Waldy jun., Joe Prasser und Josef Tarmann belegten bei den Rennwagen bis zwei Liter Hubraum die Plätze 2 bis 4 hinter dem bereits als österreichischer Meister feststehenden Oberösterreicher Andi Stollnberger. Für Otto Adelbrecht (BMW compact), der nur einen Steinwurf von der Rennstrecke zu Hause ist, gab’s bei den sogenannten Silhouetten-Rennwagen Platz 2. Patrick Orasche (VW Golf II) belegte bei den Spezialtourenwagen bis zwei Liter Hubraum Platz 4. Bei den historischen Tourenwagen steht der Lavanttaler Michael Penz (VW Golf I GTI) erneut als Staatsmeister fest.

Rennleiter Hugo Rom, fast zu Tränen gerührt: „Unglaublich wie viele Leute heute beim Rennen waren. Wir haben das Rennen jetzt fünf Jahre lang veranstaltet und worauf ich am meisten stolz bin ist, daß wir in all diesen Jahren keinen schweren Unfall hatten. 2011 werden wir auf alle Fälle weitermachen.“

Gesamtergebnis:

Vladimir Stankovič (SLO), Reynard-Cosworth F3000, 2:06,085
Hermann Waldy sr. (A), Reynard-Judd F3000, + 2,122
Alex Strobl (A), Ford Escort Cosworth, + 7,504
Marietto Nalon (I), Lola-Zytec F3000, + 7,510
Didi Höller (A), Ford Escort Cosworth, + 7,580
Andi Stollnberger (A), Opel-Lotus, + 10,294
Erich Edlinger (A), BMW-Chevrolet, + 10,360
Erich Öppinger (D), Osella-BMW, + 12,309
Felix Pailer (A), Lancia Delta Integrale, + 12,915
Hubert Galli (A), Dallara-Chevrolet, + 12,958

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