GT Open: Barcelona | 31.10.2010
Sieg im letzten Lauf und Vizetitel für Lietz/Roda
Während sich Richard Lietz mit einem Sieg im Finalrennen den Vizetitel sichert, blickt Philipp Peter mit gemischten Gefühlen auf das Wochenende.
Mit einem Sieg in einem tollen Finallauf holen Richard Lietz und sein Partner Gianluca Roda auf Porsche 911 GT3 RSR noch den Vizemeistertitel in der GT OpenMeisterschaft. Es ist dies nach dem Erfolg 2007 der dritte Vizemeistertitel in Folge.
„Wir haben nur noch eine theoretische Chance auf den Titel“ meinte Richard Lietz vor den letzten beiden Läufen der International GT Open Meisterschaft auf dem Circuit de Catalunya in Barcelona. Das Autorlando-Team hatte in den letzten Rennen verschiedene Probleme mit dem Elfer gehabt, die für das Finale jedoch offensichtlich aussortiert werden konnten.
Gianluca Roda startete im Samstagrennen von der sechzehnten Position und konnte Platz um Platz gutmachen. Leider bremste eine Drive-through-Strafe wegen angeblichen Missachtens der gelben Flagge den Tatendrang. Richard Lietz holte nach dem Wechsel dann trotzdem noch einen fünften Platz heraus.
Die Meisterschaftsführenden Barba/Kaffer waren schon in der ersten Runde nach einer Kollision ausgefallen. Das bedeutete, dass beim letzten Rennen noch vier Teams Titelchancen hatten.
Richard Lietz packte die Gelegenheit beim Schopf und schoss beim Start des zweiten Heats aus der dritten Reihe kommend in Führung und setzte damit die Gegner gehörig unter Druck. Der Ybbsitzer hatte sich schon einen schönen Polster auf Alvaro Parente herausgeholt, als leider eine Safety-car Phase den Vorsprung zu Nichte machte.
Der Niederösterreicher gewann auch den Restart und ließ den portugiesischen GP2 Piloten erst kurz vor dem Wechsel vorbei. Genau wissend, dass dieser durch die reglementsbedingte Penalty einen längeren Boxenstopp haben würde.
Gianluca Roda kam so wie erwartet als Führender aus der Box und konnte mit einer ausgezeichneten Leistung bis zur Zielflagge die Angriffe des zweitplazierten Emmanuel Collard abwehren. Dies bedeutete nach 16 Rennen mit nur 3 Punkten Rückstand den Vizemeistertitel für den Italiener und seinen niederösterreichischen Partner Richard Lietz.
„Wir haben hier nicht den Titel verloren, sondern die Vizemeisterschaft gewonnen. Ein ausgezeichnetes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass wir als Viertplazierte in den letzten Lauf gegangen sind.“
Die beiden haben somit wieder eine hervorragende Saison hinter sich. Lietz/Roda konnten in 15 von 16 Rennen in die Punkte fahren. Sie bewiesen damit, dass der Elfer, von Autorlando hervorragend vorbereitet, das zuverlässigste Auto in dieser Klasse war. Für Richard Lietz ist dieser Erfolg nach dem Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans und dem Gewinn der Le Mans Series in der Klasse GT2 ein weiteres Highlight im Jahr 2010.
Glück und Leid für Philipp Peter
Sehr gut begonnen hat heute für Philipp Peter der letzte Event zu den GT Open 2010 in Spanien: Mit ihrem Kessel Racing Ferrari 430 erreichte das Duo beim vorletzten Lauf auf dem Circuit Cataluna bei Barcelona mit P3 erneut einen Podiumsplatz. Und da der vor ihnen platzierte Gastpilot Nelson Piquet junior keine Punkte bekommt, gibt es sogar noch die "points" für Rang 2!Philipp Peter ist im Qualifying ganz stark, erreicht Rang 2. Damit geht er aus der ersten Startreihe ins Rennen, übernimmt in seinem Stint dann sogar die Führung und übergibt auf P1 an Michael Broniszewski - und auch der Pole schlägt sich hervorragend, kann bis sieben Runden vor dem Ende die "hetzende Meute" in Schach halten, muss aber schlussendlich zwei Gegner ziehen lassen.
Philipp Peter: "Mit dem heutigen Ergebnis bin ich wirklich zufrieden. Zum einen, weil wir wieder eine gute Performance gezeigt haben, zum anderen, weil ich wirklich nicht fit ins Rennen gegangen bin - irgendein Darmvirus hat mich erwischt. mir war durchgehend übel. Hoffentlich ist das morgen besser."
Michael Broniszewski: "Bei mir ist heute die Freude doppelt groß. Der Podiumsplatz ist für uns in Hinblick auf die Gesamtwertung ganz ganz wichtig - und mit Platz 8 im zweiten Qualifying habe ich mein bisher bestes Quali-Ergebnis in der GT Open erzielt. Das zeigt mir, dass mein vermehrtes Training in den letzten Wochen Sinn gemacht hat."
Die Enttäuschung folgte auf den Punkt – beim letzten Rennen des Jahres ging Michael Broniszewski von P8 ins Rennen, erwischte einen sehr guten Start, konnte einen Gegner nach dem anderen überholen, lag bereits auf Rang 4, ehe ihn der hinterher fahrende Adam Christodolou crashte, und ins Kiesbett beförderte...
Das Safety-Car kam heraus, doch es dauerte fast zwei Runden, bis der Kessel Racing Ferrari 430 wieder fahrtüchtig gemacht werden konnte. Broniszewski fuhr seinen Turn zu Ende, übergab dann in aussichtsloser Position an Peter, der in der Folge das schnellste Auto im Feld war. Genutzt hat es freilich nichts – Peter/Broniszewski beendeten den letzten Lauf des Jahres ausserhalb der Punkteränge . . .
Philipp Peter: „Um das heutige Rennen ist es wirklich schade. Denn unser Auto war so gut – so gut, dass wir diesen Lauf trotz Startposition 8 aus eigener Kraft gewinnen hätten können. Aber leider Gottes passiert so etwas im Motorsport immer wieder.“
Michael Broniszewski: „Es ist wirklich zum verrückt werden. Ich hatte so einen tollen Start, alles lief wirklich prächtig – und dann dieses dumme Manöver eines Konkurrenten – vollkommen sinnlos. Ich bin mir auch ganz sicher: Heute wären wir ganz prominent vertreten gewesen.“