
GT Open: Nürburgring | 02.05.2010
Treffen der GT-Spezialisten
Beim ersten Auftritt des International GT Open am Nürburgring gab es wechselnde Fortune für Philipp Peter, P4 und P2 für Richard Lietz.
Guter Beginn, schlechtes Ende – das war der erste Auftritt von Philipp Peter und Michael Broniszewski beim Samstag-Rennen. Denn von Startplatz 3 ins Rennen gegangen, gab es für das Kessel Racing-Duo am Ende nur Rang 13 und damit keine Punkte für die Gesamtwertung.
Wobei einiges an Pech dabei war: Peter konnte in der Anfangsphase das Tempo an der Spitze gut mitgehen, ehe sich das Fahrverhalten seines Ferrari 430 schlagartig verschlechterte. Da weder Peter noch das Team den Grund verifizieren konnte, versuchte der Wiener unter größter Anstrengung seinen Stint zu Ende zu fahren, kam dann aber doch eine Runde früher als geplant an die Box.
Dort stellte man einen schleichenden „Patschen“ fest. Da es laut Reglement aber nicht erlaubt ist, beim Fahrerwechsel einen Reifentausch vorzunehmen, musste Michael Broniszewski mit dem kaputten Reifen eine Runde fahren, und kam dann zum Reifenwechsel erneut an die Box.
Ein Manöver, das natürlich sehr viel Zeit kostete, und das Duo aussichtslos zurück warf. Obwohl Broniszewski dann einen soliden Stint hinlegte, reichte es am Ende nur noch zu Platz 13.
Philipp Peter: "Erfreulich ist bisher nur die Tatsache, dass wir an diesem Wochenende punkto Set-Up in die richtige Richtung gearbeitet, und damit auch einen Schritt nach vorne gemacht haben. Schade ist es um das Rennen. Denn heute wäre sogar ein Platz auf dem Podium möglich gewesen." – Und Michael Broniszewski meinte: "Irgendwie klebt uns in dieser Saison das Pech an den Füßen. Wir waren so gut unterwegs - und dann passiert wieder etwas mit den Reifen. Jetzt hoffe ich, dass wir morgen mal von jeglichen Defekten verschont bleiben."
Lietz am Samstag: Knapp vorbei...
Ebenfalls in der Klasse Super GT sind Richard Lietz und sein Kollege Gianluca Roda mit dem Porsche mit dabei. Sie konnten sich gegen die starke Konkurrenz behaupten: Ein vierter Platz am Samstag und ein starker zweiter Platz am Sonntag bringen Rang 3 in der Zwischenwertung.Gianluca Roda hatte den Autorlando Porsche 911 GT3 RSR für das Samstagsrennen auf dem elften Startplatz qualifiziert. Richard Lietz übernahm mit großem Rückstand auf die Podiumsplätze, konnte Platz um Platz aufholen, aber mit Platz vier reichte es letztendlich nicht mehr ganz für die Top 3. Dafpr freute sich der Ybbsitzer mit seinem Bruder Philipp, der bei der Bosch-Rallye die Gruppe H gewinnen konnte.
Peter: Freundlicher Sonntag
Anderntags starteten Peter/Broniszewski aus der fünften Reihe von Position 9. Das Ziel war ein Platz unter den Top 5. Nach dem Pech des Samstages lief es für sie weit besser: Mit dem Ferrari belegten die beiden nach starker Leistung Rang 4.
Broniszewski ging von Position 9 ins Rennen, hatte dabei aber ganz schwierige Bedingungen, musste mit Slicks einige Zeit auf feuchter Strecke absolvieren.
Der Pole machte dabei einen sehr guten Job, hielt sich aus allen gefährlichen Manövern heraus, blieb fehlerfrei und übergab auf P9 an Peter, der in der Folge eine Aufholjagd startete, die ihn bis auf Rang vier vor brachte. Das Podium in Sichtweite, kam der Wiener zwei Runden vor dem Ende etwas zu weit auf die Curbs, beschädigte sich dabei einen Reifen, konnte aber dennoch Rang 4 ins Ziel retten!
Philipp Peter: „Das war heute ein starkes Rennen von uns – wir wurden mit wichtigen Punkten für die Meisterschaft dafür belohnt. Ich habe mich heute sehr wohl gefühlt. Das Fahrverhalten unseres Ferrari ist weit besser als noch vor zwei Wochen in Valencia. Innerlich wurmt mich aber das gestrige Pech noch immer sehr. Da wäre nämlich eine ähnliche Platzierung wie heute sicher gewesen.“
Michael Broniszewski: „Die ersten Runden in meinem heutigen Stint waren der Horror. Mit den Slicks auf der nassen Fahrbahn – das war so, als wäre ich auf dem Eislaufplatz gefahren. Deshalb bin auch ein wenig stolz auf mich, keinen Fehler begangen zu haben. In dieser Tonart kann es weitergehen. Wir haben jedenfalls gezeigt, dass wir deutliche Fortschritte gemacht haben. Das macht mich für die Zukunft sehr optimistisch.“
Um noch besser mit dem Auto vertraut zu werden, bestreiten die beiden am kommenden Wochenende einen Lauf zur italienischen GT-Meisterschaft in Vallelunga.
Lietz: Außen herum!
Richard Lietz’ weiß-blauer Elfer stand in der ersten Startreihe. Die Strecke war feucht, ein Glücksspiel, das richtige Setup zu finden. Gleich beim Start pressten sich zwei Ferrari innen durch, aber Richard Lietz konterte routiniert, überholte die beiden Roten außen (!) und übernahm die Führung.„Wir hatten ein Mix-Setup gewählt, was sich als nicht ganz glücklich herausstellte. Ich bekam zusehends übersteuern und musste Patrick Pilet mit dem IMSA-Performance Porsche ziehen lassen, da das Auto sehr schwer zu beherrschen war. Es gelang mir aber, den Anschluss zu halten und Gianluca konnte nach dem Wechsel als Führender wieder auf die Strecke gehen“, berichtet Richard Lietz.
Der Industrielle aus Como hatte gegen den heranstürmenden Ferrari mit Pierre Kaffer zwar keine Chance, wehrte sich aber erfolgreich gegen die Angriffe von Raymond Narac und brachte den zweiten Platz souverän nach Hause. Dieser Podiumsplatz reichte, um den dritten Rang in der Meisterschaftswertung erfolgreich zu verteidigen.
Bei den GTS erreichte Thomas Gruber im Autorlando-Porsche nach Platz 5 im ersten Lauf, bevor er gemeinsam mit seinem Teampartner Dimitris Deverikos dann im Rennen 2 sogar das Stockerl erklimmen durfte: Platz 3!
Vater und Sohn Alexander Talkanitsa haben ja ebenfalls Österreich-Bezug, sie kamen mit dem Ferrari 430 von AF Corse nur im ersten Rennen ins ziel, und das auf Rang 14 gesamt, P8 der Klasse Super GT.