
Histo-Cup: Pannoniaring | 01.06.2010
Ungarische Heldentaten
120 Teilnehmer aus Österreich und "Umgebung" ließen sich das dritte Rennwochenende des Histo-Cup Austria am Pannoniaring nicht entgehen.
Bei optimalem Wetter wurden den Zuschauern in fünf Rennserien und einer Race Regularity auf der fahrerisch sehr anspruchsvollen Strecke spannende Kämpfe und tolle Rennen geboten.
Schon in den Trainings am Freitag war für ausreichend Action gesorgt: Der Oberösterreicher Manfred Zaunbauer landete mit seinem Challenge-Fahrzeug ohne Fremdverschulden im Kiesbett und blieb danach quer zur Fahrtrichtung auf der Strecke stehen. Bevor ihn das Bergefahrzeug wieder flott machen konnte, übersah ihn der Nachfolgende Kollege Davis Wszeli.
Bei der Kollision wurden beide Fahrzeuge dermaßen schwer beschädigt, dass das Rennwochenende für sie beendet war, noch bevor es ordentlich begonnten hatte.
Auch bei den Youngtimern gab es Kleinholz: Manfred Tschida erlitt bei seinem Porsche 968 einen Motorschaden und verursachte einen Trainingsabbruch.
1. Rennen Histo Cup bis 2000ccm:
Nach einer Startkollision musste der junge Niederöstereicher Martin Sahl seinen Ford Escort BDA schwer beschädigt abstellen. An der Spitze tobte daraufhin ein rundenlanger Zweikampf zwischen Heinz Kartas, Opel Kadett GTE, und Dieter Karl Anton, Ford Escort BDA. Letztlich gewann Dieter Karl Anton knapp mit drei Zehntel Vorsprung. Dritter wurde der Oberöstereicher Johann Retschitzegger, Audi 80 Coupé.
Die 1600er Klasse gewinnt Günther Kaltenbrunner mit seinem Lotus Elan vor Michael Widmann, Alfasud Sprint, und Michael Spazierer, Ford Escort.
1. Rennen Histo Cup über 2000ccm:
Josef Piribauer, Porsche 935 Turbo, gelang ein klarer Start/Ziel-Sieg. Um Platz zwei tobte ein toller Kampf zwischen Michael Sares und Franz Irxenmayr, beide Porsche 911 RS. Dahinter kam Roger Bolliger mit seinem Pontiac Trans Am ins Ziel. Der Schweizer pilotierte den großen V8-Amerikaner mit acht Litern Hubraum und rund 650 PS hervorragend über den winkligen ungarischen Kurs.
Zweiter bei den Ami-Schlitten wurde Hannes Danzinger, Plymouth Satellite, vor Dominik Tiroch, Plymouth Cuda. Danzinger lieferte sich mit dem Oberösterreicher Norbert Lenzenweger, BMW 3.5 CSL, ein sehenswertes Duell.
Christian Schneider, Alfa GTV und Willi Nemetz, BMW 2002-16V, gerieten aneinander und schieden aus. Sieger der ganz alten Amis wurde Christian Schallenberg, Ford Falcon vor Georg Böhringer, Ford Mustang und Peter Dubsky, Chevrolet Corvette.
1. Rennen Formel Historic:
Franz Guggemos, Ralt RT1 Formel 3, gewann das erste Rennen überlegen vor Manfred Schneider und Walter Skopik, beide van Diemen Formel Ford. Dahinter platzierten sich Georg Wöber, Kaimann Super Vau, und Karl Neumayer, Huelin FF 2000.
Die ältere Kategorie der Formel Ford gewinnt der Wiener Rainer Schrems vor Rudi Rauch, beide PRS, und Richard Grafinger, Lotus 51. Christian Zauner konnte dem vor sich drehenden Richard Grafinger nicht mehr ausweichen und stieg spektakulär über das Hinterrad auf. Nach der harten Landung fehlte die komplette vordere rechte Radaufhängung.
1. Rennen Young Timer bis 1996
Dieses Rennen wurde eine klare Sache für die österreichische Rennlegende Dieter Quester, der seinen BMW M3 E 36 GTR vor seinem Teamkollegen Herwig Duller und dem Wiener Gerhard Jörg, Chevrolet Corvette.
Die Klasse bis 3000ccm gewann Markus Fink vor Martin Hagloch, beide BMW M3, und Franz Benczak, Fiat Coupé. In der Zwei-Liter Klasse gab es einen einen Alfa-Doppelsieg von Gerhard Grasser und Nina Gumpenberger vor dem Tiroler Thomas Kleiner, BMW 320.
1. Rennen BMW 325 Challenge:
In der Gruppe A ging es wieder einmal heiß her: Der Trainingsschnellste, Herbert Leitner, wurde wegen Überholens unter Gelb um fünf Plätze zurückversetzt. So konnte sich Dietmar Lackinger sofort absetzen. Dahinter folgte ein hart kämpfendes Feld mit Eckerstorfer, Smaal, Steffny, Hollerweger, Leitner, Lenzenweger und Grassl.
Dann erwischte es den jungen Herbert Leitner – ein Dreher ins Out brachte ihn um Rang drei. Auch Georg Steffny, ob des schlechten Starts mit einer gehörigen Wut im Bauch, zeigte zunächst einem sehenswerten Drift in der Hotelkurve, zu guter Letzt folgte noch ein Dreher. Somit sicherte sich Michael Hollerweger den dritten Platz.
In der Gruppe N ging es besonders heiß zur Sache. Sieger wurde nach tollem Kampf Martin Jakubowics knapp vor Hannes Danzinger im BMW und Marko Klein. Vierter wurde der Münchner Christian Walleit.
2. Rennen Histo Cup bis 2000ccm:
Ein an Spannung kaum zu überbietendes Schauspiel – zuerst kam es an der Spitze zum Zweikampf zwischen Dieter Karl Anton, Ford Escort, und Heinz Kartas, Opel Kadett. Die beiden waren so mit sich beschäftigt, dass sie dem Tiroler Andi Wechselberger mit dem Alfa GTA zu wenig Beachtung schenkten. Der überholte mit einem Husarenstreich beide Kollegen. Leider währte die Führung nicht lange, Wechselberger mußte mit einem gerissenen Gaszug w.o. geben. Inzwischen hatte Heinz Kartas seinen Gegner niedergerungen. Offenbar mutete er seinem Opel Kadett dabei zu viel zu – ein wilder Dreher war die Folge.
Danach warf wieder einmal ein Puch ein Rad ab, es folgte eine Safety-Car-Phase. Wärhend Kartas nach Überholen unter Gelb in der SC-Phase die schwarze Flagge sah, musste Anton wegen Zündaussetzern einige Konkurrenten ziehen lassen. Überraschungssieger wurde Michael Spazierer, Ford Escort, vor Günther Kaltenbrunner, Lotus Elan und einem toll fahrenden Guido Kiesselbach, BMW 2002, der sich mit dem Markenkollegen Michael Putz einen rundenlangen Kampf bot. Sieger der 1000er Klasse wurde Bernhard Deutsch vor Thomas Deutsch, beide Steyr Puch.
2. Rennen Histo Cup über 2000ccm:
Wieder ein einsamer Sieg von Josef Piribauer im reichlich motorisiertem Porsche 935 Turbo; Gesamtzweiter und Sieger der Ami-Klasse wurde der Schweizer Roger Bolliger, Pontiac Trans Am, vor Michael Sares und Martin Wagner, beide Porsche. Leider musste Franz Irxenmayr gleich in der ersten Runde aufgeben. Sieger der großen Klasse bis 1971 wurde Christian Schallenberg, Ford Falcon, vor Constantin Kletzer, Ford Mustang.
2. Rennen Formel Historic
Wehe wenn sie einmal losgelassen ... Karl Neumayer drehte sich in der ersten Kurve nach dem Start und kam rückwärts wieder auf die Strecke zurück. Manfred Schneider und Georg Wöger konnten nicht mehr ausweichen und es kam zum unvermeidlichen Crash. Es mussten zwei Bergefahrzeuge ausrücken und es kam zur Safetycar Phase. Danach folte ein sicherer Sieg des Burgenländers Gerd Reinprecht, Martini F3, vor Walter Vorreiter, Ralt RT1 und Walter Skopik, Van Diemen FF. Vierter wurde Gottfried Kult, Ralt F3.
2. Rennen Young Timer bis 1996:
Dieter Quester setzte sich gleich am Start wieder in Führung, diese währte aber nicht lange. Ein Verbremser beförderte den Evergreen ins Kiesbett von dem er sich nicht mehr selbst befreien konnte. Somit gewann Herwig Duller, BMW M3 sein erstes Rennen bei den Young Timern vor dem Ungarn Laszlo Keskeny, Audi S2, und Markus Fink, BMW M3. Die Klasse bis 2000ccm gewann der Tiroler Thomas Kleiner, BMW 320, vor Josef und Nina Gumpenberger, beide Alfa Romeo 75.
2. Rennen BMW 325 Challenge:
Wieder gingen 36 BMWs auf die Strecke. Gleich in der ersten Kurve erwischte es den jungen Salzburger Georg Steffny, der seinem Teamkollegen ausweichen musste und sich dabei die Ölwanne aufriss. Er stellte den Motor sofort ab und parkte den BMW am Fahrbahnrand. Unter den verbleibenden Konkurrenten entbrannte wiederum ein heißer Kampf. Der Südtiroler Josef Unterholzner lag einige Runden in Führung, ehe sich Dietmar Lackinger des schnellen Italieners annahm. Dieser machte seinen den BMW 325 sehr breit.
Letztlich riss dem Niederösterreicher der Geduldsfaden, und er versuchte es mit der Brechstange. Das ging daneben, Lackinger schied mit einer gebrochenen Felge aus. Nutzniesser war Markus Eckerstorfer, der sich den Kampf erste Reihe fußfrei ansah, dann die Gelegenheit beim Schopf packte und in Führung ging. Er siegte sicher vor dem Neuseeländer Vincent Small und Herbert Leitner.
Die Gruppe N sah diesmal den niederösterreichischen Rallyefahrer Hannes Danzinger im BMW als Sieger. Zweiter wurde Martin Jakubowics vor dem furios kämpfenden Patrick Stimmeder, der den Steirer Marko Klein niederrang.
Classica Trophy:
Die „Race Regularity“ – einer schnellen Gleichmäßigkeitsprüfung in drei Wertungsläufen – gewann Herwig Heckl, Ford Capri vor Conrad Bauer, Mini Cooper und Bruno Werfring, Porsche 911. Die Beifahrerwertung gewann Bernhard Zimmermann, Porsche 911, vor Constantin Habsburg, Ford Mustang. Fritz Rauter, Lancia Delta Integrale, schied leider wegen technischen Problemen aus.