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SCC: Most

PRC schlägt zurück: Sieg für Fiedler & Hungerbühler

Nach sechs Rennen endete jetzt beim SCC-Meeting im tschechischen Most die Siegesserie von Mitch Mitländer im Norma Nissan.

Beim Czech Truck Prix hinterließ vor allem Sabrina Hungerbühler einen starken Eindruck, der am Sonntag mit dem ersten Gesamtsieg des neuen PRC WPR 60 Turbo belohnt wurde. Am Vortag landete die Schweizerin noch hinter Sieger Andreas Fiedler (PRC BMW) und Sven Barth (Ligier JS 51) auf dem dritten Gesamtrang, nachdem ein Dreher gleich zu Rennbeginn die Führung gekostet hatte.

Ausgerechnet am Ort ihrer wohl schmerzlichsten Niederlage landete die 27jährige ihren ersten Saisonsieg, sowie den ersten Gesamterfolg für die Neuentwicklung aus dem Hause Pedrazza. Letztes Jahr war Hungerbühler noch tiefst unglücklich, als sie den Sieg und damit wohl auch die Meisterschaft wenige hundert Meter vor dem Ziel herschenkte. Dieses Jahr strahlte sie mit der sonntäglichen Sonne, die durch die Wolken hervorlugte, um die Wette.

Schon im Qualifying bestätigten sich die positiven Eindrücke der letzten Rennen. Gleich zweimal gelang Hungerbühler die schnellste Rundenzeit. Dauersieger Mitch Mitländer blieb jeweils nur die zweite Startposition. Nachdem Gerd Beisel zunächst in die Rolle des Teamchefs geschlüpft war, gab er im neu aufgebauten Norma Nissan in Most sein Saisondebüt. Der Vorjahresmeister gelang in beiden Qualidurchgängen der Sprung in die zweite Reihe. Im ersten Qualifying war noch Andreas Fiedler schneller unterwegs, während Wolfgang Payr bei der zweiten Trainingssitzung die gute Performance des PRC WPR 60 mit Startplatz drei unterstrich.

Da nach einem kurzen heftigen Regenschauer vor dem Rennen die Strecke komplett nass war, fanden die ersten Rennrunden unter gelber Flagge statt. Nach zwei Runden wurden die SCC Boliden endlich von der Leine gelassen und Sabrina Hungerbühler ließ keine Zweifel aufkommen, dass sie ihren ersten Saisonsieg einfahren wollte. Scheinbar mühelos erfuhr sich die PRC Pilotin einen größeren Vorsprung, der jedoch durch einen Dreher schlagartig zunichte war. Andreas Fiedler nutzte den Fehler aus, nachdem er bereits Mitländer, auf Intermediates chancenlos, hinter dem ehemaligen Matador-Bogen kassiert hatte und auf Rang zwei nach vorne gefahren war.

Der Hockenheimsieger von 2009 war auf der regennassen Fahrbahn nicht zu halten. „Die Performance des Autos bei Regen ist gut. Ich hatte auf Regen gehofft und es hat geklappt“, war zumindest einer über das bescheidene Augustwetter glücklich. Dahinter setzte sich Sven Barth nach anfänglichem Kampf mit Siegmar Pfeifer im Division 2 Ligier auf der zweiten Gesamtposition fest, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab. Gegen Rennende kam der ehemalige Vizemeister des Formel 3 Cup sogar noch einmal näher an den Gesamtführenden heran, der am Ende mit 2,435 Sekunden Vorsprung die Nase vorne hatte. „ Ich wollte zunächst mit Slicks rausfahren, habe mich aber doch noch für Regenreifen entschieden, was sich als richtige Wahl herausstellte,“ so Sven Barth.

Sabrina Hungerbühler, durch den frühen Dreher auf Rang fünf zurückgeworfen, kämpfte sich bis auf 3,766 Sekunden heran. Bei einer längeren Renndistanz hätte es vielleicht sogar zu mehr gereicht, so hieß es am Ende Gesamtrang drei. Siegmar Pfeifer, der in der letzten Saison hier seinen ersten SCC Gesamtsieg feierte, sicherte sich den vierten Platz, was für den PRC Piloten den dritten Rang in der großen Division bedeutete. Wie schon in den vergangenen Rennen war die Division 2 besonders umkämpft. Zwar war Sven Barth weit vorne raus, doch Gerhard Münch (Norma Honda) und Mirco Schultis (PRC Honda) fochten einen höchstsehenswerten Kampf aus, den Münch denkbar knapp für sich entschied.

Das zweite Rennen am folgenden Tag begann für Sabrina Hungerbühler schon deutlich besser. Ihre Führung gab sie über die zwölf Rundendistanz nicht mehr ab und so standen beim Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge 13,350 Sekunden Vorsprung zu Buche. Mitch Mitländer und Gerd Beisel umrahmten die Siegerin auf dem Podest, die sich für die bevorstehenden Rennen zuversichtlich gab: „Ich bin sehr zuversichtlich für die nächsten Rennen. Wir haben noch drei Veranstaltungen in Dijon, Monza und Hockenheim. Da sind wir voll motiviert.“

Rang vier ging an Wolfgang Payr, der am Samstag noch etwas unglücklich dreinschaute. „Nach und nach haben sich alle Gänge verabschiedet“, was letztlich für den erneuten Ausfall sorgte. „Die Rückkehr nach der Pause ist mir eigentlich gar nicht so schwer gefallen, aber das neue Auto ist ganz anders zu fahren, als gewohnt“, so der Tiroler. Mit der ersten Zielankunft im neuen Auto gab es für den zweimaligen SCC-Meister endlich das lang erwartete Erfolgserlebnis. Der vierte Rang vor Andreas Fiedler, Siegmar Pfeifer und Bruno Küng (PRC BMW) bot Anlass zur Freude. Die hatte auch Thorsten Rüffer (Norma Honda) wieder gefunden, nachdem es in Oschersleben gar nicht und am Samstag nicht so recht laufen wollte.

Nachdem das zweite Zeittraining am Abschlepphaken endete, lief es im Regenrennen nicht sonderlich besser. Kurzzeitig stellte der Vorjahressieger der Division 2 seinen Norma sogar ganz ab, ehe der blaue Renner wieder zum Leben erwachte und zumindest noch ein paar Punkte einsammelte. Der Rennsonntag brachte da ein weitaus zufriedenstellenderes Ergebnis: Gesamtrang sieben und Klassensieg. Sven Barth blieb zwar dran, vorbei kam der Ligier aber nicht. Platz drei in der Klasse ging an Gerhard Münch.

Die beiden Rennläufe in Most sorgten zur Saisonhalbzeit für die nötige Würze im Meisterschaftskampf, der nun in die heiße Phase geht. Sven Barth machte auf Tabellenführer Mitch Mitländer Boden gut, so dass bei 192 maximal zu vergebenden Punkten nichts entschieden ist. Bereits am kommenden Wochenende geht es für die SCC Piloten in Dijon weiter, wo die Rennen Nummer neun und zehn auf dem Programm stehen.

Stimmen zu den Rennen:

Sven Barth: Ich wollte zunächst auf Slicks rausfahren, war aber heilfroh mich doch für Regenreifen entschieden zu haben, da die Strecke das gesamte Rennen über nass und rutschig war. Ich bin beim Start gut durchgekommen. Mit Siegmar Pfeiffer habe ich super gekämpft und auf P2 vorgekommen. Den Platz habe ich dann gehalten und ins Ziel gebracht.

Gerd Beisel: Ich hatte Aussetzer am Auto und bin dann rausgefahren, als ich merkte, dass es keinen Sinn macht. Im zweiten Rennen werde ich dann wieder angreifen.

Bruno Küng: Ich hatte mich für Intermidiates entschieden und das hat nicht gepasst. So ist es eben beim Motorsport. Ich habe gepokert, alles auf eine Karte gesetzt und diesmal eben verloren.

Sabrina Hungerbühler: Ich bin sehr zuversichtlich für die nächsten Rennen. Wir haben noch drei Veranstaltungen in Dijon, Monza und Hockenheim. Da sind wir voll motiviert.
Das Auto geht immer besser und ist sehr stabil. Ich fühle mich gut in Form. Jetzt kann ich voll angreifen.

Andreas Fiedler: Die Performance des Autos bei Regen ist gut. Das hat heute alles gut gepasst. Ich hatte auf Regen gehofft und es hat geklappt. Wir haben sechs Wochen am Auto hart gearbeitet. Ich freue mich natürlich sehr, dass das heute auch belohnt wurde. Beim zweiten Rennen muss ich von weiter hinten ins Rennen, da haben wir ein bisschen schlecht gepokert. Ich hoffe, dass es morgen wieder regnet.

Mirco Schultis: Hier läuft das Auto endlich so wie ich mir das vorstelle. Der Regen war natürlich bestens für uns, da uns auf die anderen Division 2 Autos gut 30 PS fehlen. Im Rennen gab es nicht wirklich einen Weg vorbei, da Gerhard Münch sehr hart gefahren ist.

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