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Motorrad-WM: Phillip Island

Stoner siegt beim Heimrennen

Bei seinem Heimrennen in Australien konnte Ducati-Pilot Casey Stoner einen klaren Start/Ziel-Sieg erringen. Moto2: Ranseder nicht im Ziel.

Fotos: Ducati, Kiefer Racing

Was für ein Wochenende für Casey Stoner! Der Australier feierte am Samstag seinen 25. Geburtstag und gewann am Sonntag bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen um 15 Grad Celsius sein Heimrennen auf Phillip Island. Stoner setzte seine Pole-Position unmittelbar nach dem Start in die Führung um und gab diese bis zum Ziel nicht mehr her. Zweiter wurde Weltmeister Jorge Lorenzo, Platz drei ging an Valentino Rossi.

Während sich Stoner also ab der ersten Sekunde des Rennens auf und davon machte und bereits anderthalb Sekunden Vorsprung aus der ersten Runde zurückkehrte, ging es hinter ihm eng zur Sache. In der zweiten Kurve touchierten Ben Spies und Lorenzo, doch beide Yamaha-Piloten behielten zum Glück die Kontrolle über ihre Maschinen.

So waren es zunächst Lorenzo, Nicky Hayden, Marco Simoncelli und Andrea Dovizioso, die versuchten, mit Stoner mitzuhalten. Doch der Australier baute seinen Vorsprung rasant aus, nach zwei Runden betrug sein Abstand auf den zweitplatzierten Lorenzo bereist mehr als zwei Sekunden. Dovizioso musste sich zudem schon in der dritten Runde aus dem Kampf um das Podium verabschieden: eine Kollision mit Spies zog einen Schaden am Lenker seiner Honda RC212V nach sich.

Der Italiener fiel von Platz drei auf Platz 15 zurück und suchte eine Runde später die Honda-Box auf. Dort konnte der Schaden in der Kürze der Zeit nicht behoben werden, Dovizioso gab das Rennen auf. Unterdessen war bereits klar, dass sich Stoner an diesem Tag nur selbst würde schlagen können. Lorenzo mühte sich redlich, konnte das Tempo des Lokalmatadoren aber nicht mitgehen.

Hinter dem neuen MotoGP-Champion tat sich ebenfalls eine große Lücke auf. Spies, Hayden, Rossi und Simoncelli kämpften rundenlang miteinander, bevor der Weltmeister von 2009 ab der siebten Runde ernst machte und sich mit zwei mutigen Überholmanövern an die Spitze dieser Vierergruppe setzte.

Hayden blieb am Hinterrad seines nächstjährigen Teamkollegen dran, während Simoncelli und Spies abreißen lassen mussten. In der 19. Runde betrug Stoners Vorsprung auf Lorenzo 5,3 Sekunden - 11,2 Sekunden dahinter folgten Rossi und Hayden, deren Zweikampf um Platz drei bis zur Ziellinie andauern sollte.

Drei Runden vor Schluss ging Hayden in der Spitzkehre an Rossi vorbei und hielt sich zwei Runden lang vor seinem alten Rivalen. Doch in der letzten Runde setzte der Yamaha-Pilot wiederum in der Haarnadelkurve den Konter an und holte sich den dritten Platz zurück - Hayden blieb keine Zeit mehr für eine Antwort und musste sich mit Platz vier begnügen. Beide Werks-Yamahas standen somit auf dem Podium, der Gewinn der Teamwertung ist der Mannschaft um Lin Jarvis somit sicher.

Ebenfalls ein starkes Finish zeigte Randy de Puniet. Zur Rennmitte war der Franzose noch am hinteren Ende des Feldes in einen Dreikampf mit Hiroshi Aoyama und Héctor Barberá verwickelt. Doch der LCR-Pilot setzte sich durch und schaffte kurz vor Schluss noch den Anschluss an Mika Kallio und Álvaro Bautista, die er auf den letzten Metern noch überflügelte und somit Zehnter wurde.

Moto2: Ranseder nicht im Ziel

Alex de Angelis gewann bei trockenen Streckenbedingungen den Grand Prix von Australien in der Moto2-Kategorie. Der San Marinese, der von der Pole-Position gestartet war, feierte auf Phillip Island seinen ersten Saisonsieg sowie seinen zweiten Grand-Prix-Erfolg überhaupt. Zweiter wurde Scott Redding, der bis wenige Runde vor dem Ziel um die Spitzenposition kämpfte und sich schließlich gegen Andrea Iannone durchsetzte, der als Dritter die Ziellinie überquerte.

Kurz nach dem Start übernahm zunächst Mike di Meglio die Führung, unmittelbar dahinter reihte sich der aus der zweiten Startreihe gestartete Iannone auf Platz zwei ein. Dahinter drängelten Redding und de Angelis. Stefan Bradl verlor dagegen vier Plätze und kam als Siebter aus der ersten Runde zurück.

In der ersten Runde waren bereits die ersten Ausfälle zu verzeichnen. Jules Cluzel konnte nach seinem Ausritt durchs Kiesbett zwar wieder ins Rennen zurückkehren, belegte im Ziel aber nur den 23. Rang. Außerdem gerieten Wayne Maxwell und Héctor Faubel nach einer Kollision im Kiesbett aneinander. Der australische Gaststarter, der zunächst weiterfahren konnte, zettelte noch im Kiesbett ein Handgemenge an, wofür er anschließend von der Rennleitung mit der Disqualifikation bedacht wurde.

Zwischen der dritten und der zwölften Runde wechselten sich Redding und Iannone regelmäßig an der Spitze ab, wobei der Italiener auf der langen Start-Ziel-Geraden in Sachen Topspeed im Vorteil war, während der Brite im Kurvengeschlängel der schnellere Mann war. De Angelis und der Stück für Stück zurückfallende di Meglio lagen auf den Plätzen drei und vier.

Zur Halbzeit des Rennens hatten Bradl und Julián Simón die Meglio schließlich eingeholt und fackelten auch nicht lange, als es darum ging, am Franzosen vorbeizugehen. Bradl und Simón machten fortan den Kampf um Platz vier unter sich aus, da die Top 3 zu diesem Zeitpunkt schon zu weit enteilt waren.

An der Spitze kämpfte Iannone einmal mehr mit nachlassenden Reifen und musste ein wenig abreißen lassen. Redding versuchte derweil alles, um an de Angelis dranzubleiben. Doch der JiR-Pilot war der einzige Fahrer, der das Tempo bis zum Schluss hochhalten konnte und sicherte sich folgerichtig den Sieg.

Simón setzte sich in den letzten Runden gegen Bradl durch und erreichte hinter Redding und Iannone als Vierte das Ziel. Hinter dem Sechsten di Meglio kämpfte eine ganze neun Fahrer umfassende Gruppe um Platz sieben. Hier setzte sich schließlich Weltmeister Toni Elias durch. Tom Lüthi wurde Elfter, Dominique Aegerter belegte Rang 13.

Ranseder: "Konnte Sturz vermeiden"

Michael Ranseder konnte sein sensationelles Qualifyingergebnis im Grand Prix von Australien leider nicht wie gewünscht in Punkte umsetzen und mußte mit Defekt aufgeben.
Von Platz sieben aus ging der österreichische Moto2-Rookie ins Rennen und zeigte bis zur
Rennhalbzeit auf. Er lag in einer hart fightenden Gruppe in den Top 10 und der Neuling fuhr
dabei auch seine schnellste Rennrunde, die besser war als seine Qualifying-Zeit. “In der
Anfangsphase lief es sehr gut. Mein Start passte und ich fuhr locker um Platz 7 mit. Die
ständigen Positionswechsel mit den routinierteren Piloten waren sehr unterhaltsam.“

Doch nach einigen heftigen Zweikämpfen und Slides wurde sein Vorderrad immer instabiler
und Ranseder hielt sich nur mehr mit Mühe im Rennen. „Leider fühlte sich die Front-Partie mit
zunehmender Renndauer instabiler an und ich konnte im Kurvenausgang meine Linie nicht
mehr halten. Mit viel Geschick konnte ich einen Sturz vermeiden.“

Schließlich entschied sich der 24-Jährige an die Boxen zu fahren und das Bike abzustellen, „um weder mich noch andere Fahrer zu gefährden.“

Dennoch war sein Team mit ihm zufrieden und man blickt zuversichtlich auf die nächsten WMLäufe. „Michael hat dieses Wochenende tollen Speed bewiesen. Die Moto2 Rennen sind hart umkämpft und da kann es jeden mal erwischen. Man darf nicht vergessen, dass er erst sein fünftes Rennen macht und noch in einer Lernphase ist“, so Teamchef Kiefer.

125 ccm: Klarer Sieg für Márquez

Marc Márquez feierte beim Grand Prix von Australien seinen neunten Saisonsieg. Der Derbi-Pilot dominierte das Rennen auf Phillip Island von der ersten bis zur 23. Runde. Im Ziel hatte Márquez mehr als sechs Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Pol Espargaró, der ebenso wie Nicolás Terol (Platz drei) in der Gesamtwertung weiter an Boden verlor. Márquez Vorsprung in der Weltmeisterschaft beträgt nun zwölf Punkte auf Terol, weitere fünf Zähler dahinter liegt Espargaró.

Die Geschichte des Rennens ist schnell erzählt. Bei trockenen Bedingungen und 15 Grad Celsius Lufttemperatur entschied Pole-Sitter Márquez den Start für sich, während Sandro Cortese von Startplatz zwei sehr schlecht wegkam und lediglich als Elfter die erste Runde beendete.

Zwar musste sich Márquez in der ersten Runde kurzzeitig mit dem blendend gestarteten Bradley Smith auseinandersetzen, doch als der WM-Leader zum ersten Mal auf die Zielgerade einbog, lag er schon wieder in Führung. Terol erlebte dagegen einen schlechten Start und fiel von Platz vier auf die siebte Position zurück.

Nach der zweiten Runde war Márquez dem inzwischen auf Platz zwei liegenden Espargaró bereits um 0,6 Sekunden enteilt. Weitere 0,8 Sekunden dahinter folgte Smith. Cortese, der nach seinem verkorksten Start verzweifelt um Anschluss an die Spitzengruppe kämpfte, übertrieb es in der dritten Runde, als er ausgangs der Haarnadelkurve stürzte und sich dabei die Verkleidung seiner Derbi abriss. Damit war für den Ajo-Piloten das Rennen bereits früh beendet.

Während Márquez seinen Vorsprung in den folgenden Runden ausbaute, reihte etwas weiter hinten Terol eine schnelle Runde an die nächste. Im achten Umlauf hatte der Aspar-Pilot den Anschluss an Espargaró geschafft und ging eine Runde später sogar an seinem Kontrahenten vorbei und übernahm Platz zwei.

Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass Terol und Espargaró in diesem Rennen wohl nur um den zweiten Platz kämpfen würden. An der Spitze hatte Márquez sein Zeitpolster schon auf rund drei Sekunden ausgebaut und behielt sein unnachahmliches Tempo konstant bei. Hinter Terol und Espargaró balgten sich Rabat, Smith und Efrén Vázquez um Platz vier.

Die Entscheidung im Kampf um den zweiten Rang fiel in der 17. Runde. Espargaró kassierte Terol exakt an der Stelle, an der er seinen Gegner ein paar Runden zuvor noch vorbeigelassen hatte: innen in Kurve eins. Espargaró erhöhte schlagartig das Tempo und setzte sich schnell von Terol ab. Das Kalkül Espargarós, Terol zunächst für eine Weile zu folgen und dann überraschend zuzuschlagen, ging voll auf.

Während also die ersten drei Plätze fest vergeben waren, ereignete sich etwas weiter hinten im Feld bei der Zieldurchfahrt ein kleines sportliches Drama. Vázquez und Smith überquerten zeitgleich die Ziellinie, die Rennleitung musste per Fotofinish über die Vergabe des vierten Platzes entscheiden. Letztlich war der Spanier der Glückliche, der sich über 13 WM-Punkte freuen durfte. Randy Krummenacher fuhr ein unauffälliges Rennen und erreichte das Ziel als Neunter. Marcel Schrötter sammelte als 13. drei weitere WM-Zähler.

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