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WTCC: Curitiba

Vorschau auf den Auftakt der WTCC

Ein Blick auf die News in der Tourenwagen-WM vor dem Start in die Saison 2010, mit einigen Änderungen - Runde 2 wurde schon wieder abgesagt!

Johannes Gauglica

Das Jahr 2010 beginnt mit schlechten Nachrichten für die Tourenwagen-WM: Eine Hälfte der Südamerika-Tournee musste gestrichen werden. Wegen Überschwemmungen in der Region Puebla wurde das zweite Meeting der Saison, die für 11. April angesetzten Läufe 3 und 4 der Saison, abgesagt.

Los geht's jedenfalls wie geplant in Brasilien: Augusto Farfus' Heimatstadt Curitiba begrüßt hoffentlich mit besserem Wetter als 2009 einundzwanzig WTCC-Piloten. Nur aus der Ferne grüßen lässt Lada, wo die neue Untenrehmensleitung das Sportprogram kurzfristig über die Klinge springen hat lassen.

Stattdessen kooperiert man mit dem F1-Team von Renault (womöglich als Technikpartner?). Eine Streiterei zwischen der FIA und AvtoVAZ wegen des 2009 geschlossenen Dreijahresvertrages scheint vorprogrammiert.

Einiges neu, manches beim Alten, vieles anders

Die kämpferischen Top-Leistungen von James Thompson und Jaap van Lagen werden der Serie fehlen; es gibt aber auch interessante Neuzugänge.

Einerseits hat Seat seinen Rücktritt doch nicht so ernst genommen und unterstützt das unter dem Namen SR-Sport genannte "Privat"-Team von Sunred Engineering mit seinen vier Leon TDI.

Am Steuer sitzen die Herren Gabriele Tarquini, Tom Coronel, Tiago Monteiro und Jordi Gené. Mit dem regierenden Weltmeister Tarquini und dem Independents-Champion Coronel ist diese Mannschaft zweifellos das favorisierte Team.

Und sie haben Schützenhilfe: Weitere Seat Leon TDI sind von Sunred für den Dänen Michael Nykjaer, 2008 am Salzburgring Europacupsieger, und den Schweizer Fredy Barth genannt. Dazu kommt ein TDI für den Supercopa-Sieger Norbert Michelisz aus Ungarn und ein einsamer Benzin-Leon mit dem Slowaken Marin Colak am Steuer.

Gegen diese Armada schaut BMW heuer recht ärmlich aus; nur zwei Fahrzeuge im Weiß des Werksteams gehen an den Start. Augusto Farfus bekommt wieder sein Heimspiel vor womöglich wieder über 40.000 Zuschauern, Andy Priaulx macht Jagd auf den vierten WM-Titel am Steuer des 320si.

Sein Weltmeister-Team RBM übernimmt dne Einsatz der beiden Fahrzeuge; Schnitzer ist in die GT-Szene übersiedelt und ROAL macht in Italien weiter.

Keine gröberen Umstürze gab es bei Chevrolet: Die US-Koreaner sind weiterhin mit drei Cruze am Start. Beim Einsatzteam RML hat David Grace den zu den Sportwagen abgewanderten Mark Busfield ersetzt, und Nicola Larini wurde als Pilot vom 2008er-Weltmeister Yvan Muller abgelöst.

Nicht nur Muller, sondern auch seine nunmehr in ihre sechste Saison als Chevy-Fahrer gehenden Kollegen Rob Huff und Nicola Larini sehen 2010 als das Jahr, in dem der Erfolg geerntet werden soll. Das Auto ist eine in Feinheiten weiterentwickelte Version des Vorjahres-Boliden.

In der Privatwirtschaft

Bei den Independents kommen zwei Chevrolet hinzu, und zwar das ältere Modell Lacetti für die britische Truppe Bamboo-Engineering. Das Team wechselt aus der BTCC in die Weltmeisterschaft, am Steuer sind der international weitgehend unbekannte Harry Vaulkhard und der eher mit Porsche-Renngeräten assoziierte Darryl O'Young.

Gegen die als Privatiers genannten Coronel & Co. haben es die anderen Unabhängigen heuer schwer. Safety-Car-Killer Franz Engstler aus Bayern bringt zwei BMW 320si für sich und den Russen Andrej Romanov, Engstlers letztjähriger Teampartner Kristian Poulsen nennt einen Dreier unter eigenem Namen.

Die Scuderia Proteam bringt eine schlagkräftige Truppe mit dne Fahrern Sergio Hernandez und Stefano d'Aste. Und der Marokkaner Mehdi Bennani geht mit einem 320si von Wiechers-Sport in eine hoffentlich halbwegs crashfreie Saison.

Administratives

Die Punkte, auf die heuer jedermann Jagd machen wird, werden übrigens jetzt auch in der WTCC nach dem neuen Schlüssel der Formel 1 verteilt. Ob diese Änderung in irgendeiner Weise nötig war, sei dahingestellt.

Die verschiedenen Fahrzeuge starten mit folgendem Basisgewicht ins neue Jahr:

BMW 320si: 1.155 kg
Chevrolet Cruze: 1.150 kg
Chevrolet Lacetti: 1.140 kg (inkl. eines von der FIA gewährten Gewichtsbonus von 10 Kilo)
SEAT León TDI: 1.170 kg
SEAT León TFSI: 1.150 kg

Gewichtsänderungen zum Ausgleich der Fahrzeug-Leistungen werden nach den ersten zwei WTCC-Runden (bzw. jetzt womöglich gleich nach dem Start in Brasilien?) berechnet, danach wird alle drei Meetings neuer Ballast verteilt. Auf die damit zusammenhängenden Querelen freuen wir uns schon jetzt!

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