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WTCC: Portimao

Wieder in Portugal - auf neuer Strecke

In Portugal ist die WTCC schon lange heimisch, aber auf dem Autódromo Internacional do Algarve hat man bisher nur getestet...

Jetzt wird sich das ändern, denn erstmals wird diese Strecke der Schauplatz für die beiden portugiesischen WM-Sprintrennen - nach dem Weekend in Zolder eine weitere Premiere.

Portimão ist bereits der dritte portugiesische WTCC-Austragungsort: Von 2005 bis 2009 gastierte die Tourenwagen-WM jeweils abwechselnd auf dem Straßenkurs Circuito da Boavista in Porto und auf der ehemaligen Grand-Prix-Rennstrecke in Estoril. Beide Kurse boten in den vergangenen Jahren stets spannende Rennen. Portimão tritt also ein schwieriges Erbe an.

Eine Rennstrecke im klassischen Stil

Der neue Rennkurs an der europäischen Atlantikküste muss den Vergleich mit seinen nationalen Rivalen aber keineswegs scheuen, denn die rund 200 Millionen Euro an Baukosten wurden von den Verantwortlichen durchaus sinnvoll investiert: Das 4,654 Kilometer lange Autódromo Internacional ist eine Strecke nach der "alten Schule" und genießt einen sehr guten Ruf.

Davon konnten sich einige Piloten bereits im vergangenen Jahr überzeugen, als die WTCC-Rennställe erstmals Testfahrten auf dieser Rennbahn abgehaltne haben. Tiago Monteiro war schon damals beeindruckt von Portimão:

"Mich hat diese Strecke absolut überrascht - genau wie das gesamte Team. Der Kurs ist überaus aufregend und zählt damit sicherlich zu den technisch anspruchsvollsten Pisten überhaupt. Es gibt blinde Kurven, einige Höhenunterschiede, Steigungen und Gefälle."

Yvan Muller: auch in Portugal der Gejagte

Die Formel macht bislang einen Bogen um das Autódromo, 2010 sind allerdings zwei der mittlerweile vier FIA-Weltmeisterschaften in Portimão am Start: Neben der WTCC hat sich auch die neue GT1-WM angemeldet. Die A1GP-Serie war in der Vergangenheit ein gerne gesehener Gast und auch die Superbike-WM hat sich bereits mit dem Kurs angefreundet.

Vor der WTCC-Premiere könnte die Ausgangslage kaum spannender sein: BMW und der "halbprivate" Seat-Rennstall SR konnten bislang jeweils drei Siege einstreichen, Chevrolet bringt es auf zwei Erfolge. Diese gute Ausgeglichenheit zeigt sich auch an der Spitze der beiden WTCC-Gesamtwertungen.

Den ersten Platz in der Fahrertabelle hält nach wie vor Yvan Muller (Chevrolet), dem Gabriele Tarquini (SR) und Andy Priaulx (BMW Team RBM) auf den Fersen sind. Gemeinsam mit Rob Huff (Chevrolet) bildet dieses Trio die Führungsgruppe in der WM – sie alle liegen innerhalb von nur 24 Zählern. Auf Platz 5, aber bereits mit deutlichem Abstand, folgt Monteiro.

Der portugiesische Lokalmatador kennt das Gefühl, vor heimischem Publikum zu siegen: 2008 schenkte der ehemalige Formel-1-Fahrer seinen Fans in Estoril einen Sieg. Auch heuer spekuliert der 33-Jährige mit einer Topleistung: "Ich denke, wir werden eine großartige Show auf die Beine stellen", meint Monteiro und setzt auf die Breite der Piste – "das sollte Überholmanöver fördern."

Augusto Farfus (BMW Team RBM) ist ebenfalls davon überzeugt, ein actionreiches Wochenende vor sich zu haben. "Ich bin sicher, dass wir zwei spektakuläre WM-Läufe erleben werden", hält der brasilianische Rennfahrer fest. Teamkollege Priaulx merkt aber an: "Es gibt viele lange Bergauf-Passagen, die sich an langsame Kurven anschließen. Das liegt unserem Auto nicht unbedingt."

Colin Turkington gibt sein Saisondebüt

Ob das wirklich so ist, wird auch Colin Turkington noch früh genug erfahren. Der amtierende britische Meister gibt in Portimão sein Saisondebüt, nachdem er in der Winterpause kein Cockpit für 2010 gefunden hat. Gemeinsam mit dem WSR-Team steigt der Nordire jetzt in die WM ein.

Geplant sind zunächst drei Rennauftritte in Portugal, Großbritannien und Tschechien, wobei Turkington und seine Mannschaft einmal mehr auf den bewährten BMW 320si vertrauen, der den 28-Jährigen in den vergangenen Jahren bereits zu diversen Erfolgen geführt hat. Wie schon bei seinem WTCC-Debüt 2007 dürfte Turkington auch dieses Mal wieder für eine Überraschung gut sein

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