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Motorrad-WM: Assen

Wieder eine Pole für „Super-Sic“

Die zweite Poleposition seiner MotoGP-Karriere konnte Gresini Honda-Pilot Marc Simoncelli in Assen erobern – Capirossi fällt verletzt aus.

Foto: motogp.com

Nachdem es zuvor im Qualifying der 125er-Klasse geregnet hatte, war die Strecke in Assen für die MotoGP wieder trocken. Bei guten Bedingungen gingen die Zweiradasse auf Zeitenjagd. Der große Gejagte war Marco Simoncelli, der in den Freien Trainings jeweils der Schnellste war. Diese Leistung setzte der Gresini-Honda-Pilot auch im Kampf um die Pole-Position um und sicherte sich in 1:34.718 Minuten den besten Startplatz. Zum zweiten Mal nach Barcelona wird "Super Sic" ganz vorne stehen.

In den letzten Minuten der Qualifikation ging es noch um die beiden restlichen Plätze in der ersten Startreihe. Yamaha-Pilot Ben Spies hielt gegen Halbzeit Position eins und wurde schließlich Zweiter. Nach einem teilweise durchwachsenen ersten Saisondrittel kommt der US-Amerikaner immer besser in Form. Nur neun Tausendstelsekunden fehlten dem Superbike-Weltmeister von 2009 auf Simoncelli.

Spannend ging es auch um Platz drei zu. Mehrere Piloten wechselten sich ab. Am Ende schaffte WM-Spitzenreiter Casey Stoner noch den Sprung in die erste Reihe. Hinter dem Honda-Piloten reihte sich Weltmeister Jorge Lorenzo (Yamaha) ein. Andrea Dovizioso (Honda) fand nach seinem Sturz wieder in die Spur und schob sich im letzten Moment noch auf den fünften Platz. Die Top 5 befanden sich in einer halben Sekunde.

Knapp verpasste Cal Crutchlow die große Überraschung. Vor zwei Wochen brach sich der Brite bei seinem Heimspiel in Silverstone das linke Schlüsselbein und wusste gar nicht, ob er in Assen richtig fahren konnte. Trotz Schmerzen leuchtete der Name des Tech-3-Piloten kurz vor dem Fallen der Zielflagge auf Rang drei auf. Crutchlow wurde anschließend noch auf Platz sechs verdrängt. In der Auslaufrunde rollte seine Yamaha aus.

Ducati spielte keine Rolle an der Spitze. Wie bereits in Silverstone setzte sich MotoGP-Rookie Karel Abraham gut in Szene und war der schnellste Pilot auf einer Desmosedici. Als Siebtem fehlte dem Tschechen eine Sekunde auf Simoncelli. In Assen wurde außerdem bekanntgegeben, dass Abraham mit seinem Cardion-Team auch im kommenden Jahr in der Königsklasse antreten wird. Routinier Colin Edwards stellte seine Tech-3-Yamaha auf Startplatz acht.

Erst in der dritten Reihe war die schnellste Werks-Ducati von Nicky Hayden zu finden. Auch mit einem weicheren Chassis blieb der Rückstand zur Spitze konstant groß. Sein Teamkollege Valentino Rossi schaffte mit der neuen GP11.1 nicht den erhofften Sprung nach vorne. Nachdem sich der neunfache Weltmeister mit dem neuen Material im Regen gut in Szene setzen konnte, reichte es in der Qualifikation zu Platz elf. Sein Rückstand auf Simoncelli betrug 1,8 Sekunden.

Zwischen die beiden Werks-Ducati schob sich Randy de Puniet mit der Kundenmaschine von Pramac. Hinter Rossi landete Hiroshi Aoyama mit der vierten Werks-Honda im Feld auf Platz zwölf. Der Japaner ist nach seinem Hochgeschwindigkeitssturz am Vormittag nicht auf Speed gekommen. Aspar-Ducati-Pilot Hector Barbera wurde 13, knapp vor der einzigen Suzuki mit Alvaro Bautista im Sattel.

Ein Training zum Vergessen hatten zwei Routiniers. Loris Capirossi (Pramac-Ducati) stürzte zehn Minuten vor dem Ende und wurde zur Vorsorgeuntersuchung in die Clinica Mobile gebracht. Moto2-Weltmeister stapfte nach einem Sturz in den Schlussminuten enttäuscht davon. Capirossi wurde 15., Elias 16. "Capirex" hat sich bei seinem Sturz allerdings verletzt und wird am Samstag nicht im Rennen teilnehmen. Honda-Testfahrer Kousuke Akiyoshi, der im Gresini-Team seinen Landsmann Aoyama ersetzt, wurde Letzter.

Moto2: Bradl auch in Assen der Schnellste

Die Entscheidung um die Pole-Position in Assen fiel gleich zu Beginn. Schwarze Regenwolken hingen am Himmel, weshalb sofort alle Piloten auf Zeitenjagd gingen. Etwa 24 Minuten vor Schluss begann es zu regnen. Obwohl noch einige Fahrer im Nassen einige Runden drehten, waren die Zeiten deutlich langsamer. Bevor der Himmel die Schleusen öffnete, hatte Stefan Bradl (Kalex) in 1:39.305 Minuten die Bestzeit aufgestellt. Zum bereits sechsten Mal in dieser Saison wird der Deutsche vom besten Startplatz aus ins Rennen gehen.

Marc Marquez (Suter) setzte den Tabellenführer zwar unter Druck, am Ende fehlten dem amtierenden 125er-Weltmeisters 0,295 Sekunden auf Platz eins. Simone Corsi (FTR) sicherte sich den letzten Platz in der ersten Startreihe. Die Abstände waren für Moto2-Verhältnisse groß. Nur die Top 10 befanden sich innerhalb einer Sekunde zu Bradl. Auch Tom Lüthi (Suter) war in dieser Marke. Der Schweizer steigerte sich kontinuierlich und klassierte sich an der vierten Stelle.

In den letzten Minuten trocknete die Piste rasch auf, doch weiterhin fehlten zehn Sekunden auf die schnellsten Zeiten. Yuki Takahashi (Moriwaki) drehte munter seine Runden, doch seinen fünften Platz konnte der Japaner nicht weiter verbessern. Ex-MotoGP-Pilot Aleix Espargaro mischte als Sechster munter im vorderen Teil des Feldes mit. Für die dritte Startreihe qualifizierten sich Kenan Sofuoglu, Scott Redding (beide Suter) und Michel Pirro (Moriwaki).

Der Schweizer Dominique Aegerter verpasste die Top 10 knapp. Mit seiner Suter hatte der 20-Jährige 1,3 Sekunden Rückstand und landete auf Platz 13. Sein Landsmann Randy Krummenacher (Kalex) war im Mittelfeld auf Rang 17 zu finden. Im MZ-Team herrschten gemischte Gefühle. Anthony West reihte sich knapp hinter Krummenacher an Position 20 ein.

Teamkollege Max Neukirchner fuhr im Trockenen keine schnelle Runde und verpasste im Regen die Qualifikationshürde. Trotzdem darf der Deutsche am Rennen teilnhmen da er im Freien Training unter der 107-Prozenthürde geblieben ist. Andrea Iannone (Suter) kam auch diesmal nicht in der Qualifikation gut klar und wurde 25.

Elena Rosell, die den verletzten Julian Simon bei der Aspar-Mannschafft vertritt, nahm nicht an der Qualifikation teil. Im Freien Training am Vormittag war die erste Frau in der Moto2 gestürzt. Insgesamt dreimal ging die Spanierin an diesem Wochenende zu Boden.

125 ccm: Vinales holt Pole in turbulentem Qualifying

Die Qualifikation in Assen verlief in der 125er-Klasse turbulent. Das Wetter schlug einige Kapriolen. Die 40 Minuten starteten trocken, waren anschließend verregnet und endeten wieder trocken. Das richtige Timing war gefragt. In den letzten Minuten fiel dann die Entscheidung zugunsten von Maverick Vinales. Sandro Cortese wird am Samstag von Platz drei aus der ersten Reihe starten.

Als das Training losging, trocknete die Strecke kontinuierlich ab und alle Piloten gingen auf die Strecke. Darunter war auch Nicolas Terol. Im zweiten Training in der Früh stürzte der WM-Spitzenreiter per Highsider und prellte sich dabei einen Fuß. Zudem war der kleine Finger an der rechten Hand verletzt.

In den ersten Minuten gab es zahlreiche Stürze. Sergio Gadea rutschte in der Schikane vor der Start- und Zielgerade aus, konnte sich aber in Sicherheit bringen. Wenige Momente darauf stürzte Jonas Folger und überschlug sich in der Wiese mehrmals. Gebeutelt kehrte der Deutsche an die Box zurück, stieg später aber wieder auf seine reparierte Maschine und fuhr noch einige Runden. Nach zehn Minuten fing es stark zu regnen an. Jasper Iwema hatte zu diesem Zeitpunkt die Bestzeit gefahren.

Das Wetter änderte sich aber ständig, denn in einem Bereich regnete es, in einem anderen schien die Sonne. Einige Piloten waren in der Zeitenliste weit zurück und versuchten sich zu verbessern. Die Strecke trocknete rasch ab und 14 Minuten vor dem Ende waren wieder Topzeiten mit Slicks möglich. Das Klassement purzelte ständig. Iwema wollte seine Pole unbedingt verteidigen, rutschte aber auf dem noch nassen Randstein in der engen Schikane vor Start- und Ziel aus und prallte auf den Asphalt.

Auch bei Terol lief es weiter nicht rund. Bei einem Angriff kurz vor Schluss zerstörte der Spanier seine Aspar-Aprilia und humpelte enttäuscht davon. Die Pole-Position sicherte sich in der Zeitenjagd Rookie Vinales in 1:44.597 Minuten. Er kennt Assen bereits aus seiner Zeit in der IDM. Johann Zarco war in den Trainings schnell unterwegs, doch als es zählte, musste sich der Franzose um 0,188 Sekunden geschlagen geben.

Cortese mischte an der Spitze mit und belegte schließlich den dritten Rang. Als es in der Hälfte des Trainings regnete, war der Deutsche so weit zurück, dass er theoretisch gar nicht qualifiziert gewesen wäre. Mit starken Runden im Trockenen sicherte sich der Racing-Team-Germany-Pilot noch eine gute Ausgangsposition in der ersten Reihe.

"Es war extrem schwierig. Ich habe in den ersten drei Runden den Kolben einfahren müssen und war dann gar nicht qualifiziert", schildert Cortese sein turbulentes Qualifying. "Ich bin dann gleich mit Regenreifen hinausgefahren und habe versucht mich zu qualifizieren. Glücklicherweise hat es abgetrocknet. Der Test letzte Woche hat wirklich etwas gebracht. Nach zuletzt schwierigen Rennen stehen wir wieder in der ersten Startreihe."

Folger trotz Sturz in Reihe drei
Die zweite Reihe ist komplett in spanischer Hand. Hector Faubel war knapp schneller als seine Landsleute Luis Salom und Efren Vazquez. Folger konnte nach seinem heftigen Sturz wieder fahren und landete auf Platz sieben. "Bereits am Vormittag bin ich gestürzt und habe mir dabei wehgetan.

"Und jetzt nach dem Sturz ist auch alles etwas verkrampft. Wenn man gleich zu Beginn stürzt ist es schwierig, gleich wieder auf Schwung zu kommen", beschreibt Folger seinen harten Tag. "Ich war dann auf dem Motorrad etwas verkrampft und hatte kein gutes Gefühl mehr. Wir können noch Kleinigkeiten verbessern. Hoffentlich läuft es morgen besser."

Terol wird in Assen nicht von weit vorne starten. Mit all seinen Problemen reichte es für Platz acht. Gadea konnte nach seinem Unfall ebenfalls wieder angreifen und komplettierte die dritte Reihe. Rookie Giulian Pedone zeigte bei den schwierigen Bedingungen sein Talent und zog mit Platz 13 sein bisher bestes Resultat an Land. Direkt hinter dem Schweizer reihte sich Mahindra-Pilot Marcel Schrötter als 14. ein. Wildcard-Pilot Luca Grünwald zog sich bei seinem ersten WM-Auftritt mit Rang 22 ebenfalls achtbar aus der Affäre.

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