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Motorrad-WM: Sachsenring

Dani Pedrosa meldet sich eindrucksvoll zurück

Nach all den gesundheitlichen Problemen kehrt Pedrosa auf die Siegerstraße zurück. Marquez und Faubel siegen in den Unterklassen.

Foto: Bridgestone

Über 101.000 Zuschauer verfolgten auf den Tribünen das MotoGP-Rennen auf dem Sachsenring. Weltmeister Jorge Lorenzo (Yamaha) kämpfte gegen die versammelte Honda-Mannschaft.

Am Ende setzte sich Dani Pedrosa durch, der sich nach all seinen gesundheitlichen Problemen in diesem Jahr mit dem Sieg an der Spitze zurückgemeldet hat. Lorenzo schnappte sich noch in der letzten Runde Casey Stoner und wurde Zweiter. Ducati-Pilot Valentino Rossi kam nach seiner Aufholjagd als Neunter über die Ziellinie.

Beim Vorstart starb Lorenzo der Motor ab, aber der Spanier brachte das Triebwerk der M1 wieder in Gang und konnte normal am Start teilnehmen. Raketenstarter Pedrosa setzte sich in der ersten Kurve durch und führte vor Lorenzo. Stoner reihte sich dahinter vor Marco Simoncelli (Gresini-Honda) ein.

Noch im Verlaufe der ersten Runde übernahm der Weltmeister die Spitze. Rossi beendete den ersten Umlauf als 14. Hector Barbera (Aspar-Ducati) verpasste den Bremspunkt der ersten Kurve nach der ersten Zieldurchfahrt und fiel ans Ende des Feldes zurück.

Lorenzo versuchte sich gleich von der Honda-Armada abzusetzen, während Andrea Dovizioso Platz zwei von seinen Teamkollegen übernahm. Gleich in der Anfangsphase setzte sich der Yamaha/Honda-Zug an der Spitze ab. Die vier Werks-RC212V lagen im Sandwich zwischen Lorenzo und Ben Spies. Die Verfolgergruppe führte Alvaro Bautista (Suzuki) an, der sich mit Nicky Hayden (Ducati) um Platz sieben duellierte.

Stoner fackelte nicht lange, ging an seinen Teamkollegen vorbei und übernahm in Runde fünf die Spitze vor Lorenzo. Die beiden WM-Favoriten lagen wieder beisammen. Spies musste bereits leicht abreißen lassen, weshalb Lorenzo alleine auf weiter Flur gegen die Honda-Mannschaft kämpfte.

Ducati-Pilot Rossi hatte im Aufwärmtraining die Abstimmung verbessert und fuhr gleich in den ersten Rennrunden deutlich bessere Zeiten als im Qualifying. Fahrer um Fahrer überholte der Superstar und hatte nach elf Runden bereits auf seinen Teamkollegen Hayden aufgeschlossen, der weiter mit Bautista um Platz sieben kämpfte. Rossi war auf Schadensbegrenzung aus und zeigte eine Aufholjagd.

Bei Rennhalbzeit übernahm Lorenzo wieder die Spitze. Hinter Stoner und Pedrosa war eine kleine Lücke von einigen Motorradlängen zu dem italienischen Duo Simoncelli und Dovizioso aufgegangen. "Super Sic" versuchte den Abstand wieder zuzufahren, wurde aber von seinem Landsmann überholt.

Pedrosa untermauerte seine körperliche Fitness mit der schnellsten Runde zehn Umläufe vor dem Ziel. Damit übte der Spanier als Zweiter Druck auf Lorenzo aus. Stoner beobachtete das Duo auf Platz drei.

Pedrosa kam schließlich perfekt aus der letzten Kurve heraus und überholte Lorenzo auf der Zielgeraden. Stoner übte ebenfalls Druck auf seinen schärfsten WM-Konkurrenten aus und drückte sich sechs Runden vor der karierten Flagge auf Platz zwei. Somit gab es eine Honda-Doppelführung.

In den letzten Runden holte sich Pedrosa einen kleinen Vorsprung heraus, den er bis ins Ziel verwaltete. Nach zwei Operationen und einer langen Genesungspause meldete sich der Honda-Pilot zwei Wochen nach seinem Mugello-Comeback mit dem Sieg zurück.

In der Schlussphase duellierten sich die beiden WM-Aspiranten um die restlichen Podestplätze. Lorenzo riskierte in der letzten Runde alles, ging in der vorletzten Kurve an Stoner vorbei und behielt im Zielsprint um 91 Tausendstelsekunden die Oberhand. In der WM führt der Australier nun 15 Punkte vor Lorenzo.

In der Verfolgergruppe setzte sich schließlich Dovizioso durch und wurde Vierter. In der letzten Kurve zog Spies noch an Simoncelli vorbei und verdrängte den Gresini-Piloten auf Platz sechs. "Super Sic" muss weiter auf seinen ersten Podestplatz warten. In der nächsten Gruppe kämpfte Bautista die beiden Werks-Ducati nieder und überquerte die Linie als Siebter.

Im Zielsprint hatte Hayden die Nase ganz knapp vor Rossi, der ein schwieriges Rennwochenende auf Platz neun beendete. Edwards hielt in der Schlussphase nicht mehr mit dieser Kampfgruppe mit und kam einsam an der zehnten Position ins Ziel. Zwei Sekunden hinter dem US-Amerikaner folgte die nächste Gruppe, die aus vier Piloten bestand.

Barbera fuhr nach seinem Ausrutscher zu Beginn der zweiten Runde schnelle Zeiten und holte kontinuierlich auf. Schließlich sah der Aspar-Pilot die Ziellinie als Elfter. Er setzte sich damit gegen Rookie Karel Abraham (Cardion-Ducati), Randy de Puniet (Pramac-Ducati) und Cal Crutchlow durch. Letzterer konnte als 14. nicht an die Leistung seines Teamkollegen Edwards anschließen und musste sich am Ende noch den drei Ducati-Privatiers geschlagen geben

Hiroshi Aoyama (Gresini-Honda) fuhr ein einsames Rennen und wurde 15. Moto2-Weltmeister Toni Elias (LCR-Honda) kam mit über einer Minute Rückstand auf dem vorletzten Platz ins Ziel. Sylvain Guintoli, der für Loris Capirossi auf die Pramac-Ducati gestiegen war, bildete das Schlusslicht und wurde als einziger Fahrer überrundet. Weiter geht es am kommenden Wochenende in Laguna Seca.

Moto2: Marquez schlägt Bradl

Tausende Fans verfolgten auf den Tribünen ein spannendes Moto2-Rennen auf dem Sachsenring. Lokalmatador Stefan Bradl und Marc Maruez lieferten sich lange einen Kampf.

Am Ende holte sich der Spanier die entscheidenden Zehntel Vorsprung heraus und feierte seinen vierten Moto2-Triumph, den dritten in Folge. Bradl wurde trotzdem für Platz zwei von seinen Fans gefeiert. Die beiden Schweizer Randy Krummenacher und Tom Lüthi verpassten das Podium knapp.

Mika Kallio konnte nicht am Rennen teilnehmen, weil seine Maschine schon beim Weg in die Startaufstellung mit technischem Defekt ausrollte. Bradl kam beim Start perfekt von der Linie weg und bog als Führender in die erste Kurve ein. Marquez folgte, übernahm in der ersten Runde aber noch die Spitze. Im großen Moto2-Feld herrschte gleich in der ersten Kurve Konfusion.

Vier Fahrer rodelten durch das Kiesbett. Bradley Smith verpasste seinen Bremspunkt deutlich. Julian Simon kollidierte mit Xavier Simon und stürzte. Das Comeback des Spaniers war früh vorbei.

Marquez setzte sich in den ersten Runden gleich um einige Meter von Bradl ab. Am Hinterrad des Deutschen klebte Alex De Angelis. Der ehemalige MotoGP-Pilot ging an dem Deutschen in Umlauf zwei vorbei, Bradl konterte sofort.

Die Verfolgergruppe wurde von Lüthi auf Platz vier angeführt. Der Schweizer konnte die Lücke nach vorne rasch schließen und das Feld lag wieder beisammen. Marquez versuchte in der Anfangsphase gleich eine Soloflucht. Das funktionierte aber nicht.

Riesenglück hatten zwei Piloten: Aleix Espargaro flog per Highsider in Kurve sieben ab. MZ-Pilot Max Neukirchner hatte keine Chance für ein Ausweichmanöver und prallte voll in das Motorrad des Spaniers hinein. Beide konnten weggehen. Das Heimrennen war für Neukirchner damit bereits früh vorbei. Bei dem Sturz zog er sich leichte Prellungen zu. Espargaro wurde ins Krankenhaus zu Untersuchungen gebracht.

An der Spitze entwickelte sich im ersten Renndrittel eine Fünfergruppe, die von Marquez angeführt wurde. Auf den Plätzen folgten de Angelis, Bradl, Yonny Hernandez und Lüthi. Die Top 3 konnten sich anschließend leicht absetzen. Bradl hängte sich an das Hinterrad seines Konkurrenten und übte Druck aus. 17 Runden vor Schluss deutete Bradl ein Überholmanöver an, zog aber zurück.

Die Taktikspielchen hatten begonnen. Kurz darauf verbremste sich Marquez in der ersten Kurve und Bradl zog vorbei. Der Spanier ließ seinen Konkurrenten durch.

Die Fans auf den Tribünen jubelten. Durch diese Spielchen schaffte Lüthi wieder den Anschluss und die Spitzengruppe bestand wieder aus vier Piloten. Der Schweizer fuhr nach zuletzt schwierigen Rennen einen kämpferischen Grand Prix. De Angelis verwickelte Marquez in ein Duell, während Bradl sicher auf Platz eins seine Runden drehte.

Acht Runden vor dem Ende überholte Marquez Bradl und Lüthi übernahm Platz drei. Eine starke Aufholjagd zeigte Krummenacher, der mit schnellsten Rennrunden auf die Spitze aufschloss und sich von Hernandez Platz fünf schnappte.

An der Spitze wurde es heißer. Marquez und Bradl setzten sich für die Schlussphase leicht ab. Krummenacher hatte derweil den Anschluss gefunden und kämpfte mit Lüthi und de Angelis um den letzten Podestplatz.

Die Entscheidung fiel bereits zwei Runden vor Schluss. Marquez konnte sich um wenige Zehntel absetzen. Die Lücke war gerade groß genug, damit Bradl keinen Angriff mehr wagen konnte.

Den kleinen Vorsprung verwaltete Marquez sicher ins Ziel und feierte damit seinen dritten Sieg in Folge. Bradl überquerte die Ziellinie als Zweiter und wurde von seinen Fans gefeiert. In der WM führt der Deutsche weiter mit 47 Punkten Vorsprung vor dem Spanier.

De Angelis komplettierte das Podium als Dritter. Im Schweizer-Duell setzte sich schließlich Krummenacher durch, der als Vierter sein bestes Moto2-Resultat feierte. Lüthi kam als Fünfter über die Linie. Dominique Aegerter, der dritte Schweizer im Bunde, machte viele Plätze gut und sammelte als Zwölfter wieder einige Punkte.

Einige Sekunden hinter Lüthi sah Hernandez die karierte Flagge auf Platz sechs. Scott Redding, Simone Corsi, Jules Cluzel und Michele Pirro komplettierten die Top 10. Anthony West kam mit der MZ als 23. ins Ziel. Das nächste Rennen findet Mitte August in Brünn statt. In Tschechien hat Bradl bereits in der 125er-Klasse gewonnen.

125 ccm: Faubel gewinnt Fotofinish

Das 125er-Rennen entwickelte sich zu einem engen Kampf mehrerer Piloten. Am Ende musste das Zielfoto über den Sieg entscheiden. Hector Faubel und Johann Zarco überquerten die Ziellinie Kopf-an-Kopf.

Die Rennleitung nahm die schnellsten Rennrunden der beiden Piloten als Grundlage für die Entscheidung. Schließlich wurde Faubel der Sieg zugesprochen. Bester Deutscher wurde Jonas Folger als Siebter.

Sergio Gadea bog nach dem Start als Führender in die erste Kurve ein, gefolgt von Zarco. Pole-Setter Maverick Vinales kam von der Line gar nicht gut weg. Einen perfekten Start hatte Sandro Cortese, der die erste Runde von Startplatz 15 kommend als Siebter beendete. Folger beendete den ersten Umlauf als Neunter.

Marcel Schrötter fiel dagegen auf Platz 27 zurück. Bereits in der zweiten Runde war das Rennen für Miguel Oliveira durch einen Sturz vorbei. Auch Wildcard-Starter Jack Miller gab früh an den Boxen auf. Joan Perello musste eine Durchfahrtsstrafe für einen Frühstart absolvieren.

Die Top 10 lagen in den ersten Runden dicht beisammen. Die Zuschauer auf den Tribünen wurden von zahlreichen Überholmanövern unterhalten. Auch Cortese und Folger mischten am Ende der großen Führungsgruppe mit.

An die Spitze setzte sich nach zehn Runden Nicolas Terol, gefolgt von Gadea, Efren Vazquez, Zarco und Vinales. 15 Runden vor Schluss musste Cortese abreißen lassen und kämpfte um Platz sieben herum. Auch Folger hielt den Anschluss nicht und war in der Verfolgergruppe mit seinem Landsmann.

Bei Halbzeit bestand die Führungsgruppe aus sechs Fahrern. Gadea führte vor Terol, Vinales, Vazquez, Zarco und Faubel. Kein Deutscher war im Kampf um die Podestplätze dabei. Zwölf Runden vor Schluss übernahm Vinales erstmals nach seinem schlechten Start die Führung. Vazquez verabschiedete sich aus der Spitzengruppe nach einem Verbremser und einem kurzen Ausflug ins Kiesbett.

Wenige Runden später stürzte der Spanier in Kurve sechs. Fortan lag ein Quintett ganz vorne. Folger und Cortese duellierten sich um den siebten Platz.

Die Entscheidung fiel in der letzten Runde. Vinales, Faubel und Zarco konnten sich leicht absetzen und machten das Podest unter sich aus. WM-Spitzenreiter Terol mischte nicht ganz vorne mit. Zwei Runden vor Schluss wurde Wildcard-Pilot Felix Forstenhäusler überrundet und machte dabei brav Platz. Faubel quetschte sich im letzten Umlauf an Vinales vorbei. Zarco überholte ebenfalls den Youngster.

Es gab schließlich ein Fotofinish. Zarco beschleunigte perfekt aus der letzten Kurve heraus und fing Faubel noch um eine Tausendstelsekunde auf der Ziellinie ab. Der Zielleinlauf wurde aber lange von der Rennleitung begutachtet.

Schließlich wurde entschieden, dass Zarco und Faubel beide gleichzeitig über die Linie kamen und das Rennen unentschieden gewertet wurde. Zur Ermittlung des Sieges wurden die schnellsten Rundenzeiten herangezogen.

Faubel hatte eine schnellere beste Rundenzeit und bekam deshalb den Sieg zugesprochen. Zum zweiten Mal verlor Zarco seinen ersten Grand-Prix-Sieg auf dem grünen Tisch. Vinales komplettierte das Podium als Dritter. WM-Spitzenreiter Terol spielte am Ende keine Rolle mehr und kam 1,7 Sekunden dahinter als Vierter ins Ziel. Der Spanier führt weiterhin die WM 32 Punkte vor Zarco an. Salom und Gadea sahen die karierte Flagge als Fünfter und Sechster.

Bester Deutscher wurde schließlich Folger auf Platz sieben, der sich gegen Cortese im Finish durchsetzte. Folgers Teamkollege Danny Kent und Niklas Ajo komplettierten die Top 10. Aspar-Pilot Adrian Martin und Harry Stafford kollidierten noch in der letzten Runde und kamen nicht mehr über die Linie.

Ein starkes Rennen fuhr Toni Finsterbusch, der mit seiner Freudenberg-KTM auf Platz zwölf in die Punkte fuhr. Damit war der junge Deutsche auch bester Wildcard-Pilot. Sein Teamkollege Luca Grünwald schied vorzeitig aus.

Auch Marvin Fritz beendete das Rennen vorzeitig. Forstenhäusler wurde schließlich 27. und Letzter. Mahindra-Pilot Schrötter kämpfte sich nach seinem verpatzten Start noch auf Rang 16. Die 125er-Klasse geht nun auf Sommerpause, weil sie nicht in Laguna Seca fährt.

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