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WTCC: Porto

Die totale Chevrolet-Dominanz

Poleposition für Alan Menu für den ersten Lauf in Porto, drei Chevrolet an der Spitze – Gabriele Tarquini auf Platz vier der beste Verfolger.

Im Westen nichts Neues: An der portugiesischen Atlantikküste knüpften die drei Chevrolet-Fahrer an ihre bisherigen Ergebnisse an und stellten ihre drei blauen Rennwagen in der Qualifikation von Porto ganz nach vorne. Alain Menu sicherte sich in 2:04.946 Minuten aber nicht nur die Pole-Position, der Schweizer stellte zugleich einen neuen WTCC-Rundenrekord auf dem Circuito da Boavista auf.

Yvan Muller und Rob Huff hatten dementsprechend knapp das Nachsehen, dürfen sich allerdings mit den Rängen zwei und drei trösten. Das Chevrolet-Trio startet am Sonntag also in umgekehrter WM-Reihenfolge. Dahinter landete Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred) auf Rang vier, Lokalmatador Tiago Monteiro (Sunred) wurde Fünfter. Franz Engstler (Engstler) klassierte sich auf der zehnten Position.

Die große Überraschung war aber sicherlich Stefano D'Aste (Wiechers), der seit diesem Wochenende wieder in der Tourenwagen-WM ins Lenkrad greift. Nach starken Trainingsleistungen wusste der aus Genua stammende Italiener auch im Qualifying zu überzeugen und sicherte sich und seinem Team beim Comeback die Pole-Position für das zweite Rennen sowie den neunten Startplatz in Lauf eins.

Q1: Niemand will der Schnellste sein...

Erstmals in dieser Saison hatten die Fahrer im ersten Abschnitt der Qualifikation insgesamt 30 Minuten lang Zeit, um ihre Runden zu drehen - auf Stadtkursen gibt man den Piloten und ihren Teams üblicherweise mehr Luft. Dies half aber nur bedingt, denn schon kurz nach den grünen Flaggen begann das inzwischen bekannte Schachspiel: Bloß nicht schneller fahren als unbedingt notwendig...

Darryl O'Young (Bamboo) fasste sich schließlich ein Herz und markierte in 2:08.309 Minuten eine erste Richtzeit, die prompt von Michel Nykjaer (Sunred) unterboten wurde. Überraschung: Yvan Muller (Chevrolet) war in 2:06.964 Minuten der nächste Spitzenreiter in Porto. Der Titelverteidiger holte sich den zwischenzeitlich ersten Platz, während es seine Teamkollegen betont langsamer angehen ließen.

Rob Huff (Chevrolet) und Alain Menu (Chevrolet) sortierten sich nämlich mit Sicherheitsrunden im vorderen Mittelfeld ein, ehe Huff - ebenfalls überraschend - eine Bestzeit hinknallte. 2:06.918 Minuten bedeuteten Rang eins, ehe Tom Coronel (ROAL) nachlegte. Auch Menu fühlte sich offenbar nicht völlig wohl in seiner Haut: Der Schweizer schraubte den Topwert auf 2:06.622 Minuten herunter.

Das Zocken um die Top 10 nimmt an Fahrt auf...

Dies stellte für die Verfolger eine regelrechte Initialzündung dar, denn auf einmal wurde es auf dem Circuito da Boavista noch einmal richtig hektisch. Norbert Michelisz (Zengö), Tiago Monteiro (Sunred), Kristian Poulsen (Engstler) und Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred) befanden sich zu diesem Zeitpunkt nämlich nicht in den Top 10 und machten entsprechend Druck, diesen Sprung noch zu schaffen.

Für Robert Dahlgren (Polestar) und Franz Engstler (Engstler) kein Problem - beide fuhren sicher in die zweite Runde der Qualifikation, was auch Michelisz, Monteiro und Tarquini gelang. Letzterer ging dabei wohl etwas zu sehr auf Nummer sicher und verschenkte durch eine neue Bestzeit von 2:06.397 Minuten die Pole-Position für Lauf zwei, löste aber immerhin das Ticket für die zweite Teilsession.

Poulsen scheiterte indes an dieser Hürde, als er kurz vor Schluss zu heftig über die Randsteine räuberte, das Auto außer Kontrolle verlor und in die Leitplanken knallte. Gelbe Flaggen beendeten die Einheit, die Tarquini, Menu, Coronel, Michelisz, Engstler, Dahlgren, Monteiro, Huff, Muller und Stefano D'Aste (Wiechers) in den Top 10 sah - was für ein Comeback für den italienischen BMW Rennfahrer!

Q2: Menu kann noch einmal nachlegen

Der 37-Jährige feiert in Portugal einen Einstand nach Maß, schließlich nimmt er das zweite Rennen von der Pole-Position aus in Angriff. Mit dem Kampf um den Spitzenplatz für Lauf eins hatte D'Aste im Top-10-Finale allerdings nichts am Hut - das war eine reine Chevrolet-Angelegenheit. Muller ging dabei in 2:05.280 Minuten in Vorleistung, stilgerecht mit neuem Rundenrekord auf dem Porto-Kurs.

Diese Bestmarke schien den Angriffen der Verfolger standzuhalten, denn WM-Spitzenreiter Huff musste sich um 0,004 Sekunden geschlagen geben. Menu hatte allerdings noch ein Ass im Ärmel und zauberte eine noch bessere Rekordrunde auf den portugiesischen Asphalt. Der Schweizer meisterte die 4,8 Kilometer lange Strecke in 2:04.946 Minuten und entschied die Qualifikation knapp für sich.

Dem hatten Muller und Huff nichts mehr entgegenzusetzen, auch wenn Letzterer schlichtweg alles versuchte und seinen Cruze zum Schluss sogar leicht in die Wand setzte. Die Konkurrenz war trotz dieses kleinen Ausflugs chancenlos: Tarquini wurde mit sechs Zehntelsekunden Rückstand auf Rang vier abgewinkt, Monteiro erreichte bei seinem Heimspiel den fünften Startplatz für Rennen eins.

Bester BMW Fahrer war Coronel auf Position sechs, Dahlgren stellte seinen Volvo C30 Drive auf Rang sieben und erzielte damit erneut ein sehr gute Ergebnis im Zeittraining. Michelisz holte sich Platz acht und die Pole-Position der Privatfahrer vor D'Aste und Engstler, welche die Top 10 von Porto beschlossen und am Sonntag gemeinsam aus der fünften Startreihe in den elften Saisonlauf gehen.

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