MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
DTM: Nürburgring

BMW holt sich die erste Startreihe

Der Brasilianer Augusto Farfus holt sich die Pole am Nürburgring vor Marco Wittmann und dem Audi-Piloten Miguel Molina.

Die Eifel ist immer für Überraschungen gut. Nach zuletzt mäßigen Trainings- und Qualifyingleistungen hat sich am Samstagnachmittag am Nürburgring plötzlich BMW an der Spitze zurückgemeldet. Augusto Farfus sicherte sich im entscheidenden Shootout der besten vier Piloten in 1:23.296 Minuten seine dritten DTM-Pole. "Es ist ein Traum", so der sympathische Brasilianer nach seiner äußerst sauberen Runde am sonnigen Samstag.

Vor dem Start in die Zeitenjagd hätte wohl kaum jemand sein Geld auf einen BMW-Piloten gesetzt. Am Morgen im Freien Training hatte Audi klar dominiert, die M3 aus München waren nicht bei der Musik. "Wir mussten auf dem Weg zum Setup und zur passenden Balance hart arbeiten. Die Strecke hat wenig Grip, da war es schwierig. Wir haben nach dem Freien Training aber eine super Lösung gefunden", berichtet der Polemann, der sich in Q4 vor seinem Markenkollegen Marco Wittmann platzieren konnte.

Der deutsche Youngster aus dem neuen Team MTEK zeigte ein starkes Tempo, aber auch einen möglicherweise entscheidenden Fehler. Nach seinem letzten Umlauf in Q3 bog Wittmann sehr früh in der Boxengasse von der Fahrspur in die "Working Lane" ein. Dies ist laut Reglement nicht erlaubt, weil dadurch Mitarbeiter anderer Teams gefährdet, behindert oder irritiert werden könnten. Die Rennleitung wird den Fall analysieren. Eine Entscheidung stand zum Ende der Qualifikation noch nicht fest - somit Platz zwei für Wittmann.

Hinter der reinen BMW-Startreihe eins sortierten sich die besten Audianer ein. Miguel Molina war als Dritter einen Hauch schneller als Edoardo Mortara. "Das war ein gutes Qualifying für mich. Mein Auto war prima. Danke an Audi und das Team Phoenix", so der Spanier. "Wir hatten in dieser Saison viele harte Tage. Umso schöner ist es, nun endlich wieder um den Sieg kämpfen zu können. Ich habe mein Selbstvertrauen nie verloren, sondern hart gearbeitet. Ich weiß, wie schwer die DTM ist und dass immer alles passieren kann. Ich freue mich auf das Rennen morgen."

Die Freude bei Phoenix-Teamkollege Mike Rockenfeller hält sich hingegen in Grenzen. Der Gesamtführende scheiterte als Elfter in Q2 um 0,009 Sekunden am Einzug in die nächste Runde. "Ich war zu langsam, so einfach ist das", fasst "Rocky" zusammen. "Heute Morgen waren wir zufrieden. Q1 war gut, aber es war das Maximale. In Q2 hatte ich zwei gute Versuche. Es ist schade, ich hatte mir mehr erhofft. Schauen wir mal, was das Wetter morgen in der Eifel macht."

Für den Renntag ist Regen angesagt. "Ich werde die Tabellenführung ohnehin behalten, das hat für mich nicht Priorität", gibt sich Rockenfeller noch entspannt. "Das Blöde ist, dass wir aus dem Mittelfeld starten. Hoffentlich komme ich mit einem unbeschädigten Auto um die erste Ecke." Der DTM-Führende bekommt es im engen Mittelfeldkampf mit viel Prominenz zu tun. Der amtierende Champion Bruno Spengler startet mit seinem BMW nur von Rang zehn.

"Ich bin enttäuscht, dass ich nicht weiter vorne bin. Wir sind zu inkonstant. Daran müssen wir arbeiten. Es ist noch nichts verloren. Wir müssen mal abwarten, wie das Wetter morgen wird", sagt der Kanadier, der in Q3 nicht überzeugen konnte. Auch Audi-Pilot Mattias Ekström (9.) und HWA-Mercedes-Mann Christian Vietoris (8.) konnten mit ihrem Abschneiden nicht übermäßig zufrieden sein. "Das war das, was ich erwartet hatte. Ich hatte schon zwei Reifensätze in Anspruch genommen, hatte dann nur noch einen zur Verfügung", so Vietoris nach Q3.

Als bester Mercedes-Vertreter schaffte es Gary Paffett auf Startplatz fünf. "Ich bin recht zufrieden. Man will die Pole immer haben, aber unter den besten sechs Fahrern zu sein, ist völlig in Ordnung", sagt der Brite. Hinter ihm wird Markenkollege Daniel Juncadella ins Rennen gehen. Der Spanier setzte sich in Q3 knapp gegen Robert Wickens durch. Einen recht weiten Weg an die Spitze hat Timo Glock. Der prominente BMW-Neuzugang wuchtete seinen M3 in Q2 auf die 13. Position.

"Wenn ich das Auto aus dem Qualifying schon im Freien Training gehabt hätte, wäre das toll gewesen. Ich hatte wahnsinnig viel Untersteuern, sodass ich im ersten Sektor kaum angreifen konnte", berichtet der Ex-Formel-1-Pilot nach dem Qualifying auf dem Nürburgring. Glock rechnet am Sonntag - wie viele andere DTM-Piloten ebenso - mit Regenschauern im Rennen. "Ich bin schon lange nicht mehr im Regen gefahren, aber in Hockenheim war das Auto nicht so schlecht beim Test."

Der am Morgen mit Platz eins überzeugende Filipe Albuquerque (Audi) bekam am Nachmittag nichts mehr auf die Reihe. Der Portugiese blieb bereits in Q1 auf Rang 17 hängen. Ex-Champion Martin Tomczyk (20.) schüttelte ebenso traurig den Kopf wie der zweimalige DTM-Meister Timo Scheider. "Ich glaube, die halbe Stunde von heute Vormittag tat weh. Unser Tanksystem hat nicht funktioniert, da hat es nur für eine Runde gereicht. Am Ende fehlte wieder etwas, um weiterzukommen. Es ist echt frustrierend in diesem Jahr", so der Audi-Star nach seinem enttäuschenden Abschneiden - Platz 18.

"Als einziger Hersteller hatten wir bei allen Rennen mindestens ein Auto in den ersten beiden Startreihen - hier sogar zwei", stellt Audi-DTM-Leiter Dieter Gass die positiven Aspekte in den Vordergrund. "Es ging im Qualifying gewohnt eng zu, die Bedingungen haben sich je nach Lage der Wolken immer wieder leicht verändert. Da brauchte man auch etwas Glück." Nachdem DTM-Leader Rockenfeller dieses Glück am Samstag nicht hatte, hofft er am Sonntag wieder auf ein besseres Ergebnis. Sicher ist jetzt schon: "Rocky" wird die Gesamtwertung auch nach dem Wochenende am Nürburgring noch anführen.

News aus anderen Motorline-Channels:

DTM: Nürburgring

- special features -

Weitere Artikel:

Freies Training Melbourne

Freitag Australien: Ferrari in guter Form

Haben Max Verstappen und Red Bull Konkurrenz? Ferrari präsentierte sich im zweiten Freien Training in Melbourne in bestechender Form ..

Nach der wetterbedingten Verschiebung des ursprünglich gedachten Saisonauftaktes zum Bergrallyecup 2024 am Köberlberg in Lödersdorf, sind heuer die Gipfelstürmer beim Auftakt in der steirischen Toscana zu Gast.

Sebastian Vettel hat seinen ersten ernsthaften Test im LMDh-Boliden von Porsche aus der WEC hinter sich - Er und das Team sprechen über den Test und Le Mans

Qualifying Australien

Max Verstappen doch wieder auf Pole!

Trotz Druck von Ferrari: Max Verstappen steht beim Grand Prix von Australien nach einem spannenden Qualifying erneut auf Poleposition