
GT Masters: Sachsenring | 10.06.2013
Die Formel Masters auf dem Sachsenring
In der Formel Masters auf dem Sachsenring gewann die Holländerin Beitske Visser ein kurioses Rennen, Stefan Riener blieb ohne Punkte.
Fotos: ADAC Motorsport
Das dritte Rennwochenende des Formel Masters in der Saison 2013 begann für den Berliner Rennstall Mücke Motorsport äußerst erfolgreich. Bereits im Qualifying sicherten sich drei Fahrer des Teams die ersten drei Startplätze für Rennen 1, das der Berliner Hendrik Grapp am Samstag gewann.
Für den 19-Jährigen war es der erste Sieg in dieser Saison. „Ein besseres Geschenk als meinen ersten Saisonsieg hätte ich mir zum kürzlich bestandenen Abitur nicht machen können. Dieser Erfolg ist ein großartiges Erlebnis, speziell, da ich im letzten Jahr auf dem Sachsenring nicht gut zurechtgekommen bin“, freute sich Grapp.
Hinter Grapp sorgte Rookie Maximilian Günther für einen Mücke-Doppelerfolg auf der sächsischen Traditionsstrecke.
Indy Dontje komplettierte die Top 3 des ersten Rennens. Der Niederländer profitierte von zwei Durchfahrtsstrafen für Alessio Picariello und Marvin Dienst (Neuhauser Racing Team). Der Österreicher Stefan Riener (ebenfalls Neuhauser Racing Team) kam nicht ins Ziel.
Lauf 2: Alessio Picariello mit Start/Ziel-Sieg
Alessio Picariello gewann das zweite Rennen des Formel Masters auf dem Sachsenring. Der Mücke-Pilot sicherte sich einen souveränen Start/Ziel-Sieg und baute seine Führung in der Meisterschaft weiter aus.Picariello setzte sich am Start knapp gegen seinen Teamkollegen Hendrik Grapp durch und fuhr danach einen komfortablen Vorsprung heraus. Der Meisterschaftsführende verteidigte Platz eins auch bei zwei Re-Starts nach zwei Safety-Car-Phasen und überquerte die Ziellinie mit knapp fünf Sekunden Vorsprung auf Marvin Dienst als Sieger.
„Die beiden Safety-Car-Phasen kosteten mich meinen Vorsprung, aber ich blieb konzentriert und wusste, dass ich sehr schnell bin“, freute sich der Belgier über seinen fünften Erfolg in der Saison 2013.
Neuhauser-Pilot Dienst profitierte von der zweiten Safety-Car-Phase in Runde zwölf, die durch einen Unfall von Kim Alexander Giersiepen ausgelöst worden war. Nach dem Re-Start verbesserte sich Dienst in den letzten beiden Runden vom vierten auf den zweiten Platz und stand zum zweiten Mal in seiner Debütsaion auf dem Podium.
Mikkel Jensen nutzte die zweite Safety-Car-Phase ebenfalls für eine Positionsverbesserung. Der Lotus-Pilot überholte Teamkollege Indy Dontje in Runde 15 und im letzten Umlauf Beitske Visser nach einem Fahrfehler der Niederländerin im Kampf um Platz drei.
Red-Bull-Juniorin Visser war der große Pechvogel der turbulenten Schlussphase: Nach einem perfekten Start fuhr die Lotus-Pilotin lange Zeit auf Platz drei, doch ihr Ausrutscher in der letzten Runde warf sie bis auf den siebten Rang zurück.
Dontje, der wie Visser bei halbnasser Strecke auf Regenreifen setzte, verpasste seinen zweiten Podestplatz an diesem Wochenende als Vierter knapp. Dahinter musste sich Hendrik Grapp, der Sieger des ersten Laufs auf der sächsischen Traditionsstrecke, mit Platz fünf begnügen.
Der Berliner hatte das Rennen vom zweiten Startplatz aufgenommen, wurde aber schon kurz nach dem Start von seinen Verfolgern überholt. Stefan Riener wurde abermals nicht klassifiziert.
Lauf 3: Sieg für Beitske Visser
Das dritte Rennen des Formel Masters auf dem Sachenring geht in die Geschichtsbücher ein: Beitske Visser sicherte sich den Sieg nach sechs absolvierten Runden.Pünktlich zum Rennbeginn am Sonntagnachmittag setzte starker Regen ein. Bei schwierigen Witterungsbedingungen rutschten Martin Gatz und Benedikt Gentgen im ersten Umlauf von der Strecke.
Es folgte eine Safety-Car-Phase. Nach fünf Runden hinter dem Safety Car entschied die Rennleitung, den dritten Lauf auf der sächsischen Traditionsstrecke wegen des heftigen Unwetters abzubrechen.
Visser ging somit als strahlende Siegerin nach lediglich einer "richtigen" Rennrunde hervor. Nach einem schwierigen Saisonauftakt war es der erste Sieg der Red-Bull-Juniorin in diesem Jahr.
Die Lotus-Pilotin übernahm kurz nach dem Start die Führung von Pole-Setter Florian Herzog - es war das rennentscheidende Manöver zum Sieg. Lokalmatador Herzog hatte Pech und fiel bis zur Mitte der ersten Runde bis auf Platz vier zurück. Der Dresdner verpasste sein erstes Podium knapp, fuhr aber in allen drei Rennen in die Punkteränge.
Neben Visser fuhr Hendrik Grapp als Zweiter auf das Podest. Der Sieger des ersten Rennens auf dem Sachsenring überholte von Startplatz vier seinen Vordermann Jason Kremer sowie Herzog. Kremer sicherte sich den dritten Platz auf dem Podium.
Hinter Herzog belegte Marvin Dienst den fünften Platz. Der Rookie, der das zweite Rennen am Sonntagmorgen als Zweiter abgeschlossen hatte, setzte sich in der ersten Runde gegen Indy Dontje durch. Der Niederländer musste sich mit der fünften Position begnügen.
Der Meisterschaftsführende Alessio Picariello hätte sich sicherlich ein längeres Rennen gewünscht. Für den dritten Lauf wurde die Startreihenfolge der besten Acht umgekehrt, weshalb Picariello, der Sieger des zweiten Rennens auf dem Sachsenring, Lauf drei von Position acht begann. Im Verlauf der ersten Runde erzielte er einen Positionsgewinn und überquerte die Ziellinie als Siebter.
Hinter dem achtplatzierten Mikkel Jensen führte Nicolas Beers Aufholjagd bis auf Platz neun. Der Däne startete nach einem kniffligen Wochenende vom 15. Startplatz und verbesserte sich nach dem Start um sechs Positionen.
Die Top 10 erhalten trotz der verkürzten Renndauer die volle Punktzahl, da mindestens 50 Prozent der vorgesehenen Renndauer absolviert wurden.
Der Österreicher Stefan Riener verpasste als Elfter die Punketränge.
Nach fünf Siegen in den ersten neun Rennen reist Picariello als Spitzenreiter der Meisterschaft zum nächsten Rennwochenende an den Nürburgring (2. bis 4. August).
Der Belgier führt die Gesamtwertung seit dem Auftaktrennen in Oschersleben an und baute seinen Vorsprung auf 144 Punkte aus. Dahinter trennen den zweitplatzierten Kremer (96 Punkte) und Günther auf Platz fünf (84 Punkte) zwölf Zähler.