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Rallye Dakar 2013 David Casteu, Yamaha 450 YZF Rally, Dakar 2013

Tagessiege für Roma und Casteu

Autos: Roma gewinnt die 5. Etappe, Peterhansel baut die Führung aus; Bikes: Casteu gewinnt Tageswertung, Pain bleibt vorne.

Fotos: X-raid GmbH, Team Casteu

Die fünfte Etappe der Dakar-Rallye sorgte für keine entscheidenden Veränderungen im Gesamtklassement. Auf der 172 Kilometer kurzen Wertungsstrecke von Arequipa Richtung Arica verlor Nasser Al-Attiyah (Jeffries) knapp fünf Minuten auf Stéphane Peterhansel (Mini). Dadurch baut der Vorjahressieger seine Führung in der Gesamtwertung auf 9:54 Minuten aus. Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz verteidigten im Toyota Hilux den dritten Platz. Der Tagessieg ging an Nani Roma im X-raid Mini.

Die ersten vier Tage sorgten für den Ausfall von insgesamt 22 Autos. Das prominenteste Opfer war am Vortag Krzysztof Holowczyc im Mini. Demnach brachen noch 129 Automobile für die fünfte Etappe aus dem Biwak in Arequipa auf und machten sich auf den Weg ins chilenische Arica. Zunächst musste eine Verbindungsetappe über 284 Kilometer zurückgelegt werden, bevor die Wertungsstrecke über 172 Kilometer auf dem Programm stand. Die Wege waren geprägt vom berühmten "Fesh-Fesh", einem puderartigen Sand unter dem sich unter anderem Steine verstecken konnten.

Zudem durchquerten die Teilnehmer viele tiefe Cañóns. Das Terrain war von viel Geröll gesäumt. Die großen Wüstendünen Perus wurden endgültig verlassen. Das Teilnehmerfeld lag auf der kurzen Strecke eng beisammen, denn das Terrain war einfacher zu meistern als jenes des Vortages. Nach einer Abfahrt bei Kilometer 70 waren Roma, Al-Attiyah, Carlos Sainz (Jeffries), Robby Gordon (Hummer), de Villiers und Peterhansel nur durch eine Minute voneinander getrennt.

Die enge Zeitenjagd setzte sich im Verlaufe der Etappe fort. Peterhansel und Al-Attiyah, die die Strecke eröffneten, büßten ein wenig Zeit auf die nachfolgenden Fahrer ein. Speziell Roma nutzte seinen fünften Startplatz optimal und markierte schnelle Zwischenbestzeiten. Und auch Sainz und Gordon pflügten durch das Feld. Durch ihre Probleme am Vortag spielen beide allerdings keine Rolle mehr im Gesamtklassement.

Al-Attiyah kam schließlich als Erster ins Ziel, doch der Katari hatte Zeit auf seine direkte Konkurrenz verloren. "Es war kein starker Tag. Wir machten bei der Navigation einen Fehler und verfuhren uns ein wenig. Aber wir sind im Ziel", lautet Al-Attiyahs knapper Kommentar. Die X-raid Minis behielten die Oberhand. Roma sicherte sich nach einer Fahrtzeit von 1:49 Minuten den Tagessieg. Sein Teamkollege Peterhansel benötigte um 1:23 Minuten länger.

Al-Attiyah büßte dagegen sechs Minuten ein. Damit behauptete Peterhansel nicht nur die Führung im Gesamtklassement, sondern baute sie auch auf 9:54 Minuten aus. "Es war kurz, aber intensiv. Wir holten Chicherit rasch ein, und er ließ uns nach einigen Warnungen vorbei", erläutert der Franzose seinen Tag. "Es war großartig. Anschließend war es ein langer Weg durch die Berge. Es war recht rutschig, aber aus Fahrersicht sehr schön."

"Dann haben wir die Sonderprüfung zwischen Sand und 'Fesh-Fesh' beendet. Es war hart, aber wichtig, den richtigen Weg zu finden. Nasser zu folgen war gut, denn er hat schöne Spuren gelegt. Die Sonderprüfung war schön zu fahren. Manchmal war es aber felsig, weshalb wir uns defensiv verhielten. Der Rest war aber gut zu fahren." Für Peterhansel läuft derzeit alles am Schnürchen.

De Villiers verteidigte seinen dritten Gesamtrang mit dem vierten Platz. Auf Roma fehlten 1:51 Minuten. In der Gesamtwertung beträgt sein Rückstand auf Peterhansel 33:50 Minuten. "Im Vergleich zu den Etappen zuvor eine recht unspektakuläre Prüfung, auf der man aber dennoch achtsam sein musste", bewertet der Südafrikaner den Tag. "Wir haben versucht, uns auf dem anfänglich sehr steinigen Abschnitt keinen Plattfuß einzuhandeln, was uns geglückt ist."

"Leider sind in den Cañóns unsere Bremsen überhitzt und wir mussten sie abkühlen lassen. Zudem haben wir im Staub von Chicherit Zeit verloren. Erst nachdem wir 'Chichi' überholt hatten, haben wir unseren Rhythmus durchziehen können." Roma machte mit seinem Tagessieg Boden auf die Führenden gut, aber es reichte nicht, um seinen X-raid-Teamkollegen Leonid Nowitskiy vom vierten Rang der Gesamtwertung zu verdrängen. "Es fühlte sich heute Morgen gut an", berichtet Roma.

"Wir sind gut gefahren und versuchten konzentriert zu bleiben. Die Sonderprüfung war großartig. Für uns läuft im Moment alles optimal." Guerlain Chicherit (SMG) konnte sich nicht entscheidend in Szene setzen und büßte eine Viertelstunde ein. Dennoch hält der Franzose weiterhin den sechsten Rang im Gesamtklassement. Die Top Ten komplettieren Ronan Chabot (SMG), Bernard Errandonea (SMG), Boris Gadasin (G-Force) und Pascal Thomasse (MD).

Sainz und Gordon setzten sich am Mittwoch wieder mit starken Fahrten in Szene. Gorden wurde Dritter und Sainz Fünfter. In der Gesamtwertung spielen beide aber keine Rolle mehr. Sainz hat 3:20 Stunden Rückstand, Gordon 5:52 Stunden. Besser läuft es für das deutsche HS-Rallyeteam: Matthias Kahle und Thomas Schünemann halten Gesamtrang 17.

Im Anschluss an die Wertungsstrecke mussten noch 53 Kilometer nach Arica ins Biwak zurückgelegt werden. Dabei wurde auch die Grenze nach Chile passiert. Am Donnerstag wartet auf die Teilnehmer wieder ein langer Tag auf dem Weg Richtung Calma. Zunächst muss eine Verbindungsstrecke über 291 Kilometer zurückgelegt werden. Anschließend startet die Sonderprüfung über 438 Kilometer.

Autos – Ergebnis der 5. Etappe:

1. Roma/Perin                 Mini        1:49:40 Stunden
2. Peterhansel/Cottret Mini + 1:23 Minuten
3. Gordon/Walch Hummer + 1:41
4. De Villiers/von Zitzewitz Toyota + 1:51
5. Sainz/Gottschalk Jeffries + 3:41
6. Nowitskiy/Zhiltsow Mini + 5:10
7. Al-Attiyah/Cruz Jeffries + 6:01
8. Spinelli/Haddad Mitsubishi + 6:41
Autos – Gesamtwertung nach 5 von 14 Etappen:
1. Peterhansel/Cottret        Mini      10:55:32 Stunden
2. Al-Attiyah/Cruz Jeffries + 9:54 Minuten
3. De Villiers/von Zitzewitz Toyota + 33:50
4. Nowitskiy/Zhiltsow Mini + 37:35
5. Roma/Perin Mini + 37:43
6. Chicherit/Garcin SMG + 56:34
7. Chabot/Pillot SMG +1:10:35 Stunden
8. Errandonea/Debron SMG +1:18:17

Trucks: De Rooy erobert Führung zurück

Auch bei den Trucks verlief die fünfte Etappe der Dakar-Rallye äußerst spannend. Die Topleute lieferten sich auf der 172 Kilometer langen Wertungsstrecke zwischen Arequipa und Arica eine enge Zeitenjagd. Schließlich hatte Hans Stacey von der Iveco-Mannschaft die Nase vorne. Druck bekam der Niederländer von Eduard Nikolaew (Kamaz), der die Strecke um lediglich 1:53 Minuten langsamer bewältigte.

Alles richtig machte einmal mehr Gerard de Rooy (Iveco). Platz drei reichte, um wieder die Gesamtführung zu übernehmen. Der große Pechvogel des Tages war Ales Loprais. Bis Wegpunkt fünf lieferte sich der Tscheche einen Sekundenkrimi mit de Rooy, dann aber büßte Loprais nicht nur viel Zeit, sondern auch die Führung der Gesamtwertung ein – bei Kilometer 162 war sein Tatra im Sand stecken geblieben. Somit hat de Rooy wieder die Spitze übernommen. Erster Verfolger ist Nikolaew, dem derzeit 5:33 Minuten fehlen.

Trucks – Ergebnis der 5. Etappe:
1. Stacey/Ruf/der Kinderen    Iveco  2:07:34 Stunden
2. Nikolaew/Sawostin/Ribakow Kamaz + 1:53 Minuten
3. De Rooy/Colsoul/Rodewald Iveco + 2:32
4. Mardeew/Beljaew/Mirniy Kamaz + 2:34
5. Karginow/Dewjatkin/Mokeew Kamaz + 3:05
Trucks – Gesamtwertung nach 5 von 14 Etappen:
1. De Rooy/Colsoul/Rodewald   Iveco  13:04:43 Stunden
2. Nikolaew/Sawostin/Ribakow Kamaz + 5:33 Minuten
3. Mardeew/Beljaew/Mirniy Kamaz + 17:06
4. Kolomy/Kilian/Kilian Tatra + 31:18
5. Stacey/Ruf/der Kinderen Iveco + 50:20

Pain verteidigt die Motorrad-Spitze

Die Motorrad-Kategorie bleibt auch nach der fünften Etappe der Dakar-Rallye spannend. Auf der 136 Kilometer kurzen Wertungsstrecke von Arequipa Richtung Arica setzte sich das Yamaha-Team durch. David Casteu feierte knapp vor seinem französischen Landsmann Olivier Pain den Tagessieg. Pain verteidigte damit die Führung in der Gesamtwertung und hat nun einen Vorsprung von 1:15 Minuten auf Casteu.

KTM-Aushängeschild Cyril Despres büßte am Mittwoch vier Minuten ein und liegt im Gesamtklassement weiterhin auf dem dritten Platz. Sein Rückstand hat sich auf 6:07 Minuten vergrößert. Joan Barreda Bort fiel aus der Spitzengruppe heraus, weil es ein Problem mit der Benzinpumpe an seiner Husqvarna gab.

Noch 157 Motorräder machten sich von Arequipa auf den Weg Richtung Arica. Gleich nach dem Biwak begann die 136 Kilometer lange Sonderprüfung. Das Terrain änderte sich radikal. Unter dem berühmt berüchtigten "Fesh-Fesh", ein puderartiger Sand, konnten sich Steine und andere Gefahren verstecken. Mit Fortdauer der Etappe durchquerten die Teilnehmer Cañóns und ausgetrocknete Flussbetten voller Geröll. Die Motorradfahrer mussten auch zwei steile Abfahrten bewältigen.

Gleich zu Beginn schlugen einige Fahrer die falsche Route ein. Bei Kilometer sechs stand Paulo Goncalves (Husqvarna) abseits des Weges und suchte die richtige Richtung. Ihm waren auch Pal Anders Ullevalseter (KTM) und James West (Sherco) gefolgt. Bei Kilometer 53 schlug Barreda Bort den falschen Weg ein. Der Spanier eröffnete den Tag und musste als Erster die Route finden. Nach dem kleinen Ausflug war er auf der Strecke die Führungsposition los.

Aber für Barreda Bort kam es noch schlimmer: Bei Kilometer 72 musste er anhalten. Es gab ein Problem mit der Benzinpumpe an seiner Husqvarna. Viel Zeit ging verloren. Dennoch war die fünfte Etappe etwas einfacher als der Marathon am Vortag, denn die Zeiten lagen bei den Wegpunkten dicht beisammen, das Motorradfeld war weiterhin ausgeglichen. Bei Halbzeit der Strecke lag Casteu an der Spitze vor den beiden KTM-Fahrern Juan Pedrero Garcia und Stefan Svitko. Despres war zwar nur Achter, doch es fehlten weniger als zwei Minuten auf Casteu.

Nach dem Sieg am vierten Tag schlug auch am Mittwoch die Yamaha-Mannschaft zu. Casteu sicherte sich nach einer Fahrtzeit von 1:39:42 Stunden den Tagessieg. In seiner Karriere war es der insgesamt dritte Etappensieg für den Franzosen. Pain hatte im Ziel 1:09 Minuten Rückstand, aber das reichte, um die Gesamtführung zu verteidigen. Sein Vorsprung auf Casteu beträgt 1:15 Minuten. Pedrero Garcia kam auf Platz drei (+2:58 Minuten). Bester Husqvarna-Vertreter war Alessandro Botturi als Vierter (+3:25).

Die Markenvielfalt setzte sich auf den weiteren Plätzen fort. Despres landete auf Platz fünf (+4:07 Minuten), gefolgt von Stefan Svitko (KTM/+4:40), Francisco Lopez (KTM/+4:47), Helder Rodrigues (Honda/+4:52) und Alain Duclos (Sherco/+5:01).

Für die Gesamtwertung bedeutete das Tagesresultat, dass es weiterhin spannend bleibt: Erster Verfolger hinter dem Yamaha-Duo ist Vorjahressieger Despres, dem 6:07 Minuten auf Pain fehlen. Sein Edelhelfer Ruben Faria folgt als Vierter. Barreda Bort hat sich durch den Defekt aus dem Spitzenfeld verabschiedet. Das Husqvarna-Team hält mit Jordi Viladoms den fünften Rang.

Bikes – Ergebnis der 5. Etappe:
1. David Casteu         Yamaha     1:39:42 Stunden
2. Olivier Pain Yamaha + 1:09 Minuten
3. Juan Pedrero Garcia KTM + 2:58
4. Alessandro Botturi Husqvarna + 3:25
5. Cyril Despres KTM + 4:07
6. Stefan Svitko KTM + 4:40
7. Francisco Lopez KTM + 4:47
8. Helder Rodrigues Honda + 4:52
Bikes – Gesamtwertung nach 5 von 14 Etappen:
1. Olivier Pain        Yamaha     11:51:29 Stunden
2. David Casteu Yamaha + 1:15 Minuten
3. Cyril Despres KTM + 6:07
4. Ruben Faria KTM + 13:34
5. Jordi Viladoms Husqvarna + 13:36
6. Francisco Lopez KTM + 13:39
7. Alessandro Botturi Husqvarna + 14:00
8. Jakub Przygonski KTM + 19:00

Quads: Patronelli baut Vorsprung aus

Marcos Patronelli wurde auch auf der fünften Etappe der Dakar-Rallye seiner Favoritenrolle gerecht. Auf den 136 Wertungskilometern von Arequipa Richtung Arica zeigte der Argentinier mit seinem Yamaha-Quad wieder eine bestechende Leistung und sicherte sich bereits seinen vierten Tagessieg in Folge. Der Pole Lukasz Laskawiec (Yamaha) blieb Patronelli auf den Fersen und hatte im Ziel drei Minuten Rückstand. Das restliche Feld war schon etwas weiter zurück. Ignacio Casale (Yamaha) hatte als Dritter schon 14 Minuten Rückstand.

Der große Pechvogel des Tages war Sebastian Husseini (Yamaha). Bei Kilometer 32 verlor der Katari, der den Tag als Gesamtzweiter begonnen hatte, über eine halbe Stunde. Bei Kilometer 77 hatte Lucas Bonetto technische Probleme an seiner Honda und büßte ebenfalls viel Zeit ein. In der Gesamtwertung läuft alles für Patronelli. Sein Vorsprung auf den nunmehr zweitplatzierten Casale beträgt bereits eine Stunden und 18 Minuten.

Quads – Ergebnis der 5. Etappe:
1. Marcos Patronelli  Yamaha  1:59:30 Stunden
2. Lukasz Laskawiec Yamaha + 3:00 Minuten
3. Ignacio Casale Yamaha + 14:14
4. Luciano Gagliardi Yamaha + 16:58
5. Sarel van Biljon E-ATV + 17:53
Quads – Gesamtwertung nach 5 von 14 Etappen:
1. Marcos Patronelli  Yamaha  13:20:56 Stunden
2. Ignacio Casale Yamaha +1:18:32 Stunden
3. Lukasz Laskawiec Yamaha +1:20:45
4. Rafal Sonik Yamaha +1:30:22
5. Sarel van Biljon E-ATV +1:58:20

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