MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Motorrad-WM: Brno

Martin Bauer leider chancenlos

Der Privatfahrer Cal Crutchlow konnte die Pole Position für den GP von Brünn erobern, hinter ihm lauert Alvaro Bautista, Bauer abgeschlagen am letzten Platz.

Foto: MotoGP

Bei bedecktem Himmel kämpften die MotoGP-Piloten am Samstagnachmittag in Brünn die Pole-Position aus. Tech-3-Pilot Cal Crutchlow (Yamaha) setzte sich am Ende deutlich gegen die Konkurrenz durch und stellte mit einer Zeit von 1:55.527 Minuten einen neuen Pole-Position-Rekord auf. Der Brite war mehr als zwei Zehntelsekunden schneller als Gresini-Honda-Pilot Alvaro Bautista, der sich bei seiner schnellsten Runde von Marc Marquez (Honda) ziehen ließ.

Doch der Reihe nach: Crutchlow hinterließ bei seinem ersten Versuch bereits eine erste Duftmarke und kratzte an einer 1:55er-Zeit. Doch es war Bautista, der sich durch Marquez' Hinterrad ziehen ließ. Der Gresini-Pilot umrundete den bei den Fahrern beliebten Kurs in 1:55.754 Minuten, knackte damit den bestehenden Pole-Position-Rekord von Jorge Lorenzo und setzte sich nach der Halbzeit vor Marquez des Q2 an die Spitze.

Beim zweiten Versuch scheiterte Bautista an einer Verbesserung. Doch Crutchlow packte den Hammer aus und fuhr die Bestzeit. Am Vortag haderte der Brite noch mit dem Setup seiner Satelliten-Yamaha. Doch im Qualifying war von Setupschwierigkeiten keine Spur. "Es war gute Teamarbeit und haben uns in jeder Session gesteigert", bemerkt der Brite. "Es ist schön, eine richtige Pole geholt zu haben, Assen war keine richtige, weil Jorge nicht dabei war."

"Die beste Yamaha zu sein, ist richtig toll", freut sich Tech-3-Pilot Crutchlow, der auch in der Qualifying-Wertung von Sponsor BMW gut im Rennen liegt. "Die Jungs sind scharf auf das Auto", scherzt er. "Ich gebe also mein Bestes. Mit dem zweiten Reifensatz war es ein bisschen grenzwertig. Ich musste pushen, weil ich sonst den Hinterreifen nicht auf Temperatur gebracht hätte."

Gresini-Honda-Pilot Bautista wies ebenfalls auf die Verbesserungen an seinem Arbeitsgerät hin. Gleichzeitig dankte er Markenkollege Marquez für dessen unfreiwillige Hilfe: "Ich hatte übers Wochenende Probleme mit der Traktion. Ich muss Marc danken, weil ich hinter ihm fahren konnte. Wir müssen abwarten, wie das Wetter wird. Ich hoffe auf einen guten Start."

Marquez selbst gestand, dass er mit der Pole-Position rechnete, aber am Ende durch schlechtes Timing keine Verbesserung mehr erzielen konnte. "Das Motorrad fühlt sich gut an. Der Rhythmus und das Tempo stimmen", bemerkt Marquez. "Ich bin ein bisschen enttäuscht, weil ich dachte, dass ich um die Pole kämpfen konnte. Ich hatte einfach zu viel Verkehr bei meinem zweiten Versuch. Dennoch bin ich nicht ganz unzufrieden"

Honda-Werkspilot Dani Pedrosa scheiterte knapp an der ersten Reihe. Der Spanier war fünf Tausendstelsekunden langsamer als Landsmann Marquez. Weltmeister Jorge Lorenzo konnte seine starke Form aus den Trainings nicht in einen guten Startplatz umsetzen. Der Spanier muss das Rennen aus der zweiten Startreihe in Angriff nehmen. Etwas mehr als vier Zehntelsekunden trennten Lorenzo von Crutchlows Bestzeit.

Überraschend stark präsentierte sich Rookie Bradley Smith. Der Brite war nur 0,065 Sekunden langsamer als Lorenzo und holte sich Startplatz sechs. Enttäuscht dürfte Yamaha-Werkspilot Valentino Rossi sein. Der Italiener scheiterte an der zweiten Startreihe und war damit langsamster Yamaha-Pilot. Ebenfalls enttäuschend das Ergebnis von Stefan Bradl: Der Deutsche war nur minimal schneller als bei seiner Freitags-Bestzeit und holte sich mit 0,950 Sekunden Rückstand Startplatz acht.

Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso teilt sich mit Rossi und Bradl die dritte Startreihe. Auch im Qualifying war es "Dovi" nicht möglich, die Hondas und Yamahas zu ärgern. Der Rückstand war mit 1,298 Sekunden groß. Auch Teamkollege Nicky Hayden konnte nichts ausrichten. Mit knapp eineinhalb Sekunden sicherte sich der ehemalige Weltmeister Startplatz zehn und wird mit Markenkollege Andrea Iannone und Forward-Pilot Colin Edwards die vierte Startreihe bilden.

Pramac-Pilot Iannone warf seine Ducati Desmosedici im ersten Qualifying-Abschnitt in den tschechischen Kies. Er verschätzte sich in Kurve eins und musste die Strecke verlassen. Im Kiesbett verlor er die Kontrolle über seine Maschine und wurde von den Helfern im Rettungsweg angeschoben. Währenddessen versuchten seine Mechaniker, die Ersatzmaschine bereit zu machen. Auch Hiroshi Aoyama war kurz nach Beginn des Q1 auf die Hilfe der Streckenposten angewiesen.

Bei Aspar lief das Q1 ebenfalls nicht nach Plan. Durch Aleix Espargaros Sturz im vierten Freien Training arbeiteten die Mechaniker lange an der ART. Der Spanier ging mit der reparierten Maschine auf die Strecke, signalisierte seinen Leuten aber, dass etwas nicht stimmt. Espargaro kam wieder in die Box und schilderte, was das Problem ist. Das Ersatzmotorrad wollte der sonst so dominante CRT-Pilot nicht einsetzen.

Inzwischen stürmte FTR-Kawasaki-Pilot Edwards mit einer Zeit von 1:58.169 Minuten an die Spitze. Auch Pramac-Ersatzpilot Michele Pirro hatte gute Chancen, den Einzug ins Q2 zu schaffen. Aspar-Pilot Randy de Puniet konnte die Chance nicht nutzen und kam nicht an die begehrten Aufstiegsplätze heran. Iannone und Aoyama kamen gerade rechtzeitig an ihre Boxen zurück, um noch einen Versuch zu starten.

Espargaro konnte die Zeit von Edwards nicht erreichen und setzte sich auf Position zwei. Das reichte aber nicht für Q2, denn Iannone setzte seine einzige gezeitete Runde um und fuhr in 1:58.134 Minuten die beste Zeit im Q1. Dadurch schied Espargaro aus. Espargaro muss das Rennen von Startplatz 13 aus in Angriff nehmen. Auch Pramac-Pilot Michele Pirro verpasste den Einzug ins Q2 und wird als 14. starten. De Puniet kam nicht über Startplatz 15 hinaus. Martin Bauer konnte bei seinem ersten MotoGP-Qualifying keinen Konkurrenten schlagen. Der Österreicher war mit einer Zeit von 2:01.135 Minuten deutlich langsamer als die Piloten vor ihm.

Moto3

Beim Qualifying zum Grand Prix von Tschechien war es erneut Alex Rins (KTM), der sich den besten Startplatz für das Rennen sichern konnte. Der Spanier holte seine fünfte Pole-Position der Saison und die dritte in Folge. Zudem war er der einzige Pilot, der eine 2:07er-Rundenzeit fahren konnte. Mit knapp sechs Zehntelsekunden Rückstand folgte Maverick Vinales auf Position zwei.

Alexis Masbou (FTR-Honda) schnappte sich überraschend den dritten Startplatz. Der Franzose nutzte das Hinterrad von Luis Salom (KTM), der mit Startplatz fünf Vorlieb nehmen muss. Zwischen Masbou und Salom schob sich Jack Miller (FTR-Honda) vom Racing Team Germany, der damit seine starken Leistungen aus den Freien Trainings bestätigte. KTM-Pilot Alex Marquez komplettiert Startreihe zwei. Der Spanier stürzte bei seinem finalen Versuch und konnte sich dadurch nicht mehr verbessern.

Die dritte Startreihe wird von Aspar-Pilot Jonas Folger (Kalex-KTM) angeführt. Der Deutsche hatte 1,094 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Dadurch wird es bei trockenen Bedingungen schwierig, den Vorjahres-Sieg zu wiederholen. Arthur Sissis (KTM) und Efren Vazquez (Mahindra) vervollständigen am Sonntag die dritte Reihe. Mahindra-Teamkollege Miguel Oliveira rundete die Top 10 ab.

RTG-Teamchef Dirk Heidolf durfte sich über ein sehr gutes Teamergebnis freuen: Neben Miller konnte sich auch John McPhee in starker Form präsentieren. Der Schotte verpasste die Top 10 als Elfter nur knapp. Zwei Tausendstelsekunden fehlten McPhee auf Position zehn. Aus deutscher Sicht war das Qualifying eine enttäuschende Angelegenheit. Wie gewohnt klaffte zwischen Folger und den restlichen Deutschen eine große Lücke.

Kiefer-Pilot Toni Finsterbusch (Kalex-KTM) war zweitbester Deutscher. Finsterbusch sicherte sich Startplatz 25. Mit 2,375 Sekunden Rückstand war der Sachse näher dran als zuletzt. Philipp Öttl musste durch den Motorschaden am Vortag auf wertvolle Trainingszeit verzichten. Am Ende sprang im Qualifying Startplatz 29 heraus. 2,691 Sekunden trennten Öttl von der Bestzeit. Drei Zehntelsekunden mehr verlor Florian Alt. Der Rookies-Cup-Sieger von 2012 muss das Rennen deshalb als 33. in Angriff nehmen. Luca Amato qualifizierte sich als 35. und Letzter.

Moto2

Kalex-Pilot Takaaki Nakagami hat sich beim Grand Prix von Tschechien in Brünn überlegen die Pole-Position gesichert. Der Japaner war deutlich schneller als seine Konkurrenten und fuhr mit einer Zeit von 2:02:202 Minuten in einer eigenen Liga. Pol Espargaro (Kalex) war als Zweiter bereits 0,397 Sekunden langsamer. Die Fahrer ab Position zwei lagen aber sehr eng beieinander. Nur 0,105 Sekunden trennten Espargaro und Johann Zarco (Suter), der Startplatz sieben holte.

Intact-Pilot Sandro Cortese (Kalex) lieferte in Brünn sein bisher bestes Qualifying-Ergebnis ab und erfuhr sich Startplatz fünf. Nur 0,465 Sekunden trennten den Moto2-Rookie von der Pole-Position. Bis zu Startplatz zwei betrug der Rückstand lediglich 68 Tausendstelsekunden. Moto3-Champ Cortese folgte bei seinem schnellsten Umlauf Markenkollege Espargaro und profitierte dadurch.

Zwischen Espargaro und Cortese schoben sich noch die Kalex-Piloten Esteve Rabat und Mika Kallio. Aspar-Pilot Jordi Torres (Suter) wird neben Kallio und Cortese aus der zweiten Reihe ins Rennen gehen. Tom Lüthi (Suter) spielte bei der Vergabe der Pole-Position keine Rolle. Der in den Trainings starke Schweizer muss das Rennen als Achter aus Reihe drei in Angriff nehmen. Er wird neben den Markenkollegen Zarco und Nico Terol starten.

Dominique Aegerter (Suter) komplettierte die Top 10. Der Schweizer war als Zehnter 0,713 Sekunden langsamer als Spitzenreiter Nakagami. Weitere drei Hundertstelsekunden büßte Marcel Schrötter (Kalex) ein. Der Deutsche teilt sich die vierte Startreihe mit Aegerter und Danny Kent (Tech 3). WM-Leader Scott Redding musste im Qualifying Federn lassen. Mehr als Startplatz 13 war für den Briten nicht drin. Selbst Teamkollege Kallio konnte Redding nur bedingt helfen, als er ihm beim finalen Versuch sein Hinterrad anbot.

Ein absolut verkorkstes Qualifying lieferte Suter-Pilot Randy Krummenacher ab. Der Schweizer vollbrachte im für die Startaufstellung entscheidenden Training das Kunststück, zwei Mal zu stürzen. Mit einer Zeit von 2:03.757 Minuten sicherte sich Krummenacher Startplatz 22. Ebenfalls im Kies landeten Axel Pons (Kalex) und Anthony West (Speed Up).

News aus anderen Motorline-Channels:

Motorrad-WM: Brno

Weitere Artikel:

Qualifying Australien

Max Verstappen doch wieder auf Pole!

Trotz Druck von Ferrari: Max Verstappen steht beim Grand Prix von Australien nach einem spannenden Qualifying erneut auf Poleposition

GP von Japan: Fr. Training

Regen in Suzuka: Oscar Piastri Schnellster

Oscar Piastri sicherte sich die Bestzeit im zweiten Freien Training zum Grand Prix von Japan und verdrängte damit Yuki Tsunoda noch von der Spitze

Nachgefragt beim viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel: Ob er wirklich über ein Comeback nachdenkt und mit wem echte Gespräche stattfinden

Freies Training Melbourne

Freitag Australien: Ferrari in guter Form

Haben Max Verstappen und Red Bull Konkurrenz? Ferrari präsentierte sich im zweiten Freien Training in Melbourne in bestechender Form ..