
Motorrad-WM: Motorland Aragon | 28.09.2013
Wieder Marquez
Der junge Spanier Marc Marquez konnte im Qualifying für das Rennen in Aragon Jorge Lorenzo knapp schlagen und seine dritte Pole in Folge erringen.
Foto: Bridgestone
Welch ein Krimi im Motorland Aragon: Nachdem zunächst Dani Pedrosa wie der Polesetter aussah, setzte sich kurz vor Schluss des 15-minütigen Q2 Jorge Lorenzo an die Spitze der Zeitenliste.
Doch auch der amtierende Weltmeister startet am Sonntag nicht vom Platz an der Sonne. Stattdessen holte sich Marc Marquez auf seiner letzten Runde mit einem denkbar knappen Vorsprung von einer Hundertstelsekunde die Pole für den 14. MotoGP-Saisonlauf - seine dritte in Folge.
"Morgen wird es ein schwieriges Rennen, vor allem gegen Ende werden alle ein paar Probleme bekommen. Die Pole ist wichtig. Ich fühle mich auf dem Motorrad wohl, dennoch wollen wir bis morgen noch einige Dinge verbessern", sagt Honda-Pilot und WM-Spitzenreiter Marquez in Anspielung auf seine Rekordrunde von 1:47.804 Minuten und ist überzeugt: "Jorge und Dani sind schnell, morgen wird es ein schönes Rennen vor unseren Fans,"
Yamaha-Pilot Lorenzo musste sich mit 1:47.814 knapp geschlagen geben und meint: "Es ist seltsam. Die vorherigen beiden Strecken waren meine Lieblingskurse und doch war ich weit von Marc entfernt. Jetzt ist es nur eine Hundertstelsekunde. Ich habe mein Bestes gegeben. Ich wollte eine perfekte Runde fahren. In der ersten Kurve hab ich einen Fehler gemacht, bei dem ich möglicherweise ein oder zwei Zehntel verloren habe. Der zweite Startplatz ist eine gute Ausgangsposition für morgen."
Pedrosa, der an seinem 28. Geburtstag als Dritter ins Rennen geht, hält fest: "Wir hatten gute Trainings und im Qualifying war ich auf dem ersten Reifensatz schnell. Mit dem zweiten ging es nicht so schnell, aber wir stehen in der ersten Reihe. Ein guter Start wird wichtig sein, denn die erste Kurve ist sehr eng. Ich möchte gut starten, in Front gehen und versuchen, das Rennen zu gewinnen."
In Startreihe zwei stehen am Sonntag Valentino Rossi, der mit der zweiten Werks-Yamaha den Sprung in Reihe eins um fünf Tausendstelsekunden verpasste, Stefan Bradl (LCR-Honda) und Alvaro Bautista (Gresini-Honda). Die ersten sechs Fahrer blieben allesamt unter dem bisherigen Aragon-Streckenrekord von Casey Stoner aus der Saison 2011.
Startreihe drei bilden die beiden Tech-3-Yamaha-Piloten Cal Crutchlow und Bradley Smith zusammen mit Andrea Dovizioso auf der schnellsten Ducati. Dessen Teamkollege Nicky Hayden schaffte nur Startplatz elf hinter CRT-Speerspitze Aleix Espargaro (Aspar) und vor Andrea Iannone auf der schnelleren der beiden Pramac-Ducati. Smith und Iannone waren die beiden, die sich als die Schnellsten in Q1 nachträglich in den zweiten und entscheidenden Teil des Qualifyings gefahren hatten.
Pramac-Ducati-Neuzugang Yonny Hernandez verpasste in Q1 das Weiterkommen knapp. Der Kolumbianer, der an diesem Wochenende erstmals für den verletzten Ben Spies einspringt, scheiterte um knapp drei Zehntelsekunden an der Zeit seines Teamkollegen Iannone. Hernandez steht somit am Sonntag auf Startplatz 13 neben Hiroshi Aoyama (Avintia) und Danilo Petrucci (Ioda).
Randy de Puniet auf der zweiten ART des Aspar-Teams schaffte nur Startplatz 16 und teilt sich die sechste Reihe mit den beiden Forward-Piloten Colin Edwards und Claudio Corti. Die vorletzte Reihe bilden Hector Barbera (Avintia), Michael Laverty auf der ART von PBM und Bryan Staring (Gresini). In der achten und letzten Startreihe stehen Karel-Abraham-Ersatz Luca Scassa (Cardion), Lukas Pesek (Ioda) und MotoGP-Rückkehrer Damian Cudlin auf der Eigenkonstruktion von PBM.
Moto2: Pole für Terol
Genau wie in der Moto3- und in der MotoGP-Klasse gehen auch in der Moto2-Klasse drei Spanier aus Startreihe eins in den Grand Prix von Aragon. Nicolas Terol hielt mit einer Zeit von 1:53.812 Minuten seine Landsleute Esteve "Tito" Rabat und Pol Espargaro in Schach.Espargaro verschaffte sich mit Startplatz drei die beste Ausgangsposition im Duell der Titelaspiranten. "Ich hätte nicht erwartet, hier in die erste Reihe zu fahren und bin zuversichtlich, den Rückstand in der Gesamtwertung zu verringern", meint der aktuelle WM-Zweite.
Tabellenführer Scott Redding verpasste als 13. den Sprung in die Top 10 und hat am Sonntag viel Arbeit vor sich. Zwischen ihm und Espargaro stehen Takaaki Nakagami, Jordi Torres, Simone Corsi, Julian Simon, Alex de Angelis, Sandro Cortese, Johann Zarco, Tom Lüthi und Mattia Pasini.
Für Cortese ist Startplatz neun eine Rückmeldung, nachdem es am Freitag nicht optimal für den Piloten des Intact-Teams gelaufen war. Landsmann Marcel Schrötter startet von Position 20. Die beiden Schweizer Technomag-Teamkollegen - Dominique Aegerter und Randy-Krummenacher-Ersatz Robin Mulhauser - gehen von den Positionen 19 und 28 ins Rennen.
Moto3: Rins beim Heimspiel auf Pole
Bei wesentlich niedrigeren Temperaturen als am Freitag, aber anders als am Samstagvormittag auf komplett trockener Strecke, ging im Motorland Aragon am frühen Nachmittag das Moto3-Qualifying über die Bühne. Wie üblich fiel die Entscheidung um die besten Startplätze erst in den Schlussminuten, als diverse Fahrer einen letzten Angriff starteten.Als Schnellster etablierte sich Alex Rins, der dank einer neuen Aragon-Rekordrunde von 1:58.571 Minuten und sieben Zehntelsekunden Vorsprung auf die Konkurrenz am Sonntag von der Pole-Position in den 13. Saisonlauf startet. Neben Rins stehen Maverick Vinales und Alex Marquez in Reihe eins.
Auf Startplatz vier steht überraschend Philipp Öttl. Der Rookie aus Deutschland teilt sich die zweite Startreihe mit Efren Vazquez und Jonas Folger, der unter Schmerzen auf den sechsten Startplatz fuhr. WM-Spitzenreiter Luis Salom klagte über Bremsprobleme und steht als Achter nur in Reihe drei, eingerahmt von Miguel Oliveira und Arthurs Sissis.
Im Damenduell zwischen Ana Carrasco und der erstmals in der Weltmeisterschaft antretenden Maria Herrera ging der Prestigesieg im Qualifying an Carrasco. Die 16-jährige Spanierin startet von Position 16 und damit 15 Plätze vor ihrer ein Jahr älteren Landsfrau. Die Kiefer-Piloten Toni Finsterbusch und Florian Alt gehen von den Startplätzen 19 und 28 ins Rennen. Luca Amato sicherte sich Startplatz 30.