MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Motorrad-WM: Silverstone

Die Spanier dominieren erneut

Marc Marquez konnte sich mit einem neuen Streckenrekord die Pole in Silverstone vor Jorge Lorenzo und Cal Crutchlow sichern.

Foto: MotoGP

Im Qualifying zum Grand Prix von Großbritannien in Silverstone entwickelte sich eine spannende Rekordjagd zwischen Jorge Lorenzo (Yamaha) und Marc Marquez (Honda) um die Pole-Position. Der Rundenrekord von Casey Stoner aus dem Jahr 2011 (2:02,020 Minuten) wurde pulverisiert. Nach dem ersten Versuch hatte Marquez die Nase um drei Hundertstelsekunden vorne. Beim zweiten Versuch brannte Lorenzo eine erneuten Rekord in den Asphalt, doch Marquez war wieder einen Tick schneller. Lorenzo fand keine Antwort in der letzten Runde und Super-Rookie Marquez hatte die Pole-Position inne.

Der neue Pole-Rekord in Silverstone lautet 2:00,691 Minuten. Marquez war in seiner sechsten Runde um 0,128 Sekunden schneller als der Weltmeister. Für den WM-Führenden war es bereits die fünfte Pole-Position in dieser Saison. "Ich habe diese Rundenzeit nicht erwartet. Mit dem ersten Reifen bin ich viel gerutscht. Ich habe zu 100 Prozent gepusht", sagt Marquez und strahlte nach dieser Leistung über das ganze Gesicht.

"Mit dem zweiten Reifensatz habe ich mir gesagt, dass ich vielleicht um eine oder zwei Zehntel schneller sein könnte. Dann war ich aber sofort eine halbe Sekunde schneller, weshalb ich mir dann für die zweite Runde gesagt habe, dass sich nicht mehr pushen werde, weil ich schon eine gute Rundenzeit habe. Morgen wird es interessant, denn hier funktionieren beide Reifenmischungen. Es wird interessant sein, welche schließlich besser ist."

Lorenzo war mit seiner Leistung ebenfalls sehr zufrieden, doch es hatte nicht mit der Pole geklappt. "Ich dachte, dass ich die Pole habe, aber als ich das Ergebnis gesehen habe, sah ich wieder Marc vor mir. Es war etwas enttäuschend, weil ich eine meiner besten Runden meiner Karriere gefahren bin. Ich habe mein Bestes gegeben, aber es hat wieder nicht geklappt", zuckt er mit den Schultern. "Es war aber erst das Qualifying. Dieser zweite Platz ist für das Rennen sehr gut. Morgen wird es ein langes Rennen. Hoffentlich habe ich eine gute Pace, damit ich um den Sieg kämpfen kann."

Im Schatten der beiden Spanier verkamen die weiteren MotoGP-Asse zu Statisten. Lokalmatador Cal Crutchlow meldete sich nach seinen beiden Stürzen im Vormittagstraining zurück und eroberte Rang drei in der ersten Startreihe. Sein Rückstand auf Marquez betrug bereits 0,734 Sekunden. "Es war für mich ein gewohnter Samstagvormittag in Silvestone. Mein Arm ist geschwollen. Ich bin mit einem kalten Reifen bei 293 Kilometern pro Stunde gestürzt. Es war mein Fehler", sagt Crutchlow gebeutelt.

"Mein Team hat fantastisch gearbeitet, denn sie haben ein Motorrad für das Qualifying aufgebaut. Es ist schön, dass ich bei meinem Heimrennen in der ersten Reihe stehe. Hoffentlich ist morgen ein besserer Tag." Hinter Crutchlow lag von den Zeiten her die Verfolgergruppe dichter beisammen. Auch Stefan Bradl (LCR-Honda/+0,867 Sekunden) war mit dabei. Der Deutsche zog Startplatz vier in der zweiten Reihe an Land.

Vizeweltmeister Dani Pedrosa trat kaum in Erscheinung und war weit vom Tempo seines Honda-Teamkollegen Marquez entfernt. Pedrosa war um neun Zehntelsekunden langsamer als der Youngster und belegte Rang fünf. Auch Valentino Rossi (Yamaha) hatte keine Chance und wurde mit einem Rückstand von 1,418 Sekunden Sechster. Wie schon bei den vergangenen Rennen konnte Rossi im Qualifying auf eine schnelle Runde nicht entscheidend zulegen.

Schnellster Ducati-Mann war Andrea Dovizioso (+1,432) als Siebter, gefolgt von Alvaro Bautista (Gresini-Honda/+1,561) und seinem Teamkollegen Nicky Hayden (+1,598). Langsamster Prototyp in Q2 war Lokalmatador Bradley Smith (Tech-3-Yamaha), der am Sonntag von Position zehn aus der vierten Reihe angreifen wird. Bester CRT-Fahrer war zum dritten Mal in Folge Routinier Colin Edwards (Forward) als Elfter. Er war der einzige CRT-Fahrer im letzten Qualifying-Abschnitt, denn Aleix Espargaro (Aspar) nahm nicht am Qualifying teil.

Der Spanier war im vierten Freien Training in der Becketts-Kurve gestürzt. Dabei wurde er von seiner Aprilia im Rücken getroffen. Espargaro konnte zwar aufstehen, wurde im Medical Centre auf mögliche Nackenverletzungen hin untersucht. Ersten Informationen zufolge soll er sich den kleinen Finger an der linken Hand gebrochen haben. Obwohl Espargaro nicht im Qualifying fuhr, ist für ihn der zwölfte Startplatz reserviert, weil er sich in den Freien Trainings direkt für Q2 qualifiziert hatte.

13 Fahrer kämpften in Q1 um den Einzug in den letzten Qualifying-Abschnitt. Die beiden Prototypen Smith und Andrea Iannone (Pramac-Ducati) waren auf dem Papier die Favoriten für die ersten beiden Plätze. Smith meisterte die Pflichtaufgabe vor heimischem Publikum souverän, fuhr nur einen Versuch und stellte in 2:03,110 Minuten die Bestzeit auf. Damit war er sicher in Q2. Spannend ging es um den zweiten Platz zu. Als die Fahrer mit einem zweiten Reifensatz die letzten Versuche starteten, lag Routinier Edwards auf Platz zwei.

Es war noch spannend, denn Iannone war auf einer schnellen Runde unterwegs. An seinem Hinterrad hing Hector Barbera (Avintia) und ließ sich ziehen. Das Duo konnte den "Texas Tornado" aber nicht verdrängen. Zum dritten Mal in Folge zog Edwards ins Q2 ein. Auf Smith fehlten ihm 0,998 Sekunden. Den dritten Platz und somit Startplatz 13 eroberte Randy de Puniet (Aspar). Er verpasste den Einzug ins Q2 um 0,006 Sekunden. Neben dem Franzosen werden Barbera und Michele Pirro (Pramac-Ducati) in der fünften Reihe stehen.

Für Iannone war das Qualifying eine Enttäuschung. Der Rookie belegte schließlich Startplatz 16. Zudem war Barbera in seinem Windschatten schneller. Die Startplätze 17 und 18 gingen an Yonny Hernandez (PBM) und Danilo Petrucci (Ioda). In Reihe sieben werden Michael Laverty (PBM), Claudio Corti (Forward) und Hiroshi Aoyama (Avintia) stehen. Die beiden Plätze in der letzten Reihe gingen an Lukas Pesek (Ioda) und Bryan Staring (Gresini).

Moto2

Das Moto2-Qualifying in Silverstone blieb bis zur letzten Sekunde spannend. Die Kameras waren auf Lokalmatador Scott Redding gerichtet, der an diesem Wochenende eine britische Sonderlackierung an seiner Kalex fährt. Die Pole-Position ging aber an einen anderen Fahrer: Takaaki Nakagami (Kalex) setzte seinen Aufwärtstrend auch im "Home of British Motor Racing" fort und eroberte seine dritte Pole-Position in dieser Saison. Nach Brünn startet der Japaner zum zweiten Mal in Folge vom besten Startplatz.

Die Spitze lang sehr eng beisammen. Nakagami umrundete den 5,9 Kilometer langen Kurs schon in seiner zwölften Runde in 2:07,039 Minuten. Diese Bestmarke konnte die Konkurrenz nicht knacken. Redding kam bis auf 0,039 Sekunden an Nakagamis-Zeit heran und belegte Platz zwei. Auch Johann Zarco (Suter) mischte in Silverstone kräftig vorne mit und bestätigte seine starken Trainingsleistungen mit Startplatz drei.

Der Franzose verpasste seine erste Moto2-Pole um lediglich 0,040 Sekunden. Auch Esteve Rabat (Kalex), der im nächsten Jahr von Pons zu MarcVDS wechselt, hatte Chancen auf den besten Startplatz und musste sich schließlich mit Platz vier in Reihe zwei zufriedengeben. Dem Spanier fehlten auch nur 0,088 Sekunden auf Nakagami. Die Ausgangsposition verspricht ein spannendes Rennen am Sonntag, das schon um 12:20 Uhr MESZ beginnt.

Bester deutschsprachige Vertreter war Tom Lüthi, der mit seiner Suter den fünften Startplatz in der Mitte der zweiten Reihe eroberte. WM-Aspirant Pol Espargaro (Kalex) wurde Sechster. Der Abstand von Espargaro auf die Spitze betrug die Kleinigkeit von 0,174 Sekunden. In Reihe drei werden zwei Fahrer nebeneinander stehen, die schon viele Duelle in diesem Jahr ausgetragen haben und um WM-Platz vier kämpfen.

Brünn-Sieger Mika Kallio (Kalex/+0,354 Sekunden) war einen Tick schneller als der Schweizer Dominique Aegerter (Suter/+0,581) und eroberte Startplatz sieben. Xavier Simeon (Kalex) komplettierte als Neunter die dritte Reihe. Für Randy Krummenacher (Suter) lief das Qualifying etwas besser als die Freien Trainings, denn der Schweizer setzte sich im Mittelfeld durch und startet am Sonntag als 13. in den Punkterängen.

Bester Deutscher war Marcel Schrötter (Kalex) als 17. Bisher lief es für den 20-Jährigen bei seinem ersten Moto2-Auftritt in Silverstone harzig. Sein Rückstand auf die Spitze betrug 1,5 Sekunden. Sandro Cortese betrieb Schadensbegrenzung. Zu Beginn des Qualifyings ging der amtierende Moto3-Weltmeister zu Boden, konnte seine Kalex aber zurück an die Intact-Box fahren. Schließlich qualifizierte sich Cortese auf Startplatz 23. Erst am vergangenen Montag wurde ein Bruch der Speiche im rechten Unterarm operiert. Der Deutsche sieht dem Rennen trotzdem positiv entgegen.

Moto3

Der Spanier Maverick Vinales hat sich die Pole-Position für den Grand Prix von Großbritannien in Silverstone gesichert. Es war eine souveräne Vorstellung des KTM-Piloten, denn er war wir im Freien Training klar schneller als die Konkurrenz. Vinales brauchte in seinem schnellsten Umlauf 2:13,507 Minuten für die 5,9 Kilometer lange Strecke. Nach Le Mans ist es für den derzeit WM-Zweiten die zweite Pole-Position der laufenden Saison. Im letzten Angriff konnte Alex Rins (KTM) den Rückstand auf Vinales noch auf 0,192 Sekunden verkürzen, womit der dreifache Saisonsieger Platz zwei übernahm.

WM-Leader Luis Salom (KTM) wurde mit einem Rückstand von 0,441 Sekunden Dritter. Im "Home of British Motor Racing" stehen am Sonntag drei Spanier auf drei KTM-Motorrädern in der ersten Startreihe. In der zweiten Reihe wird es internationaler. Der Australier Jack Miller vom Racing-Team-Germany setzte sich wieder stark in Szene und klassierte sich mit der FTR-Honda als Vierter. In der sonst engen Moto3-Klasse lag Miller diesmal schon eine Sekunde zurück. Der Deutsche Jonas Folger konnte mit der Kalex-KTM nicht ganz vorne mitmischen und zog Startplatz fünf an Land.

Alex Marquez (KTM) komplettierte als Sechster die zweite Reihe. Der jüngere Bruder von MotoGP-Überflieger Marc hatte großes Glück. Im Laufe des Qualifyings wurde der Spanier in hohem Bogen per Highsider von seiner KTM geworfen. Er konnte selbst zurück an die Box fahren, wo die beschädigte Verkleidung getauscht wurde. In der dritten Reihe auf den Startplätzen sieben bis neun werden sich Isaac Vinales (FTR-Honda), Miguel Oliveira (Mahindra) und Niccolo Antonelli (FTR-Honda) aufstellen.

Eine starke Vorstellung lieferte Rookie Philipp Öttl ab. Die deutsche Nachwuchshoffnung katapultierte sich mit der Kalex-KTM auf Platz 16. Das ist sein bester Startplatz in dieser Saison. Öttls Rückstand auf die Spitze betrug zwei Sekunden. Die drei weiteren Deutschen waren im letzten Drittel der Zeitenliste zu finden. Das Kiefer-Duo Toni Finsterbusch und Florian Alt belegte die Positionen 26 und 29. Luca Amato (Suter-Honda) wurde 31.Das Moto3-Rennen geht am Sonntag als letzte Klasse über die Bühne. Startzeit ist 15:30 Uhr MESZ.

News aus anderen Motorline-Channels:

Motorrad-WM: Silverstone

Weitere Artikel:

DTM: Die große Saisonvorschau

DTM 2025: Es ist angerichtet

Die DTM geht in ihre 41. Saison. Am Start sind 24 Fahrer mit 14 Nationalitäten, die Renner von neun unterschiedlichen Marken pilotieren und damit die optimalen Voraussetzungen schaffen für spannenden und Action-reichen Motorsport

Rallycross Melk: Vorschau

Rallycross: Saisonstart in Melk

Die Rallycross-Staatsmeisterschaft startet mit dem Rennen am 26. und 27. April in die neue Saison. Abermals wird das hochklassige Feld der FIA Zentraleuropa-Meisterschaft mit an der Startline stehen. Eine Premiere feiert die neue Klasse der Histo-RX.

"Unprofessionell und respektlos"

Verstappen ein schlechter Verlierer?

Johnny Herbert legt mal wieder gegen Max Verstappen nach: Welches Verhalten er kritisiert und warum dessen Strafe nicht ungerecht, sondern sogar noch zu milde war

Gewinne Tickets für die Rennwoche am Nürburgring

Kartenverlosung: 24h Nürburgring 2025

Mit Motorline mittendrin in der Startaufstellung auf der Start-/Ziel-Geraden vor dem Rennen: Wir verlosen Top-Tickets samt Fahrerlager-Zugang für die Rennwoche des Vollgas-Spektakels im Juni 2025

V10-Gipfel in Bahrain

Erstmal kein V10 Comeback

Was wir über das Powerunit-Meeting wissen: Der V10 wird in der Formel 1 erstmal kein Comeback feiern, weil es dafür nicht die notwendige Mehrheit gibt