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Motorrad-WM: Mugello

Lorenzo mit Hattrick auf der Traditionsrennstrecke

Jorge Lorenzo feiert seinen dritten Mugello-Sieg in Folge. Erneuter Moto2-Sieg für Scott Redding. In der Moto3 feiert KTM einen dreifachen Erfolg.

Foto: MotoGP

Die spanischen Festspiele gingen auch im italienischen Mugello weiter: Yamaha-Ass Jorge Lorenzo feierte einen souveränen Sieg im Speed-Tempel. Nach 2011 und 2012 war es sein dritter Sieg in Folge auf dieser Traditionsstrecke.

Die beiden Honda-Werksfahrer Dani Pedrosa und Marc Marquez lieferten sich über weite Strecken ein enges Duell. Fünf Runden vor dem Ende übernahm der Rookie Platz zwei, doch zwei Umläufe später endete das Rennen für Marquez durch einen Sturz im Kiesbett.

Dadurch erbte Pedrosa den zweiten Platz, der damit seine WM-Führung behielt. Cal Crutchlow komplettierte als Dritter das Podest. In der letzten Runde duellierten sich Stefan Bradl (LCR-Honda) und Andrea Dovizioso (Ducati) um den vierten Platz.

Schließlich setzte sich der Deutsche knapp durch und kam als Vierter über die Linie. Damit egalisierte Bradl sein bestes MotoGP-Ergebnis, das er vor einem Jahr ebenfalls in Mugello erzielt hat.

Bester Claiming-Rule-Fahrer war wieder mit Abstand Aleix Espargaro (Aspar), der die Zielflagge als Achter sah. Dagegen kam Superstar Valentino Rossi (Yamaha) nur drei Kurven weit, denn er wurde von Alvaro Bautista (Gresini-Honda) aus dem Rennen geschossen.

Mit dem zweiten Saisonsieg machte Lorenzo wieder einen Schritt in der WM. Den Rückstand auf Pedrosa verringerte Lorenzo auf zwölf Zähler. "Ich wusste, dass es ein sehr hartes Rennen wird, weil es deutlich wärmer als am Morgen war. Im Warmup waren wir ziemlich schnell. Am Nachmittag waren wir auch schnell, aber nicht ganz so schnell", meint Lorenzo über sein Tempo.

"Uns fehlten drei oder vier Zehntelsekunden. Dani war 13 Runden lang hinter mir, doch in der 13. Runde pushte ich etwas mehr und fuhr zwei Zehntelsekunden schneller. Er hat aufgegeben und dadurch wurde es einfacher für mich."

Pedrosa musste sich anschließend mit Marquez beschäftigen. "Es war ein hartes Rennen. Wir waren an diesem Wochenende nicht schnell genug und hatten mit dem Reifen zu kämpfen", begründet der Vizeweltmeister seine Niederlage.

"Wir hatten nicht genug Grip. Wir mussten das Motorrad für das Rennen ändern. Das Setup war nicht perfekt. Ich konnte mithalten, solange ich genug Haftung hatte, doch als der Reifen nachließ, bekam ich Probleme. Ich pushte zu sehr und mein Vorderreifen war am Limit. Platz zwei war heute ein Erfolg."

Die Reifenwahl für die 23 Runden war klar: Alle Fahrer hatten sich für den weichen Hinterreifen entschieden. Vorne wählten alle außer Lukas Pesek (Ioda) die harte Mischung. Die Voraussetzungen waren gleich, als die Fahrer in die Startaufstellung rollten.

Beim Start katapultierte sich Pedrosa von der Pole-Position sofort an die Spitze und übernahm die Führung. Dahinter sortierte sich Lorenzo ein. Einen Granatenstart erwischte Marquez, der von Startplatz sechs nach vor kam und Dovizioso in San-Donato außen überholte und sich Platz drei schnappte.

In Kurve drei gerieten Alvaro Bautista (Gresini-Honda) und Valentino Rossi (Yamaha) aneinander. Beide stürzten und flogen ins Kiesbett. Rossi prallte zudem außen in die Sicherheitsbarrieren, die dadurch auseinanderflogen.

Über 76.000 Fans hatten sich um die Strecke eingefunden, um Rossi anzufeuern, doch es sollte nicht sein. Beim Umlegen zur Rechtskurve war Rossi innen und Bautista außen. Bautista krachte in die Yamaha und die Reise ins Kiesbett ging für beide los.

"Beim Richtungswechsel berührte Bautista das Motorrad von Valentino", sagt Yamaha-Teamdirektor Massimo Meregalli. "Valentino bekam das nicht mit. Es geht ihm gut, doch es ist schade. Man muss zu Beginn des Rennens nicht so aggressiv sein", findet er kritische Worte für Bautista.

Anders sieht es Ben Spies, der nicht am Start war: "Alvaro war beim Umlegen in die Rechtskurve sehr aggressiv und hat Valentino nicht erwartet. Es war ein Rennunfall." Die Rennleitung sah sich diesen Vorfall genauer an.

An der Spitze übernahm Lorenzo das Kommando vor Pedrosa und Marquez. Dieses Trio setzte sich nach zwei Runden vom Rest der Welt ab. Die Verfolgergruppe führte Crutchlow vor den beiden Werks-Ducati Dovizioso und Nicky Hayden sowie Bradl an.

Auf Platz acht zeigte Espargaro wieder eine bärenstarke Leistung mit dem CRT-Bike und hielt die Prototypen-Fahrer Andrea Iannone (Pramac-Ducati), Michele Pirro (Ducati) und Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) in Schach. Das Feld hatte sich in der Anfangsphase sortiert.

Crutchlow konnte sich in den ersten Runden von den Verfolgern lösen und fuhr alleine auf dem vierten Platz. Auch Bradl kämpfte sich an den beiden Ducati vorbei und übernahm in der Anfangsphase Platz fünf. Die beiden roten Bikes blieben aber an der LCR-Honda dran. In der Folge waren die Positionen im Feld bezogen und die Fahrer spulten ihre Runden ab. Lorenzo führte die erste Rennhälfte an, doch er konnte Pedrosa und Marquez nicht abschütteln.

Elf Runden vor dem Ende zog Lorenzo leicht von den beiden Honda weg und öffnete eine Lücke von knapp einer Sekunde. Marquez machte Druck auf Pedrosa und wollte vorbei und die Verfolgung auf Lorenzo aufnehmen. Marquez kam aber zunächst nicht an Pedrosa vorbei. In den Kurven war er schneller, doch Kurve eins bremste Marquez vorsichtig an. Das spielte Lorenzo in die Karten, der sich Stück für Stück von dem Duo absetzen konnte. Die Entscheidung um den Sieg war gefallen.

In gewohnter Manier spulte der Weltmeister konstant schnelle Runden ab und fuhr den Sieg nach Hause. Yamaha-Teamchef Lin Jarvis sieht das Rennen mit einem lachendem und einem weinenden Auge: "Es ist schade für die Fans, dass Valentino so schnell ausgeschieden ist. Andererseits konnte Jorge seinen zweiten Sieg der Saison holen und mit Pedrosa gleichziehen." Für die meiste Spannung sorgte das Honda-Duell um den zweiten Platz. Marquez übte großen Druck auf Pedrosa aus, wartete aber lange ab.

Schließlich drückte er sich fünf Runden vor dem Ende konsequent an Pedrosa vorbei zu Platz zwei. Sofort nahm der Rookie dem Routinier sechs Zehntelsekunden ab und fuhr ihm davon. Drei Runden vor dem Ende bezahlte Marquez sein erstes großes Lehrgeld in diesem Jahr. In Kurve sieben - der Überholstelle gegen Pedrosa - rutschte ihm das Vorderrad weg und der 20 Jährige stürzte ins Kiesbett. Er ärgerte sich selbst über seinen ersten großen Rennfehler in diesem Jahr. Dadurch erbte Pedrosa wieder den zweiten Platz. Crutchlow rückte auf den letzten Podestplatz auf.

In der Schlussphase kam der Brite der Werks-Honda immer näher, doch er begnügte sich mit Rang drei. "Es ist toll, hier auf dem Podium zu stehen. Mugello ist ein sehr berühmter Kurs. Es ist toll, mein Team mit einem weiteren Podium zu belohnen. Am Ende holte ich auf, aber ich will eigentlich keinen geschenkten Podestplatz, denn Marc ist gestürzt", sagt Crutchlow offen. "In den letzten Runden habe ich auf die beiden Honda-Jungs aufgeschlossen."

"Als Marc gestürzt ist, überließ ich Dani Platz zwei, denn ich wollte nichts riskieren. Es ist toll, dass ich nach meinem Fehler gestern zurückgeschlagen habe. An diesem Wochenende hatte ich mit einer Allergie zu kämpfen und konnte kaum sehen. Im Rennen fiel mir das Atmen schwer. Jetzt reise ich mit guten Hoffnungen nach Barcelona." In der WM ist Marquez nun mit 26 Punkten Rückstand Dritter. Crutchlow fehlen 32 Zähler auf Pedrosa.

Bradl kontrollierte lange den vierten Platz und fuhr vor den beiden Ducati-Werksfahrern, die sich ihr Privatduell lieferten. In den letzten Runden musste Hayden aber abreißen lassen und er wurde Sechster. Dafür erhöhte Dovizioso den Druck auf Bradl und überholte die LCR-Honda auch. Bradl schlug in der letzten Runde noch zurück und holte sich Platz vier zurück.

Auf Platz sieben fuhr Ducati-Testfahrer Pirro, der mit dem neuen Labor-Bike unterwegs war. Der Italiener konnte im Laufe des Rennens Espargaro, der wieder ein starkes Rennen fuhr und mit Rang acht belohnt wurde, knacken.

Smith kam einmal im Laufe des Rennens auf die Wiese, doch er konnte nach dem kleinen Ausritt weiterfahren. In der Schlussphase schloss er auf Espargaro auf, doch im Zielsprint hatte der Spanier um vier Zehntelsekunden die Nase vorne. Hector Barbera (Avintia) gewann das Duell gegen Randy de Puniet (Aspar) und eroberte Rang zehn. Ein schwieriges Rennen erlebte Lokalmatador Iannone, der sich überhaupt nicht in Szene setzen konnte und sich am Ende noch der Ioda von Danilo Petrucci geschlagen geben musste und als 13. ins Ziel kam.

Die letzten WM-Punkte nahmen Colin Edwards (Forward) und Karel Abraham (Cardion) mit. Vier weitere Fahrer sahen noch die Zielflagge: Das PBM-Duo Yonny Hernandez und Michael Laverty, Bryan Staring (Gresini) und Pesek gingen allerdings leer aus. Hiroshi Aoyama (Avintia) und Claudio Corti (Forward) mussten an der Box vorzeitig aufgeben. Bei Corti gab es ein Elektronikproblem an seiner FTR-Kawasaki.

Der MotoGP-Tross zieht nun weiter nach Spanien, wo am 16. Juni vor den Toren Barcelonas auf dem Circuit de Catalunya gefahren wird.

Moto2: Erneuter Sieg für Redding

Der Brite Scott Redding (Kalex) wurde seiner Favoritenrolle beim Grand Prix von Italien in Mugello gerecht. Er setzte sich auf dem schnellen Kurs im Dreikampf gegen Nicolas Terol (Suter) und Johann Zarco (Suter) durch und feierte seinen zweiten Sieg in Serie.

Redding ist der erste Brite seit Rod Gould im Jahr 1971, der zwei aufeinanderfolgende Grands Prix in der mittleren Klasse gewinnen konnte. Mit diesem Erfolg vergrößerte Redding seinen WM-Vorsprung auf Terol, der Zweiter wurde, auf 43 Punkte. Zarco kletterte als Dritter zum ersten Mal in der Moto2-Klasse auf das Podest.

Alle deutschsprachigen Fahrer sammelten WM-Punkte, doch an der Spitze konnten sie nicht mitmischen. Beim Start zum Rennen über 21 Runden setzte sich Takaaki Nakagami (Kalex) von Startplatz zwei durch und bog als Erster in die San-Donato-Kurve ein.

Dahinter ordneten sich Redding und Terol ein. Dagegen kam Marcel Schrötter (Kalex) von Startplatz drei nicht optimal weg und fiel bis zur ersten Zwischenzeit auf Rang zehn zurück. Soweit kamen Doni Tata Pradita (Suter) und Rafid Topan Sucipto (Speedup) gar nicht, denn sie stürzten in Kurve eins am Ende des Feldes. Die Rennleitung meldete Frühstarts für Louis Rossi (Tech 3) und Mattia Pasini (Speed Up). Beide mussten eine Durchfahrtsstrafe antreten.

Nakagami behauptete zu Beginn die Führung, doch in der dritten Runde übernahm erstmals Redding die Spitze. Von Pol Espargaro (Kalex) war in den ersten Runden nichts zu sehen, denn der Spanier fuhr im dichten Pulk auf Platz zwölf.

Für das Pons-Team lief es nicht, denn auch Esteve Rabat kam von der Strecke ab und fiel weit zurück. Im ersten Renndrittel setzten sich an der Spitze vier Fahrer vom Rest des Feldes ab. Redding führte souverän und dahinter lieferten sich Terol, Zarco und Nakagami einen Dreikampf.

In der achten Runde setzte sich die Crash-Serie von Nakagami fort. In Kurve zehn klappte dem Japaner das Vorderrad ein und er purzelte ins Kiesbett. Schon in Austin und Le Mans hatte er durch Stürze Nuller geschrieben. Somit kämpften Redding, Terol und Zarco um den Sieg. Redding konnte sich nicht absetzen, sondern Terol setzte sich an die Spitze. Dieses Trio lag bei Rennhalbzeit dicht beisammen. Das Bild änderte sich zu Beginn des letzten Renndrittels.

Redding übernahm die Spitze und setzte sich ab. Um den zweiten Platz duellierten sich Zarco und Terol, die im Jahr 2011 um den letzten WM-Titel der Achtelliterklasse gekämpft haben. Redding verwaltete in den letzten Runden seinen kleinen Vorsprung souverän und feierte seinen zweiten Sieg in Folge.

"Ich hatte hier viele Rennen, die nicht so gut liefen. Es ist ein Kurs, auf dem meine Größe etwas von Nachteil ist", merkt Redding an. "Hier zu gewinnen, ist ein unglaubliches Gefühl. Ich kann dem Team nicht genug danken. Sie haben an diesem Wochenende unglaublich gut gearbeitet."

Damit hat sich Redding endgültig zum WM-Favoriten gemausert. Im Duell um den zweiten Platz setzte sich schließlich Terol gegen Zarco durch. "Ich bin sehr froh, hier in Mugello auf dem Podium zu stehen. Das Gefühl für das Motorrad war von Beginn an unglaublich gut, auch wenn ich am Vorderrad ein bisschen Chattering hatte", sagt Terol. "Das Team hat am Wochenende sehr gut gearbeitet."

Zarco schaffte mit seinem ersten Podestplatz einen persönlichen Meilenstein in der Moto2. "Ich bin sehr froh und freue mich für das Team. Es ist mein erstes Moto2-Podium. Das war sehr wichtig", freut sich der Franzose.

"Ich kämpfte mit den Spitzenpiloten und sah, dass wir nach hinten viel Vorsprung haben. Drei Runden vor Schluss dachte ich mir, dass Platz drei gut ist und ich habe nichts mehr riskiert."

Hinter dem Top-Trio ging es in der großen Verfolgergruppe spannend zu. Xavier Simeon (Kalex) führte diese Gruppe zeitweise an, doch vier Runden vor dem Ziel schied er durch Sturz aus.

Schließlich kam in der zweiten Rennhälfte doch noch Espargaro auf, kämpfte sich durch diese Gruppe und kam als Vierter ins Ziel. In der WM ist sein Rückstand auf Redding mittlerweile auf 47 Punkte angewachsen.

Hinter Espargaro folgten Mika Kallio (Kalex), Jordi Torres (Suter), Simone Corsi (Speed Up), Alex de Angelis (Speed Up) und Tom Lüthi (Suter). Der Schweizer mischte in dieser Gruppe mit, konnte sich aber nicht entscheidend in Szene setzen und wurde am Ende dieses Zuges Neunter. Auch Dominique Aegerter (Suter) konnte nicht an seine Leistungen der letzten Rennen anschließen und besiegte im Zielsprint noch Ex-Weltmeister Toni Elias (Kalex) im Duell um Platz zehn.

Schrötter fuhr nach seinem schwachen Start rund um Platz zehn und kam schließlich alleine fahrend als Zwölfter ins Ziel. Rabat startete nach seinem Ausrutscher eine Aufholjagd, die ihn noch auf Rang 13 brachte. In den letzten Runden setzte er sich noch gegen Cortese und Krummenacher durch, die als 14. und 15. die letzten WM-Punkte mitnahmen. Der nächste Grand Prix findet am 16. Juni in Barcelona auf dem Circuit de Catalunya statt.

Moto3: Dreifacher Erfolg für KTM

Beim Grand Prix von Italien in Mugello kämpften die dominierenden Fahrer dieser Saison um den Sieg. Nach 20 Runden standen drei Spanier auf dem Podest. Zudem saß dieses Trio auf KTM-Maschinen und sorgte für einen totalen Erfolg für die Motorräder aus Österreich.

Vizeweltmeister Luis Salom setzte sich hauchdünn gegen Alex Rins durch. Maverick Vinales wurde Dritter und verteidigte die Führung in der WM-Wertung. Auch Miguel Oliveira mischte mit der neuen Mahindra vorne mit und verpasste als Vierter nur knapp den ersten Podestplatz für das indische Team.

Jonas Folger (Kalex-KTM) fuhr in der sechsköpfigen Spitzengruppe mit, doch in der zweiten Rennhälfte konnte der Deutsche nur mit Mühe den Anschluss halten. Schließlich kam er am Ende dieser Gruppe als Sechster über die Linie. Die beiden Deutschen Philipp Öttl und Toni Finsterbusch kamen außerhalb der Punkteränge ins Ziel.

Die spanischen Festspiele gingen auch in Italien weiter. Mit Ausnahme des dritten Platzes von Folger in Jerez standen in dieser Saison nur Salom, Vinales und Rins auf dem Podest. In Mugello musste sich dieses Trio über 20 Runden aber hart gegen einen Portugiesen und einen Deutschen wehren.

Beim Start preschten 33 Fahrer auf die San-Donato-Kurve zu. Folger kam von der Pole-Position perfekt weg und hatte sich schon nach wenigen Metern einen kleinen Vorsprung herausgeholt. Souverän führte der Deutsche das Feld in die erste Kurve.

Dahinter reihten sich Vinales, Rins und Salom ein. Einen guten Start hatte auch Alex Marquez (KTM), der von Startplatz zehn bis auf fünf nach vor kam. Alle Nachwuchsfahrer kamen gut durch die ersten Kurven. In den ersten Runden setzten sich Folger, Vinales, Rins und Salom vom Rest des Feldes ab.

Die vier dominierenden Fahrer dieser Saison waren wieder beisammen und Folger musste mit der Kalex-KTM gegen die drei KTM-Fahrer kämpfen. Am Ende der zweiten Runde übernahm Vinales erstmals die Führung. Windschattenfahren war das Gebot der Stunde. Im ersten Rennviertel kam Oliveira auf, der zur Spitze aufschloss, Salom Platz vier abknöpfte und Druck nach vorne machte.

Bis Rennhalbzeit bildete sich eine sechsköpfige Spitzengruppe, die aus Vinales, Rins, Marquez, Folger, Oliveira und Salom bestand. Seit Vinales in Runde zwei die Führung übernommen hatte, führte er diesen Zug an.

Dahinter wurde heftig um die Positionen gerangelt. Salom fuhr besonnen am Ende der Gruppe und hielt sich zurück. Die zweite Rennhälfte eröffnete Marquez mit der Führung, doch Vinales ließ sich das nicht gefallen und holte sich Platz eins wieder zurück.

Dagegen fiel Folger auf Platz sechs ans Ende der Spitzengruppe zurück. Der Deutsche musste sich strecken, um nicht den Windschatten zu verlieren. Bereits in den vergangenen Rennen verlor Folger in der zweiten Rennhälfte etwas den Anschluss an die Spitze.

Dafür mischte Oliveira mit der Mahindra ganz vorne mit und kämpfte mit den vier KTM-Fahrern. Es bahnte sich die Windschattenschlacht für die letzte Runde an und es ging richtig zur Sache. Da wild gekämpft wurde, kam Folger wieder an die Gruppe heran.

Durch die Duelle und Tricks auf der Zielgeraden konnte sich drei Runden vor Schluss Salom einige Meter Vorsprung herausholen, doch im Windschatten wurde die Lücke sofort wieder geschlossen. Diese Scharmützel halfen auch Folger, der als Sechster wieder dran war.

Salom startete als Erster in die letzte Runde, doch Rins, Oliveira, Vinales und Marquez sowie Folger hingen an seinem Hinterrad. Da Vinales Oliveira überholen musste, bekamen Salom/Rins einige Meter Vorsprung. Die Entscheidung fiel im Zielsprint, doch es gab keine Positionsverschiebungen. Salom feierte nach Katar seinen zweiten Saisonsieg. Auf der Linie hatte er 0,099 Sekunden Vorsprung auf Rins. Vinales konnte die kleine Lücke nicht mehr zufahren und fuhr als Dritter ins Ziel.

"Es war ein gutes letztes Renndrittel", spricht Sieger Salom seine erfolgreiche Taktik an. "Zu Beginn war ich ruhig und habe abgewartet. Es war eine harte Kampfgruppe. Oliveira konnte spät bremsen und wollte unbedingt auf das Podium. Maverick und Alex waren sehr schnell unterwegs. Jonas war auch dabei. Es war ein hartes Rennen."

Trotz der knappen Niederlage zeigte sich Rins zufrieden: "Ich bin sehr glücklich. Es war ein hartes Wochenende für das Team und mich. In der letzten Kurve habe ich etwas die Linie verpasst, aber ich wurde Zweiter. Darüber freue ich mich."

Vinales war als Favorit ins Rennen gestartet, doch auch er ist mit dem dritten Platz nicht unglücklich, denn die Technik passte nicht ganz: "Platz drei ist ein Sieg für mich, denn ich hatte Motorprobleme. Wir haben an diesem Wochenende sehr hart gearbeitet. Für das nächste Rennen müssen wir am Motor arbeiten."

Vinales verteidigte seine WM-Führung. Sein Vorsprung auf Salom ist auf vier Zähler geschrumpft. Rins liegt als WM-Dritter 25 Zähler zurück. Folgers Rückstand ist mittlerweile auf 43 Punkte angewachsen.

Oliveira wurde Vierter und holte das beste Ergebnis für Mahindra. Dieses neue Motorrad wurde von Suter in der Schweiz entwickelt. Marquez sah die karierte Flagge als Fünfter knapp vor Folger. Der Deutsche hatte im Ziel zwar nur 1,4 Sekunden Rückstand, doch es war nach der Pole-Position nur der sechste Rang. Alleine fahrend beendete Lokalmatador Niccolo Antonelli (FTR-Honda) das Rennen als Siebter. Damit war er beim Heimrennen der beste Italiener.

Dahinter folgte eine große Gruppe von Platz acht bis zwölf. Im Zielsprint setzte sich Niklas Ajo (KTM) gegen Folgers Aspar-Teamkollegen Eric Granado (Kalex-KTM) durch. Jack Miller (FTR-Honda) vom Racing-Team-Germany wurde Zehnter. Am Ende dieser Verfolgergruppe waren Zulfahmi Khairuddin (KTM) und Alexis Masbou (KTM) zu finden. Um Platz 13 duellierten sich Isaac Vinales (FTR-Honda) und Brad Binder (Suter-Honda), wobei Vinales die Oberhand behielt.

Um den letzten WM-Punkt kämpften vier Fahrer. Es ging im Zielsprint eng zu, denn die Rennleitung musste den Zieleinlauf per Video überprüfen. Schließlich bestätigten sie den letzten WM-Punkt für Jasper Iwema (Kalex-KTM). Auf der Ziellinie lag er eine Tausendstelsekunde vor John McPhee (FTR-Honda). Rookie Öttl (Kalex-KTM) ging als 19. leer aus. Auch Finsterbusch (Kalex-KTM) vom Kiefer-Team nahm als 21. nichts Zählbares aus Italien mit.

Für eine Schrecksekunde sorgte noch Matteo Ferrari: In der Zielkurve rutschte der Italiener aus und stürzte. Der nachfolgende Jakub Kornfeil konnte nicht ausweichen und ging ebenfalls zu Boden. Lokalmatador Romano Fenati schied drei Runden vor Schluss ebenfalls per Sturz aus. Der nächste Grand Prix findet am 16. Juni in Barcelona auf dem Circuit de Catalunya statt.

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