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Langer Renntag in Tschechien

Was kommt raus, wenn man neben der FIA-Zonenmeisterschaft auch noch Kartcross fährt und ein Legendenrennen veranstaltet?

Text/Fotos: Leo Freistätter

Genau, ein langer Renntag. Erst gegen 20:30 Uhr fiel am letzten Sonntag die Zielflagge im A-Finale der Supercars. Einige Österreicher hatten schon vor dem Rennen am Sonntag jede Menge Arbeit. Am VW Polo von Tristan Ekker versagte beim Abladen in Sedlčany die Ölpumpe den Dienst. Der Bote aus Großpetersdorf machte sich auf den Weg nach Tschechien und Tristan Ekker kam ihm bis Horn entgegen. Einige kleinere Probleme am Sonntag konnten dann ohne Teilenachschub aus der Heimat gelöst werden. Peter Ramler bestritt schon am Samstag einen Lauf zur tschechischen Meisterschaft und zog sich dabei einen Motorschaden am Seat León zu. Hier wurde aus dem heimatlichen Obergrafendorf ein Reservetriebwerk angekarrt und in der Nacht in den Seat León verpflanzt. National-1600-Neueinsteiger Thomas Manzenreiter fuhr zu Übungszwecken am Samstag bei den Supernationals mit und bescherte den Mechanikern eine arbeitsreiche Nacht am Opel Corsa.

Mit viel Einsatz wurden also alle Probleme aussortiert und einem spannenden Renntag stand nichts mehr im Wege. Im Zeittraining der Supercars markierte Alois Höller im Ford Focus T16 4x4 Bestzeit vor dem Ungarn Zoltan Harsanyi (Mitsubishi Evo 5) und Peter Ramler. In der Super 1600 drehte Klaus Freudenthaler im Škoda Fabia die schnellste Runde, gefolgt von der Tschechin Michaela Kalna (Peugeot 206) und dem Ungarn Szabolcs Vegh (Citroën Saxo). Erwin Frieszl musste das Zeittraining sausen lassen, um einen Getriebeschaden am Peugeot 208 zu bekämpfen. Die Trainingsbestzeit bei den Supernationals ging an den Tschechen Roman Castoral (Opel Astra OPC) vor dessen Landsmann Jakub Bittman (Peugeot 206) und dem Ungarn "Luigi" im Seat Ibiza. Starke Leistung von Harald Falschlehner im Opel Kadett, der die vierte Trainingszeit herausfuhr. Unmittelbar dahinter mit Mario Leónhardsberger (Honda Civic Type R) und Gerald Woldrich (Mercedes C) die nächsten Österreicher. In der National 1600, die ihren ersten Auslandsstart absolvierte, ging die Trainingsbestzeit an Thomas Strobl im Citroën Saxo vor Sven Förster (VW Polo) und Thomas Manzenreiter im reparierten Opel Corsa. Andreas Gattringer warf seinen Boliden in die Leitplanken, der VW Polo wollte danach den ganzen Sonntag nicht mehr richtig geradeaus fahren.

Im ersten Vorlauf der Supercars holte Alois Höller eine klare Bestzeit vor Peter Ramler und Zoltan Harsanyi. Bei den Super 1600 blieb Klaus Freudenthaler vor Michaela Kalna und Szabolcs Vegh erfolgreich. Im Peugeot von Erwin Frieszl konnten die Getriebeprobleme nicht restlos aussortiert werden. Nach ziemlich mühsamen vier Runden landete der Steirer an der vierten Stelle. Die erste Bestzeit bei den Supernationals ging an Roman Castoral vor "Luigi" und dem Slowaken Karol Sedivy. Bester Österreicher war Mario Leónhardsberger auf Rang vier. Gerald Woldrich pilotierte seinen Mercedes auf Rang sechs und musste dabei auf zwei Gänge verzichten. Dieses Problem sollte ihm übrigens den ganzen Sonntag treu bleiben. Mit Rang neun zeigte Thomas Mühlbacher einmal mehr das Potenzial seines Toyota Corolla in der Klasse bis 1600 ccm auf. Harald Falschlehner und Karl Schadenhofer (VW Golf) wurden Opfer der Strecke, beide mussten mit defekten Antriebswellen vorzeitig aufgeben. In der National 1600 holte sich Sven Förster die erste Bestzeit und das ziemlich klar vor ÖM-Leader Thomas Strobl. Die Ränge drei und vier holten sich mit Thomas Manzenreiter und Dominik Janisch (VW Polo) zwei Neueinsteiger.

Der zweite Vorlauf bei den Supercars ging an Peter Ramler vor Alois Höller und Tristan Ekker. Zoltan Harsanyi kam mit technischen Problemen nur auf Rang sieben. In der Super 1600 gab es den gleichen Zieleinlauf wie im ersten Vorlauf, Klaus Freudenthaler sicherte sich damit vorzeitig die Pole für das A-Finale. Auch Roman Castoral in der Supernational machte mit einer weiteren Bestzeit vorzeitig alles klar. Rang zwei ging wieder an Luigi und Gerald Woldrich reihte sich mit dem angeschlagenen Benz auf Rang drei ein. Thomas Manzenreiter holte die zweite Bestzeit in der National 1600 vor Sven Förster und Gaststarter Jürgen Weiß im Mini Cooper.

Mit Bestzeit im dritten Vorlauf vor Peter Ramler holte sich Alois Höller die Pole für das A-Finale der Supercars. Zoltan Harsanyi brauchte nach seinem technischen Gebrechen im zweiten Vorlauf ein Top-Resultat und übertrieb es. Der Mitsubishi berührte in der Joker Lap die Streckenbegrenzung und überschlug sich. Michaela Kalna holte sich die letzte Bestzeit in der Super 1600 vor Erwin Frieszl und dem Ungarn Adam Ujhazi im Opel Astra OPC. Dass ein Mercedes auch mit nur drei Gängen schnell sein kann bewies Gerald Woldrich im dritten Vorlauf der Supernationals: Er holte sich die Bestzeit vor "Luigi" und Jakub Bittman. Bei den National 1600 betrieb Thomas Strobl Schadenbegrenzung. Er holte sich die Bestzeit im letzten Vorlauf vor Sven Förster und Jürgen Weiß. Damit sicherte sich Strobl noch den verbleibenden Startplatz in der ersten Reihe des A-Finales neben Polesitter Sven Förster.

Den Beginn der Finalläufe machte das D-Finale der Supernationals. Markus Werfring (VW Golf) und Stefan Kellner (Renault Clio) holten sich die ersten beiden Plätze und damit den Aufstieg in das C-Finale. Während für Werfring dort mit technischem Defekt Schluss war, setzte Kellner seine Aufholjagd fort. Unmittelbar hinter seinem Markenkollegen Stefan Bracher beendete er den Lauf in Sedlčany auf Rang 13. Den Sieg im C-Finale und damit den Aufstieg in das B-Finale holte sich Karl Schadenhofer im Turbo-Golf. Schadenhofer fuhr auch im B-Finale noch bis auf den zweiten Rang nach vorne und hätte fast noch den Einzug in das A-Finale geschafft. Das gelang schließlich dem Tschechen Karel Vaclavik (VW Golf III Turbo) den Schadenhofer nicht mehr abfangen konnte. Auch Harald Falschlehner war im B-Finale mit dabei und belegte Platz neun in der Gesamtwertung. Im A-Finale gab es einen klaren Sieg von Roman Castoral, dahinter setzte sich Gerald Woldrich gegen die Konkurrenz durch. Woldrich holte Rang zwei vor Karol Sedivy.

In einem spannenden Finale setzte sich Sven Förster bei den National 1600 durch. Thomas Strobl kam hinter Dominik Janisch nur auf Rang drei und verlor seine alleinige Führung in der ÖM-Tabelle. Die teilt es sich nun mit Sven Förster, nur noch ein Lauf ist in der National 1600 ausständig.

Am Sieg von Klaus Freudenthaler in der Super 1600 gab es nichts zu rütteln. Erwin Frieszl war unterwegs zu einem sauberen dritten Rang hinter Michaela Kalna, bevor sich nur wenige Meter vor der Ziellinie die Radaufhängung rechts hinter verabschiedete und sich der Peugeot drehte. Die Zielflagge vor Augen wurde Frieszl bis auf Rang fünf durchgereicht. Klaus Freudenthaler machte mit seinem Sieg einen großen Schritt in Richtung erfolgreicher Titelverteidigung. In den verbleibenden zwei Läufen braucht er nur noch zehn Punkte, um den Sack zu zumachen. Das wär ein siebenter Rang. Für jemanden, der von vier Läufen drei gewonnen hat, wohl nur reine Formsache.

Das A-Finale der Supercars war nur etwas mehr als eine Runde lang spannend. Alois Höller setzte sich am Start durch und wurde von Peter Ramler hart bedrängt. Schon in der zweiten Runde war Ramler eine defekte Antriebswelle zurück. Alois Höller holte sich den Tagessieg vor Tristan Ekker, Peter Ramler rette den angeschlagenen Seat León auf Rang drei ins Ziel. Vor ihm noch ein tschechischer Autocross-Subaru, der für die Rallycross-ÖM nicht gewertet wurde.

Die Rallycross-ÖM wird am 29. September im tschechischen Sosnova fortgesetzt, eine Woche später steigt im ungarischen Nyirád das große Saisonfinale.

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