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Wer wird "Halbzeitmeister"?

Ungeachtet aller politischer Bedenken startet die DTM auch 2014 in Russland – Ort des Geschehens ist erneut der Moscow Raceway.

Neu ist – im Vergleich zum Vorjahr – das Streckenlayout. Auf dem Programm stehen 48 Runden auf der 3,931 Kilometer langen Kursvariante aus der Feder des deutschen Architekten Hermann Tilke. Ein Heimspiel ist der fünfte Saisonlauf für den russischen Ex-Formel-1-Piloten Vitaly Petrov (Bild), der in Diensten von Mercedes seine Debütsaison in der Silhouettenrennserie bestreitet. Als Tabellenführer reist BMW-Fahrer Marco Wittmann nach Russland, und mit dem Vorjahressieg im Hinterkopf tritt der amtierende DTM-Champion Mike Rockenfeller (Audi) an.

Mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg auf dem Norisring meldete sich Robert Wickens (Mercedes) zurück. Der Kanadier fuhr 25 Zähler ein und stürmte in der Fahrerwertung von Null auf Position sieben. Für die Sternfahrer war es in dieser Saison nach dem Sieg von Christian Vietoris in Oschersleben der zweite Triumph. Die Siege beim Auftakt in Hockenheim und beim DTM-Gastspiel in Ungarn gingen an Marco Wittmann, der nach vier Rennen die Tabelle souverän anführt. Der BMW-Fahrer ist allerdings alleine auf weiter Flur, denn die Verfolger auf den Positionen zwei bis sechs – Edoardo Mortara, Mattias Ekström, Mike Rockenfeller, Adrien Tambay und Miguel Molina – sind allesamt Audi-Fahrer. Wittmanns Vorsprung auf den zweitplatzierten Mortara beträgt 19 Zähler.

Audi will ersten Saisonsieg

Obwohl besagte Audi-Werksfahrer geschlossen im vorderen Bereich der Fahrerwertung positioniert sind, warten sie seit vier Rennen auf einen Sieg. "Für unsere Mannschaft ist der erste Saisonsieg längst überfällig", sagt Dieter Gass, DTM-Verantwortlicher bei Audi. "Wir haben mit nahezu allen Fahrern eine durchgängig starke Performance, während die Konkurrenz immer wieder Höhen und Tiefen erlebt. Für das Rennen in Moskau ist unser Ziel, den Vorjahressieg zu wiederholen – auch wenn wir auf einer anderen Streckenvariante fahren." 2013 hatte Mike Rockenfeller die Premiere auf dem Moscow Raceway dominiert und mit der Bestzeit im Qualifying sowie dem Rennsieg den Grundstein für seinen späteren Titelgewinn gelegt. Einen Tag nach dem Norisring-Wochenende wurde der 30jährige Deutsche zum ersten Mal Vater und blickt zuversichtlich in die Zukunft: "Mit einem etwas glücklicheren Händchen bei einigen Kleinigkeiten haben wir gute Chancen, wieder vorne dabei zu sein."

Heimspiel für Vitaly Petrov

Vitaly Petrov will bei seinem Heimspiel endlich die ersten Punkte einfahren. Bei den ersten vier Saisonrennen in seiner DTM-Debütsaison kam der Russe über Position 17 nicht hinaus. Dies soll sich auf dem Moscow Raceway grundlegend ändern. Der 57fache Grand-Prix-Pilot, der in der Formel 1 einen Podestrang und eine schnellste Rennrunde auf seinem Konto verbuchen konnte, pilotierte im vergangenen Jahr das Mercedes-Renntaxi und verfügt so über einige Streckenkenntnisse. "Das wird mir leider nicht viel helfen", sagt Petrov. "Es gibt eine Reihe von Fahrern, die – wenn auch auf dem kürzeren Streckenlayout – im letzten Jahr hier Erfahrungen sammeln konnten." Der 29jährige weiß dennoch, dass ihm ein ganz besonderes Rennwochenende bevorsteht. "Das werden für mich drei stressige Tage, denn Motorsport wird in Russland immer populärer, und es werden viele Fans aus dem ganzen Land kommen. Hoffentlich nehmen die mich nicht so weit in Anspruch, dass ich keine Zeit mehr habe, mit meinen Ingenieuren zu reden." Seine Chancen für das Rennen sieht er realistisch: "Meine Rundenzeiten sind im Vergleich zum Beginn der Jahres stetig besser geworden, und ich fühle mich im DTM-Mercedes jetzt sehr wohl. Trotzdem wird das Rennen alles andere als einfach. Da nützt mir auch der Heimvorteil nichts."

BMW will Tabellenführung verteidigen

Das Norisring-Wochenende war für BMW eine Enttäuschung. Zwar konnte Marco Wittmann seine Führung in der Fahrerwertung verteidigen, allerdings waren sein sechster Platz und Position sieben von Joey Hand aus Markensicht ein eher mageres Ergebnis. Wittmann blickt dennoch optimistisch auf das kommende Wochenende: "Das neue Streckenlayout sollte uns allen entgegenkommen, denn es gibt insgesamt mehr Kurven, schnelle Ecken und lange Geraden. Das Rennen wird auf jeden Fall interessanter als auf dem winklige Kurs im letzten Jahr." 2013, in seiner Debütsaison in der DTM, belegte der nun 24jährige Position 15 im Rennen. "Mein Qualifying war damals schwach, und es war schwer, im Rennen Boden gutzumachen. Das will ich in diesem Jahr besser machen." Als Meisterschaftskandidat sieht sich der aktuelle Tabellenführer übrigens noch nicht: "Meine Saison lief bislang sehr gut, aber es sind noch sechs Rennen zu fahren – da kann sich noch vieles ändern. Zum Thema DTM-Champion kann ich vielleicht in zwei bis drei Läufen etwas sagen. Aktuell fahre ich einfach von Rennen zu Rennen."

Russland: Logistische Meisterleistung

Für die DTM-Teams von Audi, BMW und Mercedes ist die Reise gen Osten eine besondere logistische Herausforderung. In 14 Gruppen haben sich insgesamt 67 Lkw auf den Weg Richtung Moskau gemacht. Neben den Trucks der DTM-Rennställe gehören die Teamlaster der Formel-3-EM ebenso dazu wie Lkws von Dienstleistern aus den Bereichen Hospitality und TV-Übertragung. Die Reise führt die Konvois – je nach Abfahrtsort – von Deutschland über Polen und Litauen zunächst bis nach Lettland. Bis dorthin werden zum Beispiel die drei Trucks des am Nürburgring beheimateten Phoenix-Teams bereits knapp 2.000 Kilometer zurückgelegt haben.

Nach der Zollabfertigung an der lettisch-russischen Grenze, die bei der Ein- und Ausreise bis zu zehn Stunden dauern kann, geht es über die M9 weiter in Richtung Moskau. Bis zum Zielort Wolokolamsk sind es zwar nur noch 520 Kilometer, aber die haben es in sich: Mit den gesetzlich vorgeschriebenen Lenkpausen werden für die letzte Etappe rund 22 Stunden einkalkuliert. Damit die Fracht aus Rennfahrzeugen und Equipment auch sicher am Zielort ankommt, werden die Konvois mit jeweils zwei Begleitfahrzeugen eskortiert. Die ersten Trucks sind bereits am Dienstag Nachmittag eingetroffen.

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