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Formel E: Punta del Este

„Es ist eben eine neu Ära“

Sieg für Sebastien Buemi vor Nelson Piquet jun. und Lucas di Grassi in Urugay- Jean-Eric Vergne scheidet in der letzten Runde aus.

Foto: Formula E

Sebastien Buemi hat den e.Prix der neuen Formel E in Uruguay gewonnen. Der e.Dams-Pilot profitierte von einer energiesparenden Fahrweise und vom Pech des bärenstarken Debütanten Jean-Eric Vergne (Andretti). Der bisherige Formel-1-Fahrer gab in Punta del Este eine nachhaltige Empfehlung ab. Vergne hätte das Rennen gewinnen können, aber die Technik spielte dem Franzosen in der vorletzten Runde einen herben Streich: das Aus.

"Es war bisher für mich eine schwierige Sache in den ersten beiden Rennen, aber jetzt bin ich sehr, sehr glücklich", sagt Buemi nach seinem ersten Sieg im dritten Saisonrennen. Der Schweizer, der sich in diesem Jahr zum Titel in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) gefahren hatte, zeigte ein konstantes Tempo, das allerdings nicht ganz so gut war wie jenes von Vergne. Zu Beginn konnte er dem Ex-Toro-Rosso-Piloten nicht folgen, als dieser in der Schlussphase hinter ihm lag, machte er unter Druck einen Fehler.

"Wir haben uns etwas berührt, deswegen musste ich die Schikane etwas schneiden", schildert Buemi einen Angriff von Vergne kurz vor dem Ende, der keinen Erfolg brachte. Im Gegenteil: Der Andretti-Pilot fiel kurz nach der Attacke mit einem technischen Defekt aus. Anschließend konnte Buemi zu seinem ersten Formel-E-Erfolg fahren. "Es ist heute wunderschön. Ich bin seit 26 Jahren im Motorsport, habe schon viele Erfolge eingefahren, aber der heutige ist ganz besonders. Es ist eben eine neu Ära", sagt e.Dams-Teamchef Jean-Paul Driot.

Hinter dem Sieger kam der gut aufgelegte Nelson Piquet jun. (China) mit defekter Aufhängung auf Rang zwei, dahinter sicherte Lucas di Grassi (Abt) als Dritter seine Führung in der Gesamtwertung souverän ab. "Es war kein perfektes Wochenende für uns. Im Qualifying war ich Sechster, dann war ich im Rennen eingeklemmt. Ich habe von Strafen anderer Fahrer profitiert", sagt der Brasilianer. "Ich freue mich aber über den dritten Rang. Es war nicht unverdient. Ich konnte am Ende gut aufholen, aber überholen war schwierig."

Heidfeld führt - und muss zur Strafe durch die Box

Hinter den Ex-Formel-1-Piloten Jarno Trulli (4./Trulli), Jaime Alguersuari (5./Virgin), Bruno Senna (6./Mahindra) erreichte Buemis Teamkollege Nicolas Prost das Ziel. Der Franzose hatte Pech - und wieder mal im Paarflug mit seinem WEC-Teamkollegen Nick Heidfeld (Venturi). Beide Rebellion-LMP1-Fahrer mussten wegen eines zu schnellen Boxenstopps zur Durchfahrtsstrafe hereinkommen. Heidfeld sicherte sich hinter Oriol Servia (Dragon) als Zehnter noch einen Punkt.

Doppelt so viele Zähler nimmt Daniel Abt mit nach Hause. Dabei lief für den Abt-Piloten so gut wie gar nichts in Uruguay. Nach zwei Runden wurde der Kemptener plötzlich langsam, dann ging sein Fahrzeug wieder. Das gleiche Spiel folgte mehrere Male - kurioserweise auch nach dem Fahrzeugwechsel. Immerhin gelang dem jungen Deutschen die schnellste Runde des Rennens. Eine Nullrunde musste Putrajaya-Sieger Sam Bird (Virgin) hinnehmen, der nach nur vier Runden mit einem Crash ausschied und somit die erste von insgsamt vier Safety-Car-Phasen verursachte.

Der heimliche Gewinner des Events in Punta del Este, das vor rund 10.000 Zuschauern bei herrlichem Sonnenschein und 28 Grad Celsius direkt am Strand stattfand, bleibt aber Vergne. Der Franzose verlor beim Start seine Führung an Piquet, ging als erster Pilot zum Fahrzeugwechsel an die Box und war als Dritter nach allen Services unterwegs. Dennoch brachte sich Vergne mit einer beherzten Fahrt wieder in den Kampf um den Sieg - bis eben die Technik versagte.

In der Gesamtwertung führt Lucas di Grassi nun mit 58 Zählern vor Buemi und Bird (jeweils 40). Prost folgt mit 24 Punkten auf Rang drei. In der Teamwertung hat sich e.Dams (64 Punkte) an Abt (62) vorbeigeschoben, auf Rang drei folgt Virgin (54). Das nächste Rennen der Formel E findet am 10. Januar 2015 in Buenos Aires statt.

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