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Motorrad-WM: Barcelona

Marquez stürzt – nur Platz drei

Dani Pedrosa hat es als erster Pilot in dieser Saison geschafft, Weltmeister Marc Marquez in einem Qualifying zu schlagen: Der Weltmeister stürzt in Kurve eins.

Foto: MotoGP

Nach der vernichtenden Niederlage bei der Fußball-WM gegen die Niederlande rückten die Motorradfahrer das Bild für die spanischen Sportfans wieder gerade: Honda-Werksfahrer Dani Pedrosa eroberte die Pole-Position für den Grand Prix von Katalonien auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya und setzte der Serie seines Teamkollegen Marc Marquez ein Ende. Der Weltmeister stand bei allen bisherigen sechs Rennen auf dem besten Startplatz, doch diesmal endete sein letzter Angriff mit einem Sturz.

Pedrosa hatte sich schon davor mit 1:40.985 Minuten an die Spitze gesetzt und auch Yamaha-Werksfahrer Jorge Lorenzo überholte Marquez. Sein Sturz in Kurve eins setzte schließlich den Schlusspunkt unter das Qualifying. Zum ersten Mal seit genau einem Jahr an gleicher Stelle steht Pedrosa wieder auf dem besten Startplatz. "Es ist etwas ganz Besonders, wieder auf Pole zu stehen", freut sich der Routinier, der bisher ganz im Schatten von Marquez stand.

"Ganz besonders, weil es hier vor meinen Fans und meiner Familie ist. Außerdem war es eine wirklich lange Zeit. Ich hatte auf dem ersten Reifen schon ein gutes Gefühl und konnte auch im zweiten Versuch ziemlich gut pushen. Ich wollte keine Fehler machen. Tatsächlich macht ich zwar einen, aber ich konnte trotzdem eine gute Rundenzeit hinlegen. Jetzt konzentrieren wir uns auf morgen und wollen den Fans ein gutes Rennen bieten."

Lorenzo forderte das Honda-Duo heraus und war nur um 0,115 Sekunden langsamer als Pedrosa. Zum dritten Mal in diesem Jahr wird Lorenzo in der Mitte der ersten Startreihe stehen. "Im vierten Training hatte ich eine gute Rennsimulation. Wir haben ein gutes Setup gefunden, denn hier ist der Asphalt viel rutschiger und unebener als in Mugello", denkt Lorenzo an seine Rennchancen. "Es ist schwierig, da ein stabiles Motorrad zu haben, besonders beim Beschleunigen."

"Aber wir haben es mehr oder weniger geschafft. Wir haben aber noch Luft nach oben. Im Qualifying wollte ich dann einfach eine perfekte Runde hinlegen. Ich denke, dass meine Rundenzeit auch ziemlich gut war. Der zweite Platz ist ein guter Platz für morgen. Wir werden sehen, ob wir wie in Mugello um den Sieg kämpfen können."

Marquez verfolgte eine andere Taktik als seine Gegner und fuhr in den 15 Minuten zweimal die Boxen an. Nach seiner ersten Runde war er noch Schnellster, dann zog Pedrosa vorbei und zu Beginn des letzten Angriffs purzelte der sechsfache Saisonsieger in Kurve eins ins Kiesbett. "Ich möchte mich beim Team entschuldigen, denn es war komplett mein Fehler. Ich wusste, dass es die letzte Runde war, und habe gemerkt, dass ich zu spät bremste."

"Ich versuchte, die Kurve trotzdem zu bekommen, aber das war nicht möglich", berichtet Marquez seinen ersten entscheidenden Fehler in diesem Jahr. Trotzdem ist er der Favorit für den Sieg: "Im vierten Training war unsere Pace gut, ich fühlte mich auf dem Motorrad sehr gut. Auch im Qualifying fühlte ich mich gut, aber leider haben wir es nicht auf die Pole-Position geschafft. Aber wir stehen in der ersten Reihe und sind bereit für morgen. Es wird ein hartes Rennen werden, denn Lorenzo und Dani haben ebenfalls eine gute Pace."

Hinter den drei Werksfahrern eroberte Stefan Bradl (LCR-Honda) den vierten Startplatz in der zweiten Reihe. Sein Rückstand auf die Spitze betrug 0,235 Sekunden. Ein mühsames Qualifying erlebte wieder einmal Valentino Rossi. Der zweite Yamaha-Werksfahrer befand sich lange auf Platz zehn und schaffte mit seiner letzten Runde noch den Sprung auf Rang fünf. Die zweite Reihe komplettierte Aleix Espargaro (Forward-Yamaha), der mit dem weichen Open-Reifen keine Sensations-Pole erobern konnte.

Ducati steht nicht in den ersten beiden Reihen. Andrea Dovizioso wurde mit einem Rückstand von 0,352 Sekunden Siebter. Dahinter folgten Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) und Yonny Hernandez (Pramac-Ducati). Für Hernandez war Platz neun mit Abstand das beste Qualifying-Ergebnis der Saison.

Die Positionen zehn bis zwölf gingen an Pol Espargaro (Tech-3-Yamaha), Andrea Iannone (Pramac-Ducati) und Alvaro Bautista (Gresini-Honda). Bautista setzte sich in Q1 durch, stürze in Q2 aber per Highsider. Zunächst legten ihn die Streckenposten auf eine Trage, dann kehrte Bautista aber mit einem Moped zurück an die Box. Er konnte aber nicht mehr weiterfahren und wurde Zwölfter und Letzter.

Drei Fahrer galten als Anwärter auf die ersten beiden Plätze, die den Einzug ins Q2 bedeuteten: Bautista, Iannone und Crutchlow. Einer davon würde ausscheiden. Bei Halbzeit wurden plötzlich die Regenfahnen geschwenkt, wobei es nicht anfing richtig zu regnen. Bautista befand sich zu diesem Zeitpunkt noch ohne Runde an der Box, denn er wollte nur am Ende einen Angriff fahren und Reifen fürs Q2 sparen.

Die Taktik von Bautista ging auf, denn er stellte mit 1:42.163 Minuten die Bestzeit auf. Spannend wurde es in den Schlussminuten im Ducati-Duell Iannone gegen Crutchlow: Iannone hielt den zweiten Platz, während Crutchlow in seiner letzten Runde eine halbe Sekunde finden musste. Das schaffte der Brite nicht und blieb als Dritter hängen. Somit wird Crutchlow am Sonntag von Startplatz 13 aus der fünften Reihe starten. Daneben werden sich Scott Redding (Gresini-Honda) und Ducati-Testfahrer Michele Pirro aufstellen.

Die Startplätze 16 bis 18 in Reihe sechs gingen an Nicky Hayden (Aspar-Honda), Colin Edwards (Forward-Yamaha) und Karel Abraham (Cardion-Honda). Die Positionen in Reihe sieben holten sich Broc Parkes (PBM), Hiroshi Aoyama (Aspar-Honda) und Michael Laverty (PBM). Von ganz hinten werden die beiden Avintia-Fahrer Hector Barbera und Mike di Meglio sowie Michel Fabrizio (Ioda) losfahren. Der Grand Prix über 25 Runden startet am Sonntag um 14:00 Uhr MESZ.

Moto3: Alex Marquez erobert seine erste Pole-Position

Honda hat im Qualifying für den Grand Prix von Katalonien auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya zugeschlagen und KTM in die Schranken gewiesen. Alex Marquez, der jüngere Bruder von MotoGP-Weltmeister Marc, sicherte sich mit einer perfekten Runde die erste Pole-Position seiner Karriere. Der Spanier fuhr eine Runde in 1:50.232 Minuten und nutzte auf der Zielgeraden auch den Windschatten von Danny Kent. Es war eine überlegene Pole-Position, denn der Rest des Feldes hatte mehr als eine halbe Sekunde Rückstand.

Sein Honda-Teamkollege Alex Rins griff ebenfalls nach der Bestzeit und versuchte nach der Pole-Zeit von Marquez noch eine schnelle Runde. Allerdings flog Rins in Kurve vier per Highsider ab. Die Streckenposten kümmerten sich um den amtierenden Vizeweltmeister. Er wurde mit Verdacht auf eine Beinverletzung ins Medical Center gebracht. In den letzten Minuten kam niemand mehr der Marquez-Zeit nahe. Enea Bastianini rettete die KTM-Ehre und fuhr das beste Qualifying seiner Karriere. Der Gresini-Junior fuhr auf Platz zwei, hatte aber 0,618 Sekunden Rückstand.

Rins komplettierte als Dritter die erste Startreihe. Mit Ausnahme von Kalex-KTM waren alle Motorräder im Spitzenfeld zu finden. Brad Binder eroberte mit einer Mahindra den vierten Startplatz. Niklas Ajo setzte seine Trainingsleistung um und fuhr mit der Husqvarna auf Rang fünf. Isaac Vinales (KTM) rundete als Sechster die zweite Startreihe ab. Zwei große Favoriten fehlten im Spitzenfeld: Jack Miller (KTM) kam nur auf den neunten Startplatz. Romano Fenati (KTM) muss am Sonntag von Position 16 angreifen.

Auch das Racing-Team-Germany hatte viel Arbeit. An der Honda von Efren Vazquez wurde lange an der Box geschraubt. Der Spanier konnte erst in der Schlussphase angreifen und noch Platz acht in der dritten Reihe erobern. Sein Teamkollege John McPhee wurde Zehnter. Die beiden Deutschen im Feld waren wieder weit hinten zu finden. Luca Grünwald (Kalex-KTM) belegte Rang 25. Philipp Öttl (Kalex-KTM) fehlten drei Sekunden, womit er 30. wurde.

Das Qualifying war von einigen Zwischenfällen geprägt. Öttl pflügte schon zu Beginn durch ein Kiesbett, konnte aber weiterfahren. Bryan Schouten stürzte auf der Zielgeraden. Die nachfolgenden Fahrer konnten der gestrandeten Mahindra, die mitten auf der Gerade lag, ausweichen. Ana Carassco stürzte per Highsider von ihrer Kalex-KTM. Dadurch wurde sie Letzte. Maria Herrera (Honda) wird ihren zweiten Grand Prix in diesem Jahr von Startplatz 24 in Angriff nehmen. Das Rennen startet am Sonntag um 11:00 Uhr MESZ.

Moto2: Rabat holt dominante Pole in Barcelona

Esteve "Tito" Rabat drückte dem bisherigen Wochenende in Barcelona seinen Stempel auf. In den Freien Trainings war der WM-Führende bis zu sieben Zehntelsekunden schneller als die Konkurrenz. Schließlich eroberte der Spanier vor heimischer Kulisse auch souverän die Pole-Position. Bereits zum fünften Mal wird Rabat in dieser Saison vom besten Startplatz angreifen. Die beiden Deutschen Sandro Cortese und Jonas Folger werden am Sonntag aus der zweiten Reihe starten.

An der Spitzte setzte das MarcVDS-Duo die Dominanz fort. Rabat war in seiner Runde von 1:46.569 Minuten um 0,571 Sekunden schneller als sein Teamkollege Mika Kallio. "Bei seinem Heim-Grand-Prix will man immer sein Bestes geben", sagt Rabat motiviert. "Wir werden sehen, wie es morgen im Rennen läuft. Wir starten in einer Reihe mit Mika und Vinales, und müssen morgen hart pushen." Im Stallduell um den WM-Titel hat das Pendel wieder zu Gunsten von Rabat ausgeschlagen.

Routinier Kallio lässt sich aber nicht aus der Ruhe bringen. "Im letzten Sektor haben wir die meiste Zeit verloren. Das war am gesamten Wochenende nicht gut für mich", analysiert der Finne. "Wir hatten Probleme, dort unseren Speed zu finden. Es gibt auch andere Kurven, aber dort verliere ich die meiste Zeit. Morgen müssen wir uns dort verbessern. Dann werden wir sehen, ob wir an Tito dranbleiben können. Natürlich werde ich alles geben und versuchen, das Rennen zu gewinnen. Aber Tito war sehr schnell und am ganzen Wochenende sehr konstant. Es wird ganz sicher ein hartes Rennen werden."

Die erste Startreihe komplettierte Moto3-Weltmeister Maverick Vinales als Dritter. Die Pons-Motorräder sind ab diesem Wochenende in den gelben Farben eines neuen Hauptsponsors gehalten. "Es war unglaublich. Zuerst fühlte ich mich wirklich schlecht, denn wir fanden keinen Grip", berichtet Vinales. "Am Ende haben wir ihn dann gefunden und ich bin eine gute Runde gefahren. Ich denke, dass wir einen wirklich guten Job gemacht haben."

Cortese eroberte den starken vierten Startplatz, allerdings endete das Qualifying nicht nach Wunsch. Eineinhalb Minuten vor Ablauf der Zeit stürzte der Deutsche in der Bremszone am Ende der Gegengeraden. Trotzdem konnte ihn keiner mehr von Rang vier verdrängen. Das lag auch am Verkehr. Folger war mit persönlich besten Sektorzeiten unterwegs, lief in der Zielkurve aber auf Robin Mulhauser auf und wurde aufgehalten. Somit blieb Folger Fünfter.

Mattia Pasini stürzte ebenfalls am Ende in Kurve zehn, qualifizierte sich aber als Sechster. Somit waren die ersten beiden Startreihen komplett in der Hand von Kalex-Motorrädern. Bester Suter-Fahrer war Tom Lüthi als Siebter. Dem Schweizer fehlte schon eine Sekunde auf die Bestzeit von Rabat. Daneben eroberten Johann Zarco (Caterham-Suter) und Rookie Sam Lowes (Speed Up) die Plätze in der dritten Reihe.

Dominique Aegerter muss am Sonntag wieder einen seiner berühmten Raketenstarts zeigen, denn der Schweizer landete mit seiner Suter auf dem zehnten Startplatz. Nach positiven Freien Trainings fiel Marcel Schrötter (Tech 3) auf die 17. Position zurück. Randy Krummenacher (Suter) wurde 19. und Mulhauser schließlich 30. Der Grand Prix über 23 Runden startet am Sonntag um 12:20 Uhr MESZ.

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