MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Superbike-WM: Malaysia

Melandri siegt im Stallduell

Marco Melandri besiegt Sylvain Guintoli im Aprilia-Stallduell und feiert in Malaysia einen Doppelsieg, Weltmeister Tom Sykes wird Dritter.

Das erste Rennen der Superbike-WM in Sepang (Malaysia) wurde zu einem vollen Erfolg für Aprilia und zu einem Desaster für Kawasaki. Marco Melandri und Sylvain Guintoli setzten sich früh vom Feld ab und machten den Sieg untereinander aus. Schließlich setzte sich im letzten Renndrittel Melandri durch und eroberte seinen ersten Sieg für Aprilia. Guintoli konnte zum Schluss keinen Angriff setzen. Eugene Laverty (Crescent-Suzuki) eroberte Platz drei.

Gleich beim Start spielte sich eine entscheidende Szene ab: Loris Baz verlor die Kontrolle über seine Kawasaki, stürzte und räumte ausgerechnet seinen Teamkollegen Tom Sykes ab. Als auch Sykes stürzte, knallte er in Alex Lowes (Suzuki), der ebenfalls zu Boden ging. Beide Kawasaki und die Crescent-Suzuki lagen auf dem Boden. Jonathan Rea (Honda) wurde ebenfalls verwickelt, konnte aber weiterfahren. Am Ende der ersten Runde führte Guintoli vor Toni Elias (Aprilia), Chaz Davies (Ducati) und Melandri.

Aprilia übernahm gleich das Kommando, denn Guintoli konnte sich in der Anfangsphase etwas absetzen. Melandri folgte als Zweiter, Elias als Dritter. Nur Davies konnte in den ersten Runden mithalten. Auch Laverty hielt als Fünfter den Anschluss. Es entwickelte sich in der ersten Rennhälfte das Duell der Aprilia-Werksfahrer. Guintoli führte lange, Melandri klebte an seinem Hinterreifen.

Am Ende der zehnten Runde übernahm Melandri erstmals die Führung. Guintoli folgte der Nummer 33, konnte aber in den letzten Runden keinen Angriff setzen, obwohl er nahe dran war. Melandri fuhr den Sieg knapp, aber sicher ins Ziel. Es war sein dritter Podestplatz in diesem Jahr und sein erster Sieg für Aprilia.

"Es war eine harte Zeit, aber wir haben nie aufgegeben und hart gearbeitet". Spricht Melandri die bisherigen Wochenenden an. "Jetzt finden wir für die Rennen eine gute Konstanz. Es war zu Beginn nicht einfach, Sylvain einzuholen. Ich bin sehr glücklich." Im Ziel betrug sein Vorsprung sechs Zehntelsekunden.

Guintoli musste sich knapp geschlagen geben. "Es war ein sehr heißes Rennen. Ich habe meine Strategie gut geplant, aber leider ist Marco am Ende eine gute Pace gefahren", meint der Franzose. "Deshalb habe ich einige Fehler gemacht." Dennoch war der Doppelerfolg ein wichtiges Zeichen für die Weltmeisterschaft. "Aprilia ist zurück. Ich freue mich auf das zweite Rennen."

In der zweiten Rennhälfte setzte sich Laverty in der Verfolgergruppe durch und eroberte Platz drei. Zum ersten Mal seit seinem Sieg in Australien kletterte der Nordire auf das Podest. "Das Ergebnis macht alles gut, was in den vergangenen Wochen passiert ist. Meine Jungs hätten den Podestplatz schon in Donington verdient gehabt."

Bis zur letzten Runde dauerte das Duell zwischen Davis und Elias um Platz vier an, bis sich schließlich Davies durchsetzte. Rea zeigte nach dem Startunfall eine starke Aufholjagd und kam noch bis auf Position sechs nach vor. Sein Honda-Teamkollege Leon Haslam wurde Siebter. Davide Giugliano (Ducati) sah die Zielflagge nach einem schlechten Start als Neunter. Bester Evo-Vertreter war David Salom (Kawasaki) als Zehnter.

Die weiteren Plätze in den Punkterängen gingen an Leon Camier (BMW), Jeremy Guarnoni (Kawasaki), Alessandro Andreozzi (Kawasaki), Bryan Staring (Kawasaki), Imre Toth und Romain Lanusse (Kawasaki). Durch den Ausfall behielt Sykes zwar weiterhin die WM-Führung, doch sein Vorsprung auf Rea schrumpfte auf 16 Punkte. Das zweite Rennen startet um 10:30 Uhr MESZ.

Rennen 2

Die Aprilia-Festspiele in Sepang (Malaysia) erreichten im zweiten Rennen ihren Höhepunkt. Die beiden Teamkollegen Sylvain Guintoli und Marco Melandri lieferten sich bis zur Ziellinie ein enges Duell. Schließlich setzte sich Melandri hauchdünn durch und holte sich den Sieg. Damit gewann der Italiener beide Rennen in Sepang. Weltmeister Tom Sykes (Kawasaki) kletterte als Dritter auf das Podest und verteidigte seine WM-Führung. Das zweite Rennen musste nach vier Runden unterbrochen werden, bis es schließlich zum spannenden Showdown über zehn Runden kam.

Beim Start zum zweiten Rennen über ursprünglich 16 Runden ging in der ersten Kurve alles gut. Auch beide Kawasakis kamen problemlos durch. An die Spitze setzte sich sofort eine Aprilia, aber es war Privatier Toni Elias. Am Ende der ersten Runde führte schließlich Guintoli vor Elias, Sykes und Melandri. Das Kawasaki-Duo Sykes und Loris Baz konnte in der Anfangsphase mit dem Aprilia-Trio mithalten. Der spannende Kampf musste aber unterbrochen werden.

Die Rennleitung zeigte in der vierten Runde die rote Flagge. Claudio Cortis MV Agusta erlitt einen technischen Schaden. Flüssigkeit wurde auf der Strecke verteilt. Zudem fing das Motorrad im Kiesbett Feuer. Die übrigen Fahrer steuerten die Box an und warteten auf den Neustart. Die Distanz wurde auf zehn Runden verkürzt.

Die Startaufstellung ergab sich aus dem Stand beim Abbruch. Guintoli, Elias und Melandri formten eine reine Aprilia erste Reihe. Erneut startete Elias perfekt und schnappte sich in der ersten Kurve die Führung. Dahinter folgten Melandri, Guintoli und die beiden Kawasakis von Sykes und Baz. In der zweiten Runde kam es in der Haarnadel zu Kurve neun zu einer brenzligen Situation, denn Melandri bremste viel zu spät. Es blieben aber alle sitzen.

Dadurch änderte sich aber die Reihenfolge. Guintoli hatte die Führung vor Sykes übernommen. Melandri, Baz und Elias kämpften um Platz drei. Guintoli zog aus dieser Situation den größten Vorteil und versuchte sich sofort an der Spitze abzusetzen. Melandri steckte hinter Sykes auf Rang drei fest. Erst zu Beginn der fünften Runde fand der Italiener in Kurve eins einen Weg vorbei. Guintoli hatte zu diesem Zeitpunkt einen Vorsprung von 1,4 Sekunden.

Melandri startete sofort die Aufholjagd und kam Guintoli Schritt für Schritt näher. Zwei Runden vor Rennende hatte der Italiener seinen Teamkollegen eingeholt. Die Entscheidung fiel in der letzten Runde. In Kurve neun bremste sich Melandri vorbei, aber er konnte die Linie nicht halten und Guintoli war wieder vorbei. Dann drückte sich Melandri in Kurve 14 vorbei, aber Guintoli probierte es in der Zielkurve. Nebeneinander beschleunigten die beiden RSV4 auf den Zielstrich zu und Melandri hatte um 0,166 Sekunden die Nase vorne.

Mit diesem Doppelsieg meldete sich der Routinier auch in der WM zurück. "Es war ein unglaublich schwieriges Rennen. Zu Beginn habe ich gegen Kawasaki gekämpft und etwas Zeit auf Sylvain verloren. Dann versuchte ich den Rückstand aufzuholen, was sehr schwierig war", sagt Melandri. "In den letzten beiden Runde wollte ich alles probieren. Mein Motorrad arbeitete sehr gut. Es ist ein unglaublicher Tag für Aprilia, mein erster Sieg. Alle Fahrer haben heute gute Arbeit geleistet, denn die Bedingungen waren sehr hart."

Guintoli musste sich in beiden Rennen seinem Teamkollegen beugen, sah es aber trotzdem positiv: "Ich bin im zweiten Rennen etwas besser gefahren und bin etwas aggressiver gestartet. Marco war im zweiten Streckenabschnitt etwas schneller. Ich habe in der letzten Runde alles getan, um mich zu verteidigen. Für Aprilia und die WM war es ein sehr erfolgreicher Tag." Guintoli übernahm mit diesen beiden zweiten Plätzen auch WM-Rang zwei.

Kawasaki konnte Aprilia auf dieser Strecke nicht herausfordern. Nach der teaminternen Kollision in Rennen eins kletterte Sykes nun als Dritter auf das Podest. "Ich glaube nicht, dass wir viel über das erste Rennen sprechen müssen. Es war etwas schade, denn wir haben gestern in der Superpole etwas gefunden. Deshalb fühlte ich mich im Warmup sehr zuversichtlich", so Sykes. "Aprilia war hier sehr schnell, aber ich dachte, dass wir sie fordern könnten. Leider hat das nicht geklappt. Wir müssen beim nächsten Rennen stärker sein. Das zweite Rennen war Schadensbegrenzung."

Elias setzte sich im Duell gegen Baz durch und kam als Vierter ins Ziel. Honda-Pilot Jonathan Rea sah die karierte Flagge als Sechster. Eugene Laverty (Crescent-Suzuki) konnte sich nicht wie im ersten Lauf in Szene setzen und belegte Rang sieben. Dahinter folgten Chaz Davies (Ducati), Alex Lowes (Suzuki) und Davide Giugliano (Ducati). Ducati spielte im zweiten Rennen keine Rolle. Auch Leon Haslam (Honda) blieb als Elfter blass.

Den Sieg in der Evo-Klasse holte sich BMW-Pilot Leon Camier, der David Salom (Kawasaki) im Duell um Platz zwölf besiegte. Jeremy Guarnoni (Kawasaki) und Niccolo Canepa (Ducati) nahmen die letzten WM-Punkte mit. In der WM führt Sykes mit 13 Punkten Vorsprung vor Guintoli. Melandri verbesserte sich auf Rang fünf und hat 54 Zähler Rückstand. Die nächsten beiden Rennen finden am 22. Juni in Misano (Italien) statt.

News aus anderen Motorline-Channels:

Superbike-WM: Malaysia

Weitere Artikel:

Max Verstappen an Journalist

"Du würdest dir in die Hosen machen!"

Max Verstappen lässt sich in der FIA-Pressekonferenz wieder zu flapsigen Aussagen hinreißen, kassiert diesmal aber keine Strafe für schlechtes Benehmen

DTM-Rennen Oschersleben 2

Güven feiert seinen ersten DTM-Sieg

Ayhancan Güven feiert im spannenden Strategie-Poker in Oschersleben den ersten DTM-Sieg vor Mercedes-Pilot Jules Gounon & Manthey-Teamkollege Thomas Preining

"Unprofessionell und respektlos"

Verstappen ein schlechter Verlierer?

Johnny Herbert legt mal wieder gegen Max Verstappen nach: Welches Verhalten er kritisiert und warum dessen Strafe nicht ungerecht, sondern sogar noch zu milde war

DTM: Die große Saisonvorschau

DTM 2025: Es ist angerichtet

Die DTM geht in ihre 41. Saison. Am Start sind 24 Fahrer mit 14 Nationalitäten, die Renner von neun unterschiedlichen Marken pilotieren und damit die optimalen Voraussetzungen schaffen für spannenden und Action-reichen Motorsport

GP von Saudi Arabien: Bericht

Piastri gewinnt vor Verstappen!

Max Verstappen liefert beim Rennen in Dschidda mehr Gegenwehr als erwartet, wegen einer Zeitstrafe ist er aber gegen Oscar Piastri letztendlich chancenlos