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DTM: Zandvoort

Wittmann siegt, BMW dominiert

BMW dominierte das Samstagsrennen nach Belieben: Vorjahresmeister Wittmann führte einen Siebenfachsieg an, DTM-Leader Green schied aus.

Das Samstagsrennen der DTM in Zandvoort endete mit einem historischen Triumph von BMW. Im Ziel lagen sieben M4 auf den ersten sieben Plätzen - das hat es in der Geschichte der DTM noch nie gegeben. Den Sieg fuhr DTM-Champion Marco Wittmann ein, der damit zum ersten Mal seit dem Nürburgring 2014 wieder auf der obersten Stufe des Siegerpodiums stand. António Félix da Costa und Maxime Martin kamen auf den Rängen zwei und drei ins Ziel.

Die Grundlage für den Sieg legte Wittmann bereits am Start. Von Startposition zwei aus kam er besser weg als Polesitter Augusto Farfus und ging auf dem Weg in die erste Kurve an ihm vorbei. Auch Félix da Costa und Martin konnten vom suboptimalen Start des Brasilianers profitieren. "Ich glaube der zweite Startplatz liegt mir hier einfach. Im vergangenen Jahr habe ich von Platz zwei aus nach dem Start ebenfalls die Führung übernommen, heute auch wieder", sagte Wittmann.

"Ich bin einfach besser weggekommen, hatte guten Grip und habe ihn damit ausbeschleunigt. Ich glaube, das war heute der Schlüssel zu Sieg", so der Rennsieger. Nach einer frühen und mit zehn Minuten recht langen Safety-Car-Phase, die nach einem Unfall zur Bergung des Autos von Paul di Resta (Mercedes) notwendig war, setzten sich Wittmann und Félix da Costa von ihren Verfolgern ab. Nachdem Wittmann den Vorsprung auf seinen Markenkollegen zunächst verwalten konnte, rückte Félix da Costa in der Schlussphase näher an ihn heran.

"Antonio hat von hinten gut Druck gemacht, hat aber auch DRS gehabt", erklärte Wittmann, der sich zwischenzeitlich am Boxenfunk über die Angriffe seines Verfolgers beschwert hatte, während Félix da Costa seinem Team versicherte: "Ich kann gewinnen." In den letzten Runden stellte der Portugiese dann die Angriffe auf Wittmann – freiwillig oder unfreiwillig – ein und freute sich im Ziel über Platz zwei.

"Das war ein gutes Rennen für BMW und mich. Ich bin aus vielerlei Gründen glücklich", sagte Félix da Costa. "Das Team von BMW in München und alle in der Fabrik haben sehr hart gearbeitet, damit wir in dieser Saison die Wende schaffen. Hoffentlich geht es so weiter." Auch Wittmann dachte in der Stunde dieses großen Triumphes an seine Mannschaft.

"So ein grandioses Ergebnis ist für alle eine super Motivation, für die ganzen Jungs, die hinter uns stehen, für uns arbeiten und alles geben", sagte Wittmann. "Wir hatten an den ersten drei Wochenenden einen schwierigen Auftakt, daher ist es jetzt unheimlich schön, wieder auf dem Podium zu stehen, ganz oben zu stehen", so der Deutsche nach dem BMW-Comeback, das freilich vom fehlenden Ballast begünstigt wurde.

Farfus, Bruno Spengler, Timo Glock sowie Tom Blomqvist komplettierten den Siebenfachsieg von BMW. Lediglich Martin Tomczyck konnte nicht mitfeiern, da er sein Auto in der Anfangsphase mit technischen Problemen an der Box abstellen musste. Die Top 10 komplettierten Mike Rockenfeller, Nico Müller (beide Audi) und Pascal Wehrlein (Mercedes).

Während BMW jubelte, mussten viele der in der Meisterschaft weiter vorne liegenden Fahrer Rückschläge einstecken: Tabellenführer Jamie Green (Audi) schrieb einen "Nuller", nachdem er auf Position sechs liegend in Kurve 9 zu weit nach außen getragen wurde und komplett selbstverschuldet ins Kiesbett abflog.

Dieser Zwischenfall sorgte auch für eine Premiere in der DTM, denn erstmals wurde im Rennen eine 'slow zone' angewendet. Während der Bergungsmaßnahmen durften die Fahrer im zweiten Sektor nicht schneller als 80 km/h fahren, woran sich mit Ausnahme von Adrien Tambay (Audi) alle hielten. So ließ sich der Einsatz des Safety Cars vermeiden.

Green hatte bei seinem Fehler noch Glück im Unglück, denn aus den Top 8 der DTM 2015 kam nur Wehrlein in die Punkteränge. Mattias Ekström wurde nur 13.; Edoardo Mortara, Miguel Molina (alle Audi) und Robert Wickens (Mercedes) mussten ihre Autos abstellen.

Gary Paffett (Mercedes) warf einen möglichen fünften Rang kurz vor Rennende weg, als er bei einem Angriff auf Farfus zu viel riskierte. Nach einer leichten Berührung verlor Paffett in der schnellen Schievlak-Kurve die Kontrolle über sein Auto, musste einen weiten Bogen durchs Kiesbett fahren und fiel dadurch auf Rang elf zurück.

In der Meisterschaftswertung führt nach sieben Saisonrennen unverändert Green mit 81 Punkten vor Ekström (70) und Wehrlein (68). Durch seinen Sieg schob sich Wittmann mit nunmehr 39 Punkten auf Rang sechs nach vorne. Am Sonntag geht es in Zandvoort um 11:35 Uhr mit dem zweiten Qualifying weiter, Start des Sonntagsrennens über 60 Minuten plus eine Runde samt Pflichtboxenstopp ist um 14:10 Uhr.

DTM 2015, Zandvoort, 1. Lauf:

 1.  Marco Wittmann          BMW       42:30,240
2. António Félix da Costa BMW + 0,464
3. Maxime Martin BMW + 2,229
4. Augusto Farfus BMW + 3,768
5. Bruno Spengler BMW + 4,514
6. Timo Glock BMW + 6,054
7. Tom Blomqvist BMW + 7,273
8. Mike Rockenfeller Audi + 7,837
9. Nico Müller Audi + 8,677
10. Pascal Wehrlein Mercedes + 9,041
11. Gary Paffett Mercedes + 12,217
12. Christian Vietoris Mercedes + 12,906
13. Mattias Ekström Audi + 15,738
14. Timo Scheider Audi + 17,847
15. Maximilian Götz Mercedes + 20,492
16. Daniel Juncadella Mercedes + 24,636
17. Lucas Auer Mercedes + 25,656
18. Adrien Tambay Audi + 30,023
Jamie Green Audi (Ausfall)
Robert Wickens Mercedes (Ausfall)
Miguel Molina Audi (Ausfall)
Edoardo Mortara Audi (Ausfall)
Martin Tomczyk BMW (Ausfall)
Paul di Resta Mercedes (Ausfall)

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