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Formel E: London

Spannender Titeldreikampf

Sebastien Buemi sorgt mit dem Sieg im ersten Londoner Rennen für Spannung im Titelkampf: Am Sonntag können drei Piloten Meister werden.

Foto: Formel E

Sebastien Buemi hat das erste Formel-E-Rennen in London gewonnen und damit die Meisterschaft wieder richtig spannend gemacht. Der Schweizer siegte am Ende von 29 aufregenden Runden im Battersea Park und robbt sich damit auf fünf Punkte an Meisterschaftsleader Nelson Piquet jun. (China) heran, der nach einem knallharten Duell mit Lucas di Grassi (Abt) Fünfter wurde.

"Es war ein großartiger Tag, hoffentlich können wir das morgen wiederholen", jubelt Buemi nach seinem dritten Saisonerfolg. Mit dem Ergebnis hat der e.dams-Pilot den Titelgewinn wieder in der eigenen Hand, wenn er das Resultat morgen noch einmal wiederholt. Hinter dem Schweizer landeten heute Jerome D'Ambrosio (Dragon) und Jean-Eric Vergne (Andretti), die der Konkurrenz wichtige Zähler abnehmen konnten.

Das Duell des Tages lieferten sich heute allerdings eindeutig die bis dato Meisterschaftsführenden, Nelson Piquet jun. und Lucas di Grassi. Weil der Start durch die umgebaute erste Kurve hinter dem Safety-Car erfolgte, gab es in der Anfangsphase zunächst keine Positionswechsel, doch schon in der dritten Runde wagte der viertplatzierte Piquet mit Hilfe des Fanboosts einen Angriff auf seinen Landsmann vor ihm.

Doch di Grassi verteidigte seine Position hart: Bei der Anfahrt auf eine Schikane berührten sich die Kontrahenten, doch beide bekamen die Kurve gerade noch rechtzeitig. Piquet verlor dabei allerdings massiv an Schwung, sodass Vergne hinter ihm ein mutiges Manöver startete - welches schließlich auch gelang. Vier Runden später schnappte sich der Franzose, der nichts mehr zu verlieren hatte, auch noch di Grassi und verdrängte den Abt-Piloten auf Rang vier.

Bis zum Boxenstopp tat sich an der Spitze nichts mehr: Nach 15 von 29 Runden kamen Vergne, di Grassi und Piquet zum Pflichtstopp an die Box, einen Umlauf später waren auch die führenden Buemi und D'Ambrosio beim Service. An der Reihenfolge änderte sich in der Folge allerdings nichts. Nach einer von Daniel Abt (Abt) ausgelösten Safety-Car-Phase entflammte allerdings das innerbrasilianische Duell von Neuem.

Piquet griff di Grassi erneut mit seinem Fanboost an, doch auch diesmal konnte di Grassi den Angriff abwehren. Danach musste Piquet allerdings eher in den Rückspiegel schauen. Während di Grassi in der Schlussphase noch versuchte, sich die Position von Vergne zurückzuholen, bekam Piquet plötzlich Druck von Sam Bird (Virgin), der mächtig Boden gutgemacht hatte. Doch zu einem ernsthaften Angriff kam es nicht mehr, und die Positionen waren im Ziel bezogen.

So siegte Buemi am Ende unangefochten vor D'Ambrosio, der im Ziel zwar lediglich 0,939 Sekunden Rückstand hatte, allerdings nie einen ernsthaften Angriff lancierte, und Vergne. Di Grassi und Piquet halten mit den Rängen vier und fünf ihre Meisterschaftschancen intakt, dahinter landeten Bird, Nicolas Prost (e.dams) und Loic Duval (Dragon). Neuling Oliver Turvey (China) und Stephane Sarrazin (Venturi) rundeten die Top 10 ab.

e.dams macht Teamtitel perfekt

Aus deutschsprachiger Sicht verlief das Rennen im Hinterfeld turbulent: Simona de Silvestro (Andretti) kam bei ihrem Debüt auf den zwölften Platz, Nick Heidfeld (Venturi) fuhr lange in den Punkten und kam am Ende auf den 14. Rang vor Fabio Leimer (Virgin). Der Schweizer kämpfte mit dem Energiemanagement, brachte seinen Boliden aber schließlich nach Hause - im Gegensatz zu Daniel Abt, der sein Auto nach 15 Runden in die Wand warf.

Für den Deutschen ging damit die unbefriedigende Saison in die nächste Runde. Nach dem Boxenstopp verlor er plötzlich drei Positionen an Turvey, Sarrazin und Salvador Duran (Aguri). Mit letzterem behakte er sich, wobei etwas an der Steuerung kaputt gegangen sein könnte. Beim Abt-Team untersucht man noch die Ursache, warum der Youngster geradeaus fuhr, der Deutsche berichtete aber von Problemen beim Lenken.

In der Meisterschaft sorgt das Ergebnis von London für Spannung: Piquet führt noch mit 138 Zählern, doch Buemi liegt nur fünf Zähler dahinter. Di Grassi, der zumindest noch die zwei Punkte für die schnellste Rennrunde mitnahm, liegt weitere acht Zähler zurück. Prost, D'Ambrosio und Bird, die vor dem Wochenende noch rechnerische Chancen hatten, sind nun definitiv aus dem Titelkampf raus. Dafür konnte das e.dams-Team den Teamtitel vor Abt bereits perfekt machen.

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