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NASCAR: Daytona 500

Ryan Reed gewinnt Auftakt der zweiten Liga

Kyle Busch fällt nach heftigem Crash für längere Zeit aus. Ryan Reed und Chris Buescher holen im Florida 300 einen Doppelerfolg für Jack Roush.

Ryan Reed heißt der erste Sieger der Xfinity-Serie, der neu benannten zweiten Liga der NASCAR. Der 21-jährige Kalifornier gewann in seinem Roush-Ford ein turbulentes Daytona-Finale. Es war sein erster Erfolg in Liga zwei. Teamkollege Chris Buescher sorgte im Alert Today Florida 300 sogar für einen Doppelerfolg des Roush-Teams. Was für ein Tag für Jack Roush, der in Daytona bisher alles andere als erfolgsverwöhnt war.

Reed und Buescher zeigten sich in der entscheidenden letzten Runde dabei als ideales Gespann. Diese nahm Brad Keselowski (Penske-Ford) als Leader in Angriff, doch weil sich direkt hinter ihm ein Scharmützel ereignete, war sein Abstand plötzlich viel zu groß geworden. Das Doppel Reed/Buescher saugte sich auf der Gegengeraden mit einem gewaltigen Geschwindigkeitsüberschuss an und ging in Kurve 3 locker an Keselowski vorbei.

Am Ende landete der prominente Sprint-Cup-Gaststarter sogar nur auf Rang fünf, weil auch die Brüder Ty (3.) und Austin Dillon (4.) hervorragend zusammen arbeiteten. Ganz vorne hatte Reed keine großen Probleme, seine Verfolger auf Distanz zu halten. Ein Riesentriumph für den Kalifornier, der aus der Kevin-Harvick-Stadt Bakersfield stammt und vor vier Jahren mit Diabetes Typ 1 diagnostiziert wurde.

Kyle Busch nach Frontalcrash verletzt

"Brad war vorne plötzlich wie auf einer einsamen Insel unterwegs und wir haben dahinter einen schier unglaublichen Lauf aufgebaut", schilderte Reed die letztlich entscheidende Rennsituation. Teamkollege Buescher sprach hingegen lapidar von "einem wahnsinnigen Finish." Doch der so stolze Doppelerfolg des jungen Roush-Duos wurde natürlich überschattet von einem schweren Frontalcrash von Kyle Busch, der neun Runden vor dem Ende die zweite Rote Flagge des Tages auslöste.

War der Xfinity-Saisonauftakt in Rennhälfte eins ein sehr defensiv geführtes Rennen, so überschlugen sich danach die Ereignisse. Zwei "Big-Ones" nahmen insgesamt 22 Teams aus dem Rennen. Am Schlimmsten erwischte es dabei Kyle Busch, der nach einem Schubser gegen seinen jungen Teamkollegen Erik Jones hart und frontal in die innere Streckenbegrenzung von Kurve 1 einschlug. Es steht zu befürchten, dass sich Kyle Busch dabei schwere Verletzungen an seinem rechten Bein zuzog.

An dieser Stelle des Daytona International Speedways gibt es keine Soft-Walls, was sofort zu wütenden Twitter-Reaktionen vieler seiner NASCAR-Fahrerkollegen führte. Ein weiteres Indiz für die Schwere der Verletzung: Kyle Busch wurde zu weiteren Untersuchungen nicht erst ins Streckenkrankenhaus, sondern gleich ins nahegelegene Halifax Medical Center gebracht. Ob der 29-Jährige am morgigen Sonntag im Daytona 500 starten kann, ist völlig unklar.

Schwarzer Tag für JR Motorsports

Im gleichen Big-One schied auch Titelverteidiger Chase Elliott aus, der in seinem bereits waidwunden JR-Chevrolet einen weiteren Treffer erlitt. Elliott war schon zuvor in Big-One Nummer 1 verwickelt, in dem sein JR-Teamkollege Regan Smith den ersten Überschlag seiner NASCAR-Karriere erlebte. Auch dieser Massencrash beinhaltete elf Autos. JR-Teambesitzer Dale Earnhardt Jr. (10.) musste zu Rennhalbzeit einen Extra-Stopp unter Grün einlegen und monierte danach ein loses Rad. Von dem aufgebrummten Rundenrückstand konnte sich "Junior" nicht mehr erholen.

Die zahlreichen Ausfälle führten dazu, dass sich am Ende einige Außenseiter über Spitzenpositionen freuen konnten. So holte David Starr in seinem Tristar-Toyota einen tollen sechsten Platz vor Aric Almirola (Biagi-Ford). Almirola schleppte seinen Ford dabei auf platten Reifen ins Ziel, nachdem er eingangs der letzten Runde mit Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet; 8.) und Ross Chastain (JD-Chevrolet) aneinandergeraten war.

Doch die große Sorge des NASCAR-Samstags von Daytona gilt natürlich Kyle Busch, der zur Stunde noch untersucht wird. 'Motorsport-Total.com' berichtet natürlich sofort, wenn sich neue Erkenntnisse über seinen Gesundheitszustand ergeben.

Die Top 10 aus Daytona:

01. Ryan Reed (Roush-Ford)
02. Chris Buescher (Roush-Ford)
03. Ty Dillon (Childress-Chevrolet)
04. Austin Dillon (Childress-Chevrolet)
05. Brad Keselowski (Penske-Ford)
06. David Starr (Tristar-Toyota)
07. Aric Almirola (Biagi-Ford)
08. Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet)
09. Ross Chastain (JD-Chevrolet)
10. Dale Earnhardt Jr. (JR-Chevrolet)

Schock-Diagnose: Verletzter Kyle Busch fällt lange Zeit aus

Um 3:20 Uhr MEZ kommt das offizielle medizinische Bulletin: Kyle Busch hat sich einen komplizierten Beinbruch im Bereich des rechten Knöchels zugezogen und wird gerade operiert. Auch sein linker Mittelfuß ist gebrochen. Dies bestätigte NASCAR genauso wie die Nominierung von Matt Crafton als dessen Ersatzmann für das Daytona 500. Crafton und Kyle Busch sind gut befreundet: Der Kalifornier war bei der Hochzeit der Trauzeuge von Kyle Busch.

Wie wird es nun weitergehen? Konkrete Daten dazu gibt es natürlich noch nicht. Aber alleine die Diagnose "compound fracture lower right leg" erinnert stark an die Verletzung von Tony Stewart aus dem Sommer 2013. Dies bedeutete damals das Saison-Aus für den Stewart/Haas-Teambesitzer. Es muss also davon ausgegangen werden, dass Kyle Busch mehrere Wochen, wahrscheinlich sogar Monate, ausfallen wird ...

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