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Motorrad-WM: Le Mans

Marquez auf Pole

Marc Marquez erobert für Honda die Pole in Le Mans, daneben stehen Dovizioso und Lorenzo in der ersten Startreihe. Pedrosa auf Platz acht.

Foto: MotoGP

Weltmeister Marc Marquez bleibt der Pole-Position-König und sicherte sich für den fünften Grand Prix des Jahres zum dritten Mal den besten Startplatz. Im Qualifying für das MotoGP-Rennen in Le Mans (Frankreich) wies der Honda-Werksfahrer die Konkurrenz in die Schranken.

Mit seiner Pole-Runde von 1:32.246 Minuten war Marquez eine halbe Sekunde schneller als Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso. Jorge Lorenzo komplettierte mit der Yamaha als Dritter den Markenmix in der ersten Startreihe . Valentino Rossi (Yamaha) qualifizierte sich für den siebten Platz in der dritten Startreihe.

Das Wetter spielte in Frankreich am Samstag eine Rolle, denn es war stark bewölkt und kühl. Rund eine Stunde vor dem Qualifying begann es zu regnen. Die Jagd nach den Startplätzen in der Königsklasse fand wieder im Trockenen statt, aber bei lediglich 15 Grad Außentemperatur. Die Reifenwahl war deshalb klar. Die Top 3 wählten für ihre schnellsten Runden den Vorderreifen soft mit der weißen Markierung. Marquez und Lorenzo fuhren hinten auch mit soft, Dovizioso mit extra-soft.

Und Marquez legte die Messlatte für die Konkurrenz extrem hoch. Eine halbe Sekunde Vorsprung ist eine deutliche Ansage: "Im Qualifying gibt man immer 100 Prozent. Wir haben an diesem Wochenende einen anderen Ansatz gewählt und uns mehr auf das Rennen konzentriert", verweist der Spanier auf jene Arbeitsweise, die normalerweise Rossi verfolgt. Mit diesem Ansatz will Marquez seinen Vorjahressieg in Le Mans wiederholen und zum zweiten Mal in dieser Saison gewinnen.

26 WM-Punkte beträgt sein Rückstand auf Tabellenführer Rossi. "Es war nicht perfekt, aber ich denke, dass ich eine gute Pace habe. Morgen wird es aber trotzdem ein hartes Rennen werden, denn ganz besonders Jorge hat einen guten Rhythmus", hat Marquez Yamaha auf der Rechnung. Lorenzo hatte sich im dritten Freien Training am Vormittag stark präsentiert, aber im Qualifying konnte er nicht das Tempo von Marquez gehen. Im ersten Versuch wählte er den extra-soften Vorderreifen, war damit aber deutlich langsamer als die Nummer 93.

Den Rückstand von 0,6 Sekunden erklärt sich Lorenzo auch mit kleinen Fehlern: "Ich bekam keine gute Runde hin. Es war schade, dass es regnete. Die Strecke war zwar trocken, aber ich hatte kein komplettes Vertrauen", sagt der Sieger von Jerez. Somit wurde es Startplatz drei. "Auf dem ersten Reifen wollte ich einfach eine gute Runde setzen, aber ich pushte nicht zu sehr. Auf dem zweiten war ich sehr schnell, machte aber in der letzten Runde in der Schikane einen Fehler."

"Ich bremste zu hart und verlor eine halbe Sekunde. So waren wir nicht nah an der Pole-Position dran. Vielleicht hätten wir sie sogar holen können. Es war eines der schlechtesten Qualifyings meines Lebens. Aber trotzdem stehen wir in der ersten Reihe, was zeigt, dass unser Paket sehr gut ist." Lorenzo zählt auch in Le Mans zu den Mitfavoriten für den Sieg. Die Wettervorhersage sagt für den Sonntag ein trockenes Rennen voraus.

Zwischen die beiden Spanier schob sich Dovizioso mit der roten Ducati auf Startplatz zwei. Auch der Italiener hat mindestens einen Podestplatz im Visier: "Unsere Rennpace ist sehr gut und wir haben am Wochenende gut gearbeitet. Das Motorrad war gleich von Beginn an sehr gut. Mit der Zeit im Qualifying bin ich allerdings nicht zufrieden. Ich war auf dem Bike nicht ruhig genug und bekam keine gute Zeit hin. Aber natürlich ist die erste Reihe wichtig und wir werden da sein und um das Podium kämpfen."

Die zweite Reihe wird von Honda-Fahrer Cal Crutchlow auf Platz vier angeführt . Daneben folgen Andrea Iannone (Ducati), der sich seine Schulterverletzung im Qualifying kaum anmerken ließ, und Bradley Smith (Tech-3-Yamaha). In der dritten Reihe werden sich neben Rossi Dani Pedrosa (Honda) und Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) aufstellen. Pedrosa feiert nach drei Rennen Pause ein Comeback. Das Rennen wird zeigen, ob die Armoperation die Armpump-Probleme gelöst haben.

Bester Suzuki-Vertreter war Aleix Espargaro, der sich mit großen Schmerzen Startplatz zehn erkämpfte. Bei einem schweren Sturz am Vormittag hatte sich der Spanier den Rücken und die rechte Hand geprellt. Yonny Hernandez (Tech-3-Yamaha) und Pol Espargaro (Pol Espargaro) belegten in Q2 als Elfter und Zwölfter die letzten beiden Plätze.

Im ersten Qualifying-Abschnitt zeigte Petrucci einmal mehr, warum er zu den Aufsteigern des Jahres zählt. Der Italiener stellte mit 1:33.923 Minuten die Bestzeit auf und zog damit sicher ins Q2 ein. Auch Aleix Espargaro zeigte nach seinem heftigen Highsider im Vormittagstraining eine tapfere Leistung und erkämpfte sich den zweiten Platz. Am Ende war es noch spannend, denn Suzuki-Teamkollege Maverick Vinales verpasste die Espargaro-Zeit nur um 0,032 Sekunden und schied als Dritter aus .

MotoGP-Rookie Vinales wird am Sonntag auf Startplatz 13 stehen. Auch Ex-Weltmeister Nicky Hayden (Aspar-Honda) ärgerte sich nach der Zieldurchfahrt, denn dem US-Amerikaner fehlten nur 0,22 Sekunden auf seinen erstmaligen Q2-Einzug in dieser Saison. Trotzdem war Hayden als Dritter der beste Open-Fahrer des Tages. Pech hatten Eugene Laverty (Aspar-Honda) und Scott Redding (LCR-Honda), die im Verlaufe des Qualifyings stürzten.

Auch für Stefan Bradl gestaltete sich Le Mans wieder schwierig. Die Elektronik von Magneti Marelli ist an der Forward-Yamaha noch nicht aussortiert. In Q1 hatte der einzige Deutsche im Feld 0,652 Sekunden Rückstand. Das bedeutete Rang sechs beziehungsweise Startplatz 16. "Wir nehmen mit, dass wir mit dem supersoften Reifen nicht perfekt zurechtkommen", sagt Bradl bei 'Eurosport'.

"Mit unserer Elektronik tun wir uns sehr schwer, denn manchmal bricht der Hinterreifen schlagartig aus. Meine Runde war in Ordnung, aber ich war nicht schnell genug. Wir verlieren zu viel in der Beschleunigung und deshalb war nicht mehr als Platz 16 drin", lautet sein Fazit. Der Grand Prix über 28 Runden beginnt am Sonntag um 14:00 Uhr.

Moto2: Rins erstmals auf Pole

Spannung pur im Moto2-Qualifying in Le Mans: Rookie Alex Rins (Kalex) und Sam Lowes (Speed Up) stellten exakt die gleiche Bestzeit von 1:37,114 Minuten auf. Die Pole-Position ging an Rins, da seine zweitschnellste Zeit besser als jene von Lowes war. Beide Chassishersteller agierten auf dem Bugatti-Circuit auf Augenhöhe. Für Rins war es die erste Pole-Position für sein erst fünftes Moto2-Rennen. Die erste Reihe komplettierte Lokalmatador Johann Zarco (Kalex) als Dritter. Dem Franzosen fehlten 0,108 Sekunden auf das Spitzenduo.

Ein Geschlagener des Qualifyings war Tito Rabat (Kalex), denn der Weltmeister konnte in den Freien Trainings die beste Pace fahren. Im Qualifying reichte es bei bewölktem Himmel und vereinzelten Regentropfen nur für den vierten Startplatz. Trotzdem ist Rabat dank seiner konstant schnellen Runden der Geheimfavorit für den Rennsieg. Die zweite Startreihe komplettierten Takaaki Nakagami (Kalex) und der Schweizer Tom Lüthi (Kalex) als Fünfter und Sechster.

Die Fahrer aus Deutschland konnten sich keine optimalen Voraussetzungen schaffen. Bei Jonas Folger (Kalex) setzte sich die Saison mit Höhen und Tiefen fort. Zwei Wochen nach seinem zweiten Sieg in Jerez qualifizierte sich Folger nur als 15. Auch bei Sandro Cortese (Kalex) lief es mit Startplatz 18 nicht besser. Im Vormittagstraining war Cortese außerdem gestürzt.

Bester Deutscher war Tech-3-Fahrer Marcel Schrötter als 14. Für sein Team ist Le Mans das wichtige Heimrennen im Jahr. Insgesamt herrschten in der mittleren Klasse enge Abstände, denn der Schweizer Dominique Aegerter (Kalex) hatte als 19. genau 1,085 Sekunden Rückstand auf die Pole-Zeit. Die Positionen der weiteren Schweizer: Randy Krummenacher (Kalex) war an diesem Wochenende bisher stark unterwegs und zog Startplatz zehn ans Land.

Robin Mulhauser (Kalex) wurde 26. und Jesko Raffin (Kalex) 29. Florian Alt biss nach seinem bösen Sturz am Freitag die Zähne zusammen und stieg heute auf seine Suter. Mit drei Sekunden Rückstand klassierte sich der vierte Deutsche im Feld als 28. Noch können die jungen deutschsprachigen Nachwuchsfahrer nicht die Leistungen von Rookie Rins zeigen, der in der Moto2 wie eine Bombe eingeschlagen hat.

"Es war ein perfektes Qualifying, aber auch schwierig. Als es regnete, da wollte ich erst in die Box fahren, aber letztendlich blieb ich draußen", sagt Rins über sein Qualifying. "Der letzte Sektor war gestern sehr schwierig für mich, denn wir konnten kein gutes Setup finden. Letztendlich haben wir allerdings eins gefunden." Knapper kann es in einem Qualifying nicht zugehen.

Lowes ist deswegen mit der Startaufstellung nicht restlos glücklich: "Ich bin nicht frustriert, denn zu Beginn des Wochenendes lagen wir etwas zurück. Wir haben in jeder Sitzung hart gearbeitet. Ich wusste, dass ich im Qualifying noch einmal zulegen kann. Als ich den Regen kommen sah, da pushte ich, um eine schnelle Runde zu fahren." Deswegen kämen Lowes ähnliche Bedingungen im Rennen nicht ungelegen.

Der Star für die Fans auf den Tribünen ist in der Moto2-Klasse Zarco. Von Startplatz drei kann der Franzose seinen WM-Vorsprung ausbauen: "Das ist das Ziel. Deshalb ist es gut, in der ersten Reihe zu stehen. Das Qualifying war ziemlich schwierig, denn am Anfang war ich nicht schnell. Aber mit einem neuen Reifen konnte ich mich verbessern und auf Platz eins fahren."

"Andere Piloten waren allerdings noch etwas schneller und außerdem regnete es ein bisschen. Aber als ich sah, dass Rins seine Rundenzeit verbesserte, versuchte ich es auch noch einmal. Die Pace für morgen sieht gut aus. Ich möchte um den Sieg kämpfen und clever fahren, falls ich das nicht schaffen kann", so Zarco. Der Grand Prix über 26 Runden beginnt am Sonntag um 12:20 Uhr.

Moto3: Quartararo holt Pole und crasht

Lokalmatador Fabio Quartararo (Honda) hat die Pole-Position für sein Heimrennen in Frankreich erobert. Der Youngster steht damit bei seinem erst fünften Grand Prix zum zweiten Mal auf dem besten Startplatz. Sein Teamkollege Jorge Navarro qualifizierte sich als Zweiter, Francesco Bagnaia mit der Mahindra steht als Dritter zum ersten Mal in seiner Karriere in der ersten Startreihe. Die Voraussetzungen für den Grand Prix versprechen Spannung, denn der dreifache Saisonsieger Danny Kent (Honda) wird nur auf Startplatz 30 stehen. Ausschlaggebend war das Wetter.

Pünktlich zu Beginn des Moto3-Qualifyings schlug das Wetter in Le Mans um. Als die Nachwuchsfahrer auf den Bugatti-Circuit strömten, fing es leicht zu regnen an. In den ersten fünf Minuten konnte mit Slicks gefahren werden, doch es regnete immer stärker und die Strecke wurde zur rutschig. Somit blieb nur ein knappes Zeitfenster für eine schnelle Runde auf Slicks. Wer hier nicht seine Chance suchte, war so wie Kent auf verlorenem Posten.

Bemerkenswert am Qualifying war auch das turbulente Ende der Zeitenjagd nach sechs, sieben Minuten. Nachdem Quartararo mit 1:44,763 Minuten die Bestzeit aufgestellt hatte, flog er anschließend in Kurve 1 ab und hielt sich die Hand. Während der 16-Jährige noch im Kiesbett stand, kam sein Teamkollege Navarro angeflogen. Beide lagen im Kiesbett, hatten zu diesem Zeitpunkt aber die ersten beiden Plätze inne, während Kent in der Box ungläubig auf den Zeitenmonitor blickte.

Nach den ersten Minuten war an eine Zeitenverbesserung auf nasser Strecke nicht mehr zu denken. Nur Philipp Öttl (KTM) und einige andere Fahrer drehten einige Runden mit Regenreifen. In seiner schnellen Runde zu Beginn der Runde war der einzige Deutsche im Feld der Langsamste und muss am Sonntag, wenn die Wettervorhersage Sonne ansagt, von Startplatz 32 angreifen. Jorge Martin (Mahindra) stellte keine Rundenzeit auf, denn der Spanier flog in seiner schnellen Runde spektakulär per Highsider ab.

Einige Fahrer am Ende des Feldes befanden sich außerhalb der 107 Prozent-Marke. Da aber alle in den Freien Trainings schnell genug waren, werden alle Fahrer zum Rennen zugelassen werden. Glück für Leopard-Racing, denn mit Kent, Efren Vazquez und Hiroki Ono sind alle drei Fahrer am Ende des Feldes zu finden.

Kent fuhr als Letzter auf die Strecke, doch genau in dieser halben Minute fing es zu stark zu regnen an. "Leider müssen sie von nahezu ganz hinten starten. So war das nicht geplant", seufzt Leopard-Teamchef Stefan Kiefer bei 'Eurosport'. "Das Wetter hat sich sehr schnell verändert und wir haben es etwas unterschätzt. Mittlerweile fahren viele Fahrer Danny nach und wir wollten bewusst als Letztes rausgehen. Morgen ist das Rennen und es geht hoffentlich wieder nach vorne."

Der Grand Prix über 24 Runden startet am Sonntag um 11:00 Uhr. Da Karel Hanika (KTM) wegen seiner Strafpunkte aus der Boxgengasse starten muss, wird Kent auf Startplatz 30 stehen.

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