
ELMS: Spa | 12.09.2016
WRT wagt Schritt in die LMP2-Szene
Mit einem Gaststart beim ELMS-Lauf in Spa evaluiert das belgische Team mit einem starken Fahreraufgebot ein künftiges LMP2-Programm.
Der in vielen GT-Wettbewerben erfolgreiche Audi-Rennstall WRT wagt einen ersten Ausflug in die Prototypenklasse. Beim Rennen der European Le Mans Series in Spa-Francorchamps setzt die belgische Mannschaft um Teamboss Vincent Vosse einen Ligier-Judd mit prominenter Fahrerbesetzung ein. Am Steuer des LMP2-Autos werden sich die Brüder Dries und Laurens Vanthoor mit Ex-Formel-1-Pilot Will Stevens abwechseln.
"Es ist zunächst einmal nur eine einmalige Sache", bremst Vosse im Gespräch mit Autosport die Euphorie um ein potentielles Vollzeitengagement in der Saison 2017. Man habe bereits seit vielen Jahren auf die Le-Mans-Prototypen geschielt, doch bisher habe sich daraus nie ein betriebswirtschaftlich sinnvolles Szenario ergeben, sagt der WRT-Chef. Dies könnte nun anders werden: Mit einem starken Auftritt will sich das belgische Team positionieren, um damit starke und zahlungskräftige Piloten anzulocken.
"Wir wollen uns als Team weiterentwickeln", erklärt der belgische Teamchef. Neben den Engagements im GT-Sport sowie der TCR-Serie könnte ein LMP2-Programm hinzukommen. Im Lager von WRT ist man die ständigen Diskussionen um Einstufungen in der GT3-Klasse leid, zudem kann man mit den neuen Vorgaben für Boxenstopps in BES und BSS rein gar nichts anfangen. "Da kann man als gutes Team gar nicht mehr brillieren", meint Vosse.
Die Saison 2017 ist für neue Teams ein guter Zeitpunkt für den Einstieg in die LMP2-Klasse der Langstreckenweltmeisterschaft. Mit Einführung der neuen Fahrzeuge von Dallara, Ligier, Oreca und Riley-Multimatic werden dann alle Mannschaften unter annähernd gleichen Bedingungen in den Wettbewerb gehen. Ob WRT in die WM kommt, hänge vor allem davon ab, ob man ein starkes Fahreraufgebot zusammenbekomme, erklärt Vosse. In der LMP2-Klasse ist oftmals die Qualität des obligatorischen Amateurfahrers entscheidend.