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GP3: Abu Dhabi

Crash entscheidet über GP3-Titel

Der Formel-1-Verzicht hat sich gelohnt: Charles Leclerc wird in Abu Dhabi unter kuriosen Umständen zum neuen GP3-Champion.

Eigentlich sollte Charles Leclerc beim Großen Preis von Abu Dhabi 2016 im Formel-1-Cockpit bei Haas im ersten Freien Training sitzen. Der Monegasse lehnte dies aber wegen dem engen Zeitplan mit der GP3-Serie ab und konzentrierte sich so vollständig auf sein Rennen. Das Hauptrennen am Samstag wurde für ihn zwar kein durchschlagender Erfolg, denn er schied nach einer Kollision aus. Da sein ART-Teamkollege Alexander Albon aber ebenfalls kollisionsbedingt ausfiel, ist Leclerc GP3-Meister 2016.

Albon gab alles, um die Meisterschaftsentscheidung auf das Sonntagsrennen zu vertagen und stürmte zunächst an der Spitze auf und davon, während Leclerc auf Platz sechs liegend Schwierigkeiten hatte, einen Rhythmus zu finden. Ein untypisches Muster für den Monegassen, der in der Saison bislang acht Podiumsplätze aus 16 Rennen geholt hat. Wohlgemerkt mit Reverse-Grid-Rennen, in denen er meist außerhalb der Top 5 starten musste.

Albon, der mit vier Siegen so viele Triumphe wie sonst kein Fahrer in der Saison (zweimal in Hauptrennen, zweimal in Sprintrennen) eingefahren hat, verlor seinen Vorsprung, als das Safety-Car ausrücken musste. Das sollte ihn letztlich das Rennen kosten. Beim Restart beharkte ihn Jack Aitken und schnappte sich die Führung. Albon wusste jedoch, dass er den Sieg brauchte, um die Meisterschaft offen zu halten. Er setzte sich wieder an die Spitze, konnte Aitken aber nicht abschütteln.

Beide Titelanwärter mit Unfällen

In der elften Runde kam es dann zum Knall: Aitken täuschte vor der Schikane außen ein Manöver an, stach dann aber innen hinein und schnappte sich die Führung. Albon war für den Rechtsknick innen, traf aber den Rand eines Wurst-Randsteins und wurde in die Luft katapultiert. Er flog über Aitken hinweg, die Aufhängung kollabierte beim Aufprall. Für Albon war das Rennen vorbei und Leclerc damit Meister.

Doch auch für den Ferrari-Protege sollte das Rennen nicht gut ausgehen: Im Kampf um den letzten Podiumsplatz kollidierte er mit Santino Ferrucci und wurde ebenfalls aus dem Rennen gerissen. Er wusste gar nicht, ob er sich freuen oder ärgern soll: "Das ist echt komisch, den Titel zu holen und gleichzeitig in der Mauer zu landen. Was Ferrucci da getan hat, war total bescheuert - mit dem muss ich wirklich ein Wort reden. Aber es ist ein fantastischer Erfolg." Den Sieg im Rennen trug McLaren-Nachwuchsfahrer Nyck de Vries vor Jake Dennis und Aitken davon, der die Kollision mit Albon mit Zeitverlust überstand.

Charles Leclerc startete die GP3-Saison 2016 perfekt mit zwei Siegen in den Hauptrennen in Barcelona und Spielberg. In Silverstone landete Albon den ersten Sieg in einem Hauptrennen, nachdem er schon den Sprint in Barcelona gewonnen hatte. Doch Leclerc behielt mit den Plätzen zwei und drei die Nase in der Meisterschaft vorn. In Budapest und Hockenheim fiel der Monegasse dann in ein Formloch in den Hauptrennen, profitierte aber von den Reverse Grids im Sprint und wurde dort zweimal Dritter. Auch Albon gelang in dieser Zeit nur ein Sieg in einem Sprintrennen.

In Spa fand Leclerc zu alter Form zurück und gewann sein drittes Hauptrennen. Albon schlug in Malaysia seinerseits mit einem Sieg im Hauptrennen zurück, doch es war bereits zu spät, um noch wirklich Druck in der Meisterschaft aufzubauen. Durch den Unfall in Abu Dhabi fiel die Entscheidung nun frühzeitig. Weitere Saisonsieger in der GP3 2016 sind: Antonio Fuoco, Jake Dennis, Nyck de Vries (alle jeweils 1x Hauptrennen, 1x Sprintrennen), Matt Parry (1x Hauptrennen) sowie Jack Aitken, Jake Hughes und Ralph Boschung (jeweils 1x Sprintrennen).

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