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Motorrad-WM: Motegi

Rossi-Show im Motegi-Qualifying

Während WM-Leader Marc Marquez Fehler unterliefen, brannte Valentino Rossi eine wahre Fabelzeit in den japanischen Asphalt.

Foto: motogp

Im Honda-Land Japan hat sich Valentino Rossi (Yamaha) die Pole-Position von Motegi gesichert. Mit einer Bestzeit von 1:43.954 Minuten - der ersten Zeit unter 1:44 Minuten - setzte sich der Italiener gegen Marc Marquez (Honda) durch, der zunächst als heißester Kandidat auf den ersten Startplatz galt und die erste Bestzeit fuhr. Doch dann unterliefen dem Spanier entscheidende Fehler, weshalb er am Ende auch Rossis Zauberrunde nichts mehr entgegen setzen konnte und schließlich Zweiter wurde.

Dabei hatte der 23-Jährige von seiner Crew extra sein zweites Bike vorbereiten lassen, um an der Box möglichst wenig Zeit zu verlieren. Für gewöhnlich wird das Qualifying auf einem Motorrad bestritten. Doch es half nichts: Marquez kam aufgrund eines Verbremsers nicht über seine bisher schnellste Runde von 1:44.143 Minuten hinaus. "Ich bin glücklich, natürlich wäre die Pole-Position noch besser. Aber ich fühle mich sehr gut an diesem Wochenende, besser als erwartet", resümiert der Spanier seine Japan-Performance.

"Im zweiten Lauf war ich schneller, hatte aber auf der ersten Runde einen kleinen Fehler. In der zweiten Runde war dann gelb, weil Crutchlow gestürzt war. Also habe ich langsamer gemacht, weil es zu gefährlich war", erklärt er weiter und betont, auf dem Twin Ring Motegi Vorsicht walten lassen zu wollen - auch wenn es im Qualifying nicht wirklich danach aussah: "Ich hätte vielleicht noch etwas mehr pushen können, aber nach den Stürzen von Dani und Jorge ist es besser, aufzupassen."

Lorenzo mit Schmerzen, Rossi angeschlagen

Marquez' Teamkollege Dani Pedrosa musste das Rennwochenende wegen eines Schlüsselbeinbruchs vorzeitig aufgeben. Jorge Lorenzo (Yamaha) war nach einem Sturz am Samstagmorgen durchgecheckt worden und ist angeschlagen: "Ich hatte schon ein wenig Angst, als ich auf die Strecke aufgeprallt bin. Ich habe mir den rechten Fuß angeschlagen, aber es war nur ein Muskelproblem. Aber ich habe Schmerzen. Das Clinica Mobile hat mich gut behandelt und mir Schmerzmittel gegeben."

Im Qualifying rettete sich der Spanier auf den dritten Startplatz und damit in die erste Startreihe. Damit ist er mehr als zufrieden: "Auf dem Motorrad habe ich mich gut gefühlt. Ich hatte eine gute Runde, für die Pole-Position hat es zwar nicht gereicht, aber nach dem Sturz am Morgen war es besser als erwartet." An Teamkollege Rossi kam er an diesem Samstag nicht heran, dabei fühlt sich auch der körperlich nicht vollkommen auf der Höhe. "Ich fühle ich mich nicht 100 Prozent fit, ich bin etwas krank", gibt der Italiener zu.

Zudem habe man am Wochenende mit dem Setting zu kämpfen gehabt. Umso überraschter und glücklicher zeigt sich Rossi angesichts der Pole-Position: "Das ist ein fantastisches Ergebnis. Es ist die dritte Pole-Position der Saison, das ist eine gute Zahl. (...) Vor dem vierten Freien Training hat das Team gute Fortschritte am Motorrad gemacht und eine gute Balance gefunden. Die Runde war wirklich gut, in Kurve 11 war ich auf der Bremse sehr gut. Und als ich die 1:43 gesehen habe, war ich sehr glücklich."

Starke erste Reihe

Für das Rennen am Sonntag hat Rossi damit alle Trümpfe in der Hand, aber mit Marquez und Lorenzo auch die ärgsten Konkurrenten im Nacken. Dahinter reiht sich Andrea Dovizioso als bester Ducati-Pilot auf Platz vier ein - vor Honda-Privatier Cal Crutchlow, der nach einem Sturz nicht über Rang fünf hinauskam. Die Top 10 beim Großen Preis von Japan komplettieren Aleix Espargaro und Maverick Vinales (beide Suzuki), Hector Barbera (Ducati), Pol Esparargo (Tech-3-Yamaha) und Danielo Petrucci (Pramac-Ducati).

Zuvor hatten die Aprilia-Piloten Stefan Bradl und Alvaro Bautista sowie Scott Redding (Pramac-Ducati) in Q1 um den Einzug in die finale Qualifying-Session und damit um einen Platz unter den besten Zwölf gekämpft. Nachdem Bradl auf Bestzeitkurs stürzte, setzte sich die Konkurrenz durch. Für den enttäuschten Deutschen blieb schließlich nur der 13. Startplatz. Teamkollege Bautista kam nach einem Sturz gleich zu Beginn der zweiten Session nicht über Rang zwölf hinaus, Redding blieb Elfter.

Im hinteren Starterfeld reihen sich auf Platz 14 und 15 Jack Miller (Marc-VDS-Honda) und Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) ein, der seinem Trainingssturz bei den Acht Stunden von Suzuka endlich wieder an den Start gehen kann. Yamaha-Wildcard-Fahrer Katsujuki Nakasuga schaffte es mit Yonny Hernandez (Aspar-Ducati) und Tito Rabat (Marc-VDS-Honda) in die sechste Startreihe. Die Ducati-Privatiers Eugene Laverty, Loris Baz und Mike Jones sowie Hiroshi Aoyama (Honda) schließen das Feld ab.

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