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Histo Cup: Salzburgring II

Grande Finale zum 20jährigen Jubiläum

Rund 230 Piloten kamen von 22. bis 24. September bei schönem Herbstwetter zum Saisonfinale des Histo Cup 2017 auf dem Salzburgring.

Bildquelle: Histo Cup

Auch die Zuschauer werden ihr Kommen nicht bereut haben: Tolle Rennfahrzeuge, vom Steyr Puch 650TR bis zum Sauber-Sportwagen aus den 80er Jahren, waren vertreten. Die Besucher im Fahrerlager konnten die "Vergangenheit" noch einmal Revue passieren lassen. Die familiäre Atmosphäre und die wunderbare Technik der historischen Rennfahrzeuge faszinierte Alt und Jung gleichermaßen.

Am Freitag stand ein separater Testtag auf dem Programm, an dem die Piloten ihre Rennfahrzeuge beim freien Fahren ausgiebig testen und einstellen konnten. Diese Sitzung fand um ca. 16 Uhr ein abruptes Ende, als ein Traktor beim Mähen auf der schrägen Wiese oberhalb der Fahrerlagerkurve den Halt verlor und bis zur Rennstrecke rollte. Die Leitschiene wurde vom Acht-Tonnen-Gerät mächtig verbogen, es musste von einem Schwerlastkran geborgen werden. Zum Glück kam es zu keinem Personenschaden, an ein weiteres Training auf der Rennstrecke war am Freitag jedoch nicht mehr zu denken.

Formel Historic, Rennen 1

Bei den historischen Formelpiloten gab es diesmal einen kräftigen Zuwachs, da viele Piloten aus Italien am Finale teilnahmen. Der Salzburger Wolfgang Dietmann ließ sich ob der starken Konkurrenz jedoch nicht aus der Ruhe bringen und gewann in seinem Formel-3-Dallara das Rennen vor dem Italiener Davide Leone, Ralt RT3, und Valerio Leone, March-Toyota. Dietmann holte damit auch die "Formel Young". Hinter Davide und Valerio Leone wurde Fred Lajoux, Chevron F3, Dritter. Die Formel Ford gewann Martin Friedl vor Rainer Rosenberg, beide Van Diemen, und Peter Hinderer, Lotus 51. Die Formel Renault konnte Günter Ledl für sich entscheiden, gefolgt von Roman Pöllinger. Benjamin Pfeil musste leider nach einem Unfall aufgeben. Gerhard Lehninger gewann die Formel Libre 1, Franz Altmann die Formel Libre 2.

Formel Historic, Rennen 2

Auch im zweiten Rennen hieß der Sieger Wolfgang Dietmann, Dallara, diesmal vor Valerio Leone, March, und dem Monegassen Fred Lajoux, Chevron. Die Formel Ford holte sich wieder Martin Friedl vor Rainer Rosenberg, beide Van Diemen, und Peter Hinderer, Lotus. Benjamin Pfeil konnte seinen Formel Renault mit aus Tattendorf "eingeflogenen" Ersatzteilen wieder flott machen und startete von der Boxengasse aus ins zweite Rennen. Sieger wurde Roman Pöllinger vor Günter Ledl und Benjamin Pfeil. Franz Altmann gewann die Formel Libre 2, Gerhard Lehninger die Formel Libre 1. Gesamtsieger 2017 wurde der junge Niederösterreicher Philipp Thiel, Van Diemen Formel Ford 1600.

Histo Cup K, Rennen 1

Nach der Einteilung der Rennfahrzeuge in die Kategorie K (nach historischem Reglement) und Spezialtourenwagen (verbesserte Renntourenwagen) gab es bei den historischen Rennen einen regelrechten Boom. Die Spannung war nach der Kollision der beiden Titelaspiranten Manfred Pledl, Ford Escort, und Fredi Weissengruber, BMW 635, aufgeheizt. Manfred Pledl musste mit dem Ersatzwagen aus dem Hause Martin Sahl an den Start gehen, da sein Einsatzfahrzeug noch nicht wieder einsetzbar war. Pledl ließ sich auf nichts ein und fuhr sein eigenes Rennen.

Er wurde in der Klasse bis 2.000 cm³ Zweiter und blieb damit auf Titelkurs. Das Rennen gewann Alexander Lienau, Chevron B16, vor der US-Amerikanerin Amanda Hennessy, Chevrolet Corvette, und dem Niederösterreicher Martin Sahl, Ford Escort. Die Klasse bis 1.000 cm³ holte sich Bernhard Deutsch, Steyr Puch, vor Christian Bernard, BMW 700RS. Die diesmal stark besetzte Klasse bis 1.300 cm³ konnte Emilio Zago, Mini Cooper, vor Herby Senn, Triumph Spitfire, und Federica dal Cin, Mini, gewinnen.

Der Schweizer Christian Schober, Renault Alpine, gewann die Klasse bis 1.600 cm³ vor dem Deutschen Michael Baltes, Alfa Romeo GTV. Martin Sahl holte sich die Klasse bis 2.000 cm³ vor Manfred Pledl, beide Ford Escort BDA, und Elmar Eifert, BMW 2002. Pech für Fredi Weissengruber: Er konnte zwar die Klasse bis 4.000 cm³ vor Dieter Schwarz, Morgan, und Anton Eckhart, Ford Capri, für sich entscheiden, für volle Punkte gab es aber in der Klasse einen Starter zu wenig. Die Klasse über 4.000 cm³ gewann Amanda Hennessy vor dem Tschechen David Becvar, Jaguar XJS, und Gerhard Witzany, Ford Mustang.

Histo Cup K, Rennen 2

Alexander Lienau gewann auch das zweite Rennen vor Amanda Hennessy und dem Tschechen David Becvar. Martin Sahl wurde nach einigen Runden in Führung noch Vierter. Er gewann die Klasse bis 2.000 cm³ vor Manfred Pledl und Franz Kerzner, alle Ford Escort BDA. Mit dem zweiten Platz wurde Pledl auch Histo-Cup-Gesamtsieger 2017. Die Klasse bis 1.000 cm³ sicherte sich ganz knapp der Tiroler Christian Bernard, BMW 700RS, vor Bernhard Deutsch, Steyr Puch.

Daniele Vettoretti holte sich die Klasse bis 1.300 cm³ vor Herby Senn und Thomas Kaiser, Mini Cooper. Michael Baltes konnte den Spieß umdrehen und gewann vor Christan Schober das zweite Rennen. Alfred Weissengruber kam zu spät zum Vorstart, musste das Rennen von ganz hinten aufnehmen, wurde dennoch noch Gesamtsechster und gewann die Klasse bis 4.000 cm³ vor Anton Eckhart, Ford Capri. Amanda Hennessy holte sich wieder den Sieg in der Klasse über 4.000 cm³ vor David Becvar und Gerhard Witzany.

Spezialtourenwangen, Rennen 1

Hochspannung auch bei den Spezialtourenwagen: Der Deutsche Franky Riedel, Corvette Delago, und der Oberösterreicher Johann Retschitzegger, Audi 80 Coupé, kamen punktegleich zum Finale. Wolfgang Lange setzte sich mit seinem "Can Am" sofort in Führung, verfolgt von Paul Koppenwallner, Huffaker Genie, und dem Deutschen Klaus Rath, Audi Quattro. Franky Riedel war anfangs mit dabei, und es schaute ganz nach vollen Punkten aus, da Johann Retschitzegger in der Klasse an zweiter Stelle lag. Dann der Schreck: Einer der Zylinder gab w.o., und er schleppte die Corvette noch an sechster Stelle ins Ziel.

Die Klasse bis 1.600 cm³ konnte Alexander Wechselberger, Alfasud Sprint, gewinnen. Albert Gallersdörfer gewann mit seinem Opel Kadett GTE die Klasse bis 2.000 cm³ vor Johann Retschitzegger und Peter Pöschl, Ford Escort. Klaus Rath gewann die Klasse bis 4.000 cm³ vor Michael Steffny, BMW 320 Gruppe 5, und Christian Schneider, Alfa Romeo GTV 6, der anfangs in der Schikane einen bösen Dreher zu verzeichnen hatte. Die große Klasse über 4.000 cm³ holte sich Franky Riedel vor Manfred Irger, Ford GT 40, und dem Schweizer Urs Metzger, Plymouth Barracuda.

Spezialtourenwangen, Rennen 2

Die Meisterschaft war eigentlich schon vor dem Rennen entschieden, weil Franky Riedel nicht mehr antreten konnte: Zu dem kaputten Ventiltrieb kam noch eine gebrochene Nockenwelle hinzu – eine große Enttäuschung für den Deutschen, der sonst so zuverlässig unterwegs war. Somit war der Weg frei für den Oberösterreicher Johann Retschitzegger, der mit seinem Audi nur ins Ziel kommen musste.



Das Rennen gewann Klaus Rath, Audi Quattro, vor Sebastian Koppenwallner und Alexander Lienau, beide Chevron B16. Alexander Wechselberger holte sich wieder die Klasse bis 1.600 cm³, Albert Gallersdörfer die Klasse bis 2.000 cm³ vor Marcel Langoth, VW Golf GTI, und dem neuen Gesamtsieger Johann Retschitzegger, Audi 80. Die große Klasse über 4.000 cm³ gewann der Schweizer Urs Metzger, Plymouth Barracuda, vor dem Burgenländer Erwin Warislowich, BMW 320 Gruppe 5, und Manfred Irger, Ford GT 40.

Youngtimer und Touring Car Open, Rennen 1

Das Rennen der großen Tourenwagen war fest in der Hand der Porsche-Piloten: Stefan Fuhrmann gewann vor Oliver Michael, beide Porsche 991, und Simon Sagmeister, Porsche 996. Josef Stadtegger, Porsche 991, wurde Vierter. Der Chinese Zichao Wang gewann die Klasse bis 1.600 cm³. Herbert Leitner, Toyota Corolla, holte sich die Klasse bis 2.000 cm³ vor Florian Stahl, BMW 318is, und Wolfgang Bauer, Renault Clio.

Heimkehrer Stephan Piepenbrink, BMW M3 E30, gewann vor Mike Wehrli und Markus Landlinger, beide BMW 325i die Klasse bis 2.500 cm³. Bis 3.000 cm³ siegte der Niederösterreicher Dieter Karl Anton, Honda S2000, vor Christian Maurer, Toyota Celica, und Andreas Absmann, BMW 325i 2.7. Stephan Jocher, Porsche 996, holte sich die Klasse bis 3.600 cm³ vor Markus Fischer, BMW Z4, und Norbert Greger, BMW M3 E36.

Die große Klasse der Youngtimer über 3.600 cm³ gewann Simon Sagmeister, Porsche 996, vor dem Steirer Thomas Weberhofer, Opel V8, und Markus Fink, BMW V8. Die Touring Car Open holte sich Stefan Fuhrmann vor Oliver Michael und Josef Stadtegger, alle Porsche 991. Die Klasse TCO bis 3.500 cm³ holte sich Lothar Oberlaber, Renault Mégane, vor Manuel Meisinger, Seat León. Leonhard Gappmayer gewann mit seinem Fiat Abarth die TCO bis 2.000 cm³.

Youngtimer und Touring Car Open, Rennen 2

Ein tolles Rennen boten die Piloten an der Spitze des Feldes: Die Führung wechselte mehrmals, der Grazer Josef Stadtegger gewann das Rennen vor Oliver Michael, beide Porsche 991, und Stephan Jocher, Porsche 996. Die Klasse bis 2.000 cm³ holte sich abermals Herbert Leitner, Toyota, vor Helmut Landherr und Wolfgang Bauer, beide Renault Clio. Stephan Piepenbrink gewann die Klasse bis 2.500 cm³ vor Markus Landlinger und Mike Wehrli. Stephan Jocher holte sich die Klasse bis 3.600 cm³ vor Norbert Greger und Christian Müller, Mitsubishi. Die große Klasse der Youngtimer über 3.600 cm³ gewann Roland Luger, Opel Omega, vor Simon Sagmeister, Porsche, und Thomas Weberhofer, Opel V8.

BMW 325 Challenge, Rennen 1

Jakob Schober war bereits vor dem Finale neuer Champion. Auf dem Salzburgring ging es zwischen Max Zupanic und Manfred Zaunbauer noch um Platz zwei. Die Zuseher sahen ein tolles und spannendes Rennen. Schober, von Platz vier gestartet, machte einen kleinen Fehler und verlor einen Platz. In Führung setzte sich Matthias Heinemann vor Luca Rettenbacher und Max Zupanic. In der vierten Runde machte Rettenbacher vor der Fahrerlagerkurve einen kleinen Fehler und kam auf den Schotter. Er fing das Auto bravurös ab und konnte wieder auf die Fahrbahn zurückkehren.

Mittlerweile hatte sich Schober wieder an Heinemann und Zupanic herangekämpft. Auf der Gegengeraden folgten tolle Windschattenduelle; sowohl Zupanic als auch Schober konnten Heinemann überholen, und so ging es in die letzte Runde. Zupanic touchierte in der Schikane den Reifenstapel und überschlug sich. Das Rennen musste daraufhin abgebrochen werden. Zupanic ist nichts passiert, doch das Auto ist ein Totalschaden. Laut Reglement wurde die letzte Runde gewertet, daher gewann Zupanic vor Schober und Heinemann. Luca Rettenbacher wurde noch Vierter.

BMW 325 Challenge, Rennen 2

Das Unfassbare trat ein: Max Zupanic konnte auf das Auto seines Bruders umsteigen und nahm das zweite Rennen trotz Schmerzen in der Schulter von Startplatz drei aus in Angriff. Polesitter Jakob Schober setzte sich vor Matthias Heinemann in Führung, Max Zupanic war sicherer Dritter. Dahinter tobten harte Windschattenduelle: Zuerst war Gerald Hofer an vierter Stelle, dann gesellten sich Robert Warter, Tobias Fischer und Leon Unger dazu.

Warter konnte Hofer ausbremsen und nahm die Verfolgung auf. Heinemann musste an zweiter Stelle liegend die Box ansteuern, ein gebrochener Kipphebel war die Ursache. So gewinnt Schober vor Zupanic und Robert Warter, der damit einen tollen Einstand in der BMW Challenge feierte. In der letzten Kurve vor dem Ziel erwischte es leider noch den jungen Tobias Fischer: Er kam am Kurvenausgang zu weit nach außen und drehte sich mit voller Wucht in die Leitplanke. Das Auto wurde schwer beschädigt, er blieb unverletzt.

Mini Cooper Cup

Der Tiroler Philipp Kluckner holte sich den Sieg vor dem Deutschen Stephan Jocher und Peter Hinderer. Neuer Meister wurde jedoch Matthias Jocher, obwohl er beruflich verhindert war und daher von seinem Vater Stephan vertreten wurde. Das zweite Rennen gewann Philipp Kluckner vor Stephan Jocher und Klaus Katterbach.

Classica Trophy, Teamwertung

Herbert Margreiter/Konnie Aistleitner, Alfa Romeo, holten sich auch auf dem Salzburgring den Sieg vor Winfried Lind/Wolfgang Ringwald, Porsche 944, und den Oberösterreichern Joachim und Sabine Hofstadler, Porsche 914. Astrid Witzany, Ford Mustang, ließ keine Zweifel aufkommen, dass sie die Gesamtwertung 2017 gewinnen wollte. Sie legte einen eindrucksvollen Sieg vor Auguste Poller, Alfa Romeo, und Hois Russegger, Porsche 944, hin. Die Classica Trophy hat heuer eine tolle Darbietung hingelegt und ist zum stärksten Starterfeld im Histo Cup angewachsen; beim Finale waren 43 Fahrzeuge am Start.

Somit ging die 20. Saison des Histo Cup mit einem würdigen Finale bei herrlichem Wetter zu Ende. Die Jahressiegerehrung findet am 11. November 2017 im Hotel Crown Plaza Pitter in Salzburg statt.

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