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Motorrad-WM: Brno

Ducati: Bestzeit und neue Aero-Verkleidung

Große Enthüllung am Freitag in Brünn: Ducati zeigt eine radikale Verkleidung an Lorenzos Bike, doch die Bestzeit holt Dovizioso - Vinales und Rossi nicht in Top 10.

Fotos: Michelin
Videos: MotoGP@Twitter

Wechselhafter erster Trainingstag für die MotoGP-Piloten in Brünn: Nachdem es am Morgen geregnet und Rookie Johann Zarco (Tech-3-Yamaha) die Bestzeit gesetzt hatte, beruhigte sich das Wetter am Nachmittag. Zum zweiten Training der Königsklasse war die Strecke bei schwül-heißen Bedingungen fast abgetrocknet. Viele Fahrer warteten, bis die Sonne auch die letzten feuchten Stellen weggebrannt hatte und gingen verspätet auf Zeitenjagd.

Diese dominierten über weite Teile der 45-minütigen Trainigssession die Honda-Piloten, die hier vor zwei Wochen noch privat testeten. Sowohl Weltmeister Marc Marquez als auch sein Teamkollege Dani Pedrosa und Privatier Cal Crutchlow (LCR-Honda) behaupteten eine deutliche Dreifachführung, wurden in den letzten Minuten aber dann doch klar abgehängt. Die Freitagsbestzeit sicherte sich schließlich Ducati-Pilot Andrea Dovizioso.

Der Italiener umrundete den Kurs in Brünn in 1:56.332 Minuten. Direkter Verfolger mit knapp vier Zehntelsekunden Rückstand war Jonas Folger (Tech-3-Yamaha), der sich im Trockenen deutlich steigern konnte und auf der wendigen Strecke gut zurechtkam. Ducati-Privatier Danilo Petrucci (Pramac) wurde knapp dahinter Dritter, gefolgt von Folgers Teamkollege Zarco. Hector Barbera (Avintia, 5.) und Scott Redding (Pramac, 6.) komplettierten die gute Ducati-Bilanz.



Neue Aero-Verkleidung bei Ducati sorgt für Aufsehen

Jorge Lorenzo, der im verregneten ersten Training noch überraschend auf den dritten Platz vorgefahren war, beendete die zweite Session jedoch nur auf dem 15. Rang. Dennoch sorgte der Spanier für die größte Aufmerksamkeit, denn er ging in seinem letzten Run mit einer neuen Verkleidung auf die Strecke, die Ducati in Brünn erstmals der Öffentlichkeit präsentierte. Bisher hatte diese nur Petrucci beim Privattest in Misano ausprobiert.

Das Desgin ist ähnlich radikal wie jenes der Hammerhai-Verkleidung. Die hervorstehenden Luftleitbleche sind deutlich zu erkennen und ähneln den ehemaligen Winglets, sind aber anders als diese direkter Teil der Verkleidung. "Das, was wir in Katar testeten, hat nicht so funktioniert, wie wir uns das vorstellten. Deshalb haben wir in den vergangenen Monaten hart gearbeitet, um eine Lösung innerhalb der Regeln zu finden", erklärt Paolo Ciabatti.

Der Ducati-Sportdirektor hält fest: "Die Verkleidung ist am zweiten Bike von Jorge montiert, um zu sehen, was er davon hält. Aber es scheint, als ob er sich damit sehr wohl fühlt." Die Aero-Verkleidung soll dem Spanier mehr Stabilität am Vorderrad geben. Er fuhr damit auch auf Anhieb drei Zehntelsekunden schneller als zuvor. Im Gesamtklassement lag er dennoch 1,3 Sekunden hinter Spitzenreiter und Teamkollege Dovizioso, der mit der Standard-Verkleidung fuhr.


Platz zehn und Beinahe-Crash für Marc Marquez

Sowohl für Lorenzo und Dovizioso als auch für Petrucci steht laut Ciabatti eine neue Verkleidung zur Verfügung. Es liege jedoch im Ermessen der Fahrer und Ingenieure, ob und wann sie diese nutzen. "Dovi fühlt sich mit dem bisherigen Paket sehr wohl und ist konkurrenzfähig. Er wird die neue Verkleidung vermutlich am Montag testen", blickt der Sportdirektor voraus. Denn im Anschluss an den Grand Prix hat die MotoGP einen Testtag.

Obwohl sie hier im Sommer bereits testeten, reichte es für die Hondas am Ende nicht für ganz vorn. Pedrosa fiel auf Platz sieben zurück (+0,601 Sekunden), Crutchlow landete direkt dahinter (+0,687) und Marquez musste sich mit dem zehnten Rang (+0,877) noch hinter Aleix Espargaro (Aprilia) begnügen. Der Spanier entging kurz vor Ende der Session noch einem Beinahe-Sturz. Er und Pedrosa fuhren wie schon am Freitagmorgen mit einer neuen Aero-Verkleidung.

Für die Werksyamahas lief es am Nachmittag alles andere als gut: Beide platzierten sich deutlich hinten den Markenkollegen aus dem Satellitenteam und müssen im dritten Freien Training am Samstagmorgen um den Einzug in die Top 10 kämpfen. Denn Maverick Vinales kam nicht über Platz elf hinaus. Valentino Rossi wurde gar nur 14. und hatte knapp über eine Sekunde Rückstand auf die Bestzeit von Dovizioso. "Il Dottore" steht noch viel Arbeit bevor.

Für Suzuki gilt das mehr denn je: Andrea Iannone landete mit Platz 20 am Trainingsfreitag sogar hinter seinem Teamkollegen Alex Rins, der 18. wurde. Damit startet das Team so miserabel in die zweite Saisonhälfte wie die erste endete. KTM hingegen zeigte nach dem Erfolg auf dem Sachsenring auch in Brünn eine gute Pace. Pol Espargaro kam noch vor Rossi als 13. ins Ziel. Bradley Smith hingegen wurde Letzter (+3,050).

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