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MotoGP: Katar

MotoGP: Zarco sichert sich die Pole-Position

Johann Zarco startet beim Saisonauftakt in Katar von Startplatz eins, gefolgt von Marc Marquez und Danilo Petrucci.

Fotos: Michelin

Johann Zarco schockt die Konkurrenz in Katar und sichert sich mit einem neuen Pole-Rekord auf dem Losail International Circuit den ersten Startplatz beim Saisonauftakt am Sonntag. Der Tech-3-Yamaha-Pilot fuhr in 1:53.680 Minuten auf seiner letzten schneller Runde die Bestzeit und unterbot den Rundenrekord aus dem Jahr 2008 um drei Zehntelsekunden. MotoGP-Weltmeister Marc Marquez fehlten wiederum 0,202 Sekunden auf die Spitze.

Der Honda-Pilot belegt damit den zweiten Startplatz vor Danilo Petrucci, der als Dritter bester Ducati-Fahrer wurde. Cal Crutchlow (LCR-Honda) führt die zweite Startreihe an. Sein Rückstand beträgt knapp vier Zehntelsekunden. Andrea Dovizioso (Ducati), der das Qualifying lange angeführt hatte, verlor auf die Bestzeit von Zarco in seiner letzten schnellen Runde zu viel und fiel auf den fünften Platz zurück. Ihm fehlten 0,394 Sekunden.

Zarcos Hammerrunde war vor allem angesichts der herrschenden Streckenbedingungen bemerkenswert. Der teils starke Wind hatte reichlich Sand auf den Asphalt geblasen, weshalb die Verhältnisse nicht optimal waren. Im vierten Freien Training war es deshalb zu einigen Stürzen gekommen. Auch Zarco landete mit seiner Yamaha im Kies. Umso glücklicher zeigte sich der Franzose über seine Pole-Position.

"Das ist der beste Weg, um in die Saison zu starten. Ich hatte einen Sturz im Freien Training. Ich hatte zwar keine Zweifel, aber ein Crash ist nie lustig - vor allem nicht vor dem Quali", sagt Zarco. "Doch ich wusste, dass ich mich auf neuen Reifen und einem leichten Bike gut fühle. Seit heute Früh bekam ich mein Gefühl von den Tests zurück. Dass ich den Rundenrekord auch brechen konnte, macht mich sehr stolz."

Für den Sonntag peilt der Tech-3-Pilot den Sieg oder zumindest ein Podest an. "Unsere Pace ist nicht die schnellste, aber von der Pole habe ich zumindest die beste Chance auf ein gutes Ergebnis", urteilt er. Bereits im Vorjahr hatte er, damals noch als Rookie, beim Saisonauftakt auf sich aufmerksam gemacht und die ersten Runden des Rennens angeführt. Allerdings stürzte er schließlich in Führung liegend und schied aus.

Wie damals sitzt ihm auch diesmal Weltmeister Marquez im Rücken. "Ich bin zufrieden, weil wir hier eigentlich nicht so stark sind", kommentiert der Spanier sein Qualifying. "Mein Ziel war es, in die erste Reihe zu fahren. Das fühlt sich wie eine Pole an. Johann ist heute noch einen Tick schneller gefahren. Er ist toll gefahren. Er war uns heute einen Schritt voraus. Morgen ist das Rennen lang, wir müssen konstant sein und alles gut managen."

In den Trainings zeigte der Honda-Pilot solide Longruns. Allerdings ist auch die Konkurrenz aus dem Ducati-Lager stark. Viel wird von der Haltbarkeit der Reifen abhängen. Während Marquez bei den Mischungen oft eine Stufe härter wählt, fuhr Petrucci seine Rennsimulationen mit den weichen Pneus. Wie weit er damit am Sonntag kommen wird, bleibt abzuwarten. Seine Ausgangsposition ist mit Startplatz drei mehr als gut.

"Es war heute sehr schwierig, weil sehr viel Wind ging", betont der Quali-Dritte. "Dann war die Strecke heute sehr schmutzig. Im ersten Versuch habe ich mich nicht so gut gefühlt. Ich habe den Reifen nicht gut aufgewärmt. Ich bin deshalb in die Box gefahren. Ich wollte dann allein rausgehen, und plötzlich waren da elf Piloten auf der Strecke. Das war sehr komisch, ich hatte fast ein bisschen Angst", erklärt er weiter.

Am Anfang sei ihm keine gute Runde gelungen, erschwerend hinzu kam der Verkehr. "Ich habe mich dann dazu entschieden, nur eine Runde voll zu gehen. Ich habe von Weitem gesehen, dass Zarco eine gute Runde fährt. Vor mir war Marc. Ich habe sehr hart gepusht. Ich dachte nicht, dass es für die erste Reihe reicht, aber das ist schon ganz gut am Beginn der Weltmeisterschaft", urteilt Petrucci, der damit die Ducati-Werkskollegen ausstach.

Während sich Dovizioso zumindest in die Top 5 rettete, büßte Jorge Lorenzo einige Positionen ein. Als erster Fahrer abgewunken, lag er zunächst noch auf Rang vier, fiel dann aber auf den neunten Platz zurück. Sowohl Alex Rins (Suzuki/6.) als auch Dani Pedrosa (Honda/7.) und Valentino Rossi (Yamaha/8.) waren schneller als der Ducati-Pilot. Die Top 10 rundet sein Markenkollege Jack Miller (Pramac-Ducati) ab.

Gegen ihn hatte Maverick Vinales das Duell um die Bestzeit im Q1 verloren. Zwar zog der Yamaha-Pilot trotzdem in die zweite Session ein, kam letztlich aber nicht über Startplatz 12 hinter Andrea Iannone (Suzuki/11.) hinaus. Mit mehr als einer Sekunde Rückstand auf die Pole-Zeit war Vinales deutlich langsamer als Zarco war, der keine aktuelle Werksmaschine pilotiert. Das dürfte nicht nur ihm, sondern auch Yamaha zu denken geben.

Aprilia-Pilot Aleix Espargaro verpasste den Sprung in die zweite Qualifying-Session mit einer halben Sekunde Rückstand deutlich. Er startet beim Großen Preis von Katar aus 13. aus der fünften Startreihe. Franco Morbidelli (Marc-VDS-Honda) und Hafizh Syahrin (Tech-3-Yamaha) landeten nur knapp dahinter auf den Plätzen 14 und 15. Mit ihrem Einstand können die MotoGP-Rookies also mehr als zufrieden sein.

Tom Lüthi belegte bei seinem ersten Qualifying in der Königsklasse mit einer Zeit von 1:55.381 Minuten Rang 18. Damit landete der Schweizer noch vor den KTM-Piloten Bradley Smith (20.) und Pol Espargaro (22.), die in Katar bis dato ein schwarzes Wochenende erleben. Beide verloren am Samstag durch technische Defekte wertvolle Zeit auf der Strecke. Zudem stürzte der ohnehin angeschlagene Espargaro im vierten Training.

Die letzten Plätze in der Startaufstellung belegen mit Takaaki Nakagami (LCR-Honda) und Xabier Simeon (Avintia-Ducati) zwei Rookies. Für eine kuriose Szene sorgte im Qualifying Karel Abraham (Angel-Nieto-Team/19.), der auf dem Weg aus der Boxengasse am Hinterrad eine Heizdecke hinter sich herzog. Dies hatte offenbar ein anderes Team achtlos herumliegen lassen. Zu einem Sturz kam es aber glücklicherweise nicht.

Moto2: Alex Marquez auf Pole

Kalex-Pilot Alex Marquez hat sich im ersten Moto2-Qualifying des Jahres die Pole-Position gesichert. Den Losail International Circuit umrundete der Spanier in 2:00.299 Minuten und fuhr damit die schnellste Moto2-Zeit des bisherigen Wochenendes. Lorenzo Baldassarri (Kalex) landete mit 0,308 Sekunden Rückstand auf Startplatz zwei und verwies Francesco Bagnaia (Kalex) damit ans Ende der ersten Startreihe.

Die Bedingungen für das Qualifying der mittleren Klasse waren nicht ideal. Es herrschte teils starker Wind und die Strecke war extrem sandig. Dennoch fuhr die Spitze schon in den ersten Minuten des Qualifyings schneller als noch in den Trainings. Zur Halbzeit führte Marquez das Klassement bereits mit einer Zeit von 2:00.651 Minuten an, dicht gefolgt von Miguel Oliveira und Sam Lowes (beide KTM).

In den letzten Minuten konnte Marquez seine eigene Bestzeit noch einmal steigern, doch auch Oliveira und Bagnaia waren auf schnellen Runden unterwegs. Die Spitzenposition sollte am Ende aber Marquez behaupten. Dahinter wurde die Reihenfolge jedoch noch einmal durchgemischt. Denn Baldassarri fuhr in seiner letzten schnellen Runde auf Platz zwei vor. Bagnaia behauptete als Dritter seinen Platz in der ersten Startreihe.

Oliveira führt die zweite Startreihe als bester KTM-Pilot an. Der Portugiese nutzte das Qualifying auch für einen starken Longrun über zehn Runden und empfahl sich damit als einer der großen Favoriten im Rennen. Moto2-Rookie Romano Fenati (Kalex) lieferte auf Startplatz fünf eine starke Vorstellung ab. Sein Rückstand auf die Spitze betrug sechs Zehntelsekunden. Rückkehrer Danny Kent (Speed Up) rundet die zweite Startreihe ab.

In die Top 10 schafften es außerdem Jorge Navarro, Mattia Pasini und auch Marcel Schrötter (alle Kalex). Dem Deutschen fehlten auf die Pole-Zeit jedoch bereits 0,830 Sekunden. MotoGP-Absteiger Lowes beendete das erste Qualifying der Saison auf dem zehnten Rang. Einen Sturz in Kurve 7 überstand der Brite ohne Verletzung. Bester Tech-3-Pilot wurde der Australier Remy Gardner auf Startplatz 12.

Dominique Aegerter aus dem Kiefer-Team kam mit seiner KTM nicht über Platz 21 hinaus. Auf die Spitze fehlten ihm 1,446 Sekunden. Direkt dahinter schloss Neuzugang NTS mit Steven Odendaal das Qualifying auf der 22. Position ab. Moto3-Weltmeister Joan Mir (Kalex), der noch immer mit einer Bänderdehnung nach einem Motocross-Unfall zu kämpfen hat, wurde 24. Sein Rückstand auf die Spitze lag bei 2,025 Sekunden.

Moto3: Antonelli Schnellster

Im Moto3-Qualifying zum Grand Prix von Katar sicherte sich Honda-Pilot Niccolo Antonelli mit 0,001 Sekunden Vorsprung die Pole-Position. Favorit Jorge Martin (Honda) sah wenige Sekunden vor dem Ende der Session wie der sichere Pole-Mann aus, verlor seinen Vorsprung aber auf der langen Geraden und lag schlussendlich eine Tausendstelsekunde zurück. Antonelli profitierte vom Windschatten der anderen Fahrer und behauptete sich dank des starken Schluss-Sektors auf Position eins.

Auf Position drei folgte mit Gabriel Rodrigo die schnellste KTM. Der Argentinier verlor knapp eine halbe Sekunde auf das Spitzenduo und steht am Sonntag in Reihe eins. Ayumu Sasaki (Honda) und Kaito Toba (Honda) komplettierten die Top 5. Dahinter bescherte Marco Bezzecchi (KTM) der Prüstel-Mannschaft ein Erfolgserlebnis. Der VR46-Schützling fuhr in die Top 6 und ließ das deutsche Moto3-Team mit einem Startplatz in Reihe zwei jubeln.

Hinter Estrella-Galicia-Pilot Aron Canet (Honda) sicherte sich Philipp Öttl (KTM) mit Startplatz acht eine gute Ausgangslage für den ersten Grand Prix der Saison. Neben Canet und Öttl steht Lorenzo Dalla Porto (Honda) in Reihe drei. Für WM-Mitfavorit Enea Bastianini (Honda) lief das Qualifying nicht nach Plan. Der Italiener landete nur auf der zehnten Position und muss am Sonntag aus Reihe vier ins Rennen starten.

Das Qualifying der Moto3 wurde durch starken Wind geprägt, der viel Sand auf die Strecke wehte. Die Rundenzeiten waren langsamer als im zweiten Freien Training. Antonelli benötigte für seine Pole-Runde 2:06.364 Minuten. Martin umrundete den Losail International Circuit am Freitagabend in 2:05.590 Minuten. Der Start des ersten Rennens der Saison erfolgt am Sonntag um 14:00 Uhr.

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