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IMSA: 24h von Daytona

Mazda holt die Pole, Taylor crasht Penske-Acura

Ein heftiger Unfall von Ricky Taylor hat das Qualifying zu den 24 Stunden von Daytona 2020 vorzeitig beendet.

Fotos: IMSA/ LAT Images

Die Pole-Position geht derweil zum zweiten Mal in Folge an Oliver Jarvis. Der frühere DTM- und WEC-Pilot stellte den Joest-Mazda #77 (Jarvis/Nunez/Pla) in 1:33.711 Minuten auf die Pole-Position. Er verfehlte seinen eigenen Streckenrekord aus dem Vorjahr um 0,026 Sekunden.

Das verwundert, denn es war eigentlich erwartet worden, dass der Rekord mit den neuen, schnelleren Michelin-Einheitsreifen in der IMSA SportsCar Championship fallen würde. Jarvis erklärt: "Die Strecke war irgendwie den ganzen Tag über nicht so schnell wie beim Vortest. Aufgrund der neuen Reifen war der Rekord trotzdem in Gefahr."

Die Pole ist diesmal wesentlich weniger emotional als im Vorjahr: "Dieses Jahr fühlt es sich etwas anders an. Vergangenes Jahr waren es große Emotionen mit der ersten Pole. Dieses Jahr ist es eher ein Gefühl von 'Job erledigt'." Hinzu kommt auch womöglich ein wenig Wehmut, weil sich Mazda und Joest nach den 12 Stunden von Sebring im März trennen werden.

Von der zweiten Startposition aus geht der Penske-Acura #6 (Montoya/Cameron/Pagenaud) ins Rennen. Juan Pablo Montoya hatte 0,443 Sekunden Rückstand auf Jarvis und blieb damit knapp vor Jonathan Bomarito im Joest-Mazda #55 (Bomarito/Tincknell/Hunter-Reay), der weitere 0,015 Sekunden langsamer war.

Als besten Cadillac qualifizierte Ex-Formel-1-Pilot Felipe Nasr den Action-Express-Caddy #31 (Conway/Nasr/Derani/Albuquerque) auf der vierten Position mit einem Rückstand von 0,583 Sekunden. Die Cadillacs verfügen im Gegensatz zu Mazda und Acura keinen Turbolader und haben im Qualifying somit weniger Steigerungspotenzial gegenüber dem Renntrimm.

Die weiteren GM-Fabrikate, der Wayne-Taylor-Cadillac #10 (van der Zande/Briscoe/Dixon/Kobayashi), der JDC-Miller-Cadillac #85 (Piedrahita/Leist/Miller/Vautier) und der JDC-Miller-Cadillac #5 (Bourdais/Duval/Barbosa) landeten dahinter. Dem Penske-Acura #7 (R. Taylor/Castroneves/Rossi), ohnehin nur Siebtschnellster, wurden Zeiten gestrichen, weil er für die Rote Flagge sorgte.

Beim Versuch, sich zu verbessern, hoppelte Ricky Taylor über die neuartigen Randsteine der Bus-Stop-Schikane und flog mit einem Gegenpendler nach links ab. Der Acura ARX-05 wurde im vorderen Bereich stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Sitzung wurde daher drei Minuten vor dem Ende abgebrochen. Taylor blieb unverletzt. Eine Teilnahme am Nachttraining ist jedoch unsicher.

Doppelstarter Ben Keating beschenkte sich mit der Pole-Position in der LMP2 für den PR1/Mathiasen-Oreca #52 (Keating/Trummer/Boulle/Aubry). Er schlug den DragonSpeed-Oreca #81 (Hedman/Hanley/Braun/Newey) um 0,282 Sekunden. In der LMP2 müssen die Amateure das Fahrzeug qualifizieren, weshalb bei Dragonspeed Henrik Hedman am Steuer saß.

Porsche holt beide GT-Poles

Das Kräfteverhältnis nach den Freien Trainings blieb in der GTLM bestehen. Die beiden Porsche 911 RSR landeten vor den beiden Corvette C8. Sie fahren in der IMSA SportsCar Championship erstmals mit der neuen Ausbaustufe, die Mitte 2019 in der WEC debütiert hat.
Nick Tandy in der #911 (Campbell/Tandy/Makowiecki) und Laurens Vanthoor in der #912 (Bamber/L. Vanthoor/Jaminet) duellierten sich heftig. Dabei unterboten sie mehrfach den GTE-Streckenrekord. Am Ende setzte sich Tandy in 1:42.207 Minuten durch.

"Ich bin dicht genug an den [Risi-] Ferrari herangekommen, der uns dadurch einen kleinen Windschatten gegeben hat", sagt der Le-Mans-Sieger von 2015. "Ein 1-2 ist für ein neues Auto sicher nicht das Schlechteste. Alles ist ein wenig anders, aber es ist weiterhin ein Porsche und fühlt sich wie einer an." Er mahnt aber auch, dass die Qualifying-Performance für das Rennen mit vollen Tanks nicht aussagekräftig ist.

Im Corvette-Lager konnte Antonio Garcia in der Corvette #3 (Garcia/J. Taylor/Catsburg) zu Beginn der Sitzung die Porsches ärgern, musste aber bald einsehen, dass über eine Runde gegen die 911er kein Kraut gewachsen war. Er hatte am Ende 0,338 Sekunden Rückstand.

Die beiden Corvettes spendierten sich gegenseitig Windschatten, nachdem Tommy Milner in der #4 (Gavin/Milner/Fässler) zunächst mehr Schwierigkeiten gehabt hatte, auf Tempo zu kommen. Letztlich reichte es aber zur vierten Position. Mehr als die zweite Reihe war für Corvette Racing nicht drin.

Die beiden BMW M8 GTE aus dem RLL-Team landeten auf den Positionen fünf und sechs und hatten rund eine Dreiviertelsekunde Rückstand. Noch einmal deutlich langsamer war Alessandro Pier Guidi im Risi-Ferrari #62 (Rigon/Pier Guidi/Calado/Serra) mit einem Rückstand von 1,461 Sekunden.

In der GTD sicherte Zach Robichon die Pole-Position für den Pfaff-Porsche #9 (Robichon/Kern/Olsen/Pilet) in 1:45.237 Minuten. Er fuhr fast eine halbe Sekunde Vorsprung auf den Scuderia-Corsa-Ferrari #63 (MacNeil/Vilander/Balzan/Westphal) von Jeff Westphal heraus. Vorsprung: 0,476 Sekunden.

In den Top 10 gibt es dahinter ein buntes Bild mit Acura auf Platz drei, BMW auf Rang vier, Lamborghini auf Position fünf, Audi auf P6 und Lexus auf Rang sieben. Acht Fahrzeuge blieben im Sekundenfenster.

Der Donnerstag ist mit dem Qualifying für die Teams noch nicht beendet: Es steht noch ein Nachttraining auf dem Programm, das von 1:15 bis 2:45 Uhr MEZ geht (19:15 bis 20:45 Uhr Ortszeit). Das Abschlusstraining findet dann am Freitag statt.

© Motorsport-Total.com

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